Aluhüte, Chemtrails und Inside-Jobs: Der Verschwörungsthread

  • Aber wenn Ken Jebsen die Medienkritik an seiner eigenen Person damit erklärt, dass das Medienwesen jüdisch unterwandert ist - sorry, so jemanden kann man und darf man nicht ernst nehmen.

    Richtig.


    Generell hilft es, wenn man über die Veröffentlichungen solcher Leute im Internet stolpert, ohne etwas über sie zu wissen, einfach ein neues Browserfenster zu öffnen und sich via Suchmaschine ein paar Infos zu holen. Bei Jebsen würde dann schnell auffallen, dass er alles, was auf diesem Planeten schiefläuft, den Juden oder den angeblich von Juden konspirativ unterwanderten USA in die Schuhe schiebt. Und dann kann man sich die Frage stellen, wie seriös so ein Autor oder Moderator im Hinblick auf das aktuelle Thema sein kann und ob man sich wirklich mit so jemandem gemein machen möchte, nur weil er auf alles eine einfache Antwort parat hat, indem er in der Weltpolitik einen einzigen großen Satan ausgemacht hat.


    Eine weitere Frage, unabhängig von der Person, lautet, ob die Verschwörungstheoretiker ein alternatives Szenario anzubieten haben und wie logisch oder nachvollziehbar dieses ist. Bei den meisten Verschwörungstheorien scheitert die Glaubwürdigkeit allein schon am Umstand, dass zu viele Verschwörer vonnöten gewesen sein müssten, wobei jeder Verschwörer on top ein zusätzliches Risiko darstellt, weil er plappern oder das ganze Vorhaben durch schlichte Unfähigkeit ramponieren könnte. Um zu funktionieren, dürfen Verschwörungen nie zu kompliziert werden. Im Falle 9/11 als Angriff der USA unter falscher Flagge auf sich selber sprengen die Komplexität und die Anzahl notwendiger Verschwörer, Mitwisser und Vertuscher hingegen bei Weitem jeden Rahmen.

  • Welche Rolle hat die USA, welche Rolle der "Westen".

    Das ist ein anderer Ansatz. Natürlich spielen auch die USA bzw. der Westen eine Rolle bei 9/11 und allem, was dem nachfolgte. Nur eben nicht bei den Anschlägen selbst. Die USA haben Bin Laden lange unterstützt, als sie jemanden gesucht haben, der gegen die Russen zu Felde zieht. So lange er und seine Kämpfer nützlich waren, haben die USA bereitwillig geholfen. Hinterher, als die Russen sich zurückgezogen hatten und das Land in Trümmern lag, ließ man ihn dann ganz schnell fallen.


    Dass diese Leute einen Hass auf den Westen haben, daran ist besagter Westen sicher nicht unschuldig. Was natürlich keine Rechtfertigung für die Taten und Anschläge sein kann. Nur wenn man die Rolle der USA beleuchtet, muss man nicht am 11.09.2001 suchen, sondern weit vorher. Das ist ein Ansatz, den man sachlich und mit entsprechenden Fakten diskutieren kann. Vereinfacht: Wenn ich dich heute richtig verarsche, bin ich sicher nicht gänzlich von Schuld befreit, wenn du mir morgen auf die Schnauze haust. Trotzdem wäre es blöde zu behaupten, ich hätte mich selbst verprügelt, um dir einen reinzuwürgen.


    Wenn man anfängt, aus irgendwelchen Youtube-Filmchen vermeintliche Fakten zu stricken, um die USA als Drahtzieher der Anschläge zu überführen, wird es eben albern. Es gibt dafür keinerlei belastbare Beweise, sondern nur Verschwörungstheorien. Und die heißen nicht ohne Grund so. Man kann noch so oft behaupten, dem sei nicht so, davon wird es nicht richtiger.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Das ist ein anderer Ansatz. Natürlich spielen auch die USA bzw. der Westen eine Rolle bei 9/11 und allem, was dem nachfolgte.

    Es würde mich freuen, oder es hätte mich gefreut wenn die Diskussionen sich im Politik Thread,
    oder auch hier sich nicht immer auf bestimmte vereinzelnde Themen in einer Kette fokusiert hätten,
    sondern auch mal die ganze Problematik des Terrors von A-Z durchleuchtet worden wäre.


    Und damit meine ich auch durchaus, inwiefern die Rolle von Al Kaida oder der IS ist, was für Menschen es dort sind, wie man sie aufhalten kann, etc.
    Vielleicht kam das bislang von meiner Seite aus noch nicht so rüber, aber in einer solchen Debatte gibt es keine Tabu Themen,
    "hüben wie drüben"


    Man sieht es ja symptomatisch in diesem Thread.
    Der Anlass für die Eröffnung war mein Post 7.300 im Politik Thread


    Im Nachhinein habe ich dort eine unglückliche Formulierung oder meinen Standpunkt gegenüber 9/11 geäußert,
    was letzendlich mein Fehler war.


    Die letzten Seiten, oder nahezu alle gingen um das Thema 9/11, was ansich natürlich auch ein sehr großes Thema ist,
    wo es halt viel Gesprächsstoff gibt. Und da habe ich mich persönlich aktiv daran beteiligt.


    Meine persönliche Wahrnehmung in dieser Diskussion um den Terror ist die,
    dass die meisten (ich sage nicht alle) nicht die gesamte Kette mit ihrer kausalen Wirkung überdenken,
    sondern sehen "nur" das Ergebnis Reaktion ausgehend von einer Aktion.


    Reaktion nicht in dem Sinne wie Du es formuliert hast, dass es gerechtfertigt ist, aber das die Aktion (USA/Westen) einen Anteil
    an der Situation hat wie sie heute ist.

  • Mein Gott..das is ja wie im Krieg hier.. :candle:


    Also ich glaube auch das die Türme eben zusammengekracht sind weil dort einfach mehrere unglückliche Dinge aufeinander folgten. Die Hitze hat den Stahl aufgeweicht, das Dach war mehrere zehntausend Tonnen schwer. Ich denke das Aluminium des Flugzeugs war ein weiterer Beschleuniger.


    Ich glaube diese Gruppe von Leuten um Osama hatte aber mächtige und einflussreiche Unterstützer. Man kann sich viele Fakten zusammentragen, und die deuten durchaus darauf hin das die Bush-Familie und die Saudis da durchaus involviert waren. Das habe ich ja bereits in einem anderen Thread geschrieben.


    Das ist meine Meinung, und ich hab aber trotzdem keinen Bock darauf mich deshalb mit jemandem hier inne Köppe zu kriegen. Geht doch einfach mal davon aus das ihr es alle nicht genau wisst, sagt eure Meinung, aber versucht nicht andere von eurer Meinung zu überzeugen. Das endet immer in großem Streit.

  • Also der George Dabbel-You war schon ein spezieller Horst. Nicht ganz so speziell, wie der aktuelle Haudrauf in Washington. Aber ich habe doch meine Probleme, daran zu glauben, dass dieser etwa 3000 Landsleute über die Klippe gehen läßt, damit er einen Freibrief bekommt, in das karge und nutzlose Afghanistan einzumaschieren. Der Irak hatte immer immense Erdölvorkommen, aber Afghanistan???


    Ich möchte keinem hier seinen Aluhut abnehmen oder streitig machen, aber das finde ich etwas weit hergeholt. Darüberhinaus finde ich diesen Tread sehr unterhaltsam, solange einige Beiträge nicht so ganz ernst gemeint sind. Beim Thema Gladbach verstehe ich nämlich keinen Spaß. grübel

  • PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Da hast Du natürlich absolut recht Flipper. Das ist ja auch nicht so das ich glaube das der George nun quasi den Auftrag dazu gegeben hat. Auf der anderen Seite war das Verhältnis zu den Saudis schon sehr speziell. Allein geschäftlich. Vielleicht hat er sich einfach mit den falschen eingelassen und war sich der Tragweite nicht bewusst? Weil es eben auch um viel Macht und Geld ging. Und da sind wir ja auch wieder beim eigentlichen Problem. Dem lieben Geld.


    Eine Sache hatte mich damals jedenfalls auch nachdenklich gestimmt. Der Verteidigungshaushalt war ein mordsmäßiges Problem. Klar, das kann auch alles Zufall sein. Aber es ist es wert weiter Dinge zu hinterfragen. Wenn da einer zuviel Mist gebaut hat und seinen Teil beigetragen haben sollte, dann muss das auch auf den Tisch.

  • Man kann sich viele Fakten zusammentragen, und die deuten durchaus darauf hin das die Bush-Familie und die Saudis da durchaus involviert waren.

    Im Grunde genommen braucht(e) es nicht mal den Bush-Clan, um die saudische Königsfamilie hinsichtlich ihrer Finanzierung von Terroristen zu schonen. Die Saudis sind in den USA seit Jahrzehnten mit gigantischen Summen investiert, die bei einem radikalen Abzug der Gelder nicht minder gigantische ökonomische Probleme verursachen würden. Ginge es hingegen allein um den Bush-Clan, dann hätten vorherige und spätere US-Regierungen ohne Bezug zu den Bushs dem saudischen Clan längst die Rote Karte gezeigt. Und ja, die Abhängigkeit der Welt, nicht nur des Westens, vom schwarzen Gold tut ihr Übriges. Und da Saudi-Arabien innerhalb der OPEC zuverlässig für hohe Fördermengen und moderate Preise eintritt, wird es noch schwerer, den Fokus auf so etwas wie Moral zu legen.


    Beweisen lässt sich die Finanzierung des sunnitischen Terrors durch Teile der saudischen Königsfamilie praktisch nicht, dafür ist das Land als de facto Diktatur viel zu abgeriegelt. Ähnliches gilt umgekehrt für den schiitischen Terror, primär finanziert vom Iran, auch wenn die Hisbollah nicht ganz so brutal vorgeht wie der IS oder Al-Qaida.


    Angesichts dieser hoch komplizierten und nicht zu durchschauenden Gemengelage erscheint es natürlich einfacher, so wie z. B. Ken Jebsen das macht, alles auf einen großen bösen Satan zurückzuführen, welcher bei Jebsen sattsam bekannt "die Juden" sein sollen. Aber hübsch einfach bedeutet im Leben halt nicht immer auch wahrhaftig. Die Realität ist leider weitaus komplizierter.

  • Als "abtrünniger" Ex-Muslimbruder aus Ägypten, der mal sachlich, mal unsachlich und nach Sensation heischend gegen die geistige Rückständigkeit, das chronische Opfergehabe und die latente Aggressivität vieler Muslime weltweit wettert, kann Abdel-Samad wegen zahlreicher glaubhafter Morddrohungen nicht mehr ohne vom Steuerzahler bereit gestellte Personenschützer auf die Straße.


    Man muss seine zur Polemik neigende Art ja nicht mögen, aber Wäschekörbe voller Morddrohungen?

  • Ich sag nur Salman Rushdie...


    Aber wenn man seine Religion wirklich lebt und nicht nur dem Namen nach ausübt gehört das wohl dazu. :face_with_tears_of_joy:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Ich sag nur Salman Rushdie...


    Aber wenn man seine Religion wirklich lebt und nicht nur dem Namen nach ausübt gehört das wohl dazu. :face_with_tears_of_joy:


    Religion ist eine der schlimmsten Erfindungen der Menschheit.

  • Ich greife es nochmal auf:

    Auch wenn es möglicherweise OT ist; mich würde mal interessieren, wie ihr das seht:
    Wenn Mohammed-Karikaturen im Netz auftauchen, fühlen sich sämtliche Moslems beleidigt und lassen es alle Welt wissen. Wenn Moslems im Namen ihres Islams Morde verüben, gibt es aus der muslimischen Welt kaum bis keinen Aufschrei. Wie kommt das und wieso ist das so?


    Wird von den Medien verzerrt berichtet oder stimmt meine Wahrnehmung, dass das Ausmaß der Reaktionen verglichen mit den Bekenntnissen, diese Mörder seien keine "wahren" Moslems, nicht im Einklang mit den Empörungen über schwarzen Humor steht?

    Oder anders ausgedrückt: Warum empört sich die muslimische Welt mehr über Mohammed-Karikaturen als über terroristische IS-Morde?

    :koeln: Wegen dem Brauchtum! :effzeh:

  • Das eine (Karrikaturen) ist eine Beleidigung gegen alle Muslime, oder zumindest diejenigen fühlen sich beleidigt, die um den Stellenwert des Propehten Muhammed wissen.


    Das andere ist eine Handlung von einem Bruchteil von vermeintlichen Muslimen, die nicht Islam konform handeln. Also eine absolute Minorität, die auch noch voll entgegen den Islam handeln, wo die meisten normalen Muslime keinerlei Identifikation mit diesen Typen hat.


    Der einzige Zusammenhang ist der, dass sie es im Namen des Islams machen, natürlich fälschlicherweise, und somit den wahren Islam in den Dreck ziehen.

  • Warum empört sich die muslimische Welt mehr über Mohammed-Karikaturen als über terroristische IS-Morde?

    Ich habe nicht den Eindruck, dass die dahinter liegende Behauptung (Muslime empören sich mehr über Karikaturen denn über die Mordtaten des IS) überhaupt stimmt.


    Was man nach den Karikaturen einer dänischen Zeitung im TV zu sehen bekam, war inszenierte Empörung vor allem durch die Hamas in Palästina und "Revolutionsgarden" im Iran. Dort wurden Schulkinder zum Malen dänischer Flaggen auf Papier angeleitet, um diese anschließend vor laufenden Kameras unter wilden antiwestlichen Tiraden auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Teilweise wurde auch versehentlich die selbstgemalte Schweizer Fahne verbrannt, weil die auch ein weißes Kreuz auf rotem Grund bietet. So viel zum Bildungsstand der Teilnehmer. :thumbs_up:


    Überhaut gehört das öffentliche Verbrennen irgendwelcher Flaggen mittlerweile zur Folklore in weiten Teilen der islamischen Welt. Bleibt der Pöbel dann darüber hinaus friedlich und geht wieder nach Hause, entsteht in etwa der Schaden, wie wenn FC-Fans eine Gladbach-Fahne in Flammen aufgehen lassen - oder umgekehrt.


    Kurzum, Religiöse neigen zum Beleidigtsein in einer nicht mehr sonderlich religiösen Welt und versuchen damit, die Reihen dicht zu schließen.

  • Sry, immernoch wohl OT:

    Der einzige Zusammenhang ist der, dass sie es im Namen des Islams machen, natürlich fälschlicherweise, und somit den wahren Islam in den Dreck ziehen.

    Und darüber müssten sich doch die nichtradikalen Moslems empören, oder? Und das glaube ich auch, dass sie es tun. Aber wie und wo? Warum erfahren ich Details quasi gegen meinen Willen von Pietro und Sarah, von Terroranschlägen und gut bestückten Fußballern, die es selber machen aber nicht von Moslems, die sich öffentlich gegen IS-Terror positionieren in ähnlich inszenierter Art? Und damit meine ich die öffentlich-rechtlichen Anstalten.

    :koeln: Wegen dem Brauchtum! :effzeh:

  • @Musterprofi


    ich hatte im Politik thread dazu was geschrieben mit einigen links dass doch schon einige tausende Muslime gegen den Terror demonstriert haben.


    Aber wohl richtig, dass es noch keine gebündelte Demo verschiedener Verbände gab. Gründe kann ich nur mutmaßen, dass die Verbände es halt aus organisatorischen Gründen bislang nicht gebacken bekommen haben.