Germanwings Flug 4U-9525

  • Natürlich kann man dafür kein Verständnis haben - aber dass ein Mensch in dieser Lage (psychisch!!) nicht mehr Herr seiner Sinne ist, sollte auch klar sein.

  • Er hätte das Flugzeug landen können, nach Hause gehen, und sich dort erhängen können. Da darf niemand für Verständnis haben, was nun passiert ist. Es wird immer gesagt schwer depressive nehmen kurz vor dem Suizid angeblich nichts mehr wahr und können auch keine Empathie für andere empfinden können wegen der Krankheit, die sie da mit reinziehen (bei Schienensuizid z.B.). Ich habe das immer schon für einen Mythos gehalten, in diesem Fall erst Recht. Der wusste doch ganz genau was er macht und wieviele er mit umbringt.


    Für mich kein Unterschied zu Amokläufern, defato war diese Aktion hier nochmal feiger, denn er hatte keinen Blickkontakt mit seinen vielen Opfern.


    Ich finde es schon unerträglich zu wissen, dass ein Einzelner hier willentlich soviele Leben zerstört hat, wie solls da erst den Angehörigen gehen? :schnuffi: Definitiv deutlich schlimmer, als wäre es ein technischer Defekt gewesen.

  • Unfassbar... :woman_facepalming:


    Ein erweiterter Suizid... wenn es so ist wonach es momentan aussieht... mein gott...
    Hinterher ist man immer schlauer... nun klingt es für mich mit dem heutigen wissen logisch das immer mindestens zwei Personen im Cockpit sein müssen und man fragt sich warum das nicht schon immer der Fall sein musste?
    Das ist kein Vorwurf an die Fluggesellschaft aber irgendwie klingt es für mich...nach einer Maßnahme die eigentlich relativ "einfach" zu sein scheint und durch die so etwas wie jetzt aktuell noch "unwahrscheinlicher" macht oder mindestens noch einmal schwieriger.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • Wir können uns in der Regel nicht in einen Menschen hineinversetzen der einen Suizid plant und letztlich auch durchführt. Wenn der Co-Pilot wirklich eine psychische Erkrankung hatte, dann bestimmte diese leider sein Handeln. Eben nicht in dem Bewusstsein, dass er Unschuldige mitreisst. Männer sind in diesem Bestreben wesentlich konsequenter und in der Ausführung durchdachter. Die Selbstmordrate liegt hier nicht von ungefähr dreimal so hoch als bei Frauen. Das Umfeld merkt in der Regel vorher nichts. In Deutschland entschieden sich in den letzten Jahren ca. 10.000 Menschen jährlich für den Freitod. Somit weit aus mehr, als durch Verkehrsunfälle um`s Leben kommen. Anfang bis Mitte der 80er waren es sogar noch über 18.000 im Jahr. Der Rückgang ist durch die bessere Behandlung und Dichte der Therapie für die Erkrankungen zu erklären. Leider ist jeder Suizid eben einer zuviel. So wie ich es heute vernommen habe herrscht in Montabaur sehr große Bestürzung über die Geschehnisse. Ein nettes Städtchen in dem ich beruflich öfters zu tun habe.


    Das ganze macht mich sehr traurig und in mir kommen gerade wieder Erinnerungen an den Suizid eines Neffen hoch. Das war so sinnlos und er hat viele Trümmer hinterlassen. Die Frage nach dem warum bleibt :candle:

  • Das ganze macht mich sehr traurig und in mir kommen gerade wieder Erinnerungen an den Suizid eines Neffen hoch. Das war so sinnlos und er hat viele Trümmer hinterlassen. Die Frage nach dem warum bleibt :candle:[/quote]


    Ich kann das nur bestätigen. .. auch wir hatten leider einen Suizid im engeren Familienkreis.
    Keiner hat etwas bemerkt... und danach gibt es fragen... bis heute.
    Ich muss in diesen Tagen oft an die Hinterbliebenen denken... auch an die des Copiloten die sich nun in einer "perversen" Situation befinden.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • Ich muss ehrlich sagen, das letzte Mal war ich so geschockt an 9/11 :candle:


    Man sollte sich wirklich bis zum Schluss der Untersuchungen aufhören zu spekulieren. Gerade die Medien, die ja quasi ununterbrochen live berichten.
    Die Trupps an Reportern, die jetzt schon in Montabaur vor dem Haus des Co-Piloten rum lungern - die ganze Berichterstattung ist eine reine Vorverurteilung.
    Was, wenn sich später rausstellt, dass der Co-Pilot bewusstlos war o.ä.? Dann wird wieder zurück gerudert. Reine Sensationsberichterstattung.


    Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen. :candle:
    Es gibt Dinge, die machen einen nur sprachlos und zeigen, wie schnell und unvorbereitet ein Leben zu ende sein kann - mit allen Konsequenzen die das mit sich bringt.
    Einfach nur traurig...

  • Wenn der Co-Pilot wirklich eine psychische Erkrankung hatte, dann bestimmte diese leider sein Handeln. Eben nicht in dem Bewusstsein, dass er Unschuldige mitreisst.

    Das glaube ich einfach nicht. Der Co-Pilot hat doch bis zu dem Moment, wo der Pilot raus ist, normal mit diesem kommuniziert und auch Aufgaben erledigt. Wozu auch das Checken der Passagierliste gehört im übrigen. Und dann Minuten später vergisst er das auf einmal? Bei allem Respekt vor Suizidenten, aber das kann speziell in diesem Fall hier einfach nicht sein.


    Vingster: Der Co kann nicht bewusstlos gewesen sein, weil man für das Einleiten des Sinkfluges einen Schalter drehen muss, dass kann auch nicht zufällig passiert sein. Außerdem hat er das Cockpit verriegelt und bis zum Aufprall normale Atemgeräusche abgegeben. Man muss nicht zurückrudern, es war Selbstmord + 149-facher Mord.

  • Das glaube ich einfach nicht. Der Co-Pilot hat doch bis zu dem Moment, wo der Pilot raus ist, normal mit diesem kommuniziert und auch Aufgaben erledigt. Wozu auch das Checken der Passagierliste gehört im übrigen. Und dann Minuten später vergisst er das auf einmal? Bei allem Respekt vor Suizidenten, aber das kann speziell in diesem Fall hier einfach nicht sein.


    Ich hatte ja erwähnt, dass das Umfeld in der Regel von einem solchen Vorhaben nichts merkt. Wenn dem alles so ist, hat er eben das nicht auf einmal vergessen. Es gibt für diese armen Seelen nur ein Ziel und das wird allzu oft in Perfektion geplant und ausgeführt. Ganz normale Abläufe, Handlungen, Kommunikation etc. als Teil der Gesellschaft bis zum Punkt X. Wir dürfen hierbei nicht verkennen, dass der Betroffen eine schwere Erkrankung hat die ihn verzweifeln lässt. Jegliche Vorurteile und Missbilligungen sind dabei vollkommen fehl am Platz.


    Die Medien sind bereits seit Jahrzehnten Hyänen. Was hier wieder an Berichterstattung abläuft ist die übliche Fortsetzung von Gladbeck 1983. Einfach zum :face_vomiting:

  • ich fliege morgen früh nach Düsseldorf und werde am Sonntag die Schule besuchen sowie eine Kerze anzünden. Seit dem Dienstag ist vieles anders, obwohl es einen nicht direkt betrifft. Aber mit allen, die ich in meiner Heimatstadt gesprochen und geschrieben habe, man merkt einfach, wie diese Stadt trauert und wie leer die Menschen dort sind. Wir haben einfach immer ein großes Gemeinschaftsempfinden gehabt, welches man jetzt wieder bemerkt.


    Hoffe die letzten Presseidioten begreifen es auch und lassen die Leute in ruhe trauern.

    Auf und ab und wir sind trotzdem hier, FC Köln mein Lebenselixier!!
    Meine Wunschaufstellung: Schwäbe - Finkgräfe, Hübers, Chabot, Carstensen - Ljubicic, Martel - Alidou, Uth, Thielmann - Selke

  • Natürlich kann man dafür kein Verständnis haben - aber dass ein Mensch in dieser Lage (psychisch!!) nicht mehr Herr seiner Sinne ist, sollte auch klar sein.


    Ich weiß es nicht.


    Aber wenn ich so lange noch ungerührt weiter fliege ohne das ich auch nur
    schneller atme während verzweifelt Leute an die Tür hämmern spricht das
    schon für eine gewisse emotionslose Kaltblütigkeit.

  • Was da passiert ist, ist unfassbar und absolut traurig für alle die ihre Familienangehörigen oder Freunde verloren haben.:candle: Man steigt wohl zukünftig mit einem mulmigen Gefühl in den Flieger ...aber bringt es jetzt etwas hier sich über ( noch nicht mal abgeschlossen Untersuchungen) Leute oder Journalisten aufzuregen oder zu Verurteilen? Natürlich ist es absolut traurig sich in weinende Angehörige oder Kinder reinversetzen zu müssen, es gehört nun aber leider dazu auch diese Tragödie zu verarbeiten. Wenn der Pilot vielleicht wirklich psychisch nicht ganz gesund war, zeugt ein schimpfen nicht gerade auf eine Verbesserung unser kranken Gesellschaft.
    Jeder mag das anders sehen... ich für mein Teil muss mich hier nicht aufregen, um zu kapieren das da etwas Unfassbares passiert ist.
    R.I.P. 4U9525 :candle: :schnuffi:

    Alle verrückt hier. Komm Einhorn, wir gehen


  • Ich hab volles Verständnis für Menschen, die in dem Teufelskreis Depressionen stecken. Und wenn sie dann keinen anderen Ausweg sehen, gibt es oft leider keine Möglichkeit sie vom letzten Weg abzubringen.
    Aber dieser Typ hätte viele andere Möglichkeiten dafür gehabt. Er hatte 8 lange Minuten sich diesem bewußt zu werden/zu sein. Warum er letztendlich diesen Weg gewählt hat, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.
    Jetzt ist er der Mörder von 149 unschuldigen Menschen und hat hunderter anderer Menschen viel Leid und Trauer gebracht.
    Ja, er war total krank, aber mit diesem Abgang hat er keinerlei Verständnis verdient, sondern nur die tiefste Verachtung für diese abscheuliche Tat.


    Für mich geht bei dem, was man gerade mit den Medien erlebt nicht darum Verständnis für den möglichen Täter zu fordern. Wenn man das Verhalten der Medien und Gesellschaft im allgemeinen kritisiert, wird man oft als Steigbügelhalter der Täter angesehen. Da bekommt man dann die Phase Opferschutz vor Täterschutz an den Kopf geworfen.


    Mir geht es um Verständnis für die Angehörigen des möglichen Täters. Ich habe mal den Nachnamen des Copiloten ins Telefonbuch eingegeben. Das ist ja kein Allerweltsname. Da sind einige Anschlüsse in der Gegend um Montabaur raus gekommen. Ich möchte nicht wissen, wie der Mob den Leuten, die gar nichts damit zu tun haben, alleine telefonisch zu setzt!?!


    Mein "Verständnis" gilt nicht nur den Angehörigen der Opfer sondern auch denen des möglichen Täters. Stehe Gott all denen bei.

    "I cant afford an actual signature"

  • hier im SWR Radio ist es natürlich wegen der Lage von Montabaur in RLP natürlich auch immer wieder ein Thema


    dort war erst ein Kriminal-Psychologe (oder ähnliches) zu hören, der sagte, dass in den sozialen Netzwerken im Moment wohl total gegen die Angehörigen des Piloten geschrieben wird und er findet dass ein total mieses Verhalten


    das finde ich auch :slightly_frowning_face:

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Was können die Angehörigen dafür? Gar nichts, sie sind doppelt gestraft und müssen sich jetzt noch im Netz bepöbeln lassen.... :woman_facepalming:

  • Und woran liegt das? An dem primitivem Bild-Zeitungs "Journalismus" bei dem aus Andreas L. ja unbedingt Andreas Lubitz werden musste. Das Ganze noch garniert mit einem unverfremdeten Foto damit auch der letzte weiß wer es war. Bei sowas könnt ich rund um mich rum zu kotzen

  • So sehr ich eure Kritik verstehe, aber die BILD-Zeitung war hier nicht der Erste, der Bilder, Namen etc. veröffentlichten.


    Die Namen beider Piloten kursierten bereits zu einem Zeitpunkt im Internet, da nicht mal die Staatsanwalt diese Daten veröffentlicht hatte.


    Entsprechend war dann zu der Zeit auch schon das erste Foto des Co-Piloten auf einigen Facebookseiten gepostet worden.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • ja in diesem Fall deshalb, weil man beide Piloten ja zuerst als Opfer gesehen hat, die entsprechend schon in Todesanzeigen per Nachruf gewürdigt wurden, auch der Co-Pilot in der Rhein-Zeitung


    aber wenn nicht, die Bild hätte es auf jeden Fall zur Sprache gebracht :face_vomiting:

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Man konnte im TV sehr gut zwischen "Journalismus" und "Sensations-TV" unterscheiden.
    Während die öffentlich-rechtlichen und Pro7/Sat.1 nur verpixelte Bilder des Co-Piloten zeigten,
    hat die RTL-Gruppe (RTL, VOX, n-tv) nicht nur die Bilder unverpixelt gezeigt hat, sondern auch noch
    den Klarnamen veröffentlichte. So richtig schöner Drecks-Journalismus á la RTL. :woman_facepalming: