Ein kontroverses Rennen in Singapur.
Zum einen ein Rennsieger, der zwei Mal den selben Regelverstoß begeht aber nur ein Mal dafür belangt wird. Besonders sauer stieß mir dabei auf, dass die Strafenvergabe trotz Verwarnung für das erste Vergehen erst nach dem Rennen ausgesprochen wurde. Vielleicht bin ich da nicht ganz objektiv, weil mir bei Perez schon häufiger der Eindruck entstand, dass für ihn nicht die gleichen Regeln gelten, aber hier hatte ich den Eindruck man wollte mit der Strafe den Rennausgang nicht verändern. Dann war es natürlich ein Wochenende mit vielen, vielen Fehlern. Das gerade im Training die Fahrer den ein oder anderen Bremspunkt verpassen kommt ja regelmäßig vor, dass das aber u. a. Hamilton und Verstappen im Rennen passiert hatte Seltenheitswert.
Und dann last but not least aus deutscher Sicht der Vorfall zwischen Mick Schumacher und George Russell. Und auch wenn ich hier die klare Schuld bei Russell sehe das es zum Kontakt kommt, würde ich Schumacher nicht ganz und gar freisprechen. Es sorgte zwar für Verwunderung, dass Russell "I left him plenty of space" funkte, ganz unrecht hatte er damit aber nicht. Russell muss nach rechts ziehen, sonst bekommt er keinen Schwung für die Linkskurve und Schumacher behaart da auf seiner Linie doch schon zu weit mittig. Er hatte da nach rechts noch reichlich Platz.
Bevor es wieder heißt früh aufstehen zum Japan Rennen wird morgen die Entscheidung bezüglich der Budgetverstöße erwartet. Mattia Binotto äußerte sich dazu und meinte, dass eine Überschreitung von 4 Millionen nicht geringfügig sei. Dabei ist nicht klar, ob er damit Aston Martin meint, deren Überschreitung ja als geringfügig benannt wurde oder Red Bull bei denen der Verstoß signifikant gewesen sein soll. Mit 4 Millionen könne man 70 Techniker und Ingenieure bezahlen, die Lösungen finden würden, dies mache bis zu einer halben Sekunde pro Runde aus und sei ein Wettbewerbsvorteil auch für kommende Saisons.
Den Red Bull Verstoß versuchte Helmut Marko zu erklären und klingt nicht nur wie ein Eingeständnis sondern auch wie Red Bull typische Betrügerei: "Wir haben ja verschiedene Firmen, die nicht Formel 1 mäßig arbeiten und da sind einige Leute dahingehend transferiert worden." So kann man eine Kostengrenze natürlich auch umgehen, wenn man die F1 Ingenieure in der Dosenfabrik einstellt und von dort aus für sich arbeiten lässt.
Ich würde mir natürlich irgendwo wünschen, dass die Geschichte aufgeklärt und vernünftig sanktioniert wird. Einen achten Titel für Hamilton 11 Monate später am grünen Tisch will aber auch niemand, wahrscheinlich nicht mal Hamilton selbst. Vielleicht kann man Red Bull ja das Budget für die kommenden Jahre entsprechend reduzieren.