Der Politik-Thread

  • Ich würde sagen, dass die Abgeordneten auch ein Spiegel der Gesellschaft sein sollten.

    So viele ungelernte gibt es im Bundestag auch nicht.


    Da sollte es aber auch Leute drin geben, die ihr Studium abgebrochen haben, gar keine Ausbildung haben oder auch einfache Handwerker.


    Jeder Abgeordnete hat einzelne Themen, für die er einsteht. Bei ihr sind das u.a. Feminismus und soziale Gerechtigkeit.


    Nicht für jeden passend und wichtig, aber es hat seine absolute Daseinsberechtigung in meinen Augen.


    Natürlich kann man sich darüber ärgern, dass jemand dann so viel Kohle bekommt, obwohl er nix beruflich erreicht hat. Aber was ist dann mit youtubern, Fußballspieler und Lottogewinnern? Weniger Neid, würde da das Leben leichter machen. Und weniger urteilen über Menschen, die man nicht kennt ebenfalls.


    Es wird was geben, was sie angetrieben hat. Es steht jedem frei, es ihr gleich zu tun. Ich habe mir auch mal ein Jahr den Ortsverband und Stadtverband angeschaut. Für mich war es nix.

    ich kann mich mit diesen Strukturen nicht identifizieren.

    Ich denke aber, dass sie ehrgeizig war, viele Jahre in die Politik investiert hat und das jetzt auch gerechtfertigt war.


    Wenn du also nachher nur noch z.B. Juristen und Politikwissenschaftler da sitzen hast, wird sich auch keiner mehr mit ihnen identifizieren und man wird ihnen vorwerfen, weltfremd zu sein und die Probleme des einfachen Bürgers nicht zu verstehen.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Oder würdest du eine Kindergärtnerin als Elektrikerin zu dir nach Hause bestellen?

    erstens heißt es korrekt Erzieherin, da bist du leider noch in der Nomenklatur der 70er Jahre stecken geblieben, und zweitens würde ich es einer Erzieherin durchaus zutrauen, einen Elektrofachbetrieb zu leiten.

    lass doch die Morgensonne endlich untergehn...

  • Dann erkläre mir doch bitte mal genau die Fähigkeiten von Ricarda lang zum Beispiel.

    Ich halte es für zu kurz gegriffen, die Fähigkeiten eines Menschen nur anhand von Zeugnissen und Abschlüssen zu bewerten. Und ich bin kein Freund von der Vorstellung, dass im Bundestag - der höchsten deutschen Volksvertretung des Landes - nur studierte Juristen sitzen.


    Ricarda Lang hat das Jurastudium 2019 abgebrochen, als sie in den Bundesvorstand der Grünen ging. Halte ich für plausibel. Das Amt im Bundesvorstand einer Partei sowie ein Vollzeit-Jurastudium bewerkstelligt man nicht nebenbei. Dass sie sich für die Partei und gegen den eigenen Abschluss entschieden hat, würde ich ihr auch nicht negativ anlasten wollen.


    Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen: Ich hab mein Jurastudium ja in Berlin absolviert. Und ich habe damals genug Leute erlebt, die sich neben dem Studium schon als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten oder innerhalb einer Partei (fast ausschließlich CDU oder FDP) betätigt haben. Dagegen ist an sich nix einzuwenden. Aber glaube mir eines: Ich habe genug Gespräche geführt um zu wissen, dass ich von solchen Karrieristen nicht vertreten werden möchte. Das waren Leute, denen fachlich/juristisch sicherlich nichts vorzuwerfen war. Aber wo war deren Lebenserfahrung? Wo war deren Gespür für das, was den Menschen da draußen wichtig ist? Woher soll jemand, der aus gut situiertem Elternhaus stammt, der neben der Zeit auf der Schulbank und in den Vorlesungssälen nie für sein Geld arbeiten musste und der jede Tätigkeit unterhalb einer Führungsposition schon als zu wenig für sich ansieht, irgendwas über Sozialpolitik wissen? Da ist mir eine Ricarda Lang, die ihren Weg gesucht und sich dann für die Partei und gegen den Universitätsabschluss entschieden hat, schon lieber.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Wir können die Diskussion auch abkürzen indem wir diese auf ein anderes Feld führen und nicht ausschließlich auf Politik reduzieren.

    Die Frage was einen guten Chef/eine gute Führungskraft ausmacht ist eher zielführend.


    Warum kann ein Mensch mit einem schnöden Hauptschulabschluss ein Unternehmen mit Millionenumsätzen erfolgreich führen?

    Ist der studierte Dipl-irgendwas tatsächlich als Bereichleiter qualifiziert, oder kann der ehemalige Lehrling, der den Betrieb in- und auswendig kennt nicht vielleicht die bessere Wahl sein?

    An den Fragen lässt sich leicht erkennen, dass Qualifikation alleine sicher nicht das Auswahlkriterium sein kann. Rahmenbedingungen kennen, Wertorientierung, Durchsetzungskraft................ you name it.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Da sprichst du es doch selber an?

    Ich muss auch nicht nur studierte haben. Aber ein Abschluss dürfte es dann schon sein!

    Und ich möchte nicht, dass jemand mich vertritt, der nur in der Politikblase lebt.

    Was hat denn jemand wie Ricarda lang für eine Lebenserfahrung? Nie wirklich gearbeitet, nie mit normalem Gehalt eine Familie versorgen gemusst.

    Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich bedenklich, dass das für viele so ok ist, dass da jemand ist der überhaupt keine Qualifikation hat und uns erzählen will wie wir denn jetzt bitte zu leben haben!

    Das man Studium und Parteivorstand nicht unbedingt vereinen kann mag ja sein, aber das ist für mich persönlich kein Argument um ohne Abschluss ein Land regieren zu wollen.

    Ich könnte auch den Amtor als Beispiel nehmen. Der hat zwar wenigstens sein Studium angeschlossen, aber wie die Welt wirklich für die Basis läuft, das weiß der Junge doch auch nicht.

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Und ich habe damals genug Leute erlebt, die sich neben dem Studium schon als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten oder innerhalb einer Partei (fast ausschließlich CDU oder FDP) betätigt haben. Dagegen ist an sich nix einzuwenden. Aber glaube mir eines: Ich habe genug Gespräche geführt um zu wissen, dass ich von solchen Karrieristen nicht vertreten werden möchte. Das waren Leute, denen fachlich/juristisch sicherlich nichts vorzuwerfen war. Aber wo war deren Lebenserfahrung? Wo war deren Gespür für das, was den Menschen da draußen wichtig ist? Woher soll jemand, der aus gut situiertem Elternhaus stammt, der neben der Zeit auf der Schulbank und in den Vorlesungssälen nie für sein Geld arbeiten musste und der jede Tätigkeit unterhalb einer Führungsposition schon als zu wenig für sich ansieht, irgendwas über Sozialpolitik wissen?

    Und Philipp Amthor so: :crying_face:

  • Völlig richtig, aber eins haben in deinem Beispiel alle gemeinsam: Sie haben eine Qualifikation auf ihrem Gebiet.

    Wenn jemand nach der Hauptschule eine Lehre macht und sich dann jahrelang in diesem Betrieb einarbeitet ist er meiner Meinung nach oft sogar besser geeignet als jemand der völlig ohne vorerfahrung direkt von der Uni kommt.

    Aber definitiv sind beide besser geeignet als jemand der seine Ausbildung abgebrochen hat.

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Es gibt mit Sicherheit genügend Gegenbeispiele, aber ein Parlament welches ein Land regieren und führen soll müsste für solche Leute eigentlich unerreichbar sein.

    Ja und Nein: In der freien Wirtschaft gibt es das auch: Mark Zuckerberg, Bill Gates, Steve Jobs, Günther Jauch - Alle haben kein abgeschlossenes Studium. Und auch wenn immer noch vieles von Scheinen, Zertifikaten und Abschlüssen abhängt, gibt es auch Wege über Kompetenz es nach oben zu schaffen.


    Auch bei anderen Parteien ist ja die berufliche Karriere eher wechselhaft (z.B. Lindner) oder basiert auf Vernetzung und Kontakten (z.B. Laschet).


    Das Problem an der Politik ist, dass Kompetenz halt oft nicht so klar definiert ist. Kompetent ist im gewisser Hinsicht derjenige, der es am besten schafft, die Menschen für seine Ideen und Ideale zu überzeugen.

  • smiling_saidjin

    Die ersten 3 Beispiele kannst du aber nur bedingt anführen. Jauch weiß ich jetzt nicht, aber Gates und zuckerberg haben eben den Schritt gewagt und haben ihre eigene Idee in etwas großes verwandelt. Auf EIGENES Risiko!

    Die Herrschaften im Bundestag kassieren mal eben 5-stellig und sind dann auch abgesichert, wenn es halt nicht klappt…. Und bis dahin sind die 0 ins Risiko gegangen

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Das Problem an der Politik ist, dass Kompetenz halt oft nicht so klar definiert ist. Kompetent ist im gewisser Hinsicht derjenige, der es am besten schafft, die Menschen für seine Ideen und Ideale zu überzeugen.

    Und das ist schon eine herausstechende Qualifikation für Politiker in einer Demokratie. Mehrheiten zu finden ist Demokratie pur.


    Es gibt halt keine Voraussetzung für ein Ministeramt. Ans Krankenbett kommst du immer nur mir einer erworbenen Grundqualifikation, ist in der Politik eben anders. Das kann gerne geändert werden und würde die Rufe nach Fachkompetenz beruhigen.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Und das ist schon eine herausstechende Qualifikation für Politiker in einer Demokratie. Mehrheiten zu finden ist Demokratie pur.


    Es gibt halt keine Voraussetzung für ein Ministeramt. Ans Krankenbett kommst du immer nur mir einer erworbenen Grundqualifikation, ist in der Politik eben anders. Das kann gerne geändert werden und würde die Rufe nach Fachkompetenz beruhigen.

    Nunja, wenn das so eine derartige Kompetenz ist… dann dürfte sich ja eigentlich auch niemand über das erstarken der AFD aufregen, weil hey: Demokratie pur!

    Was es ja auch ist, aber

    1) ist das für viele nur Demokratien die Partei und die Meinung passt

    2) ist die AFD mit das harmloseste Beispiel, dass sowas leider auch ganz schnell fehlgeleitet werden kann


    Und nein (bevor jetzt die üblichen verdächtigen kommen) ich wähle die AFD nicht und bin auch kein Nazi

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Und Philipp Amthor so: :crying_face:

    Sehr gutes Beispiel. Ist für mich - neben Tilman Kuban - so ein Vertreter der neuen Generation an übelst unsympathischen Politikern, die kein vernünftig denkender Mensch jemals wählen dürfte. Die aber dennoch nach und nach in der Hierarchie der CDU nach oben klettern und da alsbald schon höchste Positionen besetzen werden. Ungeachtet aller Skandale und Verfehlungen, die etwa Amthor trotz seines jungen Alters schon auf dem Kerbholz hat.


    Und hier gibts Leute, die sich über Ricarda Langs fehlenden Jura-Abschluss aufregen...

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Darüber kann man sich trefflich aufregen. Ist ja auch eine Frage der politischen Einstellung (inhaltlich) und keine der Qualifikation. Du verlässt hier die eigentliche Diskussion ein wenig, weil du die AFD nicht unterstützt.

    Und ja, leider ist es so, dass die AFD viel Zustimmung erhält. Das ist in unserer Demokratie einfach so. Anscheinend holen die viele Menschen ab. Da spielt es leider keine Rolle was ich persönlich von diesen ekelhaften Nazis halte.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Was hat denn jemand wie Ricarda lang für eine Lebenserfahrung? Nie wirklich gearbeitet, nie mit normalem Gehalt eine Familie versorgen gemusst.

    Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich bedenklich, dass das für viele so ok ist, dass da jemand ist der überhaupt keine Qualifikation hat und uns erzählen will wie wir denn jetzt bitte zu leben haben!

    auch wenn es keine seriöse Quelle ist, so ist doch sehr interessant, den Menschen hinter dem politiker kennen zu lernen. https://www.brigitte.de/aktuel…ein-sollst--13459862.html

    Und nein CobyDick , ich habe kein Brigitte jahres Abo :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich finde Ihren Lebenslauf schon gut und glaube dass sie viel mehr Ahnung vom Leben hat, als viele andere.

    Sie kennt die gesellschaftlichen Probleme aus ihrem täglichen Leben und das treibt sie an.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Die ersten 3 Beispiele kannst du aber nur bedingt anführen. Jauch weiß ich jetzt nicht, aber Gates und zuckerberg haben eben den Schritt gewagt und haben ihre eigene Idee in etwas großes verwandelt. Auf EIGENES Risiko!

    Wenn ich heute beschließe, mein Geld mit Politik zu machen, dann gehe ich auch erstmal auf EIGENES Risiko. Wenn ich es in den Bundestag geschafft habe, dann habe ich natürlich ausgesorgt (und das ist auch gut so. Ich finde sogar, Nebeneinkünfte im Bundestag müssten verboten sein, denn genau dafür sind die Diäten ja da, damit man eben nicht bestechlich ist) .


    Von den über 1 Millionen Parteimitgliedern in Deutschland schaffen das aber nur ein Bruchteil. Man muss es zunächst in der Partei nach oben schaffen und dann noch an verschiedenen Stellen von Parteimitgliedern und von Bürgern gewählt werden.

  • Wie schon gesagt, da gibt es verschiedenste Meinungen und ich kann da auch gut mit leben.

    Nur eins noch, weil es gefragt wurde:

    Nein ich will da nicht nur studierte Eliten.

    Ein Abschluss ist für mich auch eine Ausbildung im Handwerk zum Beispiel. Handwerker gibt es viel zu wenige im Bundestag.

    Aber nur ein Schulabschluss finde ich persönlich zu wenig. Man sollte schon etwas Ahnung vom Leben haben und wissen wie es ist sein Leben mit Arbeit bestreiten zu müssen.

    Und das wissen weder 16-jährige nach Haupt- oder Realschule noch 19-jährige mit Abitur.

    Ich fänd es zum Beispiel gut, wenn man sagen würde:

    Mindestalter 35 Jahre und mindestens 5-6 Jahre Erfahrung im Berufsleben.

    Dann würde auch klein Amtor (unsäglicher Kauz) nicht im Bundestag sitzen

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Mindestalter 35 Jahre und mindestens 5-6 Jahre Erfahrung im Berufsleben.

    Dann würde auch klein Amtor (unsäglicher Kauz) nicht im Bundestag sitzen

    Damit könnte ich gut leben.


    Wobei das Problem gar nicht die Politiker sind, sondern auch (oder z.T. noch mehr) der Unterbau in den Ministerien. Wenn ich sehe, wer z.B. im Bildungsministerium steuert, wie gute Bildung gestaltet werden soll, dann sitzen mir auch zu wenig Leute mit Ahnung von Bildung.

  • Da sind wir wieder beim Thema Verbindungen:

    Minister haben ja auch Günstlinge die sie dann in Positionen heben wo die nicht unbedingt hingehören.

    Der ganze Apparat ist, sorry: korrupt

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC: