Investor

  • Naja. Ich komme ja aus Feindesland. Nur - auch in Feindesland hatte man früher deutlich mehr FC Fans. Der hiesige FC Fan Club hatte noch 1996 sagenhafte 112 Mitglieder, mittlerweile sind es noch 38 Aufrechte. Das ist schon eine schlechte Entwicklung.


    Die jüngere Generation?!....Gladbacher.Gladbacher(natürlich alles verlorene Seelen).....Dortmund....Bayern(immer steigender)....Keine Sau identifiziert sich mit den so genannten Plastikvereinen in unserer Gegend. Niemand will RB Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen und Co - insofern stimmt die Nummer noch.


    Bayern zieht einfach durch den Erfolg und das geht weiter und weiter. Der FC der frühen 60er Jahre und bis Ende der 80er Jahre - durch was hat der denn gezogen?!...Durch die Erfolge(nicht auf der Basis Bayern, aber immerhin), durch die attraktive Spielweise, durch die vielen Nationalspieler. Damals hat man sich die Fanbasis erworben. >Das verschwindet, Leute. An Bayern kommst du eh nicht ran. Und in Westdeutschland verschwindet es immer mehr Richtung Dortmund, Richtung Gülletown - bei der jüngeren Generation wohl gemerkt. Wenn du einen 7- jährigen Knirps fragt, wenn er besser findet - Sancho oder Drexler, welche Antwort bekommt man dann?! Die einen spielen mindestens um die Qualifikation CL und die anderen freuen sich, wenn sie die Klasse halten. Mann, das ist doch keine Perspektive. Wenn es wenigstens so wäre, daß Müngersdorf eine richtige Festung wäre, wo selbst gute Mannschaften denken:"Ach die Kölner. Eigentlich sind sie ja gar nicht so gut. Aber zu Hause, Oh weija. Letztes Jahr haben wir da schon die Hucke voll bekommen"....So eine Heimstärke würde halt eine Riesenidentifikation stiften, aber auch damit können wir nicht punkten.

    Meine Worte. Diese Entwicklung ist überall zu sehen und wird noch weitergehen. Hier in der Gegend waren/sind sehr viele Kaiserslautern Fans. Alles aus der Vergangenheit. Aber bei den ganz Jungen sind die praktisch nicht mehr existent. Wenn Regional, dann mal Mainz, aber nur weil der Papa da ins Stadion geht. Ansonsten nur noch Bayern und Dortmund Trikots. Ich würde behaupten die beiden machen hier mittlerweile bei den kleinen Fans fast 75% aus. Und Köln? Ich kennen keinen einzigen. Zumindest habe ich schon ewig kein Kind hier mehr mit FC Trikot gesehen. Nur ein par alte Haudegen :grimacing_face:

  • ist vielleicht auch eine Kostenfrage, die Geschichte mit den Kindern, Jugendlichen im FC Trikot - vor allem wenn du alle 2 Jahre eine neue Größe benötigst


    Im Stadion und auch im Zug aus dem Siegerland gibt es noch reichtlich junge FC Fans, nicht immer mit Trikot klar - aber am Schal an Spieltagen erkennt man die jungen Leute dann schon


    letztes Jahr war ich auch mal im Zug gen Köln, lauter junge Leute inc. einem Rolli Fahrer, die auswärts zu einem Spiel nach Frankfurt unterwegs waren

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Koblenz, in der Nähe kein Verein, den die Koblenzer dann anziehend finden - Bayern Fans gibt es hier jede Menge


    UND das sind oft Leute mit Kohle, zwei von denen haben eine Dauerkarte und fahren ...äh fuhren jedes Wochenende, entweder nach München oder auswärts (wie der eine es immer geschafft hat in unserem Wohnzimmer Gästefan Karten zu bekommen keine Ahnung)
    oder der Mann einer Kollegin - der hat seinem Enkel auch Trikot und anderen Fußballkram von seinen Lieblingsbayern gekauft - dafür hätte ich kein Geld über, meinen Enkeln FC Trikots zu kaufen und sehe das auch nicht wirklich ein, raus wachsen und so

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Leever Mainbock, irgendwie verstehe ich deine Begründungen und den unmittelbaren Zusammenhang zu dem Investment nicht.
    Möchte trotzdem gerne mal drauf eingehen.


    Wahberechtigt sind fast 90 000 zahlende Mitglieder über 18, selbst Kinder zwischen 7 und 18 zahlen Beiträge. Du meinst es gibt soviel Idioten, die Beiträge zahlen, aber überhaupt keine Fans sind?
    Verwirrend. Auch die angesprochenen hohen Einschaltquoten von Sky ignorierst du gleich in dem Zusammenhang.


    Dein Punkt zwei. So so, die Fans gehen dahin wo Erfolg ist? Wieder ignorierst du unser fast ständig ausverkauftes Stadion. Platz 5 oder 6 in der Zuschauertabelle. Die Fans gehen zu Gladbach, die genauso wenige Leute wie wir ins Stadion bringen. Oder gegen die doch zu RB, Wolfsburg, Pillen oder Hoffenheim? Verwirrend.


    Dein Punkt drei. Natürlich sind wir ne Fahrstuhlmannschaft, Aufsteiger und ein kleines Licht. Aber willst du leugnen, daß wir durch Kampf, Taktik, Einsatzwille nicht auch gute Gegner geschlagen haben? Mir fällt da aktuell ausser den Bayern kein einziges Team ein, was mir als doch so unterlegene Mannschaft zuletzt nicht geschlagen haben. Gegen diese Pillen sah es die letzten Jahre glaub sogar positiv oder zumindest ausgeglichen aus. Wenn das Trainerteam an unsere Jungs rankommt, und die Einstellung unserer Spieler stimmt, holen wir sogar manchmal aus 10 Spielen 8 Siege.
    Was denkst du wieviel Spaß es macht eine eigentlich überlegen geglaubten Gegner als Unterdog zu besiegen. Mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ich als Fan der Bayern auf mein Verein schimpfe, weil wir nur 2:1 gewonnen haben oder nur Tabellenzweiter oder Dritter sind.


    Dein Punkt vier und fünf ist wohl damit auch beantwortet. Eine Abstimmung wäre sicher kontra Investor. Wenn es anders kommen würde, dann wäre es nicht mehr mein Verein und sicher bin ich da nicht alleine. Kommt aber auch einen Investorverein entgegen, wenn die Mitglieder dann davon laufen.
    Oder meinst du da auch es kommt ein Boom?

    Alle verrückt hier. Komm Einhorn, wir gehen

    Einmal editiert, zuletzt von Mucki ()

  • Ich wohne am Oberrhein, zwischen Karlsruhe und Freiburg... Beim FC bin ich seit über 30 Jahren aufgrund familiärer Wurzeln, das geht auch nicht mehr weg - und das ist gut so...


    Wenn ich mich hier umschaue, dann sind im Umland - wenn die Leute nicht von auswärts hergezogen sind - der KSC und Freiburg klar angesagt. Auch bei den jungen. Da ist die regionale Verbundenheit größer als das was ein (quasi-( Investor etwas weiter Nördlich in Sinsheim anbieten kann. Sollte der KSC den Erfolg haben wie Hoppelheim, wäre die Bude auch bei größerem Stadion immer voll.
    Bei Kindern und Erwachsenen verirren sich vielleicht öfters mal welche zu den Bayern, aber andere Mannschaften haben eher selten Sympathisanten.


    Genauso zeigt es sich für mich umgekehrt, dass Wob nach auch erfolgreichen Jahren um Zuschauer betteln muss.... Das ist trotz aller Investitionen nicht von Substanz. Stellt sich auch die Frage nach dem Sinn solcher Investitionen. Da wird doch kaum das rauszuholen sein, was reingesteckt wurde... Wob gegen Hoffenheim ist rein von Zuschauerinteresse nicht weit weg vom Geisterspiel. Auch langfristig für die Liga schädlich, wenn es zu viele Teams der Art gibt, die eher wenige sehen wollen. Wie will da Pay-TV Einnahmen generieren?


    Zum Thema Investor beim FC bin ich zwiegespalten. Mir persönlich wäre es lieber, wenn es ohne ginge. Statt Investor der Verein das mittragen könnte... Dafür sind wir aber leider noch (viel-)zu wenige... Nicht falsch verstehen, das ist natürlich Träumerei.


    Wenn Investor, dann strategisch für Stadion und Infrastruktur. Die Bayern haben es vorgemacht - seit das Schlauchboot abbezahlt ist, machen die derart Kasse und haben den Abstand zum Rest der Liga deutlich vergrößert.


    Aber keine Spieler davon holen. Das ist Harakiri. Lieber gute Jugendarbeit - saubere und gute Infrastruktur - gute Jugendteams - gute Trainer - schlüssiges Konzept - Jugendliche mit Perspektive heranführen. Das machen u.a. Leipzig und Hoffenheim mit dem Investorengeld leider gut...

  • Ich habe beide Seiten erlebt, die guten und die schlechten Zeiten.


    Habe Stars wie Flohe, Overath, Löhr, Cullmann, van Gool (1976 der erste Spieler der Bundesligageschichte der 1 Million DM Ablöse kostete), Müller (der bis heute einzige Spieler der Bundesligageschichte der 6 Tore in einem Spiel erzielt hat), Woodcock, Schuster, Schumacher, Littbarski, Fischer, Allofs live spielen sehen.


    Mit Woodcock bekamen wir damals einen Spieler aus England der in der Spielzeit zuvor noch Europapokalsieger der Landesmeister wurde. Das muss man sich heute mal vorstellen was das bedeutet hat und welche Strahlkraft unser Club damals noch besaß. Wegen Tony wurde ich auch affin für einen englischen Verein - Nottingham Forest. Von denen hatte ich mir die Schallplatte "We got the whole world in our hands" damals gekauft. Dann wechselte er zu uns.


    Mit Allofs, Fischer und Littbarski besaßen wir den deutschen Nationalmannschaftssturm komplett für uns alleine. Mit Schumacher hinten drin hatten wir auch noch den besten Torwart der Liga und der Welt zu dieser Zeit zwischen den Pfosten.


    Das alles sind Erinnerungen wo mir die Augen feucht werden und die Gänsehaut nicht mehr aufhört.


    Wir haben 1983 unseren bisher letzten Titel gewonnen. 1983! Das ist 37 Jahre her! Trotz dieser endlos langen titellosen Zeit zählt unser Effzeh immer noch zu den beliebtesten Vereinen in Deutschland. Es ist also auf keinen Fall so das der Effzeh nicht mehr 'zieht'. Der Effzeh zieht immer. Mitgliedertechnisch sind wir auch ganz weit vorne dabei.


    Dennoch müssen wir es hinbekommen einen Weg zu finden in dieser nur noch von Kommerz geprägten Zeit nicht auf der Strecke zu bleiben. Wir müssen auch in Zukunft die Attraktivität beibehalten - aber bitte nicht auf Kosten einer Prostitution und eines Abhängigmachens durch z.B. irgendwelche dubiosen Geldgeber aus China, Oligarchen aus Russland oder etwas Ähnliches.


    Guter Erfolg ist auch in der heutigen Zeit noch möglich ohne Investoren, Eberl beweist das in Gladbach. Mit Spitzenkönnern an den richtigen Stellen kann man nach wie vor Berge versetzen. Ohne Hoeneß wäre Bayern München nicht der Weltverein der er heute ist, ohne Eberl hätte Gladbach das was dort in den letzten Jahren passiert ist niemals bewerkstelligen können.


    Sowohl auf dem Spielfeld als auch im Management eines Vereins machen Ausnahmekönner den Unterschied aus. Gibt es keine Ausnahmekönner dann ist die Konsequenz daraus "Einer unter Vielen".


    So einen Ausnahmekönner müssten wir finden, mit riesiger Kompetenz, Weitsicht und mit der Strahlkraft unseres Clubs wäre dann guter Erfolg möglich, davon bin ich hundertprozentig überzeugt.


    Ich, der ich unsere goldenen Zeiten erlebt habe würde diese Zeiten selbstverständlich sofort wiederhaben wollen. Aber nicht um jeden Preis. Nicht um den Preis der Prostitution. Es muss anders gehen und es geht auch anders.


    Nochmal ganz nach vorne zu kommen halte ich für utopisch, dazu ist die Schere in den letzten Jahren viel zu weit auseinander gegangen. Das ist unaufholbar. Aber 'guter Erfolg' wie ich das vorhin genannt hatte ist auf jeden Fall möglich und würde auch absolut ausreichen.


    Guter Erfolg wäre für mich andauernde Perspektiven für unseren Verein, dauerhaftes Etablieren in der Bundesliga auf den Plätzen 5-7, vielleicht im Zuge dessen mal wieder ein Pokalsieg.


    All das halte ich mit den richtigen Leuten an den richtigen Stellen für machbar, auch ohne Prostitution.

  • Ein sehr lesenswerter Artikel der 11 Freunde fasst das Geschehen ganz gut zusammen.
    Klar könnte man es auch im Stimmung, Fanverhalten Fred einpacken, aber die Problematik liegt ja eher bei dem Thema Investor.
    Bin sehr gespannt, ob der DFB und die Vereine gemeinsam mit der Kurve was auf die Beine stellen. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein. Ich persönlich glaube da nicht besonders dran.

    Alle verrückt hier. Komm Einhorn, wir gehen

  • Absolut. Auch hier soll es jeder lesen.
    Windiger Unternehmer vs. Gestandener Unternehmer.

    UEFA-Pokal-Finale: 1986,
    UEFA Euroleague Teilnehmer 2017/18

    UEFA Conference League Teilnehmer 2022/23
    Deutscher Meister: 1962, 1964, 1978,
    DFB-Pokalsieger: 1968, 1977, 1978, 1983,

  • Gerade Berlin kann ein Wendepunkt in der Haltung vieler werden.
    Viele werden sich anschauen was nun in Berlin mit dem Investor passiert.
    Nicht nur die Fans, auch die Verantwortlichen anderer Vereine.
    Geht das gut und Berlin kann sich nach oben arbeiten oder gar regelmäßig international spielen, dann wird sich die Haltung gegenüber Investoren verändern.
    Wenn nicht, dann wird die derzeitige Haltung bestätigt.


    Ich bin gespannt :popcorn:

  • Im sehr interessanten OMR-Podcast hat der Sportfive-Geschäftsführer im August erklärt, wie viel Geld nötig ist, um einen Verein dauerhaft in der Spitzengruppe zu etablieren. Und, warum das trotzdem noch schwierig ist.


    Ich denke, es wird für die Erfolgsaussichten einen gravierenden Unterschied machen, ob ein Investor ein echtes Konzept und entsprechendes Know-how einbringt (so geschehen bei Hoffenheim und Leipzig, die beide von Rangnick als anerkanntem Strategen etabliert worden sind) oder ob es nur "stupid money" ist, wie es mir bei Hertha der Fall zu sein scheint.


    Wenn man sich die Situation bei Hertha anschaut, sieht man, dass es trotz horrender Geldsummen eine realistische Chance gibt, damit nur wenig zu bewirken. Angefangen von der (absehbaren) Klinsmann-Groteske über die Verpflichtung eines routinierten Feuerwehrmanns als Trainer, der zwar bei x Bundesligavereinen seine Retterqualitäten gezeigt hat, aber nicht für besondere Phantasie steht (im Sinne eines jungen, innovativen Trainers) bis hin zu nicht gelösten, gravierenden Infrastrukturherausforderungen (Stadion) sehe ich v.a. einen Kader, bei dem trotz 350 Windhorst-Mio. noch keine Mannschaft zu sehen ist, bei der man sagen müsste: "Wow! Was für ein Wurf...da schnalze ich mit der Zunge!"


    Das Geld ist ja zum Teil noch nicht ausgegeben...aber was muss man ausgeben, um ziemlich sicher international zu spielen? Eine Achse aus einem Top-Keeper, super Innenverteidiger, spielstarkem Sechser und Torgaranten im Sturm kostet v.a. dann extrem viel, wenn man den Erfolg so schnell wie möglich will - so, wie es bei Hertha der Fall zu sein scheint (auch, weil Lars Windhorst keine Ahnung vom Fußball hat und vielleicht deshalb sogar verständlicherweise denkt, dass man sich Erfolg doch kaufen können müsste). Alaba will von den Bayern 125 Mio haben für 5 Jahre - wie viele von solchen Topspielern könnte sich die Hertha wirklich leisten?


    Wenn der FC echte Top-Leute an das Thema "langfristiger Aufbau über Investorenstrategie" ransetzen würde, könnte das interessant sein. Dazu müssten aber Personen das Thema erarbeiten, deren Qualifikation eher "Managing Board bei McKinsey, BCG oder Bain" als "...hat als unser Ex-Kicker immer geile Ecken geschossen" sein müsste.


    Wenn dann wie bei den Bayern 24,9% abgegeben werden, bereits zu Beginn eine gewisse Handelbarkeit der Anteile klar ist zum Nutzen des Vereins (Hertha musste ja auch KKR ausbezahlen, wofür die ersten 71 Mio. von Windhorst verwendet worden sind) und die Strategie langfristig und kontinuierlich erfolgt, wäre das eine Chance.


    Aber selbst, wenn ein Investor dem FC dann im ersten Schritt 50 - 100 Mio. zur Verfügung stellen würde, wäre das in Anbetracht der 100 Mio, die VW jedes Jahr in den VfL Wolfsburg pumpt, kein Betrag, mit dem zwingend gigantische Erfolge erwartet werden könnten. Aber man hätte die Chance, Transfers im 10-15 Mio. Bereich zu tätigen! Die in ein paar hoffnungsvolle, junge Spieler zu investieren (Davies, Thuram, Sancho etc. waren ja einst alle nicht teurer als 10 Mio.) - aber bei denen braucht es dann trotzdem noch viel Geduld.
    Hertha dagegen wird in ihrer Verzweiflung vermutlich bald über Götze oder Özil nachdenken...


    Wenn über die Frage nach einem Investor für den FC nachgedacht wird, stellt sich auch die Frage nach den Alternativen. Diejenigen, die Gedanken in diese Richtung komplett ablehnen, müssen sich zumindest die Frage stellen, wie sie das "Es geht ums nackte Überleben" (wie transfermarkt.de zum FC heute schreibt) überwinden wollen?


    Grüße
    Rainer

    Seid friedlich! 89 Spiele und 15 Tore in der großen FC-Zeit – das wischt man nicht einfach so weg. Die Verbindung war ja auch immer irgendwie da: "Köln würde mir fehlen"

  • Der Zug nach oben ist definitiv abgefahren. Es wird keinen seriösen Investor geben, der mal 150 Millionen in den Verein pumpt. Selbst dann sind die aktuell gesetzten CL-Teilnehmer fix. Allerdings sehe ich das Kaff mit Metallhalle auch nicht ständig in der CL. Alleine dieses Jahr könnten durch die Terminhatz ganz schnell wichtige Spieler ausfallen und dann wird es selbst mit der EL eng,

  • Der Zug nach oben ist definitiv abgefahren. Es wird keinen seriösen Investor geben, der mal 150 Millionen in den Verein pumpt. Selbst dann sind die aktuell gesetzten CL-Teilnehmer fix. Allerdings sehe ich das Kaff mit Metallhalle auch nicht ständig in der CL. Alleine dieses Jahr könnten durch die Terminhatz ganz schnell wichtige Spieler ausfallen und dann wird es selbst mit der EL eng,

    ...zum zweiten Teil Deiner Aussage: Ja, das ist sehr gut möglich.


    Aber wenn man sich die 7 Erstplazierten der letzten beiden Jahre ansieht (auch als Beleg für die These der zementierten Liga), dann hat man da neben dem FCB (die auch ein Viertel verkauft haben) ausschließlich Konzern-/Investorenvereine mit RB, Hopp, Bayer, VW und BVB (95% Börse/Großinvestoren) eben nur noch das Kaff mit (eigener) Metallhalle, dessen Verein zu 100% im Mitgliederbesitz ist.


    Von daher sehe ich "...dann wird es selbst mit der EL eng" vollkommen entspannt. Dafür waren die Jahrzehnte des Abstiegskampfes oder der 2. Liga zu prägend, als dass ich nicht für "immer in der ersten Liga zwischen Platz 8 und 12 und wenn's gut läuft alle 5 Jahre mal in die EL" nicht unterschreiben würde (v.a. wenn die aktuell handelnden Personen mal ersetzt werden müssen).


    Aber hier geht es ja um den FC. Und da würde ich die erste Aussage nicht so kategorisch sehen.


    Viele Klubs werden doch noch sehr amateurhaft geführt, so dass möglichen Investoren vielleicht auch die Vorstellungskraft fehlt, dass ihr Investment lohnend sein könnte. In England bspw. verfolgen viele Investoren strategische Ziele: Da gibt es die Russen oder Araber, die sich über ihr Engagement im Fußball gesellschaftliche Reputation kaufen wollen. Und es gibt die Investoren (bspw. aus den USA), die kaufmännische Interessen verfolgen. Die PL kann bei allen mit ihrer weltweiten (teilweise noch aus der Kolonialzeit resultierenden) Verbreitung argumentieren.


    Man müsste sich deshalb m.E. zunächst mal sogar die Frage stellen, was für ein Engagement im Fußball in Deutschland für ein Unternehmen spricht - und nicht, was gerade für den FC spricht. Und da gibt es einiges, wofür Deutschland steht und was Deutschland als größte Volkswirtschaft der EU interessant macht.


    In der Liga fehlt mir da manchmal der Blick für das große Bild. Man könnte sich z.B. die Frage stellen, was der Brexit für Investoren ändern könnte, für die die PL bis dato erste Adresse gewesen ist. Das Buch "Why the Germans do it better" von John Kampfner gibt mehr als einen Fingerzeig, warum es mit "Cool Britannia" vorbei sein könnte.


    Dies könnte - im Konjunktiv; denn ich bin ja kein Experte - dazu führen, dass ausländische Investoren, die bis dato auf die PL fokussiert waren (und möglicherweise dort aufgrund der horrenden Preise nicht zum Zuge gekommen sind) erkennen, dass ein Einstieg in Europa über die Bundesliga auch ganz interessant ist.


    Und wenn Du Dir dann die oben geschilderten Besitzverhältnisse anschaust: Wie viele Vereine gibt es denn dann noch, die frei von Investoren sind und eine große Bekanntheit mitbringen? Außer dem FC fallen mir das jetzt nicht so extrem viele ein.


    Deshalb glaube ich schon, dass man da was erreichen könnte, wenn man wollte.


    Aber, wie gesagt, am Anfang müsste man da eine mögliche Investorenstrategie planen, bei der echte Top-Leute am Reißbrett stehen (auf dem Level eines H. Hainer bei den Bayern, der dort seit Gründung der AG in 2002 im Aufsichtsrat ist). Wenn man da so rangeht, wie bei der Suche nach einem neuen Sponsor, schöpft man das Potential m.E. nicht aus.


    Grüße
    Rainer

    Seid friedlich! 89 Spiele und 15 Tore in der großen FC-Zeit – das wischt man nicht einfach so weg. Die Verbindung war ja auch immer irgendwie da: "Köln würde mir fehlen"

  • Ehrlich mir ist das ganze mittlerweile eh egal. Sobald Sky keine CL mehr zeigt, werde ich da auch nichts Neues abonnieren. EL schaue ich ja auch nicht mehr. Daher können sie gerne machen, wie sie wollen.

  • Ist halt ein kontroverses und spannendes Thema.


    Die Zeiten ändern sich, wie bereits geschrieben bin ich für sinnvolle Investoren und zu gleich gegen Investoren ala hopp, red bull, aber auch diese scheinheiligen Investoren wie bei manch anderem Club wo nicht drüber gesprochen wird.


    Was ich aber eigentlich sagen möchte. Ich habe in letzter Zeit viele Dokus gesehen über die vergangenen 100 Jahre fussball. Und ständig wurde der Kommerz und die Entwicklung kritisiert und der Untergang des fussballs prognostiziert. Ob unsere fusion, Trikot Werbung, erste Millionen Gehälter und Transfers. Aber es ging immer weiter und das Interesse wurde immer größer.


    Ich will das nicht gut heißen. Aber es sind schon so viele Vereine, die damals groß waren, und mit denen ich aufgewachsen bin in der Versenkung verschwunden. In 15 Jahren wird auch wohl das Thema Investoren anders wahrgenommen.


    Was ich schlimmer finde und uns in meinen Augen irgendwann bedrohen wird ist, dass alle mitreden wollen und so träge ist. Seit wieviel Jahren diskutieren wir über ein neues Stadion, das Geißbockheim etc.


    Aktuell ist nicht die beste Zeit so was anzugehen und da hätte schon längst was passieren müssen. Beispiel Stadion. Zu klein, doof gelegen. Stadt will nichts machen, bauen wir neu. Fertig. Die gegen einen neuen Standort sind, würden trotzdem da sein und für alle nachfolgenden Generationen ist das deren Standort. Wir leben in meinen Augen zu sehr in der Vergangenheit.

  • Eine Frage ist auch, was will ein Investor...
    Logisch ist ein Benefit - in der Buli bisher in erster Linie Werbewert...Und vielleicht auch etwas mitreden, wenn der Werbewert droht flöten zu gehen.


    Aber er muss sich auch darüber klar sein, dass ein langer Atem benötigt wird. Erfolg kommt nicht allein dadurch mal schnell das Team für 300 Mio auf links zu drehen. Die laufenden Josten fressen schneller die Investition auf, wie gedacht...


    Daher muss er offen sein für Infrastruktur, die sich dadurch rechnet, dass z.B. laufende Kosten sinken (Miete beim Stadion) oder Werte generiert werden bzw. Investitionen in Transfers gespart werden (durch eine Top Jugendarbeut).


    Hier gebe ich einmal Geld aus und habe in 10-20 Jahren noch was davon. Kaufe ich Spieler ist das Geld schnell weg. Und ohne kurzfristigen Erfolg omist es auch weg.. Und es droht weg zu sein, wenn zwischendurch der Erfolg ausbleibt..


    ... Jedenfalls Finger weg von Investoren, die mit den falschen Motiven rangehen...

  • Langsam nervt der Fred um SMR, deshalb mal hier, was mich heute angesprungen ist :smiling_face:
    Christian Streich im Kicker
    "Ich finde unsere Bundesliga gut und wenn Sie nicht die Beste Liga in Europa ist, dann ist mir das völlig egal. Ich will keine Vereine die an Eigentümer verkauft werden.
    Toller Typ. :face_with_rolling_eyes:

    Alle verrückt hier. Komm Einhorn, wir gehen

  • Man was lese ich die ersten 6 Blocks dieses Textes gerne..... danke dafür.lese immer wieder gerne diesen Rückblick in die Vergangenheit......


    Und dann geht es wieder ab... in die trostlose :crying_face: Gegenwart


    danke maniac für deinen Text