Schon deprimierend, wenn man sich heute so durch den virtuellen Blätterwald wühlt. Kaum ein bezahlter Schreiberling erwähnt, warum Hopp, seine TSG sowie andere Reißbrettclubs und der DFB plus DFL derart angefeindet werden. Im Glauben, allein primitive Ultras würden derlei Konstrukte und all die von Geldgier getriebenen Mauscheleien samt Wettbewerbsverzerrung ablehnen, während der große dumpfe Rest lediglich sein Spektakel in Ruhe genießen möchte, tut man so, als sei eigentlich alles in Butter und Pöbeleien im Stadion wie auch außerhalb ganz was Neues und komplett Unverständliches. Noch weniger versteht man, warum sich sogar in herzlicher Abneigung zugetane Fangruppen unterschiedlicher Vereine nunmehr zusammentun, um gegen ein und dasselbe zu protestieren (wenn auch mit reichlich stupiden und egozentrischen Methoden).
Wo manche Ultras in ihrer ideologischen Blase leben, tun es viele Journalisten leider auch. Was dem einen sein bescheuertes Fadenkreuz auf einem Stück Stoff ist, ist dem anderen die kritiklose Bewunderung für vermeintliche Philantropen, die es vor dem Pöbel da unten zu schützen gilt.