Diese lässt sich in diesem Jahr ganz besonders gut beobachten. Durch den Einstieg von Scheichs in England oder Frankreich wurde die Büchse der Padora geöffnet. Plötzlich wurden Transfersummen gezahlt, und zwar zunehmend auch für mittelklassige Spieler, die vorher in dieser Höhe und dieser Regelmäßigkeit undenkbar waren. Dies schwappte dann mit dem Einstieg großer Unternehmen und solventer Privatleute dann zunehmend auch über auf die Bundesliga. War Leverkusen lange Zeit einziger Plastikclub, der durch das nicht-gelten des 50 + 1 den Wettbewerb verzerrte, kamen irgendwann Wob, Hopp und nun Red Bull und auch Ingolstadt hinzu.
Diese drängen nun aggressiv auf den Markt (der eine mehr, der andere weniger) um sich in BuLi 1 zu etablieren und nach oben zu stoßen. Anders als vor 10, 15 Jahren noch wird der Markt komplett abgegrast und teilerweise schon Jugendspieler mit relativ hohen Gehältern abgeworben. Zudem sind durch die höheren Geldmittel im Markt die Preise durch die Decke gegangen, da die Nachfrage nach guten und auch nach mittelmäßigen Spielern deutlich gewachsen ist (man möchte kein Risiko eingehen und der direkten Konkurrenz Spieler A oder B überlassen). Das alles mag auf den ersten Blick schön und gut sein und viele argumentieren, man braucht diese Vereine um international gegen de Scheichclubs oder gegen die staatlich subventionierten Clubs (Real, Barca) bestehen zu können, wenn man das jedoch mal ein wenig mehr durchleuchtet, kann dies mittelfristig zu einer riesen Blase führen, die irgendwann platzen kann und durch die dann gerade die Clubs schwer ins Schlingern bringen, die diese Geldmittel eben nicht zur Verfügung haben, also die kleinen Clubs.
Diese müssen nun nämlich um ihrerseits konkurrenzfähig zu sein auch mehr Geld ausgeben um an halbwegs vernünftige Spieler zu kommen, selbst wenn sie es nicht haben und das ist das Problem an der ganzen Sache!
Auf Modeste bezogen...4 Mio € für einen Spieler mit einem Jahr Restvertrag ist ein riesiger Batzen und wenn der Spieler nicht bei SAP spielen würde, sondern in Freiburg, dann wäre er für 2,5 Mio € zu haben und nicht für die kolportierten 4 Mio €. Denn ein "normaler" Verein könnte es sich nicht leisten den Spieler ablösefrei im kommenden Jahr zu verlieren und müsste Kompromisse eingehen. Hoffenheim hat diesen Druck nicht, da es ihnen egal ist ob sie 4 Mio € bekommen oder nächstes Jahr 0 €, da sie sich sowieso, wenn es hart auf hart kommt, anders finanzieren. Modeste ist, bitte nicht falsch verstehen, kein schlechter Spieler und wenn er einschlägt in Ordnung. Sollte er jedoch nicht einschlagen, dann hat man für einen Spieler mit einem Jahr Restvertrag, der aufgrund seines Alters zudem kein großes Wertsteigerungspotential mehr hat, 4 Mio € in den Sand gesetzt. Klar, bei jedem Transfer hat man ein Risiko, aber vor nicht allzu langer Zeit hat man für ein derartiges Risiko noch nicht so viel zahlen müssen, das ist der Unterschied. Der Markt ist kaputt und das wird so weitergehen, bis es irgendwann zum großen Knall kommt und einige aufgrund zu hoher Fehlinvestitionen riesen Probleme bekommen. Das Risiko hierfür ist gar nicht mal so gering, denn die Spieler, die wirklich gut sind, landen heute sehr früh bei den größeren Vereinen, oder bei denen die aufgrund des Geldbeutels groß werden wollen und diejenigen bei denen Preis/Leistung zumindest fraglich ist landen dann beim Rest. Oder es gibt halt irgendwann Regeln, die das einigermaßen Regulieren, allerdings wüsste ich nicht, wie diese aussehen sollten.
Da das alles nicht so einfach ist, nicht mehr so einfach wie vor ein paar Jahren noch, habe ich großen Respekt vor Schmadke und co. die in den vergangenen beiden Jahren zwei Ziele erreicht haben, Aufstieg, Klassenerhalt, und zwar ohne wirklich großen Mitteleinsatz. Das ist auch ein Resultat der guten Entwicklung von Spielern durch Stöger, die Schmadke und co. vorher teilweise geholt haben. Dieses Zusammenspiel ist bislange eines und zwar effektiv! Wenn man das so beibehalten kann, dann muss man sich um den FC keine Sorgen machen, wenn man jedoch die ein oder andere Fehleinschätzung zu viel hat, und dagegen ist keiner gefeit, dann wird man Probleme bekommen. Deswegen, da bin ich mir sicher, gehen Schmadke und co. bei den Transfers sehr behutsam vor und wollen offensichlich Schnellschüsse vermeiden. Ich hoffe weiterhin auf ein im Großen und Ganzen gutes Händchen, d.h. das Preis/Leistung sich in der Art darstellen, dass der FC die Klasse weiterhin hällt und immer mal den ein oder anderen Spieler teuer verkaufen kann. Denn so kann man sich mit der Zeit eine gute Kapitaldecke aufbauen, die es ermöglicht auch mal den ein oder anderen Fehler zu machen, ohne, dass man gleich an den Rand der Insolvenz geführt wird. Das ist genau die Sicherheit, die der Dosen Verein oder SAP haben und die den riesen Vorteil ausmachen, die dieser Konstrukte, im Vergleich zum normal arbeitenden Verein haben.
In dem Sinne, heute Modeste eintüten, dann noch einen LA, der Modeste, gemeinsam mit Risse von der anderen Seite, mit Flanken füttert, einen DM, einen kopfballstarken IV und dann noch ein paar Back ups und dann kann es losgehen!!!