Ruthenbeck ist für uns der klassische Feuerwehrmann. Er ordnet alles dem Erfolg unter, denkt von Spiel zu Spiel, probiert und ändert viel. Das ist genau das, was wir in der aktuellen Lage brauchen. Aber es lässt eben keinen Schluss darüber zu, wie Ruthenbeck uns für die kommende Saison helfen könnte.
Ist die Frage, ob sich die Diskussion überhaupt ergibt denn:
Mal abgesehen davon, ob Ruthenbeck überhaupt weiter bei uns Trainer sein möchte, denn einen größeren Erfolg wird er nicht machen können als in aussichtsloser Situation den den Klassenerhalt zu schaffen
Das könnte tatsächlich ein Faktor werden nach meiner Einschätzung. Ruthenbeck hat vor ein paar Wochen auch schonmal was in genau dieser Richtung gesagt, dass man erstmal sehen muss ob er überhaupt weiter machen will.
Das kann mehrere Bedeutungen haben:
1. er spekuliert auf Angebote von außerhalb, die er dem FC vorziehen könnte - glaube ich eher nicht dran, ist aber denkbar
2. er kokettiert damit, dass sein Verbleib ja alles andere als selbstverständlich ist, um im Falle des Erfolgs auch seinen Preis zu steigern - vorstellbar, auch wenn ich nicht glaube dass man Wehrle so einfach überzeugt
3. er überlegt unabhängig vom Erfolg, zu seiner U19 zurückzukehren - halte ich für gar nicht so unwahrscheinlich: Der Job eines U19-Trainers bietet vielleicht weniger Prestige und Geld als der im Profibereich, ist aber ungleich sicherer und stressfreier(oder erinnert sich jemand dran dass schonmal bei einem Jugendtrainer nach 3 schlechten Spielen von Fans im Stadion die Entlassung gefordert wurde?). Mit der U19 hast Du außerdem nicht nur in Sachen Trainingszeiten einen deutlich weniger zeitaufwendigen Job, der dich die meiste Zeit zu Auswärtszielen verschlägt die in ein paar Stündchen erreichbar sind - in der Bundesliga bzw. dem Profigeschäft allgemein sind Auswärtsfahrten die Freitags Nachmittag beginnen und Sonntag in den frühen Morgenstunden enden die Regel und ein Derby in "Fahrradanreisedistanz" eher die Ausnahme. Hinzu kommt dann noch, die tägliche Arbeit mit der Presse, die auch nicht jeder so geil findet.
Es ist was ganz anders, so einen Job mal Interimsweise zu machen, wenn man klar weiß "Ich hab hier nix zu verlieren" und "in nem halben Jahr kann das hier vorbei sein, wenn es mir zuviel wird". Wenn man aber in eine neue Saison geht mit einem Kader, an dessen Zusammenstellung man womöglich auch noch beteiligt wurde, ist der Druck dahinter ein ganz anderer. Und wenn man dann scheitert und freigestellt wird, gibt es sicher auch nicht mehr das Auffangbett U19, in das man immer zurück darf(denn wenn Ruthenbeck weiter Trainer bliebe, würde man auch den U19-Posten "ordentlich" bzw. auf Dauer angelegt neu besetzen und ihm diese Stelle nicht mehr frei halten). Nicht jeder will dauerhaft die ganz große Bundesligashow, sondern bevorzugt es beschaulicher - und auch in der Kölner Jugend lässt sich professionell und gut arbeiten.
Von daher warten wir mal ab, wie die Gefühlslage am Ende der Saison überhaupt aussieht.