1998 stieg der ruhmreiche 1.FC Köln das erste Mal aus der Bundesliga ab und zwei Jahre später wieder auf. Ich erinnere mich noch an den grenzenlosen Jubel nach dem 5:3 Auswärtssieg in Hannover, der eine Aufstiegssaison krönte, in der eine junge, unverbrauchte Mannschaft unter Trainer Ewald Lienen wieder in die erste Liga aufstieg. Verdient - ob des grossen Engagement von Trainer und Mannschaft.
2014 - der FC war 2012 wieder einmal abgestiegen - ging es erneut in das Oberhaus. Wieder war die Euphorie gross. Der Aufstieg war nicht zwingend prognostiziert worden, obwohl der FC zum Favoritenkreis gehörte. Eine wiederum recht junge MANNSCHAFT im eigentlichen Sinne mit Hoffnungsträgern wie Horn, Hector, Gerhardt schaffte es unter Peter Stöger relativ souverän.
2019 - der 1.FC Köln ist im Grunde genommen vier Spieltage vor Ende der Saison nur noch theoretisch vor dem Aufstieg zu "retten". Aber Jubelstimmung mag sich in Köln nicht einstellen. Es herrscht grösstenteils Ernüchterung. Das Präsidium wird neu gewählt im Herbst und man muss nicht viel Phantasie aufwenden, um einen Machtkampf zu prognostizieren. Es gibt erhebliche Diskussionen um Trainer Markus Anfang, dem viele Anhänger verübeln, daß er mit einem für Zweitligaverhältnisse Luxuskader nicht souveräner agiert bzw. agieren lässt. Innerhalb der Mannschaft scheint es Gruppen zu geben.
Bei mir persönlich stellt sich null Jubelstimmung ein. Selbst wenn die Mannschaft am Freitag aufsteigen würde, würde ich das eher als "erledigt" abhaken. Und mir parallel dazu Gedanken machen, wie es denn wohl weiter gehen soll. Mit diesem Kader werden wir die erste Liga nicht halten können, das steht für mich fest. Nicht nur, weil es an den offensichtlichen Dingen wie "Schnelligkeit des Kaders" hakt. Nicht nur, weil ich Markus Anfang schon lange nicht für den richtigen Trainer halte. Sondern auch, weil ich geradezu zu verspüren kann, daß diese Gruppe als Gruppe bei weitem nicht so funktioniert wie die von 2000 oder 2014.
Ernüchtert bin ich, keine Frage. Freude mag sich nicht einstellen, das Gefühl was vorherrscht ist: bitte Schluss mit dieser Saison. Wie geht es euch damit?!