Der Politik-Thread

  • Millhouse, hör auf mit diesen einseitigen Schuldzuweisungen.


    Ich rede keineswegs die Verantwortung der Christdemokraten klein - weder im Bund und schon gar nicht in Sachsen. Und das es da Fehlschaltungen gegeben hat. Denn - wie ich weiter oben geschrieben habe - halte ich eine
    Überwachung der AfD(zumindest in Sachsen) durch den Verfassungsschutz nicht nur für Diskussionswürdig sondern für angezeigt. Nein, für geboten.


    An allem und jedem, was in Sachsen passiert(und anderswo) Gebetsmühlenartig der CDU die Schuld zuzuweisen - das ist billig. Die sind in der Regierung, die sind Schuld. Sachsen - du schreibst es selber oben - hat einen Anteil von
    3,9 % Ausländern, im Vergleich zu anderen Bundesländern ein "Witz". Wenn dann ausgerechnet in Sachsen etwas so in die Schieflage gerät, dann sind daran andere Dinge zumindest mit ursächlich. Und in erster Linie fallen mir da
    tief sitzende und verwurzelte Resentiments ein, die es weit vor einer CDU Regierung in Sachsen gegeben hat. Können wir z.B. einmal darüber diskutieren, daß es bestimmte Landstriche in Deutschland und in Europa gibt, die ganz
    einfach(und bedauernswerterweise) tendenziell mehr gegen Ausländer haben(obwohl ausweislich der Bevölkerungsverteilung bei denen das Problem eher nicht besteht)?!....
    Damit wir mal darüber diskutieren, stelle ich einfach mal drei Behauptungen auf und werde genauso pauschalisierend wie du oben mit der Behauptung, daß nur die CDU in Sachsen die Schuld trägt und da was anrichtet.


    Behauptung 1: Im Rheinland sind die Leute besonders frei denkend, liberal und tolerant. Das kommt daher, weil es seit der Römerzeit eine ununterbrochene Völkerwanderung in die Landstriche des Rheins gegeben hat, Handel
    und Wandel immer gross waren und die Leute sich gemischt und assimiliert haben. Das hat sie zu Freidenkern gemacht. Leben und leben lassen, das ist das Motto am Rhein.


    Behauptung 2: In Berlin sind die Leute immer darauf aus, daß sie von den anderen Deutschen alimentiert werden. Das war schon zu Kaiser`s Zeiten so, als Westdeutschland mit Städten wie Krefeld(vor WK 1 die reichste Stadt
    Deutschlands), Köln und das Ruhrgebiet immer schön nach Berlin abgeführt haben. In Berlin hat man dann eingenommen und Kriege geplant. Der Berliner an sich ist faul und nicht Leistungsbereit. Nach dem zweiten Weltkrieg ist
    das für (West)Berlin so weiter gegangen, weil die immer schön von den Leuten im Westen alimentiert worden sind. Und heute ist es genauso. Berlin leistet nichts(ausser Fehlplanungen bei Flughäfen) und hat nur Schulden, die
    die anderen begleichen.


    Behauptung 3: In Sachsen ist es so, daß die Sachsen während grosser Zeitperioden des kalten Krieges nicht einmal Westfernsehen bekommen haben. Die waren von der Welt abgeschnitten und wussten nicht mal, was Neger sind.
    Ausserdem gibt es da eine knallharte evangelikale Kirchenausrichtung, die sich der Abwehr des Islam verschrieben hat. Ausserdem sind die Sachsen von Natur aus so gestrickt, daß sie nicht unbedingt für etwas sind sondern gegen etwas. Die Sachsen sind latent Fremdenfeindlich und das sehen wir ja jetzt.


    In jeder dieser drei Behauptungen gibt es wahre Aussagen. Und Halbwahrheiten. Und mehr oder weniger freche Lügen.


    Und genauso ist die Behauptung, die CDU ist alles schuld. Ein Teil ist wahr, ein Teil ist halbwahr und der Rest ist zustammen gestrickt und mehr oder weniger dreist gelogen.


    So kommen wir mit Sicherheit nicht weiter.

  • Millhouse,
    die AFD hat es doch leicht momentan, das ist ja die Wahrheit. Die muss sich einfach nur zurücklehnen und gar nichts tun.


    Die Politik hat völlig den Faden verloren und überhaupt keine Antworten auf die drängendeste frage dieser Zeit.


    Würde man eine Volksbefragung machen, was das zur Zeit bestimmende Thema ist, käme mit großer Mehrheit das Flüchtlingssthema raus.


    Würde man darüber hinaus fragen, ob die Mehrheit der Bevölkerung mit dem "Management" dieses Themas zufrieden ist, dann käme hierbei eine Ohrfeige für die Regierung raus!


    Die Mehrheit der Leute ist unzufrieden (ein kleiner Teil radikal) und das erste (die unzufriedenen) hat diese Regierung und die Politik allgemein zu verantworten.


    Radikale gab es immer und gibt es (leider) immer. Diese soll man bekämpfen, gleichzeitig muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Mitte nicht verloren geht.


    Die Mitte ist nämlich das Fundament Deutschlands. Mitte bedeutet, dass eben nicht 50 % der Menschen jemanden wie Erdogan, Orban und co wählen. Aber auch so wie es zur Zeit läuft, sind stabile Regierungen (schwarz/gelb oder rot/grün) immer schwerer. Es gibt nur noch Parteiengulasch und konstellationen, die nicht im Ansatz zusammenpassen.


    Die Politiker sind da, um dem volk zu dienen und sie sollen daher mal langsam anfangen, ihre Hausaufgaben zu machen.


    Wenn sie das wieder machen, wenn sie anfangen zu verstehen, welche Themen einen Großteil der Bevölkerung umsorgen, hierfür Lösungsansätze präsentieren und diese dann auch vernünftig und klar nachvollziehbar kommunizieren, dann wird wieder Ruhe einkehren.


    Bis dahin bleibt eine tiefgespaltene, tief verunsicherte Bevölkerung, die auf allen Seiten unzufrieden ist.


    Frau Merkel...das ist ihr Verdienst. Unter ihrer regiede wurde das Land gespalten, die Union gespalten, selbst die CDU gespalten...von Europa ganz zu schweigen. Und das ist am Ende schlecht für alle und Wind auf die Mühlen extremistsicher Ströme aller Seiten.

  • Damit wir mal darüber diskutieren, stelle ich einfach mal drei Behauptungen auf und werde genauso pauschalisierend wie du oben mit der Behauptung, daß nur die CDU in Sachsen die Schuld trägt und da was anrichtet.

    Ich mache dir einen Gegenvorschlag: Du stellst nicht pauschalisierend drei Behauptungen auf, mit denen eh niemand was anfangen kann, da sie halt drei pauschalisierende Behauptungen sind. Geh doch lieber auf den von mir verlinkten Spiegel-Beitrag ein und sag uns, wo der Autor Fehler macht. Ich denke, das würde uns in der Diskussion erheblich mehr helfen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Millhouse: kann ich gerne machen und werde ich machen. Aber - ohne den Artikel zu kennen - an einem wird er nichts ändern: einer Partei eine Alleinschuld zu geben, das ist einfach nur frech. Und - da werden wir uns wohl einig
    sein - der Spiegel ist nicht gerade bekannt dafür, der Kanzlerpartei besonders nahe zu stehen.


    Aber: ich nehme mir den Artikel vor, sobald ich die Zeit finde das vernünftig zu lesen. Gruss, Soll/Ist

  • Aber - ohne den Artikel zu kennen -

    Bitte was?


    Du schreibst einen längeren Beitrag, in dem du verbal pauschal auf das einprügelst, was ich dem Artikel entnommen habe - und hast ihn nicht mal gelesen?


    Ernsthaft?

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Absolut, Millhouse. Weil ich diese Verallgemeinerungen von oben und unten aus deinem Artikel zum Anlass genommen habe.


    Sachsen: Die CDU trägt Schuld am rechten Denken und Erfolg der AfD(Zitat vom Spiegel) UND: Einfach nur traurig, was die CDU da in Sachsen angerichtet hat. Und was sie immer noch anrichtet. Genau auf diese Pauschalisierungen
    habe ich mich bezogen. Und den Rest schreibe ich dir, wenn ich mich mit dem Spiegel Artikel inhaltlich auseinander gesetzt habe. Und ich werde sicher nicht pauschalisieren.

  • neben der Aussage von Gauland hab ich mir noch ein paar andere Meinung dieser Partei mal reingezogen. Ich komme zur Erkenntnis: Wer arbeitslos, ungewollt schwanger oder alleinerziehend ist, der hat selber schuld. Aber gewaltbereite Nazis können wegen verfehlter Asylpolitik nichts dafür.


    Grandiose Logik :thumbs_up:

  • neben der Aussage von Gauland hab ich mir noch ein paar andere Meinung dieser Partei mal reingezogen. Ich komme zur Erkenntnis: Wer arbeitslos, ungewollt schwanger oder alleinerziehend ist, der hat selber schuld. Aber gewaltbereite Nazis können wegen verfehlter Asylpolitik nichts dafür.


    Grandiose Logik :thumbs_up:

    Ja, so sind sie - der Gauland und seine Genossen...äähm..,Kameraden. Die sprechen knallhart die Wahrheit aus, daran kommt keiner mehr vorbei. 8)


  • Sachsen hat ein Unterstützungsangebot durch niedersächsische Polizisten abgelehnt. Das sagte eine Sprecherin von Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch in Hannover. Demnach nahmen die niedersächsischen Sicherheitsbehörden am Montag Kontakt zu den sächsischen Kollegen auf. Nach Informationen unserer Redaktion ging es dabei auch um Hinweise, dass auch Rechtsradikale aus Niedersachsen und anderen Bundesländern auf den Weg nach Chemnitz waren.
    Wegen eines kurzfristig abgesagten Rechtsrock-Festivals im thüringischen Mattstedt seien zudem weitere Rechtsextremisten in das etwa anderthalb Autostunden entfernte Chemnitz weitergefahren. Sachsen lehnte das Angebot nach Angaben der Ministeriumssprecherin ab. Demnach gebe es keinen Bedarf. Am Montagabend hatten etwa 6000 Demonstranten aus dem überwiegend rechten Spektrum, darunter gewaltbereite Neonazis und Hooligans, in Chemnitz demonstriert. Knapp 600 Polizisten trennten die Demonstranten von etwa 1500 Gegendemonstranten. Bei Ausschreitungen wurden mehrere Personen verletzt. Die sächsischen Sicherheitsbehörden räumten inzwischen ein, die Lage unterschätzt zu haben.

  • neben der Aussage von Gauland hab ich mir noch ein paar andere Meinung dieser Partei mal reingezogen. Ich komme zur Erkenntnis: Wer arbeitslos, ungewollt schwanger oder alleinerziehend ist, der hat selber schuld. Aber gewaltbereite Nazis können wegen verfehlter Asylpolitik nichts dafür.


    Grandiose Logik :thumbs_up:

    Und genau das ist der springende Punkt- HIER muss man die Organisation stellen-und nicht indem man sie rechts überholen will-Die Radikalen Wähler bekommt man eh nicht zurück,aber die verunsicherten,die Zukunfsangst haben,die Abgehängt sind.... die kann man wieder ins Boot holen!

    Der Fuchs ist Schlau und stellt sich Dumm,bei manch Menschem ist es andersrum....

  • Wo hast du denn das Fettgedruckte her? Also es ist ja bekannt, dass die Amis nicht nur als rettende Engel durch die Lande zogen, aber dass die Kriegsgefangene verkauft (?) hätten, wäre mir neu. Gibt es dazu seriöse historische Quellen?
    Ich weiß von einigen, die in amerikanischer Gefangenschaft waren, dass das relativ harmlos war - vor allem wenn ich das mit den Berichten meines immer noch lebenden Opas vergleiche, der fünf Jahr in Russland war.


    Da hast du mich falsch verstanden, ich meinte Soldaten die in Kriegsgefangenschaft starben, Thema Rheinwiesenlager.


    Bis heute weiß halt keiner so richtig wieviele dort gestorben sind: https://de.wikipedia.org/wiki/…nzahl_der_Todesf%C3%A4lle


    3.000, 8.000 oder 40.000 ist ja schon en ziemlicher Unterschied.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

    Einmal editiert, zuletzt von Oropher ()

  • Absolut, Millhouse. Weil ich diese Verallgemeinerungen von oben und unten aus deinem Artikel zum Anlass genommen habe.


    Sachsen: Die CDU trägt Schuld am rechten Denken und Erfolg der AfD(Zitat vom Spiegel) UND: Einfach nur traurig, was die CDU da in Sachsen angerichtet hat. Und was sie immer noch anrichtet. Genau auf diese Pauschalisierungen
    habe ich mich bezogen. Und den Rest schreibe ich dir, wenn ich mich mit dem Spiegel Artikel inhaltlich auseinander gesetzt habe. Und ich werde sicher nicht pauschalisieren.


    Was mich an solchen Artikeln (in dem Fall Spiegel) stört, ist dass sie nicht berichtend sind, sondern eine persönliche (in dem Fall linke) Meinung wiedergeben.


    Mir braucht keiner erzählen, dass man in Ostdeutschland teils ein Problem mit rechten Gesindel hat...hierbei liegt die Betonung auf teilweise...(die gibt es und das weiß auch jeder)


    Ich habe über 20 mal Urlaub in ostdeutschland (hier gibt es übrigens sehr schöne Regionen, falls mal jemand Interesse an Infos hat) gemacht und habe da sehr vieles gesehen/erlebt. Vom typischen linken ossi, der der Zeit vor der Wiedervereinigung nachtrauert, über den Hippie oder nacktbader bis hin zum nazi....da war alles dabei.


    Die Ränder gilt es zu bekämpfen, dabei bleibe ich. Denn die Ränder sind, wie in allen Gesellschaften auf der Welt, die Schicht, die wohl am meisten Ärger machen.
    Bei uns ist das im Vergleich zu vielen andern Ländern glücklicherweise ein kleiner Anteil, aber er besteht trotzdem und das muss die Politik auf dem Schirm haben.
    Um diese wirkungsvoll zu bekämpfen, muss sie aber eben auch gewisse Realitäten wahrnehmen (und darf diese nicht aus ideologischen Gründen bewusst verschweigen).


    Um nun auf den Artikel zu kommen, denn "Realität" ist hierfür das passende Stichwort, der Text beschreibt sicherlich einiges korrekt, ABER die conclusion, die er daraus zieht, ist einfach nur eine Wiedergabe der Denke, linker Politiker dieses Landes und das ist genau das Problem!


    Was meine ich damit?
    Es sind drei Punkte:


    1) Gebetsmühlenrtig wird immer wieder was erzählt von Original (AFD) und nacheiferern (CDU/CSU)...


    Es ist damit gemeint, dass die Leute lieber gleich das Original wählen würden und nicht die Union, wenn diese einige Dinge fordern, welche die AFD anspricht, bzw. Die vor 20 Jahren noch CDU Themen waren.


    Wer sagt eigentlich, dass diese Logik so stimmt?
    Ich glaube nämlich viel eher und höre das auch in meinem Bekanntenkreis, dass die Leute die AFD nicht wählen, weil sie das "Original" sind, sondern weil sie endlich eine Kurskorrektur der CDU möchten.
    Sie ertragen Merkel und ihre lakaien nicht mehr, da diese nicht für die Unionspolitik stehen, die vorher in ihren Augen galt.
    Sie erhoffen sich eine Kurskorrektur der Partei, indem sie eine protestpartei wählen.


    Sie werden wohl besser wissen, warum sie nun AFD (nicht mehr CDU) wählen, als ein linker Journalist, der immer schon kritisch der Union gegenüber war.


    2) bezieht sich auf Punkt 1.
    Macht man sich mal kurz die Mühe und schaut sich die Landtagswahlergebnisse der Wahlen Sachsens zuvor an, wird schnell ersichtlich, dass Sachsen lange eine starke/dominierende CDU hatte (es ist ein konservativ geprägtes Bundesland). Daneben gab es die üblichen verdächtigen im Osten (links, SPD, grüne, FDP) sowie mit ca.5- 6 % npd.


    Schaut man sich nun das Wahlergebnis zuletzt an, dann wird deutlich, dass die AFD nun da ist und zwar kräftig und insbesondere die beiden großen Parteien verloren haben.


    Die Leute sind einfach unzufrieden mit der aktuellen Politik und verleihen dem einen Ausdruck.


    Und nun auch hier die Frage...


    Würden Sie dem "Original" nacheifern, dann würden sie sicher nicht die AFD wählen, sondern die NPD. Warum tun sie das nicht? Und da komme ich wieder auf meinem Bekanntenkreis zurück...sie sind gar nicht rechts, sie wählen nicht ein "Original" , wie es linke Politiker und Journalisten suggerieren möchten, sie wollen und erhoffen sich einen Kurswechsel der Unionsparteien.


    3) Auch eine verwendete These...


    Im Osten (hier konkret in Sachsen) gibt es kaum Ausländer, also brauchen die Leute keine Angst vor Übervölkerung haben.


    Es ist richtig, dass es dort wenige Ausländer gibt, wie gesagt, habe dort oft und lange Jahre Urlaub gemacht, aber möglicherweise möchten die Leute eben, dass es auch in Zukunft so bleibt.


    Und zwar genau vor dem Hintergrund was sich in westdeutschen Städten teils abspielt.
    Wenn die halt nach Berlin schauen in gewisse Stadtteile, Leipzig Bahnhofstraße, Ruhrgebiet, Bremen, Offenbach, Mannheim, Ludwigshafen und und und...dann sagen die vielleicht "wir möchten sowas nicht".


    Und jetzt kommt wieder meine Meinung, denn so eine pauschaldenke wäre nicht nur sehr schade, da viele Ausländer sehr bereichernd sind, sondern sie wäre auch falsch...


    Hätten sie diese denke tatsächlich (und das ist eigentlich so unplausibel nicht), dann trägt hier nicht eine CDU Sachsen Alleinschuld, wie der Journalist suggeriert (wobei er wie geschrieben zu anderen - persönlichen - Schlüssen kommt), sondern die Politik im allgemeinen.


    Denn die Politik überfordert ihre Bürger und sie informieren zu schlecht. Sie lassen den Bürger im Regen stehen und, dass viele dann Angst bekommen, ist so ungewöhnlich nicht.


    Rechte Parteien zB nehmen teils zu scharfe Formulierungen in den Mund, die kommen beim "kleinen Mann" dann falsch rüber bzw. deutet er diese falsch. Das schürt dann teils auch Ängste bzw. Je weiter man nach rechts geht den Hass.
    Linke Parteien haben es zu verantworten, dass deutschlandweit Stadtteile teils von Großfamilien übernommen wurden, die schalten und walten konnten nach Belieben.
    Auch das schürt wiederum Angst.


    Das war lange Jahre kein Problem, nun ist es jedoch eines. Denn im Zuge der Flüchtlingskrise sind sicherlich 1 - 1,5 Mio Menschen hergekommen.
    Und nun nehmen Leute Zustände eben genauer unter die Lupe.


    Und das Bild, welches die Politik abgegeben hat, in DEM THEMA dieser Zeit überhaupt, ist blamabel. Die Menschen haben das Vertrauen soweit verloren, dass nun bei der kommenden Landtagswahl in Bayern es selbst nur noch für Mischmasch reichen wird...spätestens hier sollten nun mal einige ins denken kommen, denn wenn selbst hier keine klaren Verhältnisse mehr möglich sind, dann im Rest von Deutschland auch nicht mehr.
    Hier wird dann wieder was von Original und nacheiferern erzählt...aber davon sollte man sich lösen, denn sonst wird man Millionen von Menschen nicht gerecht, die sich wirklich sorgen und teils sehr ärgern über eine Partei, die sie Jahre oder Jahrzehnte lang unterstützt haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • Millhouse, ich war noch eine Antwort schuldig zu dem von dir zitierten Artikel Spiegel online.


    Nun, einiges von dem was ich dazu zu sagen habe, hat MainBock vorweg genommen. Das schenke ich mir dann. Ich füge zum einen hinzu, daß der Verfasser dieses Artikels - Janko Tietz - als jemand sattsam bekannt ist, der seine
    Abneigung gegen die Union als Standarte quasi vor sich her trägt. Wie ihn das qualifizieren soll, objektiv zu berichten - das überlasse mal der Fantasie des Lesers. Wie er das mit objektivem Journalismus vereinbaren will - das über-
    lasse ich seiner Fantasie.


    Mir muss auch keiner erzählen, daß die CDU in Sachsen kein glanzvolles Bild abgibt. Das ist sogar bis in den Westen der Republik gedrungen und auch schon weit vor den Ereignissen von Chemnitz. Alles klar, für diese Erkenntnisse
    brauche ich jedenfalls nicht die einseitig gefärbten Artikel eines Verfassers, dessen Abneigung gegen eine bestimmte politische Richtung notorisch ist.

  • sie wollen und erhoffen sich einen Kurswechsel der Unionsparteien.

    Na siehste. War doch gar nicht so schwer...


    Das ganze Drumherum in deinem Artikel hättest du weglassen können.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Na siehste. War doch gar nicht so schwer...
    Das ganze Drumherum in deinem Artikel hättest du weglassen können.


    Und was jetzt?
    Ist ja nicht nur sachsen- sondern bundesweit so.


    Entspricht jedenfalls nicht dem, was der Journalist von sich gibt.

  • Was mich an solchen Artikeln (in dem Fall Spiegel) stört, ist dass sie nicht berichtend sind, sondern eine persönliche (in dem Fall linke) Meinung wiedergeben.

    Wo ist dabei das Problem? Über dem Text steht in großen, fetten Lettern ganz deutlich "Meinung". Es sollten jedem klar sein, dass darauf keine Nachricht folgt, sondern die persönliche Meinung des Autors. Wen die nicht intressiert, liest halt nicht weiter.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Wir hatten uns hier die Frage gestellt, warum der Nährboden für rechte Gedanken in Sachsen offenbar höher ist als anderswo. Wie genau die historischen Voraussetzungen dort sind, ist schwer einzuschätzen. Lange Jahre unter dem DDR-Regime geführt, wobei sich da schon eine rechte Szene zumindest beim Fußball entwickelt hat, die aber totgeschwiegen wurde.


    Seit der Wende regiert in Sachsen die CDU. Mit wechselnden Koalitionspartnern.
    Sie hat in den gesamten 28 Jahren ausnahmslos den Ministerpräsidenten gestellt.
    Sie hat in den gesamten 28 Jahren ausnahmslos den Innenminister gestellt.
    Sie hat in den 28 Jahren bis auf eine fünfjährige Unterbrechung (2009-20014, FDP) den Justizminister gestellt.
    Sie hat in den gesamten 28 Jahren ausnahmslos den Finanzminister gestellt.
    Sie hat in den 28 Jahren bis auf eine extrem kurze Unterbrechung (Oktober-Dezember 2017, parteilose Besetzung) den Kultusminister gestellt.
    Sie hat in den gesamten 28 Jahren ausnahmslos den Minister für Soziales gestellt.
    Sie hat in den 28 Jahren sehr lange das Arbeits- und Wirtschaftsministerium besetzt, das 2009-2014 von der FDP und danach bis jetzt von der SPD geführt wurde.
    Das Ressort für Wissenschaft und Kunst hat sie 14 Jahre lang besetzt, danach durch die SPD im kurzen Wechsel mit einem parteilosen Politiker ausführen lassen.
    Nur nebenbei sei erwähnt, dass sie in den gesamten 28 Jahren auch die Ministerposten für Ernährung, Umwelt, Landwirtschaft besetzt hat.


    Die CDU ist in Sachsen derart dominant wie nur wenige Parteien in anderen Bundesländern. Wenn man nach den historischen also die möglichen politischen Gründe für das rechte Gedankengut in Sachsen betrachtet, kommt man an der CDU nicht vorbei.


    Zumal sie ja die wichtigen Ressorts besetzt hat.


    Fragt man sich, warum die Bildung gerade im Bereich der Aufarbeitung des NS-Regimes in Sachsen mangelhaft ausfällt, dann muss man eben sehen, dass das Kultusministerium seit 1990 bis auf drei kurze Monate komplett in den Händen der CDU liegt.


    Fragt man sich, warum relativ wenig Geld in Sachsen in die Bildung investiert wird, dann darf man nicht leugnen, dass das Finanzministerium durchweg von der CDU geführt wurde.


    Wenn man sich fragt, warum sich Sachsens Polizei gerade kürzlich in Chemnitz so schwach vorbereitet gezeigt hat und krass in der Unterzahl bei der rechten Demo war, dann sollte man nicht übersehen, wer dort seit 28 Jahren das Innenministerium leitet: Die CDU.


    Dass das Erstarken der rechten Szene auch auf lasche Justizurteile gegen rechte Straftäter zurückzuführen ist, geht auf die Ausrichtung im Justizministerium. Und das wurde in 23 von 28 Jahren von der CDU geführt.


    Die Arbeitslosenzahlen und die nachgebende Wirtschaft gehen zumindest in Teilen auf die CDU zurück, die das Ressort 19 Jahre lang geleitet und ab 2009 erst an die FDP und dann an die SPD verloren hat.


    Wer, wenn nicht die CDU, soll an der allgemeinen Lage in Sachsen denn mehr beteiligt gewesen sein?


    Leider wird ja von Mainbock und Soll/Ist nicht auf dieses Thema eingegangen. Stattdessen werden Nebenkriegsschauplätze aufgemacht, die mit diesem eigentlichen Kernproblem nichts zu tun haben. Etwa, dass die CDU(/CSU) nur der AfD nacheifern würde. Oder dass der Journalist des oben verlinkten Spiegel-Berichtes ja kaum glaubwürdig sei, der angeblich seine Abneigung gegenüber der CDU wie eine Standarte vor sich herträgt. Ich hab eben nur oberflächlich gegoogelt und von dem Journalisten exakt einen wirklich CDU-kritischen Beitrag gefunden: Das ist der oben Verlinkte.


    Wie gesagt, diese Punkte sind Nebenkriegsschauplätze. Garniert mit dem Vorwurf, der Spiegel-Bericht sei einseitig gefärbt. Vielleicht ist es aber auch so, dass die CDU in Sachsen derart einflussreich ist, dass der Spiegel-Bericht nicht gefärbt ist, sondern zumindest in sehr weiten Teilen die Realität abbildet. Und Soll/Ist, sei mal ehrlich: Die gleiche Problematik der rechten Gesinnung in einem SPD-geführten Land und du würdest gegen "die Sozis" und "die Roten" wieder mit spitzer Feder zu Felde ziehen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Wir hatten uns hier die Frage gestellt, warum der Nährboden für rechte Gedanken in Sachsen offenbar höher ist als anderswo. Wie genau die historischen Voraussetzungen dort sind, ist schwer einzuschätzen. Lange Jahre unter dem DDR-Regime geführt, wobei sich da schon eine rechte Szene zumindest beim Fußball entwickelt hat, die aber totgeschwiegen wurde.


    Seit der Wende regiert in Sachsen die CDU. Mit wechselnden Koalitionspartnern.
    (...)Wer, wenn nicht die CDU, soll an der allgemeinen Lage in Sachsen denn mehr beteiligt gewesen sein?


    (...)

    Ich denke, grundsätzlich sind wir in diesem Thread nicht besonders weit voneinander entfernt, und ich gehe grundsätzlich mit dir konform, dass die Union an vielen Stellen - ich selbst schaue mehr auf den Bund, z.B. Verteidigung, Verkehr - belegbar schlechte Arbeit geleistet hat. Dennoch möchte ich ein paar Anmerkungen machen.
    1) Im von dir zitierten Beitrag könnte man en gros CDU+Sachsen durch CSU+Bayern ersetzen und dann von besten Abiturienten, niedrigster Kriminalitätsrate, größter Einzahler in den Länderfinanzausgleich etc. erzählen. Oder aber NRW mit allen seinen Stärken und Schwächen heranziehen und dies mit der SPD-Dominanz von 66-05 erklären. Sprich: Man neigt dazu - auch ich - sich das rauszusuchen, was die eigene Meinung unterstreicht. Und damit kommen wir zu Punkt
    2) Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität. Du benennst Korrelationen, aber zur Kausalität ist es noch ein weiter Weg. Das Land wählt die Politiker, und nicht umgekehrt. Ich würde daher vielmehr das konkret belegbare Vorgehen der letzten Jahre - Totschweigen, Nichtstun, machtorientiertes Fähnchen-im-Wind-Sein - der Sachsen-CDU kritisieren als die 28-Jahres-Keule auszupacken, so gerne auch ich diese Keule gegen die Unionsparteien schwingen würde.


    Zur Erheiterung einige Korrelationen aus der Vergangenheit (Quelle:frowning_face:

    • Storchenpopulation und Geburtenrate: In Niedersachsen wurde zwischen 1972 und 1985 eine hohe Korrelation zwischen der Storchenpopulation und der Geburtenrate festgestellt. Kausal waren Drittvariablen wie etwa die Industrialisierung, die mutmaßlich sowohl zu einem Absinken der Geburtenrate als auch zu einer verringerten Storchenpopulation führten.
    • Verweildauer im Krankenhaus und späterer Gesundheitszustand: Eine längere Verweildauer im Krankenhaus korreliert mit einem schlechteren Gesundheitszustand nach dem Krankenhausaufenthalt. Maßgeblicher Grund dafür ist der Gesundheitszustand der Patienten vor der Einlieferung in das Krankenhaus, der die Dauer des Aufenthaltes und den Gesundheitszustand nach der Entlassung beeinflusst.
    • Globale Erwärmung und Lebenserwartung: Eine höhere Oberflächentemperatur auf der nördlichen Hemisphäre der Erde geht mit einer signifikant höheren Lebenserwartung einher. Vermutlich wird dieser Zusammenhang durch diverse Drittvariablen verursacht, wie etwa die Industrialisierung und gleichzeitige Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung.

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.

  • Millhouse, verstehe mich richtig. Ich bin nicht links, aber ich achte linke Positionen. Was und wen ich nicht achte, das sind Journalisten die dem Objektivitätsgebot nicht einmal mehr im Ansatz nachkommen(wollen) und deren
    Artikel dann auch so aus sehen.


    Das die Christdemokraten in Sachsen sich nicht mit Ruhm bekleckern - darüber habe ich keine andere Meinung. Punkt. Insofern trägt dieCDU als langjährige Regierungspartei Verantwortung, auch für Dinge die unlängst in Chemnitz so massiv nach oben gekommen sind. Ist so, die CDU Sachsen`s Holzhammerartig zum Alleinschuldigen(weil 28 Jahre in der Regierung) zu erklären, geht indes zu weit.
    Koelschlenny hat oben sehr gut den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation beschrieben und dann die Untätigkeit der Regierungspartei CDU Sachsen in den letzten Jahren angeprangert - und da bin ich ganz klar auf
    seiner Linie. Wenn ich auf dieser Linie bin, dann bin ich genauso nicht auf der - nennen wir die jetzt mal so - 28 Jahre Linie. Das ist für mich ein hanebüchener Unsinn und der besagte Journalist schiesst da eben ganz bewusst
    mit dieser Linie völlig über das Mass hinaus. Das ihn das nicht glaubhafter macht liegt auf der Hand.


    Und Millhouse - ganz ehrlich: wenn es die gleiche Problematik der rechten Gesinnung in einem SPD geführten Land gebe, dann würde ich gegen einen rechts gerichteten Autor, der so einen gefärbten Artikel gegen die Sozis schreibt
    mit spitzer Feder zu Felde ziehen. Ich kann mir so einen gefärbten Mist - egal welcher Coleur - nämlich nicht mehr rein ziehen. Dafür bin ich zu alt und darauf falle ich auch nicht mehr rein.


    Meine Abneigung gegen braunes Pack und linkes Gesindel - die Erzfeinde der Demokratie - dürfte sich in diesem Forum mittlerweile auch herum gesprochen haben. Sozis zählen für mich nicht zu linkem Gesindel. Zwei meiner
    besten Freunde sind beinharte Sozis - und ich bin stolz darauf, daß sie meine Freunde sind. Denn uns verbindet eine klare Haltung zu Positionen, die im Grunde genommen selbstverständlich sind.



    P.S.: Eine langjährige Behauptung von mir ist - gegenüber meinen beiden erwähnten Sozi Kumpels - ist, daß die Sozialdemokraten NRW in 40 Jahren oder mehr Regierungsverantwortung vor die Wand gefahren haben. Führt immer
    zu Geschrei. Ich sollte diese Behauptung im Lichte dem von koelschlenny beschriebenen Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation vielleicht mal überdenken.

  • Und Millhouse - ganz ehrlich: wenn es die gleiche Problematik der rechten Gesinnung in einem SPD geführten Land gebe, dann würde ich gegen einen rechts gerichteten Autor, der so einen gefärbten Artikel gegen die Sozis schreibt
    mit spitzer Feder zu Felde ziehen. Ich kann mir so einen gefärbten Mist - egal welcher Coleur - nämlich nicht mehr rein ziehen. Dafür bin ich zu alt und darauf falle ich auch nicht mehr rein.

    Was heißt denn "darauf reinfallen"? Der Autor nennt nunmal die politische Entwicklung der CDU - vornehmlich unter Ministerpräsident Tillich - in Sachsen. Was hätte er dann anfügen oder weglassen sollen, um einen besseren Artikel zu schreiben?


    Genauso kann man doch fragen, warum sich im lange Jahrzehnte durch die SPD regierten Nordrhein-Westfalen etwa in Köln (siehe Axel Reitz) und Dortmund (siehe Siegfried Borchardt) eine derart starke rechte Szene entwickeln konnte, wie wir sie nunmal heute dort haben.


    Lasst uns doch mal über mögliche Ursachen reden und probieren, aus Fehlern zu lernen. Stattdessen wird halt pauschal auf einen Autor eingeprügelt, weil der ja die CDU nicht mag. Nebenkriegsschauplätze - nix anderes. Dass wir oder ein Spiegeljournalist die Ursachen des rechten Gedankengutes in einigen Gesellschaftskreisen nicht auflösen werden, ist klar. Aber drüber reden kann man. Statt auszuweichen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC: