Der Politik-Thread

  • Dieser Bernd Höcke ist nun wahrlich einer der schmutzigsten Typen der Republik. Und - das muss man sich mal vorstellen - der Knabe war bis 2014 Gymnasiallehrer.

  • Dieser Bernd Höcke ist nun wahrlich einer der schmutzigsten Typen der Republik. Und - das muss man sich mal vorstellen - der Knabe war bis 2014 Gymnasiallehrer.

    Und ist es noch. Derzeit nur freigestellt.

  • Das mit dem Personal gilt m.E. auch für die oben nicht genannten Parteien, die haben alle die gleichen Probleme.

    Das Problem ist halt: Willst du als junger und ambitionierter Politiker nach oben kommen, musst du halt der Parteilinie folgen. Hier und da mal ein wenig neue Denkanstöße einbringen - gut. Aber so wirklich "revolutionär" darfst du schon nicht mehr sein, sonst verärgerst du intern zu viele Personen.


    Und die jungen und ambitionierten Politiker, die das früh genug kapieren, gründen dann eben eigene Bewegungen - besitzen aber natürlich nicht die Erfahrung und die Möglichkeiten, am großen politischen Rad zu drehen.


    Ich bleib dabei - auch, wenn ich mit der Ansicht wohl mehr oder minder alleine dastehe: Die Parteien(-Landschaft), wie wir sie heute kennen und seit Jahrzehnten verinnerlicht haben, wird auf Sicht von ein, zwei Jahrzehnten ausgedient haben. Diese auf lange Kontinuität angelegten Parteiprogramme wirken einfach komplett unflexibel und sind kaum in der Lage, sich auf binnen wenige Jahre ändernde Gegebenheiten umzustellen. Wir werden mehr kleinere Parteien haben, mehr Parteien im Landes-/Bundestag sitzen sehen, nach Zweier- sicherlich auch Dreier- oder sogar Viererkoalitionen bekommen. Und ich bin davon überzeugt, dass Bewegungen/Projekte sehr viel mehr an Schlagkraft gewinnen. Ob das unsere Demokratie nach vorne bringt? Weiß ich nicht. Zweifle ich ehrlich gesagt auch dran. Das wird allerdings die Zukunft zeigen müssen. Aber den "ewigen" Zweikampf zwischen CDU und SPD, wo dann die FDP oder Grünen das Zünglein an der Waage spielen, wirds bald auf Bundesebene so nicht mehr geben.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Große Koalitionen bringen stets so etwas wie APOs hervor. Das war bei der ersten Großen Koalition so und ist auch jetzt der Fall. Unterschied zu heute: Die APO der 68er war extrem links, die heutige ist extrem rechts. Sei's drum, wer glaubt, "Bewegungen" oder Ein-Punkt-Parteien wären deswegen die Zukunft, irrt. Nicht zuletzt nach außen kann man nicht mit ständig wechselndem Personal herumfuchteln.

  • Das Problem ist halt: Willst du als junger und ambitionierter Politiker nach oben kommen, musst du halt der Parteilinie folgen. Hier und da mal ein wenig neue Denkanstöße einbringen - gut. Aber so wirklich "revolutionär" darfst du schon nicht mehr sein, sonst verärgerst du intern zu viele Personen.
    Und die jungen und ambitionierten Politiker, die das früh genug kapieren, gründen dann eben eigene Bewegungen - besitzen aber natürlich nicht die Erfahrung und die Möglichkeiten, am großen politischen Rad zu drehen.


    Ich bleib dabei - auch, wenn ich mit der Ansicht wohl mehr oder minder alleine dastehe: Die Parteien(-Landschaft), wie wir sie heute kennen und seit Jahrzehnten verinnerlicht haben, wird auf Sicht von ein, zwei Jahrzehnten ausgedient haben. Diese auf lange Kontinuität angelegten Parteiprogramme wirken einfach komplett unflexibel und sind kaum in der Lage, sich auf binnen wenige Jahre ändernde Gegebenheiten umzustellen. Wir werden mehr kleinere Parteien haben, mehr Parteien im Landes-/Bundestag sitzen sehen, nach Zweier- sicherlich auch Dreier- oder sogar Viererkoalitionen bekommen. Und ich bin davon überzeugt, dass Bewegungen/Projekte sehr viel mehr an Schlagkraft gewinnen. Ob das unsere Demokratie nach vorne bringt? Weiß ich nicht. Zweifle ich ehrlich gesagt auch dran. Das wird allerdings die Zukunft zeigen müssen. Aber den "ewigen" Zweikampf zwischen CDU und SPD, wo dann die FDP oder Grünen das Zünglein an der Waage spielen, wirds bald auf Bundesebene so nicht mehr geben.

    Hmmh....Ist was dran. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, daß die Parteien Landschaft sich binnen 10 - 15 Jahren massiv verändert. Andere Gruppierungen, mehr Zwang zur Flexibilität wird die Folge sein. Vielleicht dann auch
    mehr, noch mehr(faule) Kompromisse. Weimar?!....Ja, wir haben die 5 % Klausel, aber warum sollen wir nicht dann trotzdem 12 Parteien im Landtag, im Bundestag haben. Wird uns das nützen?! Eher nicht, dieses Deutschland
    ist von der ganzen Struktur ein unruhiges Land, ein ewig suchendes Land(meistens nach sich selbst. An was wir alles zweifeln ist zum Verzweifeln)......Brauchen wir nicht diese eher klaren Verhältnisse?!

  • Wer natürlich Spitzenklasse, wenn der Junge noch mal unterrichtet. Ein Vorbild für die deutsche Jugend. :flushed_face:

    Yep, Geschichtslehrer. Passt auch so schön. Da wird der Nachwuchs direkt richtig eingenordet!

  • Sport und Geschichte bitte. Erst mal ein Freiübungen, dann zum sportlichen Wehrdienst.


    Anschliessend Geschichtsunterricht bei Herrn Höcke.


    Markante Daten: Deutsche Siege 1864, 1866 und 1870/71. Siebenjähriger Krieg unter Friedrich dem Grossen 1756 - 1763. Völkerschlacht bei Leipzig 1813, Waterloo 1815.


    Erster WK startet 1914 und endet mit dem Dolchstoss in den Rücken der kämpfenden Truppe 1918. Danach die Republik der Vaterlandsverräter.


    1933: Deutschlands grösste Zeit beginnt.


    1939, 1940 und 1941 glorreiche deutsche Siege an allen Fronten. Ab 42 hat nichts mehr statt gefunden. Berichte darüber sind üble Feindpropaganda. Grosse Teile der neueren deutschen Geschichte müssen umgeschrieben werden.



    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    ACHTUNG:SATIREMODUS EIN!!

  • Ab 42 hat nichts mehr statt gefunden.

    Du vergißt den Einfall der osmanischen Horden, dem nur durch den heldenhaften Einsatz eines ebenso heldenhaften Geschichtslehrers Einhalt geboten werden konnte.


    Nur zur Sicherheit: Ironiemodus ein!

    Einmal editiert, zuletzt von Haessler78 ()

  • Nicht zuletzt nach außen kann man nicht mit ständig wechselndem Personal herumfuchteln.

    Dem stimme ich grundsätzlich zu. Andererseits hat "außen" sich irgendwie auch damit zu arrangieren, wenn "innen" es so wählt.


    Millhouse hat schon recht, die Zeiten haben sich nun einmal nachhaltig (vermutlich) gewandelt. Heute ist alles schnellebig und ungeduldig. Die Menschen möchten schnelle Lösungen, die ihnen der lahmende Politikapparat nicht liefern kann. Ich denke, in Zukunft wird sich politisch schon ein Stück weit das System verändern müssen, um sich diesen neuen Anforderungen anzunähern. Bis dahin stellt der Populismus die größte Annährung da, weil schnelle und einfache Lösungsansätze versprochen werden. Dass das auf Dauer nicht gut geht, ist klar.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Heute ist alles schnellebig und ungeduldig. Die Menschen möchten schnelle Lösungen, die ihnen der lahmende Politikapparat nicht liefern kann.

    Dem würde ich widersprechen. So sind die meisten Menschen in unserer Gesellschaft bei weitem nicht so ungeduldig wie diverse Kolumnenschreiber oder Facebook-Pöbler. Überdies beabsichtigen die meisten Wähler/-innen meiner Einschätzung nach mit der Entscheidung, mal was "Radikaleres" anzukreuzen, in der Regel lediglich, ihre vorherige Stammpartei zu einem Ruck zu bewegen. Auch hier im Forum wurde ja beispielsweise schon beklagt, dass man eigentlich lieber die olle SPD wählen wolle als Die Linke. Umgekehrt keimte die Hoffnung auf, die CSU möge bundesweit antreten, damit man vor allem in der Asylfrage nicht den braunen Haufen AfD wählen "müsse". Viele Menschen warten offenbar nur darauf, dass ihre ehemalige politische Heimat wieder kerniger wird. Komplett am Ende sind die ehemaligen "Volksparteien" also nicht.


    Ansonsten verweise ich erneut auf das hübsche Schicksal von Reps und DVU in den 90ern. Da wurde, wenn auch nicht ganz so hysterisch wie heute, medial der Untergang der Zivilisation gesichtet, und was ist passiert?

  • Für mich ist das schwer einschätzbar. Mag sein, dass mein Eindruck da nicht umfassend genug ist. 80 Mio. Leute einzuordnen ist nicht eben eine leichte Denkaufgabe. Ich habe aber durchaus das Gefühl, in den nächsten Jahren einen wie auch immer gearteten Wandel zu erleben. Wie der aussehen wird, ist schwer zu sagen. Ich sehe aber auf absehbare Zeit SPD und CDU nicht zu alter Stärke finden. Wenn es weiter so läuft wie bisher, kommen wir dem von Millhouse beschriebenen Szenario schon recht nahe.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Dem stimme ich grundsätzlich zu. Andererseits hat "außen" sich irgendwie auch damit zu arrangieren, wenn "innen" es so wählt.
    Millhouse hat schon recht, die Zeiten haben sich nun einmal nachhaltig (vermutlich) gewandelt. Heute ist alles schnellebig und ungeduldig. Die Menschen möchten schnelle Lösungen, die ihnen der lahmende Politikapparat nicht liefern kann. Ich denke, in Zukunft wird sich politisch schon ein Stück weit das System verändern müssen, um sich diesen neuen Anforderungen anzunähern. Bis dahin stellt der Populismus die größte Annährung da, weil schnelle und einfache Lösungsansätze versprochen werden. Dass das auf Dauer nicht gut geht, ist klar.


    @LinkeKlebe
    Ich antworte dir die Tage nochmal ausführlicher, möchte bei einem so ernsten Thema auch die nötige Zeit dazu haben, um auch über deine Argumente nachdenken zu können.


    Hier muss ich aber schon mal nachfragen: Populismus bedeutet also schnelle und einfache Lösungsansätze anzubieten.
    Meintest du so Aussagen wie, "Das ist alternativlos" oder "Wir schaffen das"?


    Das ist tatsächlich populistischer Müll und viele Menschen wollen tatsächlich etwas nachhaltiger Antworten...
    Wobei so wie unser politisches System und unsere Presselandschaft aufgebaut ist, es ohne einfache Parolen nicht geht.


    Mein Vorschlag ist ja mehr direkte Demokratie!

  • Populismus bedeutet also schnelle und einfache Lösungsansätze anzubieten.
    Meintest du so Aussagen wie, "Das ist alternativlos" oder "Wir schaffen das"?

    Nein, das meinte ich nicht. Das hat auch mit Populismus nichts zu tun, denn, seien wir ehrlich, Merkel wollte sich damit sicher nicht beliebt machen und auf Stimmenfang gehen - zumindest wäre der Schuss mal ordentlich nach hinten losgegangen. Ich bin weiterhin der Meinung, sie hätte zum damaligen Zeitpunkt gar nichts anderes sagen und tun können. Was danach kam, steht auf einem anderen Blatt.


    Populistisch waren dagegen die Stimmen, die sehr schnell sehr einfache Lösungen präsentieren konnten: Grenze zu, Flüchtlingsthema fertig. Im Zweifel halt schießen. Klappe zu, Affe tot.

    Mein Vorschlag ist ja mehr direkte Demokratie!

    Da bin ich kein großer Fan von. Ja/Nein-Fragen an das Volk finde ich nicht richtig. Politik sollte komplexer sein, als gänzlich für oder gegen etwas zu sein. Politik besteht für mich aus Kompromissen und unterschiedlichen Einflüssen. Wenn zwei Parteien gemeinsam regieren, bringen beide auch ihre jeweiligen Einflüsse und Themen ein. Regieren mehr, kommen mehr Einflüsse hinzu. Bestenfalls natürlich die, für die die Parteien auch gewählt wurden. Tun sie das nicht, bekommen sie irgendwann die Quittung. Siehe SPD und CDU heute.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Nein, das meinte ich nicht. Das hat auch mit Populismus nichts zu tun, denn, seien wir ehrlich, Merkel wollte sich damit sicher nicht beliebt machen und auf Stimmenfang gehen - zumindest wäre der Schuss mal ordentlich nach hinten losgegangen.

    Sicher? Man könnte umgekehrt auch spekulieren, sie habe den Friedensnobelpreis haben wollen, weil Obama den zuvor auch bekommen hat. Oder dass sie, gelangweilt von all dem lästigen Alltagsgeschäft inklusive Krisen rund um Banken, Euro, Griechenland..., mit etwas Großem in die Geschichtsbücher eingehen wollte, so wie Kohl mit "seiner" deutschen Wiedervereinigung, gehüllt in den "Mantel der Geschichte".


    Man könnte auch die Suggestion einer von weiten Teilen der Medien erfundenen allgemeinen Willkommenskultur dafür verantwortlich machen, welche es in dem Maße nie gegeben hat, welche aber führenden Bundespolitikern zupass kam, um sich selber aus Villen heraus heroisch und moralisch zu fühlen, zumal man die damit verbundene Arbeit anderen, vor allem unbezahlten Ehrenamtlichen, überlassen konnte. Kurzum, man könnte spekulieren, dass führende Politiker aus lauter Selbstverliebtheit den Draht zur Bevölkerung und den Blick auf unangenehme Realitäten mehr oder weniger verloren haben. Soll ja vorkommen in Eliten; die Geschichtsbücher sind voll von solchen Beispielen.


    "Bewegungen" wie Wagenknechts neuestes Dingsbums helfen da sicher nicht weiter.

  • Nein, das meinte ich nicht. Das hat auch mit Populismus nichts zu tun, denn, seien wir ehrlich, Merkel wollte sich damit sicher nicht beliebt machen und auf Stimmenfang gehen - zumindest wäre der Schuss mal ordentlich nach hinten losgegangen. Ich bin weiterhin der Meinung, sie hätte zum damaligen Zeitpunkt gar nichts anderes sagen und tun können. Was danach kam, steht auf einem anderen Blatt.
    Populistisch waren dagegen die Stimmen, die sehr schnell sehr einfache Lösungen präsentieren konnten: Grenze zu, Flüchtlingsthema fertig. Im Zweifel halt schießen. Klappe zu, Affe tot.

    Da bin ich kein großer Fan von. Ja/Nein-Fragen an das Volk finde ich nicht richtig. Politik sollte komplexer sein, als gänzlich für oder gegen etwas zu sein. Politik besteht für mich aus Kompromissen und unterschiedlichen Einflüssen. Wenn zwei Parteien gemeinsam regieren, bringen beide auch ihre jeweiligen Einflüsse und Themen ein. Regieren mehr, kommen mehr Einflüsse hinzu. Bestenfalls natürlich die, für die die Parteien auch gewählt wurden. Tun sie das nicht, bekommen sie irgendwann die Quittung. Siehe SPD und CDU heute.

    Wieso sollte man das Volk bei gewissen Themen nicht in Form einer Volksabstimmung entscheiden lassen? Spontan fällt mir da der Soli-Zuschlag ein, läuft schon seit fast 30 Jahren und ich als Bürger fühle mich da doch verarscht wie schamlos der Staat mir ohne mich zu fragen in die Tasche greift. Könnte man ja mal drüber diskutieren zumal ja momentan ein Überschuss erwirtschaftet wird.

  • Wieso sollte man das Volk bei gewissen Themen nicht in Form einer Volksabstimmung entscheiden lassen? Spontan fällt mir da der Soli-Zuschlag ein, läuft schon seit fast 30 Jahren und ich als Bürger fühle mich da doch verarscht wie schamlos der Staat mir ohne mich zu fragen in die Tasche greift. Könnte man ja mal drüber diskutieren zumal ja momentan ein Überschuss erwirtschaftet wird.

    Weil das Volk meiner Meinung nach überhaupt nicht in der Lage ist, über derart komplexe Dinge direkt zu entscheiden.


    Nehmen wir ruhig dein Beispiel: Weißt du, welche Auswirkungen eine Abschaffung des Soli hätte? Direkt und indirekt? Und über einen längeren Zeitraum? Ich frage gar nicht böswillig. Ich für meinen Teil sehe mich jedenfalls nicht in der Lage, das mit ausreichender Sicherheit zu beantworten. Allein deine Einschätzung zeigt doch, dass du das Thema nicht sachlich sondern emotional betrachtest ("fühle mich verarscht"; "schamlos in die Tasche greifen"). Und das geht nicht nur dir so. Volksentscheide sind deshalb auch anfällig für Populismus, der Brexit hat das gerade erst wunderbar gezeigt. Hinterher guckt man dann aus der Wäsche, wenn die Konsequenzen einem dann doch nicht so zusagen.


    Und aus der Perspektive der neuen Bundesländer könnten die Leute andersrum doch genau so argumentierten. Jetzt will der wohlhabende Westen uns auch noch den Soli wegnehmen. Zahlenmäßig hätten diese Stimmen bei einem Volksentscheid aber nicht sonderlich viel zu melden, obwohl sie vielleicht sogar deutlich stärker durch das Ergebnis betroffen wären.


    Wie gesagt, ich bin kein Freund von Volksentscheiden.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Weil das Volk meiner Meinung nach überhaupt nicht in der Lage ist, über derart komplexe Dinge direkt zu entscheiden.
    Nehmen wir ruhig dein Beispiel: Weißt du, welche Auswirkungen eine Abschaffung des Soli hätte? Direkt und indirekt? Und über einen längeren Zeitraum? Ich frage gar nicht böswillig. Ich für meinen Teil sehe mich jedenfalls nicht in der Lage, das mit ausreichender Sicherheit zu beantworten. Allein deine Einschätzung zeigt doch, dass du das Thema nicht sachlich sondern emotional betrachtest ("fühle mich verarscht"; "schamlos in die Tasche greifen"). Und das geht nicht nur dir so. Volksentscheide sind deshalb auch anfällig für Populismus, der Brexit hat das gerade erst wunderbar gezeigt. Hinterher guckt man dann aus der Wäsche, wenn die Konsequenzen einem dann doch nicht so zusagen.


    Und aus der Perspektive der neuen Bundesländer könnten die Leute andersrum doch genau so argumentierten. Jetzt will der wohlhabende Westen uns auch noch den Soli wegnehmen. Zahlenmäßig hätten diese Stimmen bei einem Volksentscheid aber nicht sonderlich viel zu melden, obwohl sie vielleicht sogar deutlich stärker durch das Ergebnis betroffen wären.


    Wie gesagt, ich bin kein Freund von Volksentscheiden.

    Ist natürlich ein Thema wo man abendfüllend für und wider diskutieren kann. Die Auswirkung einer Abschaffung könnte aber zur Folge haben dass die Bevölkerung weil mehr Netto vom Brutto die Binnennachfrage stärken würde und so auch ein Vorteil für unsere Volkswirtschaft entstehen könnte. Aber wie gesagt, kann man so oder so sehen und die Leute in den neuen Bundesländern würden ja dann auch entlastet. Gerade die Bevölkerung dort würde ja auch enorm von mehr an Kaufkraft profitieren. Aber wo sich schon Professoren nicht einig werden....sollen wir das hier lösen? War ja nur mal ein Vorschlag von mir das auf den Prüfstand zu stellen.