Alles anzeigenIch muss es leider so sagen und gestern wurde mir das nochmals deutlich aufgezeigt: was sich bei uns Ultras oder aktive Szene nennt, ist nur noch ein Schatten früherer Tage.
Ich kann diese ganze Kodex-Kacke nicht mehr hören. Diese Kiddies, die da gestern gegenüber meinen Jungs und mir den Harten markieren wollten, sind genau die Sorte, die man nie haben wollte. Weder in der Kurve, noch in der Gesellschaft. Nicht fähig oder willens zu normaler Konversation, in der Gruppe den großen Bagger, allein ne ganz traurige Wurst. Wenn ich mich früher mit Gleichalten von der Horde unterhalten habe, war da zumindest bei Vielen Substanz und Gemeinsamkeiten. Wenn ich mir diese 16,18-jährigen Figuren da heutzutage anschaue, ohjeh...
Ich dachte immer, das gibt sich wieder, das geht auch wieder in eine bessere Richtung, langsam habe ich daran große Zweifel. Wenn man dann noch weiß, dass ein nicht gerade kleiner Teil der Horde, zeitgleich lieber in Paris Straßenschlachten schlägt, als in Sinsheim zu supporten.
Momentan kotzt mich alles an. Am liebsten würde ich mich einfach emotional so stark distanzieren, dass ich ein ganz normaler bekloppter FAN werde und mich das alles nicht immer so mitnimmt. Erst sportlich die letzten Dekaden, jetzt der Niedergang der Kurve. Achso, auch ich bin kein Ultra-Hater, mich kotzt nur an, was unter stolzen Namen heute vorgibt Ultra zu sein!!
Sorry mein Lieber, fand deine Beiträge bisweilen stets positiv, aber sich von einem 16 Jährigen Hänfling so anpöbeln zu lassen, ist dann auch irgendwo eigen verschulden. Dem hätte ich persönlich den Marsch geblasen. Und da könnt ihr jetzt kommen mit, der ist in Überzahl etc. Sorry dann seid ihr aber, für die Situation bedingt, persönlich im falschen Elternhaus aufgewachsen.
Das erste was ich gelernt habe war, dass wenn ich mich nicht wehre und Nacht hause komme, von meinem Vater oder meiner Mutter auch nochmal „verprügelt“ werde. Man muss sich immer im Leben durchzusetzen wissen. Aber wenn man sich gleich von so einem Pisser an maulen lässt, dann darf man sich nicht darüber wundern, dass dessen Selbstvertrauen über die Berge hinauswächst.
Zu dem Thema Mannschaft im Stich lassen:
Die Boyz Köln gibt es bereits 17 Jahre. Das heißt 17 Jahre haben die Jungs zusammen bei Wind und Wetter die Bundesrepublik in der Konstellation bereist. 17 Jahre durch dick und dünn. Einige neue sind dazu gekommen, einige alte im Laufe der Zeit fern geblieben. Das man in 17 Jahre 365 Tage im Jahr alles für Verein und die Gruppe gibt, lässt dann irgendwann mal zu das sich die sozialen Kontakte steht’s nur auf dieses eine Hobby konzentrieren. Das heißt im Laufe der Zeit hat sich der Freundeskreis nur auf diese eine Sache fokussiert.
17 Jahre hat man sowohl gute Zeiten und schöne Momente erlebt, aber auch niederschmetternde Momente. Zum Beispiel unsere Abstiege. Und trotzdem hat dies an den Freundschaften nicht geruckelt.
Ich nehme mittlerweile an das der ein oder andere außer seine sozialen Kontakte in der Playa und im foren keine andere hat. Denn sonst würden die meisten Verstehen was Freundschaft bedeutet. Ich bin heute 30 Jahre alt, und wenn ich auch nur einen Moment daran denken müsste, dass mein bester Freund einfach verschwinden würde, würde für mich auch eine Welt zusammen brechen. Und dann wäre es mir egal ob der FC spielt oder nicht. Denn genau diese Situation ist gerade für die Boyz eingetroffen. Und wenn man 17 Jahre zum Fußball fährt, dann bauen sich Gruppen übergreifend auch die ein oder andere Männerfreundschaften auf. Und dass man in der schweren Zeit seinem Kumpel zur Seite steht, sollte selbstverständlich sein. Und genau das, haben alle anderen Gruppen am Samstag gemacht. Ihrem Freund zur Seite gestanden. Und wenn ihr die Werte einer wahren Freundschaft nicht verstehen könnt, dann habt ihr einiges im Leben verpasst, und ich hoffe, ihr werdet eines Tages auf den richtigen Weg kommen.
In diesem Sinne hoffe ich ihr habt schöne Ostertage gehabt und habt die Zeit mit den euch nächstenstehenden sinnvoll genutzt.