Der Politik-Thread

Worum geht es gleich?
Dass in einer KiTa eine Feier mit Kostümen stattgefunden hat und man eine weitere zu Fasching nach gemeinsamen Beschluss von KiTa-Team und Eltern nicht vorsehe?
Was genau ist daran diskussionswürdig?

mal ein paar Schlagwörter

"auf Teufel komm raus"
"Zu Lasten der Kinder"
"Tradition verbieten"
"Brauchtum gehört zur Kultur"

Wer von Euch Empörten hat denn nun Kinder, die von dieser Entscheidung betroffen sind? Oder welche negative Wirkung ergibt sich für Euch? Wo wird eine solche Entscheidung unser Leben nachhaltig verschlechtern?
Wer hat überlesen, dass es dort bereits ein Fest mit Kostümen gab? Auf welchen wissenschaftlichen Arbeiten beruht Eure Empörung?

Fragen über Fragen …

Zitat von Jack

Ich finde es albern bis lächerlich. Stören tut mich sowas nicht. Und wo soll ich was geschrieben haben von "beeinflusst"? Oder von "meinem Leben"?

Entschuldige mein Nachfragen- mir war nicht klar, dass Du einfach nur mal ohne Sinn und Verstand rumblöken möchtest, ohne dass die Meldung irgendwas mit Deinem Leben oder dem Leben anderer zu tun hat.

#wirdmanjawohlnochsagendürfen

Aber immer weiter ignorieren, dass eine Kostümfeier bereits stattgefunden hat. Nicht schlecht...

Zitat von 8neun

mal ein paar Schlagwörter

"auf Teufel komm raus"
"Zu Lasten der Kinder"
"Tradition verbieten"
"Brauchtum gehört zur Kultur"

Wer von Euch Empörten hat denn nun Kinder, die von dieser Entscheidung betroffen sind? Oder welche negative Wirkung ergibt sich für Euch? Wo wird eine solche Entscheidung unser Leben nachhaltig verschlechtern?
Wer hat überlesen, dass es dort bereits ein Fest mit Kostümen gab? Auf welchen wissenschaftlichen Arbeiten beruht Eure Empörung?

Fragen über Fragen …

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Also bei mir gabs im Kindergarten drei oder vier Tage, an denen man sich verkleiden durfte. Einer war in der Regel ein Mottotag (Piraten z.B.) und man war jeden Tag begeistert sich zu verkleiden. Es war einfach ein Highlight.

Mein Beispiel "Schlagwort":
"Die Kindertagesstätte verstehe, dass Fasching ein Anliegen für Kinder sei, sich in jemanden zu verwandeln, den "sie als Held sehen oder eine Person, die sie selbst gerne sein möchten." Diese Stereotype brauche man, um die "Komplexität der Welt zu reduzieren", heißt es weiter.
Doch gleichzeitig sehen die Erzieher genau da das Problem. Daher wolle man die Kinder "sensibilisieren für Stereotype, die für die Betroffenen schmerzhaft, zum Teil sogar entwürdigend sein können."

Gegenfrage, warum muss man Kleinstkindern so ein Event verbieten, was denen ausschließlich Spaß macht, weil wir Erwachsene sie für etwas sensibilisieren wollen, was sie noch gar nicht verstehen können? Kann man da nicht mal 5 Grade sein lassen oder muss man hier auf dem Rücken der Kleinstkinder Politik machen?

Zitat von Tigranes

Aber immer weiter ignorieren, dass eine Kostümfeier bereits stattgefunden hat. Nicht schlecht...

Das wird nicht ignoriert, keine Sorge. Aber warum muss man so ein Event für Kleinkinder überhaupt beschneiden?

Zitat von Don Hennes

Gegenfrage, warum muss man Kleinstkindern so ein Event verbieten, was denen ausschließlich Spaß macht, weil wir Erwachsene sie für etwas sensibilisieren wollen, was sie noch gar nicht verstehen können? Kann man da nicht mal 5 Grade sein lassen oder muss man hier auf dem Rücken der Kleinstkinder Politik machen?

Gegengegenfrage: Wann registrierst Du endlich, dass hier gar nichts verboten wurde. Gemäß Artikel hat ein Fest stattgefunden, lediglich ein zweites wurde abgesagt. Und das wurde auch nicht verboten, die Absage vielmehr gemeinsam beschlossen. Ich muss gestehen, dass ich kein Pädagoge bin, und mich wissenschaftlich nicht mit der Thematik auseinandergesetzt habe, aber die nachhaltige Schädigung von Kindern- wer denkt an die Kinder?- sehe ich erst mal nicht. Dementsprechend fehlt mir hier völlig der Ansatz, Empörung nachzuvollziehen, vor allem wenn Sie so unreflektiert in den Thread gekippt wird.

- Fest hat stattgefunden
- Entscheidung wurde gemeinsam getroffen

Wo ist also das Problem? Aufregen, des Aufregens Willen? Bitte, nur zu.

Zitat von Jack

Rede doch kein dummes Zeug.

Irgendwie kann man drauf warten, wann in der Diskussion der Zeitpunkt für solche Aussagen kommt. Schönen Tag noch und viel Spaß beim Empören

"Daher wolle man die Kinder "sensibilisieren für Stereotype, die für die Betroffenen schmerzhaft, zum Teil sogar entwürdigend sein können."

Kann mir hier mal jemand ein konkretes Beispiel liefern was damit gemeint ist ?

Zitat von Don Hennes

@LinkeKlebe Also ich glaube keinem von uns hat es geschadet im Kindergarten als "Pocahontas" herum zu laufen.
Und wenn ich mich an meine Kindheit erinnere oder momentan an meine Patenkinder (Junge im Kita Alter, Mädchen frisch in der ersten Klasse) und kleine Kinder von Freunden dann war neben Geburtstag, Weihnachten und Ostern der Karneval oft ein besonderes Highlight weil es für Kinder anscheinend doch einen großen Unterschied macht, ob man für wenige Tage mal was anderes sein darf.

Es geht mir darum, dass hier wegen einer vollkommenen Nichtigkeit empörte Schlagzeilen produziert werden. Aus einer Kita, die nicht zwei Kostümfeiern nacheinander veranstalten will, wird eine Kita, die den armen, unschuldigen Kinderlein den Fasching madig macht. Warum kann man sich einerseits nicht einfach mal an die Fakten halten und auf der anderen Seite nicht sofort ein Fass aufmachen, wenn eine einzelne Kita statt Stankt Martin künftig Sonne-Mond-und-Sterne-Feste feiern möchte, als wäre das auch nur eine im geringsten relevante Meldung.

Und warum kann man auch nach mehreren Hinweisen nicht einfach einsehen, dass man hier offensichtlich jemandem auf den Leim gegangen ist?

Zitat von Jack

Aber keiner von denen psychische Schäden davontrug. Was war jetzt schlimm an dieser Frage?

Weil es darum doch überhaupt nicht geht, was du auch wüsstest, wen du meinen Beitrag gelesen hättest. Habe ich behauptet, die Kinder werden psychisch geschädigt? Oder habe ich vielleicht doch geschrieben, dass Ressentiments geschürt werden?

Die Frage ist doch nicht, ob eine Figur wie Knecht Ruprecht jemanden ernsthaft schädigt. Die Frage muss viel mehr lauten, ob ein Verzicht auf diese, auf einem rassistischen Klischeebild basierende, Figur irgendjemandem im entferntesten weh täte. Und wenn man diese Frage mit nein beantworten kann, dann stellt sich doch eigentlich gar keine andere Frage mehr. Nicht alles, was Tradition ist oder man von früher kennt, muss man krampfhaft auch unbedingt erhalten.

Das ist genau wie diese unsägliche "Negerkuss"-Debatte, wo sich standhaft geweigert wird, auf diese schlicht rassistische Bezeichnung zu verzichten, weil man das früher ja auch so gesagt hat und das ja gar nicht böse gemeint ist. Als würde man sich einen Zacken aus der Krone brechen, das Ding einfach Schokokuss zu nennen. Da kommen dann bloß Pseudoargumente, aber am Ende läuft es einfach auf plumpe Trotzigkeit hinaus.

Als Papa eines Kitakindes kann ich folgendes beitragen:
Natürlich muss durch die Kita zentral festgelegt werden, an welchen Tagen Verkleidung angesagt ist. Sonst hast du direkt an der Tür das Gequake „der darf sich verkleiden und ich nicht!“, weil plötzlich das eine Kind Weiberfastnacht, das andere Rosenmontag und wieder ein anderes Montag und Dienstag verkleidet kommt. Außerhalb Kölns, man mag es kaum glauben, ist auch durchaus ein Tag dafür ausreichend.

Die besagte Kita hat also nichts weiter getan, als den Kita-Karneval auf den 17. Januar zu legen und den Eltern im gleichen Schreiben mitgeteilt, dass dafür Montag und Dienstag bitte keine Kostüme getragen werden sollen. Der Termin mag etwas komisch anmuten, allerdings hat besagte Kita eine Feier mit einem Sportverein organisiert, wo man ja auch ein bisschen auf Termine schauen muss.

Mein Kleiner verpasst dieses Jahr den Kita-Karneval, da wir Sa-Di in Köln sind und die Kita den Montag festgelegt hat. Werde ich ihn demonstrativ an Weiberfastnacht verkleidet schicken? Ich denke nicht.

Hier übrigens eine Quelle mit vielen Originalzitaten zum Erfurter Fall. Das oben gepostete ist größtenteils verkürzt bzw. falsch wiedergegeben.

https://correctiv.org/faktench…an-fasching-zu-verkleiden

Zitat von LinkeKlebe

Zweiterer für mich definitiv. Der nette dicke (weiße) Mann bringt die Geschenke, aber wenn du nicht artig bist verprügelt dich der grimmige schwarze Mann mit der Rute. So schürt man bereits in frühester Kindheit Ressentiments. Aber ist ja Tradition und deshalb halb so wild, oder?

Sorry aber muss man sowas wirklich überdenken? Basiert nicht unser ganzes Leben auf tue Gutes und dir widerfährt Gutes?
Streng dich in der Schule an und bekomme einen ordentlichen Job. Sei nett zu anderen und andere sind nett zu dir. Befolge Gesetze und die öffentlche Ordnung oder du wirst mit einem Bußgeld belangt. Sei ein guter Christ oder komm in die Hölle usw. usf.

Sicherlich wird Kindern gedroht mit dem grimmigen schwarzen Mann und die Coca Cola Werbefigur wird als Belohnung für artiges Verhalten vorgeschoben und ich will auch gar nicht abstreiten, dass es garantiert militante Minderheiten gibt die das auch tatsächlich durchziehen aber das ist ja nicht die Regel. Und da halte ich persönlich auch mit: hat mir nicht geschadet, muss auch zukünftige Generationen nicht schaden.

Zitat von Koelschlenny

correctiv.org/faktencheck/2020…an-fasching-zu-verkleiden

@Don Hennes: Das hier ist der ganz entscheidende Satz:

"Rebecca Heuschkel schreibt außerdem: „Das pädagogische Team und die Elternschaft sind entsetzt über die Skandalisierung in den Medien einer zwischen Eltern, Kita-Leitung und pädagogischem Team getroffenen Entscheidung, wann und in welcher Form Fasching in der Einrichtung gefeiert wird.“"

Zitat von CobyDick

Sorry aber muss man sowas wirklich überdenken? Basiert nicht unser ganzes Leben auf tue Gutes und dir widerfährt Gutes?Streng dich in der Schule an und bekomme einen ordentlichen Job. Sei nett zu anderen und andere sind nett zu dir. Befolge Gesetze und die öffentlche Ordnung oder du wirst mit einem Bußgeld belangt. Sei ein guter Christ oder komm in die Hölle usw. usf.

Sicherlich wird Kindern gedroht mit dem grimmigen schwarzen Mann und die Coca Cola Werbefigur wird als Belohnung für artiges Verhalten vorgeschoben und ich will auch gar nicht abstreiten, dass es garantiert militante Minderheiten gibt die das auch tatsächlich durchziehen aber das ist ja nicht die Regel. Und da halte ich persönlich auch mit: hat mir nicht geschadet, muss auch zukünftige Generationen nicht schaden.

Mir geht es an der Stelle nur darum, wir in dem Bild das Gute und wer das Böse repräsentiert.

Aber kann mir mal jemand ein Beispiel geben was das eine Kind entwürdigt weil sich das andere Kind verkleidet ?

Zitat von LinkeKlebe

@Don Hennes: Das hier ist der ganz entscheidende Satz:
"Rebecca Heuschkel schreibt außerdem: „Das pädagogische Team und die Elternschaft sind entsetzt über die Skandalisierung in den Medien einer zwischen Eltern, Kita-Leitung und pädagogischem Team getroffenen Entscheidung, wann und in welcher Form Fasching in der Einrichtung gefeiert wird.“"

ich gehe davon aus, dass die beiden empörten User sich den Correctiv-Artikel genau durchlesen, und hier im Thread eingestehen, basierend auf einem tendenziösen anderen Artikel übers Ziel hinausgeschossen zu sein.

Zitat von LinkeKlebe

Es geht mir darum, dass hier wegen einer vollkommenen Nichtigkeit empörte Schlagzeilen produziert werden. Aus einer Kita, die nicht zwei Kostümfeiern nacheinander veranstalten will, wird eine Kita, die den armen, unschuldigen Kinderlein den Fasching madig macht. Warum kann man sich einerseits nicht einfach mal an die Fakten halten und auf der anderen Seite nicht sofort ein Fass aufmachen, wenn eine einzelne Kita statt Stankt Martin künftig Sonne-Mond-und-Sterne-Feste feiern möchte, als wäre das auch nur eine im geringsten relevante Meldung.
Und warum kann man auch nach mehreren Hinweisen nicht einfach einsehen, dass man hier offensichtlich jemandem auf den Leim gegangen ist?

Weil es darum doch überhaupt nicht geht, was du auch wüsstest, wen du meinen Beitrag gelesen hättest. Habe ich behauptet, die Kinder werden psychisch geschädigt? Oder habe ich vielleicht doch geschrieben, dass Ressentiments geschürt werden?
Die Frage ist doch nicht, ob eine Figur wie Knecht Ruprecht jemanden ernsthaft schädigt. Die Frage muss viel mehr lauten, ob ein Verzicht auf diese, auf einem rassistischen Klischeebild basierende, Figur irgendjemandem im entferntesten weh täte. Und wenn man diese Frage mit nein beantworten kann, dann stellt sich doch eigentlich gar keine andere Frage mehr. Nicht alles, was Tradition ist oder man von früher kennt, muss man krampfhaft auch unbedingt erhalten.

Das ist genau wie diese unsägliche "Negerkuss"-Debatte, wo sich standhaft geweigert wird, auf diese schlicht rassistische Bezeichnung zu verzichten, weil man das früher ja auch so gesagt hat und das ja gar nicht böse gemeint ist. Als würde man sich einen Zacken aus der Krone brechen, das Ding einfach Schokokuss zu nennen. Da kommen dann bloß Pseudoargumente, aber am Ende läuft es einfach auf plumpe Trotzigkeit hinaus.

oha, stimme dir voll und ganz zu ist ja auch ein anderer thread hier....

mit den aussagen wie „hat uns ja auch nicht geschadet“ könnte man so einiges rechtfertigen, wovon wir nix mehr wissen wollen.

Knecht Ruprecht und Negerküsse sind treffende, aber harmlose Beispiele. Kann man bestimmt auch einige heftigere Beispiele finden.