Das Positive vorweg - beide Fangruppen haben sich benommen.
Zum Spiel:
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Gladbach führte den 1.FC Köln in den ersten 20 Minuten vor. Perma-
nente Positionswechsel, schnelles Umschalten nach Balleroberung.
Gelungene Anspiele auf die Aussen und dann brannte es des öfteren
lichterloh im Kölner Strafraum. Fünfmal kamen die Gladbacher zum
Schuss, quasi unbedrängt. Strickmuster fast immer das gleiche. An-
griff über die aussen, fast müheloss passieren der Kölner Aussenlinie(n), Zuspiel in den Straufraum - Abschluss. Es fiel allerdings die Gladbacher Abschlussschwäche auf.
Der FC hatte dem zunächst einmal nichts entgegen zu setzen. Nach den ersten 20 Minuten beruhigten die Kölner das Spiel und hatten
bis zur Halbzeit - jeweils durch Cordoba - zwei Chancen. Sinniger-
weise die beiden besten des ersten Durchganges.
Nach der Halbzeit bekam der FC dann einen Konter(!!) - und dieses
Mal schepperte es im Kölner Gehäuse. Der sehr gute Traore hatte
sich wieder einmal durch gespielt und seine scharfe, lange Herein-
gabe verwertete Elvedi. Ich mag mich täuschen, aber da sah der
ansonsten sehr gute Horn auch nicht ganz glücklich aus. Halbzeit 2
war dann eher geprägt durch einen abwartenden Gladbacher Stil
und einen FC, der sich zwar bemühte nach vorne zu spielen, aber
der letzte Punch - der fehlte. Endergebnis also 1:0 für Gladbach
und das war verdient.
Beim FC fehlte so manches. Die Aussenpositionen bekamen ihre
Gegenspieler nicht in den Griff, weder individuell noch taktisch.
Das gilt für das Duo Klünter/Risse genauso wie für das Duo Rausch/
Bittencourt. Jannes Horn machte es dann später besser als Rausch.
In Punkto Risse kann man Peter Stöger den Vorwurf der Fehlein-
schätzung des Fitness-respektive Bereitschaftsgrades von Risse
nicht ersparen. Es war erkennbar, daß Risse so manchen Zweikampf
nicht recht aufnehmen konnte(wollte).
Soerensen und Heintz waren ok, wenn auch so manches Mal von den
Mitspielern im Stich gelassen. Torwart Horn absolut solide bis sou-
verän bis auf - siehe oben.
Im zentralen Mittelfeld werden wir in dieser Konstellation ein Pro-
blem bekommen. Lehmann ist - für Gegner dieser Kategorie -
schlicht und simpel "drüber". Für seinen Nebenmann Hector heisst
das - noch mehr machen. Und Jonas Hector kann eine Menge, aber
eher als tiefer stehender Spieler mit dem Spiel vor sich. Diese Rolle
hat aber in der erwähnten 6er Konstellation Lehmann und dessen
Probleme sind bekannt. Will heissen, Hector muss zu viel machen
und das an falscher Stelle. Die Statik stimmt einfach nicht und es
ist eine sehr simple Wahrheit im Fussball: Wer das Zentrum regiert,
der regiert das Spiel. So wie gestern. Man darf sich allerdings auch
die Frage stellen, was mit einem Höger los ist, wenn ein Lehmann
in dieser Verfassung spielt. Ich bin nicht als Superpessimist ver-
dächtig oder jemand, der nach einem Spiel Zeter und Mordio schreit- aber an dieser Position gibt es Bedarf.
Bittencourt hat schlecht gespielt. Punkt. Aber der wird sich stei-
gern. Jojic - enormes Laufpensum. Wirklich enorm. Leider kam zu
wenig dabei heraus. Der Lichktblick schlechthin - Cordoba. Einsatz-
stark, körperlich präsent. Der Mann, der Gladbach vor Probleme
stellte.
Die eingewechselten Horn, Guirassy und Zoller: Horn besser im
Spiel als Rausch. Guirassy in Ordnung und Zoller mit zu wenig Zeit,
um wirklich etwas zu drehen.
EIn Spiel, welches zum Nachdenken anregen wird. Beim FC gibt es
sehr viel Luft nach oben. Positiv war, daß der FC nicht in Panik
verfiel und auch positiv sicher, daß wir fit sind. Denn das fiel schon
auf: in den letzten 10 - 15 Minuten wirkte Gladbach sehr platt.