Der Politik-Thread

  • ....... Mir fehlt auch so rein vom Gefühl die Fantasie, wie man mit Lindner klarkommen kann. .....Der weicht ganz sicher niemals von irgendwelchen Forderungen ab. Das wird glaub ich ein großes Problem.........

    Mit dem richtigen Posten wird er sich ganz schnell einreihen. So funktioniert Koalition im besten Fall.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Finde ich nicht. Die Parteien sind (zumindest historisch vor der Merkelzeit) rechts der Mitte einzuordnen, dazu gehören nun mal auch die Rechtsaußen - und auf der anderen Seite die Linksaußen - , was ja nicht bedeutet, dass alle Parteien eines Lagers die gleichen Werte vertreten.

    Wenn man die Politik so einfach schwarz-weiß sehen möchte, dann kann man das natürlich so sagen. Und vielleicht ist ja auch was dran, wenn man schaut, wie viele Politiker von der NSDAP in die CDU gewechselt sind seinerzeit. Alles das gleiche Lager, offensichtlich....


    Im Ernst: CDU/CSU und FDP sehen sich selbst eher als "bürgerliches Lager" und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich damit nicht im selben Lager sehen würden wie der völkisch nationale Teil der AFD. Und die FDP hält sich ja auf Landes- und Bundesebene alle Koalitionsoptionen offen und betont, dass man eigenständig handle und eigenständig Wahlkampf mache, weil man eben nicht nur als die Partei im Fahrtwasser der CDU gesehen werden will, die man lange Zeit mal war. Mit der Strategie hat die FDPvor allem bei jungen Wählern sehr stark gepunktet für deren Wahlverhalten die klassische Links-, Rechtseinordnung keine besondere Bedeutung gespielt hat, sondern für die die Polarisierung zwischen FDP und Grünen stattgefunden hat. Und Themen wie z.B. Digitalisierung bei denen die FDP punkten konnte und über die sie in den letzten Jahren Profil gewonnen hat, sind ja auch ganz klassische, rechte Themen, oder? (nein, und Liberalismus im Allgemeinen ist im Kern sowieso keine rechte Ideologie)...


    Aber ja, wenn man Dinge überversimplifizieren will: Alles das gleiche Lager, also kann man die Stimmen einfach aufaddieren.

  • Mir gefällt das Selbstbewusstsein von FDP und Grünen. Erst einmal reden die hoffentlich miteinander und gehen so gestärkt in die Koalitionsgespräche. Der frische Wind ist bitter nötig und darf den beiden großen Parteien mal ordentlich um die Nase wehen.

    Endlich schaut es auch danach aus, dass eine große Partei Oppositionspolitik machen muss. Herrlich, was hab ich das vermisst.


    Was mich stört ist das eindeutige Ergebnis der brau.... äh blauen Partei in Sachsen. Kein Protest, sondern bittere rechte Realität.

    Das hat weniger mit Selbstbewußtsein zu tun,denn eher mit Pragmatismus- egal ob Jamaika oder Ampel- FDP und Grüne haben ein Programm was für den anderen eigentlich unannehmbar ist.

    Nur wenn diese beiden absolut Gegensätzlichen Parteien die ersten schweren Brocken aus dem weg räumen kann das mit nem dreier Bündnis klappen.

    Der Fuchs ist Schlau und stellt sich Dumm,bei manch Menschem ist es andersrum....

  • Wenn man die Politik so einfach schwarz-weiß sehen möchte, dann kann man das natürlich so sagen. Und vielleicht ist ja auch was dran, wenn man schaut, wie viele Politiker von der NSDAP in die CDU gewechselt sind seinerzeit. Alles das gleiche Lager, offensichtlich....

    Ich traue dem Leser hier durchaus zu selbst die entsprechenden Einordnungen vorzunehmen; Du offensichtlich nicht.


    Wenn's Dich so stört kann ich auch sagen, dass 45,9% (und damit die Mehrheit) keinen Regierungsauftrag für die SPD sieht.

    „Mir egal, wer hinter uns Zweiter wird“ Aaron Hunt- November 2018 :thumbs_up:

  • Das hat weniger mit Selbstbewußtsein zu tun,denn eher mit Pragmatismus- egal ob Jamaika oder Ampel- FDP und Grüne haben ein Programm was für den anderen eigentlich unannehmbar ist.

    Nur wenn diese beiden absolut Gegensätzlichen Parteien die ersten schweren Brocken aus dem weg räumen kann das mit nem dreier Bündnis klappen.

    Stimme dir zu. Pragmatismus trifft es besser.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Ich traue dem Leser hier durchaus zu selbst die entsprechenden Einordnungen vorzunehmen; Du offensichtlich nicht.


    Wenn's Dich so stört kann ich auch sagen, dass 45,9% (und damit die Mehrheit) keinen Regierungsauftrag für die SPD sieht.

    Und dann zählst du dafür die Stimmen des voraussichtlichen Koalitionspartners gegen die SPD? Die von rot und grün favorisierte Ampel käme dann wohl für die Wähler vollkommen überraschend.


    Wenn man so rechnet, dann macht es keinen Sinn eine veralterte Lagertheorie auszupacken, sondern man muss nur auf die absoluten Zahlen schauen.CDU und SPD haben jeweils ca. 11 bzw. 12. Millionen (von 64 Mio Wahlberechtigten) Wähler. Das sind jetzt nicht die Zahlen wo man von breiter Zustimmung aus dem Volk sprechen kann und sollte alle Parteien zu etwas Demut zwingen.


    Wenn man sich zudem anschaut, wie aufgesplittert das Ergebnis ist und wie viele Stimmen auch die Sonstigen erhalten haben, dann sieht man, dass das klassische Lagerdenken in der Form nicht mehr existiert.


    Ergebnisse Deutschland - Der Bundeswahlleiter

  • Also Michael Kretschmer hat Laschet aber ordentlich einen zwischen die Hörner gegeben heute Morgen...und da war er wohl nicht der Einzige.

    Auch seine Art und der Umgang mit der Wahlniederlage kommt nicht bei allen gut an innerhalb der CDU scheinbar.

    Man wird Laschet jetzt sicherlich langsam und höflich aus seinem Posten drängen. Spätestens dann, wenn die Jamaika-Verhandlungen scheitern. Es ist einfach zu offensichtlich, dass das schlechte Wahlergebnis im Wesentlichen an seiner Person festzumachen ist. Und für den Neuaufbau steht dann Söder bereit, der Laschet nicht noch mal den Vortritt auf der Karriereleiter lassen wird.


    Interessant auch, wie die Grünen mit ihrer Personalentscheidung umgehen. Hab gestern in der Frankfurter Allgemeinen gelesen, dass sie den Posten des Vizekanzlers für sich beanspruchen - den soll aber nicht Baerbock einnehmen, sondern Habeck. Also auch da scheint man aus den begangenen Fehlern zu lernen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Dabei war das ganz geschickt wie Söder das gemacht hat. Wahl 1 nach Merkel war die CDU quasi zum Scheitern verdammt, egal mit wem.

    Jetzt hat er Laschet los, der wie erwartet gescheitert ist. In 4 Jahren mit Söder vorn kann er sich zum Sieger der CDU/CSU machen.

    Wer sind schon Messi, Ronaldo und Neymar wenn du einen Jonas Hector hast ?

  • Naja, aber das sind ja auch für Söder 4 verlorene Jahre, oder? Zumal laut Forsa Recherche die Union auf über 30 % gekommen wäre mit Kanzlerkandidat Söder, und damit stärkste Kraft gewesen wäre. Ich selbst kenne Menschen, die jahrelang CDU Wähler waren, und jetzt das Kreuz an anderer Stelle gemacht haben wegen Laschet. Ich denke schon, dass diese Entscheidung pro Laschet ein Scheitern mit sehr deutlicher Ansage war.

  • 4 Jahre mehr in Bayern, und dann der Heilsbringer. So what ?

    Wer sind schon Messi, Ronaldo und Neymar wenn du einen Jonas Hector hast ?

  • Wahl 1 nach Merkel war die CDU quasi zum Scheitern verdammt, egal mit wem.

    Das liest man ja häufiger. Aber so recht viel kann ich dieser These nicht abgewinnen. Insbesondere, wenn man sich das jetzt relativ knappe Wahlergebnis ansieht und man sich dann mal vorstellt, die CDU wäre mit Söder statt einem komplett ungeeigneten Laschet ins Rennen gegangen.


    Schaut man sich mal alte Umfragewerte an (hier: Forsa), dann sieht man, dass die CDU sehr stark ins Jahr gekommen ist. Bis Anfang März lag man im Bereich der Mitte 30 Prozent. Söder hatte sich bis zu dem Zeitpunkt in den Corona-Gipfeln zwischen Bund und Ländern selbst bei seinen Kritikern einiges an Respekt erworben. Man ist dann zwar bis zur feststehenden Kanzlerkandidatur Laschets noch ein wenig abgerutscht, stand aber immer noch knapp unter 30 Prozent. Der erste echte Absturz kommt dann zeitgleich mit der Verkündung, dass sich Laschet intern gegen Söder durchgesetzt hat.


    Zweiter Punkt: Im Gegenzug dümpelte die SPD bis Anfang August bei 15 Prozent rum, war politisch - mit Blick aufs Kanzleramt - also mausetot. Und fast zeitgleich stürzt die CDU ab, während die SPD wenig später konstant dazugewinnt. Und Scholz wurde ja nicht wegen seines tollen Auftretens oder seiner starken Politik gewählt. Sondern deshalb, weil er der Einäugige neben zwei Blinden war. Hätte Laschet nicht die vielen Fehler nicht begangen und hätte er sich nicht derart unsympathisch präsentiert, dann würden wir heute wohl über einen anderen Wahlausgang reden.


    Nein, ich kann der These nix abgewinnen, dass die CDU nach Merkel eh nicht gewinnen konnte. Oder dass es eine wohl kalkulierte Taktik war, Laschet jetzt zu verbrennen, um damit Söders Weg für 2025 zu ebnen. Ich bleibe dabei: Wäre Söder angetreten, wäre er heute der Kanzler. Vielleicht dann mit starken Grünen an seiner Seite, weil es den Aufschwung der SPD bzw. von Scholz in der jetzigen Form vermutlich nicht gegeben hätte. Aber Söder wäre Kanzler, da lege ich mich fest.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Goisbock


    Na bei Heilsbringer weiß ich nicht so genau, die CSU steht auch in Bayern schlecht da. (schlechtestes Ergebnis seit 1949)

    Schlappe für CSU in Bayern - und für Söder? | BR24


    Grundsätzlich stimme ich Deiner Aussage aber in der Form zu, dass Söder deutlich weniger zu verlieren hatte/ verloren hat, als Laschet. Die CDU wiederum wird nun aber selbst versuchen, einen starken Kandidaten zu finden, daher glaube ich schon, dass Söder Bayern gern schon 2021 gegen Berlin eingetauscht hätte.

  • Naja ich bin ja in der Politik nicht ganz so genau drin, aber mein erster Eindruck war es halt als Söder verzichtet hat.

    Wer sind schon Messi, Ronaldo und Neymar wenn du einen Jonas Hector hast ?

  • Naja ich bin ja in der Politik nicht ganz so genau drin, aber mein erster Eindruck war es halt als Söder verzichtet hat.

    er hat nicht verzichtet, er wurde zum Verzichten beordert

    Save the planet - it`s the only one with beer

  • Ich bleibe dabei: Wäre Söder angetreten, wäre er heute der Kanzler. Vielleicht dann mit starken Grünen an seiner Seite, weil es den Aufschwung der SPD bzw. von Scholz in der jetzigen Form vermutlich nicht gegeben hätte. Aber Söder wäre Kanzler, da lege ich mich fest.

    Mich wundert es auch, dass das nach der Wahl so wenige ausgesprochen haben. Sowohl das schwache Ergebnis von CDU, Grünen als auch Linken als auch das starke Ergebnis von FDP und SPD haben stark mit Laschet zu tun. Sehr viele haben ja deshalb so gewählt wie sie gewählt haben, um Laschet als Kanzler zu verhindern.

  • Ebenso wie Laschet bei der CDU hat Fr. Baerbock bei den Grünen den großen Wurf verhindert.

    Mit Söder und Habeck hätte das wohl anders ausgesehen. Beide sind durch die Parteiräson in ihre Positionen

    gekommen. Wäre die politische Vernunft zum tragen gekommen, so wäre die Wahl anders ausgegangen.

    Aber hätte, hätte Fahrradkette.....

    Yet the poor fellows think they are safe! They think that the war – perhaps the last of all – is over! / Only the dead are safe; only the dead have seen the end of war.

    George Santayana

    Soliloquies

  • Ebenso wie Laschet bei der CDU hat Fr. Baerbock bei den Grünen den großen Wurf verhindert.

    Mit Söder und Habeck hätte das wohl anders ausgesehen. Beide sind durch die Parteiräson in ihre Positionen

    gekommen. Wäre die politische Vernunft zum tragen gekommen, so wäre die Wahl anders ausgegangen.

    Aber hätte, hätte Fahrradkette.....

    Bei Habeck wäre ich mir da nicht so sicher. Nicht wenige politische Gegner haben ja auf Habeck gehofft, weil er sich schon desöfteren fachlich an der Grenze zur Peinlichkeit gezeigt hat und man bei ihm mehr Angriffsfläche vermutete.


    Bei Baerbock hat man dann glücklicherweise auch noch ein paar Skandälchen gefunden. Aber bei Habeck hätte man sicherlich auch noch etwas Mist gefunden, der hängen bleibt.