Der Politik-Thread

Für alle die auch mal für eine andere Sichtweise offen sind, denen empfehle ich mal die Kolumne von
Wolfram Weimer ( Focus ) zu lesen. Verlinken darf man ja wohl nicht, aber mit Google findet man es ja sofort.

Von mir noch eine Anmerkung zu dem von vielen befürchteten Rechtsruck in unserer Gesellschaft:
Es gibt seit 1945 mehrere Rechte Partei ( NPD, Rep´s, DVU u.s.w ) in unserem Land, aber alle ohne nachhaltigen Erfolg.
Erst die von Lucke gegründete AFD, als zunächst ´Eurokritische Wählervereinigung´ hat Erfolg. Warum ????

Bis zu den Jahren um 2000 haben die etablierten Parteien eine Politik gemacht für den Bürger / Wähler, die dieser
auch verstehen konnte und die meist auch zu seinem Wohle beigetragen haben. Das hat sich aber leider in den letzten
Jahren gravierend geändert. Die Politik wurde immer mehr zum Selbstzweck der handelnden Personen und von bestimmten
Klientel.

Die ´Altparteien´ haben einfach keine gute Arbeit mehr abgeliefert und somit entstand eine große unzufriedenheit in
weiten Teilen der Gesellschaft, welche sich in entsprechenden Wahlergebnissen widerspiegelt.

Wenn die Politik wieder dahin zurückkehrt, den Willen seiner Bürger/Wähler zu akzeptieren und gleichzeitg entsprechende
Ergebnisse abliefert mache ich mir wegen einem Rechtsruck in der Gesellschaft nur wenige Sorgen.

Als letztes noch, alleine schon wegen den Medien und dem uneingeschränkten Zugang zu allen Informationen ist eine
Entwicklung wie zu Zeiten des 3. Reiches absolut nicht möglich.

Ruuuuuhig bleiben.

Zitat von LinkeKlebe

Am Ende würde es mich nicht wundern, wenn er in die Nummer von Anfang an involviert war.

Gar keine schlechte Idee...

Zitat von Der Bonner

Erst die von Lucke gegründete AFD, als zunächst ´Eurokritische Wählervereinigung´ hat Erfolg. Warum ????

Weil es verstanden haben, nicht bloß stupide Parolen ins Land zu brüllen, sondern Menschenfeindlichkeit in normal anmutende Phrasen verpackt haben.
Die AFD hat von anderen Populisten gelernt, dass es cleverer ist, nicht zu offensiv mit der eigenen Agenda hausieren zu gehen, stattdessen spielt man mit der Angst der Menschen.
Die AFD zeigt im Vergleich zur NPD, Republikanern usw. eher auf andere, und hat überhaupt keine Bestrebung, selbst ein Konzept zu entwickeln, dass den Menschen im Land im Endeffekt dient.

Die Partei feiert seit Jahren Zugewinne, und es ist mir zu einfach, einfach auf Merkel oder die "Altparteien" (ich mag dieses Wort nicht) zu zeigen, und zu sagen, die sind halt Schuld.
Wenn wir es zulassen, dass solch eine menschenverachtende Partei erstarkt, sind wir als Gesellschaft im Gesamten Schuld, nicht die Merkel- damit macht man es sich sehr sehr einfach.

Zitat von Olemaus

Wenn ich schon höre, dass Laschet warnt, dass es nun keinen innerparteilichen Kampf geben soll, dann ist auch klar: Den gibt es schon.

Meine ganz persönliche Sicht: AKK ist alles andere als eine Parteivorsitzende. Da fehlt mir jedes Esprit, Ausstrahlung, Charisma...nennt es wie ihr wollt aber für mich hat ne graue Litfaßsäule mehr Ausstrahlung als AKK. Ich spreche ihr keineswegs Know-How und dergleichen ab aber als Vorsitzender ist es eben aus meiner Sicht unabdingbar, dass du Leute mitreißen kannst und das kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Ich wäre vorsichtig mit dem Abgesang auf AKK. Frau Merkel hat schließlich auch eher selten mitreißend agiert.

Zitat von Der Bonner

Als letztes noch, alleine schon wegen den Medien und dem uneingeschränkten Zugang zu allen Informationen ist eine
Entwicklung wie zu Zeiten des 3. Reiches absolut nicht möglich.

Hahaha, der war gut. Was meinst du, was ein Göbbels hätte anstellen können, wenn er Facebook zur Verfügung gehabt hätte? Schau dir doch mal die Kommentarspalten unter Beiträgen von Tagesschau, Spiegel, FAZ und Co. an. So wird heutzutage Meinung gemacht, nicht durch den Artikel selbst.

Und die AfD hat es verstanden wie niemand vor ihr, das für sich zu nutzen. Die AfD betreibt Propaganda 2.0.

Ich möchte zu den Geschehnissen die letzten Tage mal sagen das ich trotz oder eben wegen der ganzen "Kacke" etwas positives wahrgenommen habe.
Zum einen das an vielen Orten Menschen aufgestanden(auf die Strasse gegangen) sind und gezeigt haben was sie davon halten.
Das Menschen sich unterhalten und erschrocken sind...
Zum anderen das ich in meinem Umfeld gefühlt seit zich Jahren nicht so viel über Politik gesprochen habe.
Im Kern zu 99,9% alle einig was den Tenor angeht.
Menschen die politikverdrossen sind winken plötzlich nicht mehr ab wenn es um Politik geht.
In der Politik selbst wa keln gerade die Wände.
Eventuell wird durch das Ganze die Gesellschaft etwas aufgeweckt, das Thema schlägt schließlich hohe Wellen.
Wenn man es halbwegs clever anstellt könnten die jetzt feiernden Faschisten am Ende noch doof aus der Wäsche gucken.
Man kann trotz der blamablen Vorgänge Flagge zeigen und die Menschen motivieren zur Wahl zu gehen...allein um eben so etwas zu verhindern. Wobei das die gewählten in Thüringen selber versaut haben das ist klar.
Man muss das sauber nach außen für die Wähler aufarbeiten. So gewinnt man vertrauen zurück...wenn auch nur langsam.
Die CDU tut sich gerade sehr schwer wie man sieht, das aber liegt für mich an ihrer schwachen Führung.

Zitat von Manamana72

Wenn man es halbwegs clever anstellt könnten die jetzt feiernden Faschisten am Ende noch doof aus der Wäsche gucken.

Wäre schön. Nur wie soll das gehen? Den Zeitpunkt hat man verpasst. Mehr noch, je länger die CDU wartet, sich von der AfD nun im Thüringen-Debakel zu distanzieren, desto mehr profitiert die AfD. Und im Gegenzug beschädigt sich die CDU weiter. Einerseits wegen Thüringen, andererseits wegen der fehlenden Führungskraft von Kramp-Karrenbauer. Und auch dabei kann die AfD einen kleinen Sieg für sich verbuchen, weil sie es mit ganz geringen Mitteln geschafft hat, die Führungslosigkeit der CDU aufzuzeigen und damit die wählerstärkste Partei im Bund bloßzustellen.

Zitat von Millhouse

Wäre schön. Nur wie soll das gehen? Den Zeitpunkt hat man verpasst. Mehr noch, je länger die CDU wartet, sich von der AfD nun im Thüringen-Debakel zu distanzieren, desto mehr profitiert die AfD. Und im Gegenzug beschädigt sich die CDU weiter. Einerseits wegen Thüringen, andererseits wegen der fehlenden Führungskraft von Kramp-Karrenbauer. Und auch dabei kann die AfD einen kleinen Sieg für sich verbuchen, weil sie es mit ganz geringen Mitteln geschafft hat, die Führungslosigkeit der CDU aufzuzeigen und damit die wählerstärkste Partei im Bund bloßzustellen.

Das ist tatsächlich ein Problem da hast du Recht.
Die cdu müsste das schnellstens in den Griff bekommen...andererseits können die Spd und Grünen zb. ja auch mal drüber nachdenken wie man da außer durch ständige Schuldzuweisungen mit umgehen könnte und dadurch wieder einen Teil ihrer Wähler zurück zu gewinnen.

Zitat von Millhouse

Mehr noch, je länger die CDU wartet, sich von der AfD nun im Thüringen-Debakel zu distanzieren, desto mehr profitiert die AfD.

Inzwischen äußern sich doch schon Gestalten wie Maaßen, der die Wahl eines FDP-Ministerpräsidenten durch Nazis der Wahl von Ramelow deutlich vorzieht. Zitat "Hauptsache die Sozialisten sind weg". Der Mann war Chef des Verfassungsschutz, das muss man sich mal vorstellen.

Die CDU gibt gerade ein ganz erbärmliches Bild ab. Glückwunsch an die Fraktion in Thüringen, die in den letzten 48 Stunden in absolut jeder Situation genau das Gegenteil dessen getan hat, was gut für die eigene Partei gewesen wäre.

Die FDP kann sich nun zumindest mit der Korrektur eigener Fehler positionieren. Die CDU dagegen liegt am Boden.

Vorweg: auch wenn ich sie nicht gewählt habe, finde ich merkel nicht so schlecht wie sie meistens gemacht wird.

das problem ist nur eins: sie ist in der falschen partei.

sie hat überwiegend spd politik gemacht. Überlegt doch mal was unter ihrer kanzlerschaft alles durchgesetzt wurde: Wehrpflicht abgeschafft, Atomkraft wird abgeschafft, homo-ehe, mindestlohn. Massnahmen, die von den linken schon in den 80ern gefordert wurde. Eigentlich undenkbar, dass das unter ner cdu regierung eingeführt wurde.

auch die bewältigung der Flüchtlingskrise war eher rot-grün als schwarz.

das hat die spd quasi überflüssig gemacht. Daher der rapide absturz und die gewinne der Grünen.

Gleichzeitig waren Konservative mit der cdu unzufrieden, was das erstarken der afd nach sich zog.

Ich mag ihn zwar nicht, aber damit es wieder zwei konkurrierende lager gibt, wäre ein merz als spitze der cdu vielleicht nicht das schlechteste.

Zitat von LinkeKlebe

Inzwischen äußern sich doch schon Gestalten wie Maaßen, der die Wahl eines FDP-Ministerpräsidenten durch Nazis der Wahl von Ramelow deutlich vorzieht. Zitat "Hauptsache die Sozialisten sind weg". Der Mann war Chef des Verfassungsschutz, das muss man sich mal vorstellen.

Er war das, weil er das sein durfte. Und er durfte das, weil er von den Spitzen der CDU in diesem Amt belassen wurde. Da wiederum kommt dann Merkel ins Spiel, die sich von Maaßen und seinen ganz kruden Ansichten nie wirklich distanziert hat. Maaßen wiederum hat monatelang auch gegen Merkel geschossen, ehe sich die Kanzlerin dann rund um die Chemnitz-Debatte gegen Maaßen positioniert hatte.

Anders die SPD, wo recht schnell nach seinen ersten Entgleisungen klar war, dass so eine Gestalt wie Sarrazin in der Partei keine Zukunft hat. Gut, da hats dann auch Jahre gedauert, ehe mal das Parteiausschlussverfahren anlief und zu einem Ergebnis kam. Aber Sarrazin blieb bis dahin auf dem Abstellgleis, hatte keine wichtigen Funktionen mehr in der SPD. Das Beispiel zeigt also, wie man mit jemandem von solcher Gesinnung umgehen kann. Merkel hat das bei Maaßen leider falsch gemacht.

Zitat von Desperado

sie hat überwiegend spd politik gemacht. Überlegt doch mal was unter ihrer kanzlerschaft alles durchgesetzt wurde: Wehrpflicht abgeschafft, Atomkraft wird abgeschafft, homo-ehe, mindestlohn. Massnahmen, die von den linken schon in den 80ern gefordert wurde. Eigentlich undenkbar, dass das unter ner cdu regierung eingeführt wurde.

Naja, kann man so sehen. Greift aber viel zu kurz.
Erstens war die SPD an einigen dieser Entscheidungen direkt beteiligt und hat diese zu Koalitionsbedingungen gemacht - insbesondere den Mindestlohn. Nur hat die SPD es nie geschafft, das als eigene Leistung zu verkaufen.
Zweitens gibt es einfach Entwicklungen, denen die CDU Rechnung tragen musste. Und dazu gehörte die zeitgemäße Anpassung in Sachen Homo-Ehe und die Abschaffung der Wehrpflicht. Und der Mindestlohn war ein so zentrales Thema des damaligen Wahlkampfes und von sehr großen Bevölkerungsteilen ausdrücklich gewünscht, dass keine Partei drum herum kam.
Drittens ist gerade die Bewältigung der Flüchtlingskrise ein zentrales Anliegen der traditionellen CDU-Politik: Das "C" steht für "christlich" oder moderner interpretiert für "humanistisch".
Viertens sollte man aufhören, die CDU mit Merkel gleichzusetzen oder die Regierung der letzten Jahre alleine mit der CDU. Denn weder gibt es eine Autokratie innerhalb der CDU noch hat die CDU in der Merkel-Ära jemals alleine regiert.

ja, das war die crux für die spd: das gute wurde der cdu zugeschrieben, das schlechte der spd. Sicherlich vereinfacht ausgedrückt. Kam natürlich auch dazu, dass die spd keine leute hatten, die ihre leistungen verkaufen konnten.

natürlich kann man merkel und die cdunicht gleichsetzen, aber die kanzlerin gibt die richtlinien vor. Da merkel es noch besser als kohl geschafft hat, innerparteiliche konkurrenz kalt zu stellen, hat sie sehr viel vorgegeben.

ihr machtwort bzgl thüringen gestern ist da das letzte beispiel. Diesmal allerdings ohne erfolg, was man als nicht-cdu-fan ja nicht schlecht finden muss.

Zitat von Desperado

ja, das war die crux für die spd: das gute wurde der cdu zugeschrieben, das schlechte der spd. Sicherlich vereinfacht ausgedrückt. Kam natürlich auch dazu, dass die spd keine leute hatten, die ihre leistungen verkaufen konnten.

natürlich kann man merkel und die cdunicht gleichsetzen, aber die kanzlerin gibt die richtlinien vor. Da merkel es noch besser als kohl geschafft hat, innerparteiliche konkurrenz kalt zu stellen, hat sie sehr viel vorgegeben.

ihr machtwort bzgl thüringen gestern ist da das letzte beispiel. Diesmal allerdings ohne erfolg, was man als nicht-cdu-fan ja nicht schlecht finden muss.

Hmm...sehe ich noch nicht ganz so.
Auch wenn Mutti in die Jahre gekommen ist...wenn sie jemanden auf der Liste hat ist sie wie ein Elefant. Sie hat das sicher noch nicht abgehakt und kennt bestimmt Mittel und Wege um sich durchzusetzen...ohne sie überschätzen zu wollen.
Ich hab das Gefühl das das was der Mohring abzog/abzieht sie mega anpisst...und da kann auch ne alternde Queen noch unangenehm werden.
Mal sehen was passiert wenn sie wieder da ist...

Zitat von B.Hermes

Merkel: "Das muss rückgängig gemacht werden."
Die Führerin der Linken: "Das hat mit Demokratie nichts zu tun."

UND DIESE beiden Aussagen sind für mein Demokratie-Verständnis SEHR bedenklich. Hat das Tuberkel endlich mal den Schleier gelüftet, wes Geistes Kind sie ist: Kadertreu bis in den Tod.

Die gefettete Aussage bezog sich erkennbar nicht auf die Landtagswahl, sondern auf die Wahl des Ministerpräsidenten.

Wie erwartet darf Lindner FDP Chef bleiben, der Parteivorstand hat ihm das Vertrauen ausgesprochen.

jetzt wird es komplett Irrsinnig- AKK verlangt von SPD und Grünen das sie Kandidaten für die MP wahl benennen/aufstellen
was hat die heute Vormittag getrunken ? grübel

Zitat von flykai

jetzt wird es komplett Irrsinnig- AKK verlangt von SPD und Grünen das sie Kandidaten für die MP wahl benennen/aufstellen
was hat die heute Vormittag getrunken ? grübel

Das wird Mohring durchgesetzt haben vermute ich.
Weder links noch rechts...FDP ist jetzt keine Option.
Dann stimmen alle Cdu'ler für den Kandidaten.

Zitat von Manamana72

Das wird Mohring durchgesetzt haben vermute ich.Weder links noch rechts...FDP ist jetzt keine Option.
Dann stimmen alle Cdu'ler für den Kandidaten.

Laut 16 Uhr Nachrichten bereiten Landesvorstand und Landtagsfraktion der Union eine Abwahl von Mohring vor(Quelle laut NDR Info sein bester Kumpel in der Fraktion) ich denke nicht das noch irgendwas passiert was Mohring vorschlägt....

Hatte vorhin noch gesehen das Mohring im Mai zurücktreten wird.
Neuwahlen kein Thema seien...daher meine "Vermutung" das er/seine Truppe das gegenüber Akk durchgesetzt hat.
Akk wollte diese doch oder hab ich das falsch verstanden?