Perverser Fußballkapitalismus

  • In weiten Teilen treffender Kommentar:


    Hinrichtungen? Nächste Frage: Was Chelseas Spiel gegen Newcastle beweist
    Bei Chelsea gegen Newcastle ging es am Sonntag nicht nur um Fußball, sondern um Krieg und Hinrichtungen. Wann erkennt die Premier League, dass sie falsch…
    www.kicker.de


    Allerdings sollte man aus deutscher Sicht den Zeigefinger in Richtung England nicht zu hoch heben und vielleicht auch drauf schauen, welch widerliche Rolle Bayer und Co. spielen, die bei uns munter als Sponsoren auftreten, während z.B. in Südamerika Plantagenarbeiter durch Pestizide von Bayer ums Leben kommen.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Allerdings sollte man aus deutscher Sicht den Zeigefinger in Richtung England nicht zu hoch heben und vielleicht auch drauf schauen, welch widerliche Rolle Bayer und Co. spielen, die bei uns munter als Sponsoren auftreten, während z.B. in Südamerika Plantagenarbeiter durch Pestizide von Bayer ums Leben kommen.

    Vor allem ist der "Kicker" kaum dazu geeignet, Kritik am großen Geld zu üben. Der ist nun wirklich für seinen Drall in Richtung Investorenclubs, komme was wolle, bekannt. Inhaltlich mag da vieles stimmen, es steht aber gewissermaßen im falschen Blatt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die in der Redaktion auf einmal die Moral für sich entdeckt haben. Eher ist das so ein opportunistisches Zeitgeist-Ding. Man möchte jetzt auf einer Welle mitsurfen, obwohl einem das Thema eigentlich am Steiß vorbeigeht.

  • Mbappé will morgen seine Entscheidung verkünden, ob er zu Real Madrid wechselt oder ob er in Paris bleibt. Es mehren sich aber die Meldungen, dass er auch künftig für PSG aufläuft.


    Über die Vertragslaufzeit ist bislang nichts bekannt. Sky.de meldet aber, dass das Nettogehalt bei 100 Mio Euro für diesen Zeitraum liegen soll.


    Dazu soll er ein Handgeld von 200 Mio Euro bekommen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Och, sollte mir mein Arbeitgeber mal so ein Gehalt anbieten, würde ich wohl auch zugreifen. :smiling_face_with_halo:

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Ui, ich lese grad, dass das alles ja noch viel besser ist: Mbappé darf durch den neuen Vertrag künftig bei den Personalentscheidungen von PSG mitreden. Spieler, Trainer, Sportdirektor - an ihm vorbei kann scheinbar niemand verpflichtet werden.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Klingt wie manche Storys früher über Messi bei Barca oder Ronaldo bei Real.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Ui, ich lese grad, dass das alles ja noch viel besser ist: Mbappé darf durch den neuen Vertrag künftig bei den Personalentscheidungen von PSG mitreden. Spieler, Trainer, Sportdirektor - an ihm vorbei kann scheinbar niemand verpflichtet werden.

    Oho, Paris Saint Mbappe

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

  • Wie alt ist der Junge? Irgendwann ist es logisch, dass die total überschnappen.


    PSG ist ein lächerlicher Verein.

    Der, der eigentlich nie wieder was schreiben wollte.....

  • Ist halt erstmal die Frage, ob das alles so stimmt. Solche Dinge lassen sich gerne mal behaupten und werden nur zu gerne geglaubt.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Die spanische Liga will gegen die Verlängerung klagen, es sei ja so unfair. PSG würde gegen FFP verstoßen. Kannste dir nicht vorstellen, ausgerechnet die :zany_face:

  • Wie sagte mein Vater immer so schön?1.."Du wirst immer einen Idioten finden, der fordert"...Und dann:"Du wirst immer einen Idioten finden, der zahlt"...Und dann: "Und dann wirst du immer einen Idioten finden, der noch mehr zahlt".


    Wie wahr...Nehmen wir jetzt einfach einmal an, daß Herr Mbape - wenn der Vertrag 2025 aus läuft - ca. 500 Millionen schwerer ist. Das dürfte wohl relativ nahe an der Wahrheit sein. Er erhält das, weil er - zugegebenermassen - sehr, sehr gut gegen den Ball tritt. Ist ja immerhin Weltmeister mit Frankreich, mehrere Male Meister mit der PSG. Zu Champions League Ehren hat er es bisher nicht geschafft - denn sein Klub - der besagte PSG - ist in Europa chronisch unerfolgreich. Manche sagen sogar - chronisch unfähig. Gewinnen die Franzosen beispielsweise einmal glatt gegen Barcelona zu Hause mit 3:0, kann man sich darauf verlassen, daß sie das Rückspiel mal eben mit 6:1 vergeigen. PSG ist geradezu berüchtigt dafür, daß man derartig unbalancierte Kader zusammen stellt, daß dem durchschnittlichen Oberliga Trainer die Tränen kommen. Der Grund dafür: die Eigentümer. Quatar Sports Investment investiert nur in Namen, nicht in sportliche Balance. Das Ergebnis darf man in jedem Jahr in der Champions League besichtigen - einmal schaffte man es ins Endspiel, verlor aber gegen Bayern München. Das ist ein Problem für QSI - die Kicker sollen gefälligst nicht die französische Meisterschaft holen, sondern die Champions League. Aktuell spielt man mit Messi, Neymar und Mbape - und wieder klappte es nicht. Und dann sollte auch noch Mbape von Real Madrid abgeworben werden - der Titelhamster aus Spanien ist DIE Hassfigur schlechthin bei den Kataris. Das musste verhindert werden, mit allen Mitteln und mit allem Geld(das sich ausgerechnet Madrid beschwert ist natürlich ein absoluter Treppenwitz, denn die Madrilenen sind Geldverschleuderer der besonderen Art. Nicht so gut wie Barcelona, aber auch top in dieser Beziehung)...Diese Konstellation nutzte das Ensemble um Mbape perfekt aus - und forderte. Denn sie hatten ja schon einen Idioten, der zahlt - Madrid. Der nächste Idiot, der mehr zahlte - das waren natürlich die Kataris. So weit, so - im Grunde genommen - vorhersehbar...Ich erspare mir das übliche Geheul von "Die machen den Fussball kaputt". Denn der Fussball, wie ich ihn kennen lernte(auch den Profifussball) und lieben lernte - der ist doch längst kaputt. Die Kataris machen aus den 1000 Scherben jetzt eben 10.000 Scherben. Der Spruch stammt übrigens nicht von mir, sondern von meinem französischen Freund Etienne. Grosser Fussballfreund, anerkannter Fachmann in Frankreich. Sagte mir einmal, daß er sich - seit der Übernahme von PSG durch die Katarer - für den französischen Fussball schäme. Musst du nicht, gab ich ihm zur Antwort, Schau nach Spanien, nach England. Zu Barcelona, Madrid, Manchester City, etc.....Klar hat er gesagt, aber die toppen alles. Dreifach, sagte er - das wirst du sehen. Das war vor drei Jahren - er hat Recht behalten. Die pulverisieren tatsächlich alles.


    Ich schliesse mit einem Wunsch. Paris soll nicht CL Sieger werden.NIE. Mbape soll jetzt einfach schlechter werden. Nicht verletzten, nein einfach schlechter werden. Der Fussballgott soll ihm tief ins Gesicht sehen. NOch tiefer in die Augen und ihm einen Teil seiner Fähigkeiten nehmen. Einfach so - weil er zu gierig ist. Weil er ein übles Teilstück einer üblen Gesamtgeschichte ist.

    Lettore silenzioso

  • Für den Fußball in Deutschland war das ein schlechtes Jahr, finde ich.

    Red Bull gewinnt den Pokal, Hertha kann sich nach desaströser Saison retten...Insgesamt nicht der Ausgang, den ich mir zwischenzeitlich erhofft hatte.


    Natürlich kann Red Bull noch 5 Pokale gewinnen und wird dadurch nicht zum ernstzunehmenden Verein werden (und jeder außerhalb von Leipzig weiß das auch, denke ich). Und doch ist das Signal einfach schlecht, das davon ausgeht: So ein "Investment" kann sich lohnen. Es kann gelingen, wenn man nur genug Geld reinpulvert. Dass Red Bull in kleineren Sportarten wie Eishockey eine gewisse Marktmacht erreichen konnte, ist schlimm genug, aber war irgendwo klar, aber nun so langsam auch im deutschen Fußball. Ich bin vielleicht idealistisch, aber ich hatte gehofft, das würde nicht passieren und wenn doch, dann nicht so bald.

    Dasselbe bei einem Unternehmen der Windhorst-Gruppe. Wie schön wäre es bitte und was für eine tolle Außenwirkung hätte es, wenn die 300Mio-BSC-Truppe am Ende abgestiegen wäre? Würde das nicht auf potenzielle Geldgeber extrem abschreckend wirken, im Sinne von "Seht, was Euch und Eurem "Investment" passieren kann, also lasst es lieber"? Das wäre meine Hoffnung gewesen, aber nein, irgendwie kriegen diese Schmeißfliegen den Kopf aus der Schlinge gezogen (aber es musste ja auch ausgerechnet der HHHSV der Gegner in der Relegation sein, dass die schlichtweg zu dämlich sind um aufzusteigen weiß man doch inzwischen).

    So sieht es im Sommer 2022 leider danach aus, dass Fußball in Deutschland sich womöglich doch als Spekulationsobjekt und Zeitvertreib für Firmen und Schwerreiche eignen kann...vor einer WM in Qatar hätte ich ein anderes Signal schöner gefunden. :face_vomiting:

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • (aber es musste ja auch ausgerechnet der HHHSV der Gegner in der Relegation sein, dass die schlichtweg zu dämlich sind um aufzusteigen weiß man doch inzwischen).

    Der im übrigen auch schon nicht als für Investoren abschreckendes Beispiel diente. Eher sieht man wie sich Geschichte wiederholt und Windhorst und Hertha sich ähnlich gegenseitig an die Karre pinkeln wie einst Kühne und der HSV.

  • Man sollte weder den Pokalsieg von RB im 11er-Schießen gegen einen Club mit deutlich geringerem Etat, noch den verhinderten Hertha-Abstieg zu hoch hängen. RB und andere hatten zuvor schon bewiesen, dass Beschiss nicht geahndet wird; die Hertha hat sich auch ohne Abstieg bis auf die Knochen blamiert und Geld verbrannt, ähnlich wie zuvor u. a. Schalke, 1860 und der HSV.


    Und dann sind da noch Konstrukte wie Wolfsburg oder Hoppenheim, die sich nachweislich Platzierungen vorgestellt hatten, auf denen dann der FC, Freiburg und Union gelandet sind. Im Endeffekt sehe ich die Saisonbilanz für den deutschen Profifußball also gar nicht so negativ.

  • Und dann sind ja wir noch da mit unserem 7. Platz.

    UEFA-Pokal-Finale: 1986,
    UEFA Euroleague Teilnehmer 2017/18

    UEFA Conference League Teilnehmer 2022/23
    Deutscher Meister: 1962, 1964, 1978,
    DFB-Pokalsieger: 1968, 1977, 1978, 1983,