Nach 2 Jahren Abstinenz ist er wieder zurück: der Circuit Gilles-Villeneuve. Seit 1978 ist die Strecke mit 3 Unterbrechungen (1987, 2009, 2020-21) durchgehend im Rennkalender. Berühmt berüchtigt ist der Kurs vor allem wegen der Mauer nach der letzten Schikane wenn es auf die Start/Ziel Gerade geht: die Wall of Champions, die ihren Namen dadurch bekommen hat das mit Damon Hill, Michael Schumacher und Jacques Villeneuve beim Rennen 1999 3 der 4 damals aktiven Weltmeister mit dieser Mauer kollidierten. Der vierte Weltmeister war Mika Häkkinen, der das Rennen damals gewann. Der letzte Weltmeister der an ihr gescheitert ist war Sebastian Vettel und ist von den jetzt aktiven Weltmeister der einzige der an ihr hängen blieb, das war allerdings nicht im Rennen sondern im freien Training 2011.
Bei Kanada muss man aber auch immer an den Horrorcrash von Robert Kubica 2007 denken, der nach einer Kollision mit Jarno Trulli in eine Mauer fuhr und sich mehrfach überschlug. Obwohl bis zu 75 G auf den Polen wirkten überstand er den Unfall mit einer Gehirnerschütterung, Prellungen und einem verstauchten Fuß. Gleichzeitig fuhr im damaligen Rennen Lewis Hamilton zu seinem ersten Sieg und dadurch das Kubica vom FIA Chefarzt für das folgende Rennen in Indianapolis gesperrt wurde kam dort Sebastian Vettel zu seinem Debüt.
Und dann war da noch das Rennen 2011 zu erwähnen, das gleich mehrere Rekorde brach. Wegen extremen Regen kam es zu mehreren Safety Car Phasen und einer mehr als 2 stündigen Unterbrechung, wodurch das Rennen mit einer Gesamtzeit von 4 Stunden, 4 Minuten und 39,537 Sekunden das bis heute längste Rennen der Geschichte ist. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 74,864 km/h war es auch zeitgleich das langsamste Rennen der Geschichte. 30 der 70 Rennrunden verbrachte das Feld hinter dem Safety Car auch das ist Rekord. Genauso wie das der spätere Rennsieger Jenson Button insgesamt 6 mal in der Box war und 5 Runden nach der Rennhälfte noch letzter war hat bis heute niemand wiederholt.
Man muss aber auch kritisch sein. Die Ansetzung dieses Rennens will ich nicht so wirklich verstehen. Zum einen plant man in der Formel 1 eine Emissionsfreiheit aber auf der anderen Seite überquert man den Atlantik jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit. Auch das man das Rennen direkt eine Woche nach Baku legt gibt den Fahrern kaum Zeit sich zu akklimatisieren und an die Zeit Verschiebung zu gewöhnen. Sinnvoller wäre es doch wohl gewesen nach Imola den spanischen Grand Prix auszutragen, von da aus nach Miami weiter zu gehen, dann Kanada back-to-back mitzunehmen (Miami und Montreal liegen in der selben Zeitzone) und 2 Wochen später nach Europa zurückzukehren.