Inzwischen vernehme ich sowas als oppositionelles Grundrauschen. Eine Regierung kann im Grunde kein größeres Gesetzt durchbringen, ohne dass die Opposition es zum Untergang des Abendlandes stilisiert. Und seit der Ampel ist das beinahe unerträglich geworden. Es ist einerseits natürlich wichtig, um Entwürfe an fehlerhaften bzw. schwachen Stellen nachzuschärfen. Andererseits ist die Art und Weise oft ermüdend bis lustig. Dass ausgerechnet Söder am lautesten gegen das Gesetz trommelt und in Bierzeltreden darüber schimpft, mutiert zur ungewollten Realsatire. Ich meine, klar, in Bayern ist Law-and-Order-Politik wahnsinnig beliebt, aber insbesondere in Sachen legale Drogen sollte man im Freistaat vielleicht nicht den großen Max markieren.
Den Eindruck habe ich auch- es reicht das Wort "Ampel", und manch einer fühlt sich bestätigt, sofort loszuschimpfen, weil von der Ampel ja nichts gescheites kommen kann.
Listlos: Zum Thema Handwerk - hast Du denn inhaltliche Kenntnisse, was eine weiterführende Strafverfolgung bei Inkrafttreten des Gesetzes an personellem, administrativem, und finanziellem Aufwand bedeuten würde? Eine wirkliche Einschätzung kann man ja nur treffen, wenn man diese Zahlen kennt, und die gegen erwartete Aufwände bei rückwirkendem Charakter aufrechnen könnte.
P.S. Dass sich gerade Bierkrug-Söder als Vorkämpfer gegen Drogenmissbrauch stilisiert, ist natürlich an Dreistigkeit auch nicht mehr zu überbieten.