Der Politik-Thread

  • Er gehört tatsächlich zu jenen Journalisten, die ich besonders häufig verfolge. Nicht nur im Spiegel. Er ist hier in Berlin hin und wieder beim Kommentatorentalk von RadioEins zu Gast, wo ich dann oft hingehe.
    "Antideutscher Salonlinker"? Erzähl uns allen doch keine Märchen.

    Er ist der altdeutsche Salonlinke. Erzähl Du uns bitte nicht, dass er es nicht sei. Das ist doch wohl allseits bekannt.

  • "Antideutsch". Manche hier haben ein so unfassbar dickes Brett vorm Kopp. :face_with_tears_of_joy: :face_with_tears_of_joy: :face_with_tears_of_joy:

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Also ich verfolge Herrn Augstein seit Jahren im Spiegel und tätest Du es auch, so hättest Du diese Frage nicht einmal gestellt.
    Augstein ist ein antideutscher Salonlinker und macht keinerlei Hehl daraus. Seine belehrenden und verqueren Kommentare triefen nicht einmal subtil vor Schimpf und Schande auf Deutschland wegen des Holocaust Rethorik. Und in den letzten Jahren hat er- sinkenden Auflagen geschuldet - nochmal richtig vollgas gegeben. Twitterbeiträge zu Silvester 2016 in Köln, die eine Verachtung der Eigenen sowas von rauschreien. Unterstell mir bitte nicht, dass diese so offenkundige Wahrheit auch nur ansatzweise wirr ist.

    Das Problem gerade ist, dass du Antideutsch ganz anders definierst als wir es wohl tun und auch die Wissenschaft. Und wäre er einer, wäre wohl Blome kaum mit ihm befreundet. Augstein ist ein liberal-linker, aber kein Antideutscher. Wer das meint, hat noch nie einen Antideutschen wirklich kennengelernt.

  • Cicero ist manchmal schon süß.
    "Die bisher stabile Konjunktur in der Bundesrepublik ist nach Stelters Ansicht nicht dank, sondern trotz der Politik der vergangenen 13 Jahre entstanden."


    Daraus könnte man ja geradezu schließen, die stabile Konjunktur der Bundesrepublik sei dank der Politik der vorherigen 7 Jahre entstanden. Das war aber sicherlich nicht die Absicht des Cicero...

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.

  • Er gehört tatsächlich zu jenen Journalisten, die ich besonders häufig verfolge. Nicht nur im Spiegel. Er ist hier in Berlin hin und wieder beim Kommentatorentalk von RadioEins zu Gast, wo ich dann oft hingehe.
    "Antideutscher Salonlinker"? Erzähl uns allen doch keine Märchen.

    Tja, der Herr Augstein. Streckenweise brillant, das darf man sagen. Aber mehr als umstritten.


    Zitat von Augstein zum G 20 Gipfel vor etwas mehr als einem Jahr: "Der Preis muss so in die Höhe getrieben werden, daß niemand eine solche Konferenz ausrichten will. G 20 wie Olympia eine Sache von Diktaturen". Zum Zeitpunkt,
    als Augstein das sagte, waren schon weit über 50 Polizisten zum Teil schwer verletzt. Augstein musste sich danach härteste Vorwürfe von verschiedenen Seiten anhören. Ihm wird immer wieder unterstellt/bescheinigt, auf dem
    linken Auge völlig blind zu sein und linksradikale Gewalt gleichsam zu verharmlosen.


    Augstein hat durch mehre umstrittene Äusserungen zudem ein wachsendes Problem im Umgang mit Israel. Ihm wird hierbei von einigen Seiten latenter Antisemitismus unterstellt, während andere ihn in dieser Frage vehement
    in Schutz nehmen. Im Falle des jungen Israeli, der eine Kippa trug und dann von einem Syrer attackiert wurde, wertete Augstein das Verhalten des OPFERS als Provokation. Mir erscheint vor allem diese Angelegenheit ein sehr
    deutliches Schlaglicht auf die Person Augstein zu werfen - er selber ist ein Provokateur und gefällt sich in dieser Rolle ausserordentlich. Ích bin mir aber nicht sicher, daß Augstein nur ein Provokateur ist(oder sein will). So manches,
    was er zum Thema Gewalt als Mittel zur Politik sagt oder was das mit schwingt, geht schon in eine Richtung die über blosses Provozieren hinaus weist.
    Naja´- und letzten Endes immer ganz nett, wenn man links predigt und anders leben kann. Ganz anders, denn das Vermögen des Herrn Augstein ist natürlich ganz erheblich.

  • Im Falle des jungen Israeli, der eine Kippa trug und dann von einem Syrer attackiert wurde, wertete Augstein das Verhalten des OPFERS als Provokation.

    Nein, das tat er nicht. Und das ist mittlerweile auch hinreichend oft besprochen und geklärt worden.


    Es ging in dem Falle darum, dass der Kippa tragende Mann relativ schnell angegeben hat, die Kippa nicht im Alltag zu tragen. Vielmehr sei das Tragen ein Test gewesen um zu sehen, wie die Gesellschaft darauf reagiert. Und Augstein äußert mit seinem Twittereintrag lediglich das Unverständnis, dass eine moderne Gesellschaft so einen Test immer noch nötig habe - und sich manch ein Bürger davon sogar provozieren lasse. Das Tragen der Kippa müsse vielmehr so sehr in den Alltag integriert sein, dass es für niemanden eine Besonderheit ode gar Provokation darstellt. Augstein hat mit keiner Silbe das Opfer zum Täter gemacht.


    Wie gesagt, das wurde durch ihn nun auch eingeräumt. Dass er sich missverständlich ausgedrückt hat, ist selbstverständlich kein Grund, ihn in die antisemitische Ecke zu stellen - es ist aber entlarvend für eine Gesellschaft, dass sie genau das tut.


    Ähnlich hier: https://mandolinaforpresident.…und-das-kippa-experiment/

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Provokation ist doch voll ok, warum sollte augi das nicht dürfen aber die rechten schmierfinken schon? Ist jetzt nicht auf dich bezogen soll/ist!

    Was bleibt sind wir Fans - Herzstück des Vereins

  • Antideutsch, antisemitisch. Scheint ja ziemlich viel anti zu sein, der gute Herr Augstein. :face_with_tears_of_joy:


    Oder liegts vielleicht nicht an ihm, sondern an den Leuten, die seine Aussagen fehlinterpretieren? :face_with_raised_eyebrow:

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Nein, das tat er nicht. Und das ist mittlerweile auch hinreichend oft besprochen und geklärt worden.
    Es ging in dem Falle darum, dass der Kippa tragende Mann relativ schnell angegeben hat, die Kippa nicht im Alltag zu tragen. Vielmehr sei das Tragen ein Test gewesen um zu sehen, wie die Gesellschaft darauf reagiert. Und Augstein äußert mit seinem Twittereintrag lediglich das Unverständnis, dass eine moderne Gesellschaft so einen Test immer noch nötig habe - und sich manch ein Bürger davon sogar provozieren lasse. Das Tragen der Kippa müsse vielmehr so sehr in den Alltag integriert sein, dass es für niemanden eine Besonderheit ode gar Provokation darstellt. Augstein hat mit keiner Silbe das Opfer zum Täter gemacht.


    Wie gesagt, das wurde durch ihn nun auch eingeräumt. Dass er sich missverständlich ausgedrückt hat, ist selbstverständlich kein Grund, ihn in die antisemitische Ecke zu stellen - es ist aber entlarvend für eine Gesellschaft, dass sie genau das tut.


    Ähnlich hier: https://mandolinaforpresident.…und-das-kippa-experiment/

    Stop, Millhouse.


    Augsteins Äusserungen - und das habe ich weiter oben schon gesagt - zum Thema Israel, Judentum, etc. - sind mindestens immer Interpretationsbedürftig. Ich darf daran erinnern, daß Graumann(Zentralrat der Juden) sich zu
    Augstein(respektive seinen Äusserungen) gesagt hat, daß dieser zwar kein Antisemit sei, aber er schüre geradezu fahrlässig antisemitische Ressentiments. Diesen Vorwurf hat Augstein sich hartnäckig "erarbeitet" - durch Sätze wie
    den, daß Netanjahu die ganze Welt am Gängelbandes eines anschwellenden Kriegsgesanges gegen den Iran führe. Nichtsdestotrotz - oben auch schon gesagt - hat Augstein auch vehemente Verteidiger auf seiner Seite. Sie sehen
    nicht, daß er Antisemit ist oder antisemitische Äusserungen tut. Die Kippa Angelegenheit ist für mich quasi exemplarisch für sein Tun, er provoziert. Und das tut er mit Bedacht, Augstein ist viel zu intelligent und viel zu geradezu erotisch vernarrt in seine überlegenden Intellekt sich "missverständlich"(so hast du es genannt) auszudrücken.
    Aber - wie ich oben schon sagte - ich weiss bei ihm nicht, ob er nur ein Provokateur sein will - mir schwingt da einfach zu viel mit. Und hier meine ich nicht sein Verhältnis zum Staate Israel, etc. sondern vor allem, wie er es mit
    linker Gewalt hält. Das ist sehr irritierend und über seine Einlassungen zum G 20(siehe oben) war ich mehr als irritiert.

  • Ich darf daran erinnern, daß Graumann(Zentralrat der Juden) sich zu
    Augstein(respektive seinen Äusserungen) gesagt hat, daß dieser zwar kein Antisemit sei, aber er schüre geradezu fahrlässig antisemitische Ressentiments. Diesen Vorwurf hat Augstein sich hartnäckig "erarbeitet" - [...]

    Dass er polarisiert und provoziert, bedeutet doch aber nicht, dass er Antisemit sei. Das Interview, auf das du dich beziehst, nahm eh ganz sonderbare Züge an. Da wurde Augstein vorgeworfen, mit widerlichen Aussagen den Antisemitismus zu schüren - Hendryk M. Broder aber, der Augstein vorwarf, er hätte bei der Gestapo und "an der Rampe" arbeiten könne, wurde ein begnadetes Polemisieren wohlwollend attestiert. Bitte, Soll/Ist, auf diesem Niveau müssen wir nicht diskutieren.


    Interessanter finde ich deine Aussage, Augsteins Aussagen seien interpretationsbedürftig. Da stimme ich zu, frage aber zugleich, wie denn das Gegenteil aussehen soll. Die vorgefertigten Standardtexte der Massenmedien wie BILD oder WELT will ich nicht lesen. Sicherlich sind Augsteins Inhalte nicht immer leicht verständlich. Aber sie sind auch nicht so kompliziert, dass sie zwangsläufig derart missverstanden werden müssten, dass er antisemitisch, antideutsch oder antiwasauchimmer sein müsste.


    Augstein ist links. Und er ist irgendwo auch ein Provokateur, weil er bei seinen messerscharfen Aussagen kein Blatt vor den Mund nimmt und den Interpretationsspielraum stark einschränkt. Entweder, man wertet den Text als das eine oder als das andere Extrem. Dazwischen ist keine Luft. Aber das ist kein Freibrief, bei seinen Aussagen permanent den Kopf auszuschalten und darin immer nur das Schlechteste zu sehen, was man nur grad sehen will.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Wie gesagt, das wurde durch ihn nun auch eingeräumt. Dass er sich missverständlich ausgedrückt hat, ist selbstverständlich kein Grund, ihn in die antisemitische Ecke zu stellen - es ist aber entlarvend für eine Gesellschaft, dass sie genau das tut.


    Das ausgerechnet du diesen Satz nach deiner Meinung zu Özil in den letzten Tagen bringst, brilliant, das könnte man nicht besser schreiben auch wenn mans versuchen würde. :face_with_tears_of_joy:


    Besagte Gesellschaft darf man ja deiner Meinung nach sofort unter Generalverdacht des Rassismus stellen solange man nur türkische Wurzeln hat. Während besagte Gesellschaft sich dazu am Besten gar nicht negativ äußert sondern einfach akzeptieren soll das man sie als rassistisch bezeichnet.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


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  • Dass er polarisiert und provoziert, bedeutet doch aber nicht, dass er Antisemit sei. Das Interview, auf das du dich beziehst, nahm eh ganz sonderbare Züge an. Da wurde Augstein vorgeworfen, mit widerlichen Aussagen den Antisemitismus zu schüren - Hendryk M. Broder aber, der Augstein vorwarf, er hätte bei der Gestapo und "an der Rampe" arbeiten könne, wurde ein begnadetes Polemisieren wohlwollend attestiert. Bitte, Soll/Ist, auf diesem Niveau müssen wir nicht diskutieren.
    Interessanter finde ich deine Aussage, Augsteins Aussagen seien interpretationsbedürftig. Da stimme ich zu, frage aber zugleich, wie denn das Gegenteil aussehen soll. Die vorgefertigten Standardtexte der Massenmedien wie BILD oder WELT will ich nicht lesen. Sicherlich sind Augsteins Inhalte nicht immer leicht verständlich. Aber sie sind auch nicht so kompliziert, dass sie zwangsläufig derart missverstanden werden müssten, dass er antisemitisch, antideutsch oder antiwasauchimmer sein müsste.


    Augstein ist links. Und er ist irgendwo auch ein Provokateur, weil er bei seinen messerscharfen Aussagen kein Blatt vor den Mund nimmt und den Interpretationsspielraum stark einschränkt. Entweder, man wertet den Text als das eine oder als das andere Extrem. Dazwischen ist keine Luft. Aber das ist kein Freibrief, bei seinen Aussagen permanent den Kopf auszuschalten und darin immer nur das Schlechteste zu sehen, was man nur grad sehen will.

    Ich beschreibe zunächst einmal, wie weit das auseinander geht in der Bewertung von Augstein(bezüglich Antisemitismus). Für die einen ist er ein Antisemit, für die nächsten ist er kein Antisemit aber schüre mit seinen Aussagen
    den Antisemitismus. Und für die nächsten ist er schlicht kein Antisemit. Meine Meinung zu diesem Themenkomplex(Antisemitismus): Augstein ist kein Antisemit. Und die Leute in Israel wären in einigen Dingen verdammt gut beraten,
    Leuten wie Augstein auch einmal zuzuhören - denn die Lage im Nahen Osten wird auch durch das Verhalten der israelischen Regierung immer schwieriger. Das geradezu Reflexartige Verhalten Israels und Israel naher Kreise immer
    dann mit der "Antisemitismus Keule" zu kommen, wenn man im Verhalten Israels - beispielsweise gegenüber den Palästinenser - ein oder mehrere Haare in der Suppe findet ist geradezu grotesk(und erinnert mich sinnigerweise
    sehr stark daran wie in diesem Lande mit Leuten umgegangen wird, die sich zum Thema Migration kritisch äussern: denen kommt man dann mit der Rassismus Keule).


    Also, Augsteins Äusserungen sind komplex und Interpretationsbedürftig. Aber das will er ja auch - das meine ich, wenn ich weiter oben schreibe, daß der Kerl ein quasi erotisches Verhältnis zu seinem eigenem, überlegenen Intellekt hat. Da ich für mich entschieden habe, daß Augstein kein Antisemit ist(es aber bevorzugen würde, wenn er bei diesem Thema die Zündelei unterliesse) - ist diese Ecke für mich persönlich kein Problem. Was mich stört,
    irritiert und auch an ihm zweifeln lässt - das ist sein für mich nicht geklärtes Verhältnis zu linker Gewalt.