Na ja, du machst es deinen Gegnern aber auch leicht, wenn du erkennbar zwischen Umsatz und Gewinn nicht unterscheiden kannst.
Aber mal unabhängig vom finanziellen Aspekt: Ich verstehe durchaus, dass sich insbesondere Stadiongänger ein Stück weit veräppelt fühlen, wenn sieben von zehn Feldspielern ausgetauscht werden und das Experiment dann auch noch in einer unnötigen Niederlage endet. Wobei ich persönlich alles andere als sicher bin, ob es in Bestbesetzung definitiv anders gelaufen wäre. Gegen Spielzerstörer wie "Parmesan" gestern tut sich der FC bekanntlich auch mit seinen Topleuten auf dem Platz schwer.
Trotzdem würde ich sagen, dass Baumgart mit übertriebener Rotation den Fans schon arg viel zumutet. Irgendwann verlieren die Leute die Lust am Bezahlen für Spiele, die in den Augen des Trainers offenbar den Charakter "Nicht so wichtig" tragen.
Ich stimme Dir da in den meisten Punkten absolut zu, was aber die Unterscheidung zwischen Umsatz und Gewinn betrifft ist es m. E. nicht so. Aus der Lameng, ohne Goldwaage: Eifelbrasilianer sprach von 1,5 - 2 M€ und inkludierte auch sonstige Sachen neben Eintritt, wie Verpflegung, Fan-Shop, TV-Rechte usw.. Da kommt schon mehr bei rum (netto) als der eine Gewinn nur bezogen auf den Eintritt. Ob das so richtig ist, weiß ich nicht (hinsichtl. der genannten Zahl). Aber eine zwingende Unkenntnis von brutto zu netto läßt sich daraus nicht ableiten. In einer weiteren Rechnung rechnet er mit einem Durchschnittspreis von 50 € pro Karte, das ist meines Erachtens etwas zu hoch. Man kann über die Zahlen sicherlich streiten (wenn man sie nicht genau kennt), aber eine brutto/netto-Diskussion ist da nicht angebracht.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe bei der Kritik an der "heavy rotation": Wenn die "besseren" Spieler von Beginn an gegen frische Gegner aufgelaufen wären, dann wäre das Spiel frühzeitig so in unsere Richtung gekippt, dass wir am Ende nicht verloren hätten. Wenn sie aber in der 60 Minute frisch gegen bereits müde gelaufene Gegner eingewechselt werden, dann reicht die Qualität nicht aus, um in 37 Minuten (!) wenigstens noch ein Tor gegen einen müder werdenden Gegner rauszuspielen. Klingt ehrlich gesagt nicht sehr plausibel!
M. E. führt diese Diskussion immer wieder in die gleiche Sackgasse. Es ist etwas grundsätzlich anderes ob eine eingespielte Formation mit den stärksten Kräften von Anfang an auf dem Platz steht oder ob die nach und nach ab der 60. Minute eingewechselt werden und dann das Spiel noch drehen müssen. Auch die erste Einwechslung bei gleichzeitiger Auswechslung von Kainz, dem in meinen Augen neben Schwäbe besten Mann auf dem Platz bis dahin, stellt eine ganz andere Voraussetzung dar als wenn z. B. die "Dortmund-Elf" von Anfang an auf dem Platz steht.