Gestern stand der Ironman 5150, also die olympische Distanz im Triathlon in Maastricht an.
Ganz anders als vor einem Monat in Hamburg war ich tiefenentspannt. Hamburg war ja "der Tag der Tage" nach einem Jahr Vorbereitung auf diesen einen Tag und ich war furchtbar nervös. Davon war gestern nichts zu spüren, vielmehr hatte ich einfach Bock, Gas zu geben und mal zu schauen wo ich lande. Ziel war, in einem Teilnehmerfeld von mehr als 600 Leuten unter den Top 200 zu landen. Zeitlich dachte ich, dass ich an Hamburg wo alles perfekt lief, wohl kaum rankommen würde, aber dass ich trotzdem alles versuchen will, um eine gute Zeit mitzunehmen in die lange Pause zum nächsten Triathlon. In Maastricht war es mit 27 Grad und schönstem Sonnenschein erheblich wärmer als zuletzt in Hamburg...auch nicht eben ein indikator für eine Spitzenzeit.
Gestartet wurde um 13:15 in einem "rollenden Start", bei dem alle 10 Sekunden 4 Athleten ins Wasser gelassen wurden. Leider stand ich dabei im (schwarzen, langärmligen) Neoprenanzug schon 25 Minuten in der prallen Sonne und schwitzte ganz ordetlich bevor ich endlich losschwimmen durfte...das sollte sich hinterher rächen - doch dazu später.
Schwimmen lief gut und ohne Probleme, so war ich nach 29:35min aus dem Wasser und unterwegs in die Wechselzone. Zum Vergleich: In HH hatte ich 29:24 gebraucht, wenn man bedenkt dass 1500m im Freiwasser zu absolvieren sind, wo man sicher mal links und rechts der Ideallinie unterwegs ist und dadurch nie nur genau 1500m schwimmt sondern meist etwas mehr, fand ich das solide. Dann wechseln, Rad aufgabeln und los. Es ging schnell raus aus Maastricht Zentrum und "aufs Land". Dort warteten mehr Hügel als erwartet und am Ende standen 220 Höhenmeter zu Buche...ich gebe zu, das hatte ich von unserem Nachbarland gar nicht erwartet So weh die Hügel auf dem Weg nach oben taten, so schön war auch die Abfahrt mit knapp 60km/h den Hügel runter Wie ich dann am Ende des Radsplit feststellen durfte, war die Strecke wohl ein wenig zu kurz...da fehlte mir tatsächlich der eine oder andere Meter zu den 40km, was auch die Fabelzeit von 1:07:39 erklärt (zum Vergleich: HH 1:10:43...und das war schon echt gut für mich).
So gings zum Wechsel und von dort auf die Laufstrecke, wo ich mit einem Schnitt von 4:45 wie geplant loslegen konnte. Der Blick auf die Uhr verriet mir, wenn ich den geplanten Schnitt von 4:45 halte, wäre eine Zeit von unter 2:35 möglich...das ist doch mal ein Ziel das motiviert! Also losgelaufen und das Tempo auch erstmal halten können. Bis KM 3-4 ging das gut, dann merkte ich aber, dass ich bei der Hitze meine Probleme hatte. Zwar hatte ich auf dem Rad 2 Trinkflaschen geleert, aber das viele Schwitzen vor dem Schwimmen hatte meinen Plan in Sachen Hydration etwas durcheinander geworfen und ich hab es dann nicht mehr geschafft, während des Laufens früh genug mehr zu trinken...das war mein Fehler und so dümpelte mein Schnitt immer mehr richtung 5:00pro KM...und das zusehends mit Kampf. Dadurch war mir ab KM 8 klar, dass meine 2:35er Zeit wohl (trotz kurzen Radsplits) eine Aufgabe für Zukunfts-Heimi bleiben müsste und ich lief vergleichsweise entspannt die letzten KM mit Schnitt von 5:15(wieso mich in der Hitze quälen, wenn die Zeit aufgrund der kurzen Radstrecke ohnehin kein großer Indikator sein würde...). Umso mehr staunte ich, als plötzlich schon das Ziel in Sicht kam, als meine Uhr erst 2:34 zeigte...also nochmal Schritt anziehen und ab dafür(man ist ja dann doch ehrgeizig).
Noch ein paar Leute überholt und um die Ecke, da war der Zielbogen...Schlussspurt, Siegesschrei, Uhr anhalten...Blick zur Uhr und sie sagte 2:34:34(offiziell stehen sogar 2:34:29 zu Buche ) Klar, das ist nicht vergleichbar mit der Zeit in Hamburg, denn die Distanzen dort waren einfach länger und exakter. Dafür war es in Maastricht ungleich heißer und hügeliger auf der Fahrradstrecke. Und letztlich müssen ja alle dieselbe Strecke zurücklegen, daher bin ich beim Blick auf die Ergebnisse doch wieder zufrieden: Platz 198 von 651 gesamt, 178 von 450 Männern und Platz 52 von 106 in der Altersklasse...darauf lässt sich aufbauen!
Nun ist erstmal Urlaub angesagt und es stehen keine Wettkämpfe auf dem Plan bis zum Silvesterlauf, für den ich schon fleissig trainiere. 9km in unter 40 Min sind dann das Ziel...auf gehts gassi