ROLF HERINGS
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Rolf Herings war eine Ikone beim 1.FC Köln. Der ehemalige Speerwurfmeister und Olympionike war fast
vierzig Jahre beim FC und war Cotrainer, Torwarttrainer und - kommissarisch - Cheftrainer. Eine Institution, nicht weg zu denken.
Vertreten hat er nach dem Rausschmiss Karl - Heinz Heddergott bevor Rinus Michels kam. Und vertreten hat er Gyula Lorant, den Ungarn, welcher 1971/72 den FC trainierte und der mit Sicherheit einer der besten Trainer war, den der FC je hatte.
Lorant verstand sich einfach nicht mit dem damaligen Präsidenten Oskar Maas, der ihm zu viel in das
Tagesgeschäft hinein quatschte. Und das Mass war voll, als der FC im Viertelfinale des Pokals in München spielte und Maas ihn von der Tribüne mit unsäglichen taktischen Tips eindeckte. "Halt`s Maul, du dicke Sau", schrie der ehemalige ungarische Weltklassespieler(Mannschaftskamerad von Ferenc Puskas) und das war es dann für den Ungarn in Köln. Herings übernahm für den Rest der Saison. 8 Spiele in der Bundes-
liga erbrachten die brauchbare Bilanz von 11:5 Punkten. Aber der grösste Auftritt von Herings war der am 12.April 1972 als die Bayern zum Rückspiel des Pokals(so war es damals) mit der vollen Kapelle nach Köln kamen. Und der FC - megamässig heiss gemacht von Herings - die Bayern mit 5:1 aus dem Pokal kegelte.
Durch Rolf Herings Torwartschule gingen Könner wie Welz, Schumacher und Ilgner - er war eben auch ein Könner. Und - ich getrau mich kaum es zu sagen - er kam aus einem Stadtteil von Mönchengladbach, aus Rheydt(richtig, daher kam auch Joseph Göbbels). Rolf Herings ist somit das Musterbeispiel einer ge-
lungenen Resozialisierung.