Formel 1 Saison 2022

Das Reglement sieht sechs Optionen vor um geringfügige Überschreitung zu bestrafen:

1. öffentlicher Verweis

2. Punktabzug in der Konstrukteurs WM

3. Punktabzug in der Fahrer WM

4. Suspendierung von einer oder mehrerer Sessions, mit Ausnahme des Rennens, eines Wettbewerbs

5. Einschränkungen von Tests bspw. der Aerodynamik

6. Zukünftige Reduzierung des Budgets

Punkt 1 wäre übertrieben, bei Punkt 2 könnte man Red Bull bis zu 262 Punkte nachträglich aberkennen ohne am Ausgang der WM 21 etwas zu ändern. Punkt 3 sehe ich auch eher als unangemessen, der Fahrer dürfte einen Vorteil gehabt haben, kann diesen aber nicht vertreten. Über Punkt 4 kann man nur herzhaft lachen, 5 und 6 find ich beide gut. Würde zu 6 tendieren, das was man 2021 zu viel ausgegeben hat soll man 2023 einsparen. Bei einer geringfügigen Überschreitung können es ja maximal um 7 Millionen sein. Könnte mir aber vorstellen, dass die FIA für Red Bill äh Bull plötzlich Option Nr. 7 aus dem Hut zaubert über die man dann endgültig nur noch den Kopf schüttelt.

Coby mit einem Punkt hast du absolut Recht, dass die Firma Red Bull bescheißt! Und zwar in jedem Wettbewerb, indem es um viel Geld geht. Also nicht nur F1 sondern auch der Fußball! Daher ist ein Boykott dieser Brause ja immer gut. Nur, leider, machen das zu wenige. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur Red Bull war, die mehr Geld ausgegeben haben. Die anderen haben es halt gut versteckt.

Das in der F1 getrickst wird, ist uns allen klar. Die, die vorne sind, haben das meist nicht nur mit legalen MItteln geschafft. Egal, ob jetzt Red Bull, vorher Mercedes oder in den 90zigern Ferrari. Irgendeine Lücke gibt es immer in den Regeln. Daher wäre für mich die einzige vernünftige Regelung, dass man die Regeln schärft und keine Variantenmöglichkeiten schafft. Klare Regeln, wenn ein Team x macht, muss es mit y rechnen. Wer das Budget nicht einhält, bekommt weniger WM Punkte oder dessen Teams müssen von ganz hinten fahren. Für jede Million ein Rennen auf Platz 20 oder so... ist jetzt überspitzt geschrieben, aber es muss klar ersichtlich sein, dass sich eine Budgetüberschreitung nicht lohnt.

Zitat von grischa

Das in der F1 getrickst wird, ist uns allen klar. Die, die vorne sind, haben das meist nicht nur mit legalen MItteln geschafft. Egal, ob jetzt Red Bull, vorher Mercedes oder in den 90zigern Ferrari. Irgendeine Lücke gibt es immer in den Regeln.

Eine sehr fragwürdige Behauptung. Vor allem hätte Ferrari dann in den 90ern ziemlich schlecht betrogen. Aber pauschal zu behaupten, dass diejenigen die vorne sind das nicht mit legalen Mitteln schaffen entbehrt erstmal jeder Grundlage.

Zitat von CobyDick

Vor allem hätte Ferrari dann in den 90ern ziemlich schlecht betrogen.

Ende der 90ziger, Anfang der 2000er... "let Michael pass for the championchip"... war das offensichtlichste, was jemals gemacht wurde... damals noch möglich, danach nicht... ich meine generell, dass das Regelwerk gewisse Interpretationen zulässt. Das sollte man ändern, damit diese Möglichkeiten nicht mehr gegeben sind.

Also aus der jüngeren Vergangenheit fallen mir spontan diese Fälle ein:

2018 bis Mitte 2020 - Mercedes Party Mode

Das man in der Qualifikation den Motor mehr aufdreht wurde von allen Teams praktiziert. Mercedes nannte dieses Mapping "Party Mode" und betrieb es von allen Teams am extremsten, mit dem zuverlässigstem Motor konnte man sich das leisten. Auf Bitten anderer Teams darf pro Wochenende nur noch ein Mapping verwendet werden. Illegal war's nicht.

2019 - Ferrari und der Benzindurchfluss

Ferrari nutzte ein ungenaues Messverfahren aus und ließ mehr Benzin in den Motor als erlaubt. Die Sanktion hielt die FIA ziemlich unter dem Radar, alle Ferrari Motoren sollen deswegen 2020 in ihrer Leistung eingeschränkt gewesen sein. Auch Haas und Alfa Romeo litten darunter, 2021 war der Ferrari Motor trotz Engine Freeze plötzlich deutlich stärker als im Vorjahr.

2020 - Mercedes Dual-Axis Steering System (DAS)

Die Mercedes Piloten konnten durch ziehen und drücken am Lenkrad den Anstellwinkel der Vorderräder verändern und damit die Reifen besser aufwärmen. Genutzt wurde das System nur in den Inlaps in der Qualifikation und brachte dort einen enormen Vorteil. Das System war die ganze Zeit von der FIA begleitet worden und abgenickt, ab 2021 verboten um den übrigen Teams bei der Einführung der Budgetgrenze ein Wettrüsten wie 2009 beim Doppeldiffusor zu ersparen.

2021 - Red Bulls Flexi Wings

Grenzwertig. Den offiziellen Tests hielt der Heckflügel in Punkto Flexibilität stand, im Rennen verformte er sich aber deutlich stärker als erlaubt. Die FIA passte ihr Testverfahren an, kündigte die Änderung weit im Voraus an und gab den betroffenen Teams damit Zeit um ggf. ihre Flügel anzupassen.

Zitat von grischa

Ende der 90ziger, Anfang der 2000er... "let Michael pass for the championchip"... war das offensichtlichste, was jemals gemacht wurde... damals noch möglich, danach nicht

Du sagst erst, dass man wenn man vorne ist das meistens nicht mit legalen Mitteln geschafft hat und untermauerst diese Behauptung dann mit einer sicherlich extrem unschönen aber zu diesem Zeitpunkt legalen Aktion. Merkste selber? Das Teamorder danach verboten wurden war auch ziemlich unsinnig, Motorsport ist eben auch Teamsport - auch wenn diese beiden Beispiele schon ins Extreme gingen und zudem völlig unnötig waren. Wie unsinnig das Verbot war stellte man dann ja auch fest, weil die Teams es durch kryptische Botschaften an die Fahrer (Fernando is faster than you) ohnehin umgingen.

Zitat von grischa

ich meine generell, dass das Regelwerk gewisse Interpretationen zulässt. Das sollte man ändern

Das ist auf technischer Ebene m. E. völlig ok und auch gut so. Darum geht es ja auch, dass Teams im Design und Funktion Wege und Innovationen schaffen, die sich dann später auch auf der Straße wieder finden - auch wenn das heutzutage kaum noch der Fall ist. Wäre dem nicht so kannst du auch gleich mit Einheitsautos fahren, dann gäbe es aber auch kein Mercedes gegen Ferrari mehr, sondern nur noch Teams wie in der Formel 2.

Zitat von grischa

Das sollte man ändern, damit diese Möglichkeiten nicht mehr gegeben sind.

Wenn es aber, wie im aktuellen Fall, um einen Regelbruch geht der offensichtlich ist braucht man nichts ändern. Nur muss derjenige der sich nicht an die Spielregeln hält auch ordentlich auf die Finger kriegen.

Christian Horner war schon beim Monaco Rennen 2021 gegenüber Sky überzeugt, dass kein Topteam das Budget einhalten würde. Was wäre die Strafe für eine kleine Überschreitung fragte er sich und gab zu Protokoll, dass ein 4,5 Millionen Update entscheidend für den WM Ausgang sein kann. Blöd wenn einem solche Aussagen jetzt vor die Füße fallen.

Das Team selbst versucht den Verstoß mit Catering Kosten zu rechtfertigen, von denen man nicht gewusst haben will das die zum Budget gehören. Chefkoch Adrian Newey präsentiert Front-Wings, Chicken-Wings, Rear-Wings...Wings sind Wings und Red Bull verleiht ja Flügel...

Die Höhe der Überschreitung ist nicht wirklich bekannt, es grassieren Vermutungen zwischen 2 und 5 Millionen.

Da darf man weiterhin gespannt sein, wie die FIA das ahndet. Mal zum Vergleich: Vettel fehlten mal 0,7 Liter Benzin was eine Disqualifikation vom Rennen nach sich zog und Hamiltons DRS öffnete sich um 0,22 Millimeter zu weit, dafür wurde er von der Qualifikation disqualifiziert. Mal sehen wie man diesmal mit so einer "Kleinigkeit" umgeht. Das man bei Red Bull gerne mal etwas großzügiger ist, ist ja bekannt

Am kommenden Dienstag um 12 Uhr Ortszeit (19 Uhr deutscher Zeit) hat Haas in Austin eine Pressekonferenz angesetzt. Ob es um die Verlängerung von Mick Schumacher, die Vorstellung eines anderen Fahrers für 2023 oder vielleicht um die Präsentation eines neuen Hauptsponsors gehen wird, darf wild spekuliert werden.

Ich denke, dass man darüber mit Sicherheit im Laufe des Tages Bescheid wissen könnte... wenn es um eine Verlängerung gehen würde, bekommen die deutschen Medien das bestimmt schon vorher gesteckt...

Die Aussagen von Gene Haas am Wochenende lassen nicht den Eindruck entstehen, es ginge in der morgigen Pressekonferenz um eine Weiterbeschäftigung von Mick Schumacher. Haas kritisiert Schumacher vor allem für den Saisonbeginn, als Schumacher durch Unfälle Geld gekostet hat, welches Haas nicht hätte. Schumacher hätte zwar Potential, aber auch ein Vermögen gekostet. Wenn man Verstappen ist und dann und wann ein Auto crasht, könne man damit leben. Von Schumacher kämen zu wenig Resultate und er muss sich laut Haas in den kommenden Rennen über Punkte für einen neuen Vertrag empfehlen.

Das könnte schwierig werden wenn man bedenkt, dass keiner der Haas Piloten in den letzten 7 Rennen gepunktet hat. Bei Haas wirkt die Entwicklung seit Saisonstart eher Rückläufig, klingt jetzt erstmal ein bisschen so als hätte Schumacher durch seine Unfälle Geld verbraucht, welches für die Entwicklung vorgesehen war. Auf der anderen Seite hat Haas 2021 das Auto kein Stück entwickelt und seinen vollen Fokus auf 2022 ausgelegt. Schon schwach wenn das dabei raus gekommen ist...

Damit wird das andere verbleibende Cockpit bei Williams vielleicht auch umso interessanter für Schumacher. Nach diversen Schelten von Steiner und jetzt Gene Haas selbst hätte Schumacher bei Capito vielleicht eine ganz andere Wohlfühlatmosphäre.

Mein Tipp für die PK morgen: Haas präsentiert eine Sonderlackierung.

Gleich 3 Formel 1 Debüts gibt es am Freitag in der ersten Trainingssession. Dies ist den verpflichtenden Young Driver Einsätzen geschuldet.

Bei McLaren ersetzt der spanische Indy Car Champ von 2021 Alex Palou Daniel Ricciardo. Und jetzt wirds kurios: am 12. Juli diesen Jahres gab dessen aktuelles Indy Car Team (Chip Ganassi Racing) bekannt, dass man mit Palou verlängern würde. Wenige Stunden später gab Palou via Twitter bekannt, dass dies nicht stimmen würde und er das Team informiert habe es Ende 2022 zu verlassen und zu McLarens Indy Car Team zu wechseln. Na das Vorgehen kennen wir doch irgendwo her...

Bei Alfa Romeo und Williams werden die aktuellen Formel 2 Piloten Pouchaire und Sargent Bottas und Latifi ersetzen.

Bis zum Saisonende müssen noch einige Fahrer aussetzen. Neben den 3 genannten stehen außerdem bereits fest:

McLaren: Patricio O'Ward in Abu Dhabi für Lando Norris

Mercedes: Nyck de Vries für George Russell, wann unklar

Aston Martin: Felipe Drugovich in Abu Dhabi für Lance Stroll

Haas: Pietro Fittipaldi kommt in Mexico und Abu Dahbi zum Einsatz. Wen er wann ersetzt ist nicht bekannt.

Außerdem müssen noch einmal aussetzen:

- Max Verstappen

- Charles Leclerc

- Carlos Sainz

- Fernando Alonso

- Esteban Ocon

- Yuki Tsunoda

Besonders bei Alpine wirds spannend wer dort eingesetzt wird. Dafür war sicherlich Piastri vorgesehen. Bei Mercedes vertraut man de Vries trotz Wechsel ins Red Bull Lager, ich kann mir nicht vorstellen das man bei Alpine genauso handelt.

Zak Brown fordert die FIA per Brief dazu auf in der Budget Geschichte um Red Bull schnell zu handeln und eine harte Strafe auszusprechen. Dabei macht er auch gleich den aus meiner Sicht vernünftigen Vorschlag Red Bull das Budget für 2023 um 4 Millionen zu reduzieren.

Angeblich soll der Verstoß von Red Bull bei 2 Millionen gelegen haben. Klingt erstmal nicht viel, ist aber auch das gesamte Entwicklungs-Budget kleinerer Teams. Und erinnern wir uns an Mattia Binotte, der 4 Millionen als halbe Sekunde pro Runde bezeichnete, 2 Millionen wären also eine Viertel-Sekunde. Hört sich auch wenig an, sind auf die 2021er Saison gerechnet aber über 5 Minuten.

Helmut Marko befürchtet keine Aberkennung des WM Titels, die FIA habe grobe Verstöße in der Vergangenheit milde bestraft (wahrscheinlich spielt er damit auf die Ferrari Motorenstrafe an) und nachträglich keine Ergebnisse geändert. Zum Schluss fällt ihm dann doch noch ein noch "und wir haben ja gar nicht betrogen" anzufügen. Kannst du dir nicht ausdenken

Neue Regeln in der neuen Saison, nur wie genau darüber kann ich leider nur wenig berichten. Zum einen werden die Rückspiegel größer, was Unfälle durch tote Winkel reduzieren soll und die Anforderungen an den Überrollbügel sollen verschärft werden als Reaktion auf den Unfall von Guanyu in Silverstone. So weit so gut, danach verkündet die FIA man habe das Prozedere zur Bestimmung der Startaufstellung nach mehreren Strafen klargestellt und eine Entspannung der Anforderung an die Superlizenz vorgenommen als Reaktion auf die Corona Pandemie. Was das genau heißt verrät man nicht. Christian Nimmervoll fasst es am besten zusammen: Hier hätte die FIA auch sagen können: "der sehr wichtige Weltrat ist zusammengekommen um sehr wichtige Entscheidungen zu treffen, welche das sind verraten wir aber nicht".

Zitat von CobyDick

Am kommenden Dienstag um 12 Uhr Ortszeit (19 Uhr deutscher Zeit) hat Haas in Austin eine Pressekonferenz angesetzt. Ob es um die Verlängerung von Mick Schumacher, die Vorstellung eines anderen Fahrers für 2023 oder vielleicht um die Präsentation eines neuen Hauptsponsors gehen wird, darf wild spekuliert werden.

Ich seh grad ich hab Dienstag geschrieben, sollte Donnerstag heißen. Raus ist aber schon es geht um die Präsentation eines neuen Hauptsponsors nämlich MoneyGram.

Das es bald Neuigkeiten bezüglich eines amerikanischen Fahrers in der Formel 1 gibt, kündigt ausgerechnet Williams Teamchef Jost Capito an. Das dürfte wohl heißen, dass Logan Sargent das freie Cockpit bekommt. Für Mick Schumacher wäre ein Verbleib bei Haas damit die letzte Chance in der Formel 1 zu bleiben, dafür stünden die Chancen laut Günter Steiner 50:50 und er bestätigt Gespräche mit Nico Hülkenberg, auch Antonio Giovinazzi ist weiter in der Verlosung.