Das Thema WO treibt mir langsam dann doch den Blutdruck hoch....Nee, eigentlich nicht. Was mir den Blutdruck hoch treibt, ist die durchsichtige Art der Kampagne und diese typisch Kölner Art(das ist aber eine der wenigen Seiten es Kölners die mich zur Weissglut bringt) wieder einen auf grosse Familie zu machen.
Ich bin ja wohl kaum in Verdacht, Wolfgang Overath hier als Unperson zu sehen(wie andere das tun, aber das ist deren Sache)...Aber was Recht ist, muss Recht bleiben - und Overath hat in seiner Eigenschaft als Präsident die Erde verbrannt. Kann überhaupt nicht sein, daß jetzt im Rahmen der Aktion "Zurück in die Familie" diese Schwamm drüber Mentalität die Oberhand gewinnt und das der Verein Wolfgang Overath die Hand ausstreckt und man beiderseits Formulierungen sucht, die das Unaussprechliche(nämlich das Overath Scheisse gebaut hat) enfach für alle Zukunft unaussprechlich macht. Immer frei nach dem Motto:"Jaja, wissen wir schon, daß das keine schöne Zeit war. Aber irgendwann muss es ja auch mal gut sein".....
Ja, es ist ja jetzt auch gut. Wolfgang Overath hat sich irgendwann aus freien Stücken entschlossen(ihn hat nämlich niemand mit der geladenen Kanone bedroht), der Mitgliedschaft zu
verkünden, daß er als Präsident zurück tritt. Und ob die Mitgliedschaft das gut fand oder nicht, sie
hatte sich damit abzufinden...Und dann folgte der Abstieg und die Erkenntnis, daß wir klinisch tot waren und ein neues Präsidium. Und es folgte, daß Wolfgang Overath nicht mehr ins Stadion ging. Eine freiwillige und selbst gewählte Entscheidung. Wir haben damit gelebt, der Verein ist nicht mehr auf der Intensivstation sondern in der Reha. Alles gut, alles ohne Wolfgang Overath.
Wenn Overath in die "Familie" zurück kommt - habe ich kein Problem mit. Aber nicht um den Preis, daß wir dann alles verschweigen und Hauptsache der verlorene Sohn ist wieder zurück. Das Präsidium hat die Pflicht - und das meine ich wie ich das schreibe - die Hand auszustrecken. Und Overath hat - wenn er diese Hand annimmt - die Pflicht zu sagen,daß er Fehler gemacht hat. Und ganz bestimmt nicht der 2011 hingemeuchelte Märtyrer ist. Auf solche Dolchstosslegenden kann ich verzichten.
Aber - ich ahne schon, wo das hinsteuert. Und - wie gesagt - das ist ein Teil der kölschen Art, die einfach daneben ist.