Geht man von heute aus zwei Jahre zurück, standen wir im Abstiegskampf. Der Weg, den die Mannschaft mit Baumgart seither gegangen ist, ist imposant. Wir sind aber noch lange nicht in der Lage, Spiele wie gegen Frankfurt neulich dauerhaft abzurufen. Daher glaube ich nicht, dass Nicht-Leistungen wie gestern eine Einstellungssache sind. Sondern sie sind ganz normale Leistungslöcher.
Dass wir gegen die großen Teams gut aussehen und punkten, ist auch dem System geschuldet. Wir tun uns leicht gegen Mannschaften, die Vollgas geben. Und so recht haben wir noch keine Lösungen gegen die Vereine aus dem unteren Drittel der Liga gefunden, die sich eher defensiver aufstellen und die uns den Ball überlassen. Man kann von Baumgart aber auch nicht verlangen, dass er in seinen anderthalb Jahren bei uns schon auf alle Mängel ein Patentrezept weiß. Das ist der Weg der Entwicklung, der einige Jahre dauern wird.
Das gestern tat weh. Es wird uns aber nicht aus der Bahn werfen. Der Klassenerhalt ist das Ziel - und wenn wir ihn frühzeitig erreichen, wäre das in meinen Augen immer noch eine kleine Sensation. Mit der Saison insgesamt bin ich zufrieden. Man darf aber nicht erwarten, dass wir körperlich wie mental jede Woche über die Leistungsgrenze hinausgehen. Das kann der Kader schlichtweg noch nicht leisten.
Ich geb dir zum Teil Recht. Dennoch ist es für mich eine Einstellungssache , wenn ich eben nicht die Zweikämpfe annehme, immer den Schritt zu spät komme oder im kollektiv schlafe. Ja, Schalke hat uns durch aggressives anlaufen den Zahn gezogen. Aber Stuttgart hat gestern nun wirklich nicht den Bus vor Ihrem Strafraum geparkt.