Legendäre Spieler der 60er und 70er Jahre

  • @ Listlos:


    Auch so ein Spiel das man NIE vergißt, NIE. Frag mich mal, wie der FC 2014 gegen Augsburg oder Mainz gespielt hat oder so. Da muß man nachschauen. Aber im April '72 gegen Bayern München in der Radrennbahn, da sieht man noch die Zähne von Krauthausen in der Gegend rum fliegen. :winking_face:


    Ein Kumpel von mir benutzt das immer als Wortspiel, wenn mal wieder ein Spiel ansteht, bei dem voller Einsatz gefragt ist, dann heißt es nur: "Samstag: Flohe, Krauthausen, Zähne!" :rolling_on_the_floor_laughing:


    P.S.: Der Bomber der Nation ist glaube ich nach dem 5:1 noch vom Platz geflogen.

  • Spitze, "Samstag: Flohe, Krauthausen, Zähne!". SPITZE - den merk ich mir.


    Nee, der Bomber ist nicht geflogen. Hätte aber fliegen müssen. Nur Gemeckere und ein ganz mieser Tritt gegen Matthes Hemmersbach. Aber Müller war ja nicht der einzige, der fliegen hätte müssen. Flohe hätte fliegen müssen. Konopka hätte fliegen müssen. Koppenhöfer hätte fliegen müssen. Heinz Simmet hätte fliegen müssen und Schwarzenbeck hätte auch fliegen müssen. Ich sag`ja - Regelauslegung wie heute: da sind zum Schluss 6 Mann auf dem Platz weniger. Das war ein Superfussballspiel - aber das war auch Krieg. Und das kann man wirklich wörtlich nehmen. Wenn ich daran denke, wie der liebe Heinz(Simmet) gefühlt 5 Zentimeter vor dem Kaiser steht und ihm - natürlich völlig unabsichtlich - auf die Zehen tritt oder wie der Koppenhöfer den Löhr mit 30 Meter Anlauf vom Rasen tritt, das war schon Wahnsinn. Und der Schiri hat nur gedacht: "Bloss nicht pfeifen, die Jungs gehen sonst mir ans Leder".

    Lettore silenzioso

  • Jüngst fiel mir eine Eintrittskarte aus ferner, längst entrückter Zeit entgegen. Rot - Weiss Essen gegen Eintracht Frankfurt. Ja, habe ich gedacht. Ich erinnere mich. An diesem Wochenende Anfang Mai 1977 war ich am Freitag Abend in Köln gewesen und hatte einem 6:1 gegen Bochum bei gewohnt. Dieter Müller at his best mit 4 Toren, der VFL ohne jede Chance. Einer der Kölner Tage in diesen Zeiten, an denen der Gegner so chancenlos ist, daß man Mitleid bekommen durfte. Die Kölner Offensive schoss in dieser Saison mal eben 83 Tore - Müller wurde Schützenkönig mit 34 Toren. Eine Marke, die ewig nicht übertroffen wurde - bis ein gewisser Robert Lewandowski kam.


    Aber ich schweife ab. Am Tag danach wollte ich unbedingt nach Essen - Eintracht Frankfurt sehen. Weil: die Hessen zerbombten in der Rückserie dieser Saison alles. Und sie wären hundertprozentig Deutscher Meister geworden, wenn sie nicht eine unsägliche Hinrunde hingelegt hätten. In der Rückrunde schossen sie 50 Tore und blieben bei 28:6 Punkten ungeschlagen. Nickel(für den Schuss brauchtest du einen Waffenschein), Grabowski, Wenzel, Hölzembein - die machten mit den Gegnern was sie wollten. Also, die musste ich sehen. Und nervte meinen Onkel so lange, bis er mit mir an die Hafenstrasse fuhr.


    Viel Mühe um Karten zu ergattern mussten wir uns nicht machen. Rot- Weiss war - am 32ten Spieltag - schon abgestiegen. Und das trotz Spielern wie Fürhoff, Bast, Hrubesch(!), Mill, Lorant. Aus der Erinnerung - vielleicht 5.000 Zuschauer. Wer nicht gekommen war, der verpasste was. Aus Frankfurter Sicht jedenfalls. Die rissen ein Feuerwerk ab - da verblasste sogar der Kölner Vortrag vom Freitag davor. Körbel und Neuberger hinten absolut souverän. Im Mittelfeld Grabowski, Nickel und Kraus Extraklasse. Und vorne spielten Wenzel(später Düsseldorf) und Hölzenbein mit ihren Gegnern Jojo. Von Minute 20 bis 45 machte Frankfurt 5 Tore - eines besser heraus gespielt und vollendet als das andere. Ganz ehrlich: der Spielstand war schmeichelhaft für die Essener, so stark waren die Frankfurter. Die nach der Pause noch drei nach legten und Hrubesch verwandelte einen Foulelfer zum 1:8. Eine unfassbare Vorstellung - ob gegen einen Abstiegskandidaten oder nicht. Die waren einfach Weltklasse in der Rückserie dieser Saison. Schlugen uns 4:0 während der Rückrunde, gewannen mal eben in Gladbach mit 1:3, usw.


    Mein Onkel und ich waren jedenfalls zufrieden - 16 Tore in zwei Spielen, sieht man auch nicht immer in der Bundesliga.


    Mir gelang es gar noch einen drauf zu setzen an diesem Wochenende. Mit meiner A - Jugend gewannen wir unser Spiel mit 6:2 und ich offensichtlich durch die vielen Torerfolge denen ich beigewohnt hatte recht inspiriert. 2 Vorlagen und 2 Tore. Eines davon in bester Dieter Müller Manier. Flanke auf den kurzen Pfosten und da voll rein gelaufen - Volltreffer mit dem Kopf. Ein Wochenende im Mai 1977.

    Lettore silenzioso

  • Morgen vor jetzt auch schon 46 Jahren wurden wir Pokalsieger. Gegen Hertha BSC war das. Im einzigen Pokalfinale, welches jemals wiederholt werden musste. 1:1 nach der Verlängerung war das Spiel am Pfingstsamstag 77 ausgegangen, Müller auf Kölner Seite und Lorenz Horr(ein hervorragender Stürmer) für Berlin hatten getroffen. Und da es dabei blieb und das Reglement noch kein Elferschiessen kannte, musste man 2 Tage später noch mal ran.


    Overath war im ersten Spiel - es war unglaublich warm gewesen - entkräftet ausgewechselt worden. Weisweiler wollte ihn im zweiten Spiel von der Bank bringen, der Kapitän wollte sich das nicht an tun. Setze sich auf die Bank, verweigerte aber a priori eine Einwechslung. Also Neumann direkt von Beginn an für den Kapitän.


    Köln war besser an diesem Tag, keine Frage. Heinz Flohe dirigierte, Neumann führte sich gut ein. Hinten liess man nichts anbrennen und was durch kam, wurde Schumacher`s Beute. Allerdings machte sein Opponent Nigbur auch ein Riesenspiel, vereitelte einige hochkarätige Kölner Chancen. Vor allem Schützenkönig Müller(34 Tore in der Bundesligasaison) ärgerte sich. Zwar düpierte er den Berliner Vorstopper Kliemann einige Male, aber immer wieder war Nigbur beser. Die Berliner waren nicht gleichwertig wie in der Erstauflage, aber hatten das Pech, daß der Schiedsrichter ihnen umstritten einen Treffer aberkannte. Was vor allem Nigbur derartig auf die Palme brachte, daß er nach dem Spiel auf den Kölner Präsidenten Weiand los wollte. Dieser hatte dem Schiri zur starken Leistung gratuliert. Die Folge war, daß der Transfer von Nigbur nach Köln - fast schon perfekt - nicht zustande kam und ein gewisser Toni Schumacher damit in Köln blieb. Sachen gibt es....


    Naja, Dieter Müller schoss dann doch das entscheidene Tor. Und es war nicht nur verdient, sondern auch wunderschön. Kopfball Torpedo nach Flanke von - na klar - Harald Konopka. Das war in diesen Zeiten der Dauerbrenner. Beim FC grenzenloser Jubel - vor allem bei Weisweiler. Erstes Jahr in Köln, eine mehr als kontroverse Saison - aber erster Titel. Köln`s neben Müller bester Spieler an diesem Tag - Heinz Flohe - hatte wieder einmal gezeigt, daß er auch Regisseur und nicht nur Rastelli sein konnte(was im Jahr darauf noch viel besser funktionierte).

    Lettore silenzioso

  • @ Listlos:

    Kannst du dich noch erinnern als (ich glaube es war) Gerd Strack einem Berliner vor dem 16er im Flug hinterher hechtete und ihm beide Beine wegzog? Der wäre glatt durch gewesen. Es gab Freistoß für Hertha, ich weiß noch nichtmals ob es gelb gab. Heute wäre das glatt Rot und mehrere Monate Sperre.

  • @ Listlos:

    Kannst du dich noch erinnern als (ich glaube es war) Gerd Strack einem Berliner vor dem 16er im Flug hinterher hechtete und ihm beide Beine wegzog? Der wäre glatt durch gewesen. Es gab Freistoß für Hertha, ich weiß noch nichtmals ob es gelb gab. Heute wäre das glatt Rot und mehrere Monate Sperre.

    Und wie ich mich erinnere. Und nein - Gerd Strack hat nicht einmal Gelb bekommen. Unglaublich, was die Schiris heute alles pfeifen. Und unglaublich, was die damals alles durch laufen liessen.

    In dem Spiel prallten einmal die ausgemachten Raubeine Simmet und Hermandung aufeinander. Hermandung - ein ganz ausgekochtes Schlitzohr und ein richtiger Obertreter - hatte Neumann vom Allerfeinsten "über die Bahn" geschickt. Unser Heinz spielte sofort wieder seine Lieblingsrolle - Rächer. Hermandung hat den Ball, hält ihn zu lange und Heinz kommt ins Tackling.....und Abflug. Das war Knallegelb nach heutigen Massstäben. Und was passiert?! Nichts. Hermandung steht auf, deutet mit dem Finger auf Simmet(Heinz, gleich bist du dran). Heinz grinst sich einen und der Schiri hat einen Freistoss gegeben.

    Lettore silenzioso

  • Wolfgang Weber wird heute 79 Jahre alt.


    Der "Bulle" war bereits zu seinen aktiven Zeiten eine Legende. Rotterdam, Wembley, Düsseldorf. 468 Pflichtspiele mit 32 Toren für den FC. Deutscher Meister, Deutscher Pokalsieger. Vizeweltmeister 66 und WM - 3ter 70. Ein Vorbild an Einsatz, an Härte gegen sich selber.


    Eine der ganz grossen Sympathieträger aller Zeiten beim FC.


    Lieber Wolfgang,


    alles Gute zum Geburtstag und - vor allem - viel Gesundheit.


    Ad multos annos


    Listlos

    Lettore silenzioso

  • 6 Kölner Tore des Monats, meine Favoriten sind 2 und 5. :star_struck: :FC: :star_struck:


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Der WDR hat in seiner Retro-Sport Abteilung einige kurze Videos bereitgestellt.


    Fußballer des Jahres 1962: Karl-Heinz Schnellinger

    WDR Retro ∙ Sport: Fußballer des Jahres 1962: Karl-Heinz Schnellinger
    Das Magazin 'Kicker' kürt mit Karl-Heinz Schnellinger den Abwehrchef des 1. KC Köln und Nationalspieler zum Fußballer des Jahres 1962. Interview mit Karl-Heinz…
    www.ardmediathek.de

  • Samstag, am 24. August gegen Eintracht Braunschweig. Samstag, vor 50 Jahren - der FC spielt gegen Rot - Weiss Essen zum Saisonauftakt.


    Naja, der FC ist hoch favorisiert. Leider ist Heinz Flohe nicht dabei, auch Wolfgang Weber fehlt verletzt. Ansonsten: Schumacher, Konopka, Cullmann, Neumann, Overath, Simmet, Löhr, Müller - Startruppe halt. Die Essener sind aber auch nicht übel - der junge Dieter Bast, Klopper Werner Lorant, "Ente" Lippens, Manni Burgsmüller, das ist schon erste Bundesligaklasse. Und das heisst was, Deutschland ist gerade Weltmeister geworden. Radrennbahn, so um die 17 bis 18.000 Zuschauer - ansprechender Besuch für damalige Verhältnisse.


    Köln gut besser ins Spiel, aber Essen ist im Spiel. Und von Anfang an wird klar, daß Lippens mit Konopka macht was er will. Der gute Harry ist schnell sauer auf den trickreichen Essener Linksaussen und versucht es mit Härte. Sieht schnell gelb und muss vorsichtig sein. Im Mittelfeld macht Bast ein Riesenspiel und vorne ist Burgsmüller sehr gefährlich. Ähnlich wie Dieter Müller und der ist mit Wolfgang Overath Köln`s bester Spieler. Overath ist im Pech, als er zweimal am Essener Torwart scheitert - Fussball verkehrt in Müngersdorf, zweimal hat nicht Overath Müller sondern Müller Overath vorgelegt.

    Das 0:1 schiessen die Essener. Irgendwie folgerichtig. Lippens spielt Konopka aus und bedient Bast. Der setzt Burgsmüller ein und Tor. Köln konsterniert und hat Glück, daß kurz danach Cullmann auf der Linie rettet.

    2te Halbzeit und Cajkovski wechselt aus. Für die völlig indisponierten Neumann und Glowacz kommen Lauscher und Zimmermann. köln bleibt überlegen, aber nicht wirklich in letzter Konsequenz zwingend. Müller spielt stark, aber er wird zu wenig unterstützt. Lorant holt ihn dazu einmal derartig von den Beinen, daß es einen Platzverweis geben muss - es gibt ihn aber nicht. Wir sind in den 70ern, da wurde rohes Spiel etwas anders definiert als heute.


    Am Ende gibt es ein Powerplay, aber es gibt kein Tor. Essen gewinnt überraschend in Köln und der FC steht etwas belämmert da. Auftakt verpatzt, aber das kennt man in Köln. Weltmeister Overath ist stinksauer, er spricht von einer insgesamt nicht genügenden Leistung. Recht hatte er, der Kapitän. Dachten die Zuschauer auch.

    Lettore silenzioso

  • 7ter Spieltag der Saison 79/80 und der FC Schalke 04 kommt nach Köln. Schalke seinerzeit - das waren Nigbur, Fichtel, Rüssmann, Fischer, Abramczik, Helmut Kremers. Schalke kam mit der Empfehlung eines 1:0 gegen die starke Frankfurter Eintracht durch einen Treffer von Klaus Fischer. Köln hatte in der Vorwoche ein 1:1 in Leverkusen erreicht - mit Ach und Krach durch einen späten Treffer von D. Müller.

    Über 30.000 Zuschauer und auch ich hatte es rechtzeitig von der Bundeswehr nach Hause geschafft. Der FC spielte mit Schumacher im Tor, in der Deckungsreihe mit Cullmann, Schuster, Strack und Prestin. Im Mittelfeld mit Kroth, Neumann und Okudera und vorne mit Littbarski, Müller und Willmer. Die Torschützen des vorherigen Spieltages - Müller und Fischer - sahen gegen ihre Gegenspieler Rüssmann und Strack kein Land, zumal die beiden Liberos Fichtel und Schuster(den liess Weisweiler im Wechsel mit Cullmann Libero und Mittelfeld spielen und das war entscheidend) in Glanzform agierten.


    Der FC ging nach knapp 20 Minuten durch den quirligen Littbarski in Führung, aber Schalke war die bessere Mannschaft bis dahin gewesen. Das änderte sich, der FC dominierte. Musste aber dann einigermassen überraschend durch Abramczik den Ausgleich hinnehmen - etwas Fussball verkehrt in Müngersdorf.


    In Halbzeit 2 war es dann ein verteiltes Spiel - bis Neumann in Minute 63 das 2: 1 erzielte. Nigbur sah schlecht aus bei diesem Tor. Was den Schalker ärgerte, wollte er doch unbedingt seine Nationalmannschafts Ambitionen unterstreichen. Köln danach eindeutig besser, was sich dann beim 3:1 durch Müller auch aus drückte - das einzige Mal, daß Müller sich gegen Rüssmann durch setzen konnte.


    Kurz später hätte Schalke noch mal ran kommen können, aber Schumacher parierte einen Elfmeter. Köln gewann verdient und die Bestnoten verdienten sich Schumacher, Schuster, Cullmann und Strack in einem guten Spiel.

    Lettore silenzioso

  • Ich lese solche Texte sehr gerne, vielen Dank dafür!! Schreibst du das eigentlich immer frei aus deiner Erinnerung herunter? Das wäre nämlich sehr beeindruckend.

  • Ich lese solche Texte sehr gerne, vielen Dank dafür!! Schreibst du das eigentlich immer frei aus deiner Erinnerung herunter? Das wäre nämlich sehr beeindruckend.

    Viel aus der Erinnerung heraus. Aber ich habe mir immer nach jedem Spiel, was ich gesehen habe, Notizen gemacht. Tore, Zuschauer, besonders wichtige Szenen, Aufstellungen FC, wichtige Spiele des Gegners. Mein Eindruck vom Spiel, usw. Habe ich von meinem Vater übernommen, der hat das auch gemacht. Wenn ich mir mal unsicher bin, dann bemühe ich Dr. Google....Aber so oft brauche ich das nicht.

    Lettore silenzioso

  • Viel aus der Erinnerung heraus. Aber ich habe mir immer nach jedem Spiel, was ich gesehen habe, Notizen gemacht. Tore, Zuschauer, besonders wichtige Szenen, Aufstellungen FC, wichtige Spiele des Gegners. Mein Eindruck vom Spiel, usw. Habe ich von meinem Vater übernommen, der hat das auch gemacht. Wenn ich mir mal unsicher bin, dann bemühe ich Dr. Google....Aber so oft brauche ich das nicht.

    Wow, Respekt. Danke für die Erklärung.

  • Heute vor 20 Jahren war ich mit meinem Ältesten in Saarbrücken. Der FCS gegen den 1.FC Köln.


    Der FC war gerade mal wieder in Liga 2 angekommen und der Trainer hiess Huub Stevens. 7ter Spieltag und der FC hatte vier Spiele in Serie gewonnen. Das Spiel vor Saarbrücken war gegen Dresden und da hatte der FC aus einem 0:2 Rückstand einen 3:2 Sieg gemacht. Wir waren also durch aus optimistisch im Ludwigspark.


    Um es gleich vorweg zu nehmen - der FC machte ein unterirdisches Spiel und verlor hoch verdient mit 2:0. Das war ein richtig freches Spiel der Stevens Schützlinge, der schon im Spiel mächtig bedient war ob des Blutleeren Auftrittes seiner Truppe. Und das konnte man auch bis auf die Ränge hören. Ganz besonders in einer Szene, als der FC sich endlich einmal durch gespielt hatte und Podolski dreimal zum Schuss an setzte und - völlig untypisch für ihn - nicht nur den Abschluss verpasste, sondern dann zum Schluss auch noch ein Abspiel hin legte, das erschütterte. Da stand es schon 1:0 für Saarbrücken. Eine biedere Zweitliga Truppe, die den FC aber effektiv bekämpfte. Als die Saarbrückener das 2:0 um die 70te Minute machten, da war dann endgültig Schluss mit Lustig beim FC. Saft - und kraftlos, das war der bleibende Eindruck. Oder wie ein Blick in die damals verfertigten Notizen von mir wiedergab:"Unmögliche Leistung vom FC. Abwehr unsicher, Cullmann und Sinkala mit Aufbauproblemen en gros. Im Mittelfeld nur Feulner konstruktiv. Der hoch gelobte Podolski mit katastrophalem Auftritt und nach spätestens nach einer Stunde Wechselkandidat"....


    Na, wie waren nach dem Auftritt jedenfalls massiv bedient und fuhren in ausserordentlich gedämpfter Laune nach Hause.


    Nun gut. Im Rückspiel schlugen wir Saarbrücken mit 3:1 und am Ende des Jahres stieg der FC unangefochten auf. Der von mir im Saarbrücken Spiel heftig getadelte Podolski wurde Torschützenkönig, wurde der Unterschiedsspieler. Und oben drauf hatte der FC die beste Defensive - und das konnte man auch erwarten mit Huub Stevens. der übrigens den Verein nach nur einem Jahr verliess, weil seine Frau unter gesundheitlichen Problemen litt.

    Lettore silenzioso