Der Politik-Thread

  • Aber der Spiegel...

    Führe deine drei Worte doch etwas mehr aus.


    Vielleicht findet ja mal sowas wie ein inhaltlicher Austausch statt.


    Den Spiegel mit Tichys Einblick auf eine Stufe stellen? Das will ich begründet haben.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Mir fällt nur auf das du öfters den Spiegel als dein Meinungsgeber nimmst. Dabei ist der Spiegel ja auch politisch gesehen nur
    in eine Richtung gepolt.

  • Nicht nur in der Kolumne auch generell von rechter Seite hackt man jetzt extrem darauf rum, dass die Tagesthemen die Hitler Rufe der Hooligans so dargestellt haben als wären sie am Samstag geschehen. Ob das jetzt seitens der Tagesthemen bewusst falsch dargestellt, schlecht recheriert und tatsächlich schlicht ein Versehen war mal dahingestellt ist es mir persönlich eigentlich völlig wumpe bei welcher der beiden Veranstalltungen die scheiße skandiert wurde.

  • Mir fällt nur auf das du öfters den Spiegel als dein Meinungsgeber nimmst. Dabei ist der Spiegel ja auch politisch gesehen nur
    in eine Richtung gepolt.

    Ah, ok. Sobald man den rechtspopulistischen Inhalt einer Webseite klar benennt, wird einem vorgehalten, dass der Spiegel ... ja, was eigentlich genau ist? "Nur in eine Richtung gepolt" - soll was heißen?


    Ich sehe die "Süddeutsche" als meine Hauptquelle bei den Medien an. Für mich - neben der "Zeit" und der "Frankfurter Allgemeinen" - eigentlich die seriöseste Zeitung. Während die "Zeit" dabei meines Erachtens nach am ehesten in der absoluten politischen Mitte steht, sehe ich die "Süddeutsche" minimal linker und die "FAZ" minimal rechter davon. Wobei sich beide natürlich nicht den Vorwurf gefallen lassen brauchen, in einer der beiden Richtungen polemisch, tendenziös oder sogar extrem zu sein.


    Folgt man diesem Schema, würde ich den Spiegel tatsächlich nochmal einen Ticken links der Süddeutschen sehen. Aber eben auch das in einem Bereich, den ich noch als seriös und ausgewogen bewerte. Dass die Zeitung "nur in eine Richtung gepolt" sei, kann ich nicht nachvollziehen. Ob man dann mit dem Inhalt oder deren Kolumnisten wie etwa Augstein was anfangen kann, mag jeder selber entscheiden. Augstein ist für mich - trotz einiger herausragender Beiträge - aber gewiss niemand, dessen Texte ich verschlinge.


    Bliebe "Tichys Einblick", der ja als Aufhänger meiner Antwort an den User @oldboy galt: Nimmt man erneut das von mir genannte Schema, so ist der "Einblick" doch relativ weit rechts von der Mitte einzuordnen. Und das auf derart polemische Weise, dass dieses Spektrum in meinem Schema eigentlich ein schwarzer Fleck ist. Denn in diesem Bereich halte ich mich kaum auf, lese - bis auf das Überfliegen einiger Seiten/Texte - also kaum was. Der "Einblick" gehört aber zu jenen Magazinen, über die man als politisch interessierter Mensch immer wieder mal stolpert. Und das in negativer Hinsicht.


    Der "Einblick" ist deutlich mehr rechts von der Mitte anzusiedeln als der "Spiegel" links von ihr steht.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Dem muss ich entschieden widersprechen. Die AfD selbst stellt überhaupt kein Problem dar. Ihr gesamter Wahlkampf würde schließlich komplett ins leere Laufen, wenn er nicht Teile der Bevölkerung irgendwo ansprechen würde. Letztlich grast die AfD nur einigermaßen geschickt den breiteren rechten Rand ab, indem sie gezielt diese Schiene mit entsprechenden Forderungen/Behauptungen bearbeitet.

    Nun, das könnte jetzt in eine endlose Diskussion um Henne und Ei ausufern, was das ursprüngliche und damit größere Problem ist: Rechte Gesinnung in der Bevölkerung oder eine Partei, die mit billigen, simplen und zumeist bestenfalls halbwahren Parolen den Nährboden für rechtes und rechtsextremes Gedankengut liefert.
    Da mag man sich aussuchen, was man will, entscheidend ist, dass die AfD und ihre Themen (bzw. eigentlich nur das eine - nämlich Ausländer aus dem muslimischen Raum sind scheiße) seit mittlerweile Jahren sehr große Bereiche unserer Gesellschaft in einer Dauerdiskussion halten, die keinem nützt und von den tatsächlichen Problemen ablenkt. Deshalb sagte ich ja auch: Die AfD ist paradoxerweise gerade deswegen das größte Problem, weil sie von den wirklichen Problemen ablenkt.



    Frau Merkel will diese gerecht in Europa verteilen, was ja im grunde eine vernünftige Idee ist.Nur spielen da ja Länder wie Polen,Ungarn etc. nicht mit und somit bleibt es zur Zeit an einzelnen Ländern wie Griechenland, Italien, Spanien,Deutschland etc. hängen und das wird kosten.

    Das mit der gerechten Verteilung ist so eine Sache - vor allem wenn man dann Ungarn als Negativbeispiel anführt. Denn die Ungarn haben immer noch die meisten Flüchtlinge aufgenommen und nicht Deutschland, wie immer gerne behauptet wird. Natürlich umgerechnet auf die Einwohnerzahl, aber dass man hier nicht mit absoluten Zahlen agieren darf, ist wohl klar. Schweden folgt dahinter und auch Österreich kommt noch vor Deutschland. Ungarn hat übrigens alleine 2015 mehr Flüchtlinge pro Einwohner aufgenommen als DE in den letzten drei Jahren insgesamt.
    Ungerecht wird die Nummer eher, wenn man mal Richtung Frankreich oder GB schaut.
    Nimmt man übrigens das BIP als Gradmesser, was wohl eigentlich die fairste Variante wäre, dann ist DE weltweit wohl irgendwo um Platz 45 bei der Aufnahme von Flüchtlingen.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Was ich echt krass - auch in diesem Forum - finde ist, dass es kaum noch um den Toten bzw. die Toten geht und um die Ungeheuerlichkeit das fremde Menschen in unserem Land sind, die entweder nicht staatlich erfasst sind bzw. falsch erfasst sind bzw. eigentlich schon längst wieder hätten abgeschoben gehört und in den Medien geht es eigentlich nur über das rechte und pöbelnde Sachsen.


    Bevor mein Beitrag bewusst falsch verstanden wird: Auch ich bin ausdrücklich gegen Nazis und rechtes Gesocks.
    Ich bin aber auch gegen Vorverurteilung und Tatsachenverdrehung. Und das kotzt mich so langsam doch an.


    In Deutschland hat jeder das Recht friedlich zu demonstrieren und seine Meinung kundzutun, solange es verfassungskonform ist.
    Und das ist in Chemnitz im Großen und Ganzen geschehen. Einzeltäter sind leider immer dabei, sieht man ja auch bei unserem geliebten FC. Chemnitz sieht zumindest nicht so aus wie Hamburg nach G 20.


    Ich persönlich finde Frau Merkel hat 2015 richtig gehandelt und ich war und bin auf die Willkommenskultur von damals sehr stolz, da es das bunte und friedliche Deutschland zeigt, welches ich mir wünschen würde...


    Doch alles was danach politisch und verwaltungstechnisch kam war bestenfalls dilettantisch und konnte nur Proteste nach sich ziehen.
    Der Umgang mit der AfD wurde auch komplett in den Sand gesetzt und anstatt jetzt entgegen zu steuern wird weiter Öl ins Feuer gegossen und jeder der nicht bei drei auf den Bäumen ist wird als Nazi beschimpft.


    Und bei aller berechtigten Abscheu, etwas mehr Differenzierung darf es aber schon sein. Besonders, wenn man sich moralisch auf der richtigen Seite wähnt...

  • Was ich echt krass - auch in diesem Forum - finde ist, dass es kaum noch um den Toten bzw. die Toten geht und um die Ungeheuerlichkeit das fremde Menschen in unserem Land sind, die entweder nicht staatlich erfasst sind bzw. falsch erfasst sind bzw. eigentlich schon längst wieder hätten abgeschoben gehört und in den Medien geht es eigentlich nur über das rechte und pöbelnde Sachsen.

    Da sind nun drei Dinge vermengt:


    1. Der Tote: Ich persönlich finde es richtig, dass medial wenig über ihn berichtet wird. Ja, sein Tod ist sehr zu bedauern und ich wünsche den Angehörigen viel Kraft. Aber es wäre falsch, die Person des Toten jetzt durch alle Medien zu "zerren". Lasst die Familie in Ruhe trauern, ohne den Namen des Opfers in die eine oder die andere Richtung zu instrumentalisieren.


    2. Fremde Menschen: Ist ein Thema, das medial und hier im Forum eigentlich lang und breit diskutiert wird. Auch, dass es Straftäter unter den Flüchtlingen gibt. Ich persönlich vertraue da dem Rechtsstaat - andere eben nicht. Auf all das wird die Politik eine Lösung finden müssen. Warum Personen, die eigentlich keine Berechtigung zum Aufenthalt in Deutschland haben, dennoch - teils mit Wissen der Ämter - hier sind, ist eine der dabei auftretenden Fragen.


    3. Sachsen: Ich war nicht vor Ort, hab aber mit Leuten geredet, die dort waren bzw. die dort leben (teils Dresden, teils Leipzig). Und die einhellige Sichtweise geht stark in die Richtung, dass Sachsen ein echtes Problem hat - die einzige Ausnahme ist Leipzig, wo das rechte Gedankengut nicht derart stark ausgeprägt ist. Dass das Land nicht nur aus stiernackigen Glatzköppen besteht, ist klar. Aber eben die haben sich bei den Demos halt besonders in den Vordergrund gestellt.
    Und ich frage mich auch: Wenn ich als Bürger den Toten betrauere bzw. meinen Ängsten und Sorgen nur Luft machen will - warum laufe ich dann neben solchen Typen auf einer Demo her? Es muss doch klar sein, dass ich mit diesen gewalttätigen Spinnern dann in einen Topf geworfen werde. Warum distanziert sich niemand von denen? Ich mit meiner Gesinnung würde doch in keinem Falle auf einer Veranstaltung anwesend sein, die von Pegida und/oder AfD mitgetragen wird. Und falls ich da doch mal schauen gehe, dann bin ich weg, sobald ich diese ganzen Glatzen da sehe. Umkehrschluss: Wer da ist, ist freiwillig da. Und wer sich von denen nicht distanziert, macht das bewusst nicht. Was natürlich nicht heißt, dass dieser dann auch die Gesinnung der Rechten teilt

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • @Millhouse
    Nö, da ist gar nichts vermengt:


    zu 1: Weder der Tote soll durch die Medien "gezerrt" werden noch soll seine Familie nicht in Ruhe trauern dürfen. Ist auch gar nicht das Thema, aber das weißt du ja selbst...
    Das Thema ist, dass kriminelle Flüchtlinge und zwar in mehreren Richtungen kriminell einen Mord begehen können und sich danach ein zumeist friedlicher Protest medial hoch gepusht wird bis es nur noch um das rechte Sachsen geht. Ich möchte eine politische Antwort von unserer Regierung wie sie das Flüchtlingsthema befrieden und für alle friedlich und gerecht lösen will...


    zu 2: Du schreibst es selbst - ich auch - die Politik muss und soll liefern. Das Verbrechen von Flüchtlingen in den Medien lang und breit diskutiert wird halte ich für eine Legende - siehe Chemnitz...


    zu 3: Gerade als FC-Fan finde ich an diesem Punkt deine Selbstverleugnung schon fast bemerkenswert, wenn sie nicht so traurig wäre.

  • zu 1: Weder der Tote soll durch die Medien "gezerrt" werden noch soll seine Familie nicht in Ruhe trauern dürfen. Ist auch gar nicht das Thema, aber das weißt du ja selbst...


    Das Thema ist, dass kriminelle Flüchtlinge und zwar in mehreren Richtungen kriminell einen Mord begehen können und sich danach ein zumeist friedlicher Protest medial hoch gepusht wird bis es nur noch um das rechte Sachsen geht.

    Das verquere ist dabei, dass es ohne die tagelangen und sehr medienwirksamen AfD-WirsinddasVolk-Ausländerraus-besorgteBürger-Demonstrationen und das fröhliche Ausländerklatschen ganz automatisch mehr um besagten Mord gehen würde.


    Gerade die AfD macht das wieder mal geschickt und gleichzeitig unendlich widerlich: Sie lenkt über Tage die gesamte Berichterstattung auf sich und versucht aus dem Mord maximalen Profit zu schlagen - und kritisiert dann scheinheilig die Medien, die nicht über den schlimmen Mord berichten würden.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Das verquere ist dabei, dass es ohne die tagelangen und sehr medienwirksamen AfD-WirsinddasVolk-Ausländerraus-besorgteBürger-Demonstrationen und das fröhliche Ausländerklatschen ganz automatisch mehr um besagten Mord gehen würde.
    Gerade die AfD macht das wieder mal geschickt und gleichzeitig unendlich widerlich: Sie lenkt über Tage die gesamte Berichterstattung auf sich und versucht aus dem Mord maximalen Profit zu schlagen - und kritisiert dann scheinheilig die Medien, die nicht über den schlimmen Mord berichten würden.

    Ich glaube gerade diese Dämonisierung und bewusst in die rechte Ecke stellen wollen macht die AfD so stark.
    Warum darf sich der kleine Spießbürger mit seinen Vorurteilen und Ängsten nicht zu einer Demo treffen?
    Du bist doch tolerant und weltoffen. Dann lass doch die Leute auf die Straße gehen und "Wir sind das Volk" rufen.


    Übrigens: Das "fröhliche Ausländerklatschen" habe ich gar nicht mitbekommen, wäre da für verlässliche Infos dankbar. Was ich aber mitbekommen habe war die "fröhliche Messerstecherei" von Menschen die in unserem Land eigentlich nichts zu suchen haben bzw. schon längst abgeschoben sein sollten.

  • Das verquere ist dabei, dass es ohne die tagelangen und sehr medienwirksamen AfD-WirsinddasVolk-Ausländerraus-besorgteBürger-Demonstrationen und das fröhliche Ausländerklatschen ganz automatisch mehr um besagten Mord gehen würde.
    Gerade die AfD macht das wieder mal geschickt und gleichzeitig unendlich widerlich: Sie lenkt über Tage die gesamte Berichterstattung auf sich und versucht aus dem Mord maximalen Profit zu schlagen - und kritisiert dann scheinheilig die Medien, die nicht über den schlimmen Mord berichten würden.

    das perfide Spiel machen aber auch die anderen,selbst Medien und Politiker sind sich da nicht zu schade,Chemnitz oder Sachsen alle, als Rassisten zu betiteln,das da leider auch paar dumme dabei sind kann man nicht verhindern,die meisten wahren ruhig grübel

  • Ich glaube gerade diese Dämonisierung und bewusst in die rechte Ecke stellen wollen macht die AfD so stark.Warum darf sich der kleine Spießbürger mit seinen Vorurteilen und Ängsten nicht zu einer Demo treffen?
    Du bist doch tolerant und weltoffen. Dann lass doch die Leute auf die Straße gehen und "Wir sind das Volk" rufen.

    Ich habe den Leuten nicht ihr recht auf Demonstration abgesprochen. Aber es war gefragt, warum so wenig über den Mord gesprochen wird. Und die Demos, bzw. die Geschehnisse rund um diese, sind ein großer Teil der Antwort.


    Zitat

    Übrigens: Das "fröhliche Ausländerklatschen" habe ich gar nicht mitbekommen, wäre da für verlässliche Infos dankbar. Was ich aber mitbekommen habe war die "fröhliche Messerstecherei" von Menschen die in unserem Land eigentlich nichts zu suchen haben bzw. schon längst abgeschoben sein sollten.

    Ach bitte.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Ich habe den Leuten nicht ihr recht auf Demonstration abgesprochen. Aber es war gefragt, warum so wenig über den Mord gesprochen wird. Und die Demos, bzw. die Geschehnisse rund um diese, sind ein großer Teil der Antwort.

    Ach bitte.

    Soso, über den Mord wird so wenig berichtet, weil die Menschen ihr verfassungsmäßiges Recht wahrnehmen und demonstrieren und das überwiegend friedlich. Interessante Ansicht.


    Die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen hat den Begriff der „Hetzjagd“ ja dementiert, ich persönlich habe auch nur ein 10 Sekunden Video gesehen, was auch keiner Hetzjagd war. Das du das mit einem "Ach bitte" beantwortest steht ja dann für sich...


    Aber ich will jetzt hier keinen AfD-Pressesprecher abgeben, in vielen Punkten gebe ich dir recht, auch wenn mir deine linke/grüne Gutmenschen-Attitüde etwas auf die Nerven geht.