Ich bin kein Fan von Overath, war es nicht und werde es auch nie. Aber er muss sich bei mir als Mitglied nicht für irgendwas entschuldigen. Die Politik unter ihm war grundlegend falsch. Aber es war genau die Politik, die wir Fans und Mitglieder - auch ich - jahrelang mitgetragen haben. Und in Teilen sogar eine Politik, die wir Fans und Mitglieder maßgeblich beeinflusst haben: Einerseits durch unsere direkten Forderungen, andererseits indirekt, indem Overath auf den JHV immer wieder entlastet und sein Vorgehen legitimiert wurde.
Das sollte wie ein Mahnmal auf ewig über unseren Köpfen schweben.
Leider, und das hat die letzte JHV gezeigt, nicken weite Teile der Mitgliedschaft alles ab, was man ihnen vorsetzt - solange man Erfolg hat oder diesen zumindest verspricht. Eine Auseinandersetzung mit Inhalten bzw. ein kritisches Hinterfragen findet doch so gut wie gar nicht statt.
Solange das Präsidium die neue, demokratische Struktur stützt, wird diese auch Bestand haben. Wenn man irgendwann aber lieber wieder mehr Macht haben möchte, auf der JHV würde man sie ohne weiteres bekommen. Wenn Wehrle uns an einen asiatischen Großindustriellen verkaufen möchte, die Mitglieder würden es ihm unter tosendem Beifall abnicken.
Dass das gefährlich ist, hat nichts so gut bewiesen wie die Ära des Wolle O. Daraus gelernt hat man dennoch nichts.
Die Foren sind leider nicht repräsentativ, was die Auseinandersetzung mit dem Verein angeht. Der Großteil guckt die Spiele und liest den Express.
Und zurück zu Wolle: Ich will nicht, dass er sich für seine Amtszeit entschuldigt, das wäre zu viel des Guten. Entschuldigen sollte er sich für das schäbige Ende. Das ist das Mindeste, um sich auch nur annähernd zu rehabilitieren. Dass er das nicht mal in Betracht zieht, zeigt doch, dass er weiterhin keine Fehler bei sich suchen möchte.