Nochmal. Haben die anderen Paralellgesellschaften einen solchen Zinnober veranstalltet, als in deren Herkunftsland ein
Präsident die Wahl gewann. Und dann ist da auch noch was das für ein Staatsmann ist bzw. wie er sich seinem Volk
gegenüber verhält.
Ich hoffe du verstehst mich und meine Meinung darüber.
Das, was etwa Chinesen oder Italiener in New York gemacht haben, war zig Nummern heftiger als das, was wir heute mit den türkischstämmigen Mitbewohnern durchmachen.
Stell dir Folgendes vor: In einer Großstadt gibt es einen türkischstämmigen Kiez. Dort spricht niemand auch nur ein Wort Deutsch. Der Wille zur Integration ist nicht vorhanden. Man macht sein eigenes Ding. Das geht soweit, dass man beim Errichten von neuen Gebäuden auf die örtlichen Bauordnungen pfeift. Man baut so, wie sich das in der Türkei gehört - gerne auch mit offensichtlichem orientalischen Gepräge. Dann geht man dazu über, auf öffentlichen Plätzen die Denkmäler der türkischen Machthaber und der Götter aufzustellen, zu denen in der Türkei - westlich oder orientalisch - gebetet wird. Und danach weigert man sich einfach, die bisher gebräuchlichen Straßennamen weiterzuverwenden. Für das eigene Viertel bestimmt man diese Bezeichnungen nun selbst.
Wenn du das hierzulande in irgendeinem türkischstämmigen Kiez erlebst, dann hast du in etwa die Zustände, die New York einerseits mit Chinesen vor rund 150 Jahren, andererseits mit Deutschen und Italienern vor rund 100 bis 120 Jahren erlebt hat. Und glaube mir: Diese Zustände haben wir hier nicht. Das, was wir an Parallelgesellschaften erleben, läuft weitgehend gesittet ab - wenn auch leider nicht ohne Probleme. Und dennoch haben es Chinesen, Italiener, Deutsche und viele andere Kulturen geschafft, sich binnen, zwei oder drei Generationen komplett in die neue Gesellschaft zu integrieren.