Ich sag es mal so...wenn ein...in dem Fall krimineller...verkleidet in den Sicherheitsbereich eines Flughafens eindringt und dann Schaden anrichtet...ist dann der Flughafenbetreiber für dich auch Hauptschuldiger?
Nein. Aber die Fragen bzw. Konsequenzen für die Tatsache, dass demjenigen das überhaupt möglich war, müssen Flughafenbetreiber und dessen Sicherheitsleute dennoch tragen.
Der FC nimmt die Konsequenz aus dieser Nummer, nämlich die Geldstrafe, und reicht sie 1:1 weiter. Wo ist also die Strafe für den Verein, der hier scheinbar eine nicht unbeträchtliche Lücke in seinem Sicherheitskonzept zuließ?
Die beiden Fahnendiebe hätten ja auch übleres im Schilde führen können. Der FC ist aber, ich leihe mir mal effzeh.com Sprech, durch seine Tätigkeit als Inkassounternehmen für den DFB, leicht aus der Nummer raus. Und das halte ich für falsch, denn die beiden Fans sind eben nicht die einzigen, die an dem Tag etwas falsch gemacht haben - sonst wäre es ihnen nämlich gar nicht möglich gewesen.
Und - auch das darf man weiterhin nicht außer acht lassen: hätten sie dasselbe bei ihrem Nachbarn gemacht (auf den Balkon klettern, Fahne klauen) wäre es rein rechtlich nichts anderes (Hausfriedebsbruch, Diebstahl). 14.000 Tacken hätte die Herren der Spaß aber nicht mal im Ansatz gekostet. Einfach weil der Betrag für einen Verein gedacht es, der 100 Mio. im Jahr umsetzt. Dass dieser Verein das einfach weiterreichen kann, verfehlt meiner Meinung nach komplett den Sinn dieser Geldstrafen. Rechtlich mag das sauber sein, deshalb macht es lange keinen Sinn.
Das ist einfach eine parallele Justiz, die sich da rund um den Fußball gebildet hat. Wenn normale Gerichte über diese Fälle entscheiden würden, wäre allen damit besser geholfen. Der DFB sollte sein Strafsystem meiner Meinung nach grundlegend ändern.