Corona und der Fußball

  • Dann einfach mal die Fakten betrachtet: ein Fußballverein ist genauso ein Wirtschaftsunternehmen mit starken Einbußen durch Corona wie viele andere auch, warum sollten denen denn nicht die gleichen Chancen und Mittel eingeräumt werden wie anderen auch?

    Weil Gabis Currywurst-Bude in der Regel nicht Teil einer Vermarktungsgemeinschaft ist, die parallel zu besagten Staatshilfen weiterhin Milliarden einnimmt?

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Weil Gabis Currywurst-Bude in der Regel nicht Teil einer Vermarktungsgemeinschaft ist, die parallel zu besagten Staatshilfen weiterhin Milliarden einnimmt?

    ach komm du bist doch sonst nicht so ein Held im pauschalieren. Warum berücksichtigst du hier bspw. nicht wie unfair die Gelder dieser Vermarktungsgemeinschaft auf die einzelnen Mitglieder verteilt werden?


    Und nochmal: es gibt ganz viele Gabys, die indirekter Teil dieser Gemeinschaft sind und daran hängen. Was wäre denn wenn den Gabys dieser Welt nachdem Corona so halbwegs überstanden ist und endlich wieder Umsatz fließt der Grund warum dieser fließt wegbrechen würde? Vom Regen in die Traufe kann Gaby ab?

  • Weil Gabis Currywurst-Bude in der Regel nicht Teil einer Vermarktungsgemeinschaft ist, die parallel zu besagten Staatshilfen weiterhin Milliarden einnimmt?

    Das ist doch ein bisschen Äpfel mit Birnen verglichen. Die Vereine bekommen ja auch weiterhin Geld durch die Vermarktungsgesellschaft, aber können eben nicht einfach sagen, wir brauchen jetzt mehr Geld von Euch, gebt mal her. Was ihnen dennoch an Umsätzen weggebrochen ist, spielt sich aber doch trotzdem in ganz anderen Dimensionen als bei einer Pommesbude ab. Und natürlich ist beim HSV oder auch Schalke jahrelanges Missmanagement der Grund, dass sie jetzt Hilfen brauchen und manch anderer Verein nicht und klar ist das unfair und zum Kotzen aus Sicht eines Vereins, der immer eher vernünftig gearbeitet hat.
    Aber bei der Pommesbude sagt doch auch niemand "Wieso habt ihr nicht vorgesorgt? Wieso habt ihr nichts zurückgelegt? Wieso habt ihr im Lockdown kein To Go essen angeboten um Geld zu verdienen?"...was ja auch gut ist, sonst bekäme vermutlich niemand irgendeine Hilfe, weil Du immer irgendwo den "Fehler" findest, wieso einer in eine Notlage gerät. Wenn dann der Gastronom, der erstmal seine Rücklage aufbraucht bevor er Hilfe bekommt das unfair findet, kann ich das gut verstehen, geht aber am Punkt irgendwie vorbei.

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • Der HSV hängt am Tropf. Nicht nur bei Kühne, sondern bei der Stadt Hamburg und jetzt auch beim Staat. Die greifen nach jedem Strohhalm und die verantwortlichen Geschäftsführer/Vorstände müssen das sogar tun, sonst handeln sie geschäftsschädigend, was juristische Konsequenzen für diese Personen haben könnte. Das mag man moralisch/ethisch für falsch halten, aber rein formal handeln sie so wie sie handeln dürfen/müssen, um den Verein nicht in die Insovlenz zu treiben. Die Verantwortlichen des HSV haben fraglos in den vergangenen 10 Jahren mindestens so viele Fehler begangen wie das sonst höchtens noch bei Schlake der Fall ist, sonst wären sie jetzt nicht in dieser Lage. Aber dafür können der Verein und seine Mitarbeitenden nichts, genauso wenig wie für Corona. So "falsch" wie ich das selber auch finde, was dort abläuft, aber wenn sie rechtlich diese Mögichkeit haben, dann wäre es in ihrer Situation fahrlässig, diese nicht zu nutzen.

    „Ich bin dafür da, vorher Entscheidungen zu treffen und nicht danach alles zu bewerten, was schiefgelaufen ist, dann wäre ich in die Pathologie gegangen.“

    Timo Schultz über so genannte „Experten“, die sich zur aktuellen Situation beim FC äußern (25.01.2024)

  • Warum berücksichtigst du hier bspw. nicht wie unfair die Gelder dieser Vermarktungsgemeinschaft auf die einzelnen Mitglieder verteilt werden?

    Warum soll das ein Problem der Steuerzahlenden sein? Der Fußball hat seine Vermarktung nunmal zentral strukturiert und sich hier zusammengetan. Ob das auch für alle fair geschieht, ist das letztlich sein Problem. Die Clubs hätten es ja in der eigenen Hand, diese Missstände zu beheben. Da redet ihnen niemand rein. Aber Steuergeschenke für Unternehmen, die parallel über ihre Vermarkungsgesellschaft an Milliardeneinnahmen beteiligt sind, halte ich nicht für vertretbar.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Die Clubs hätten es ja in der eigenen Hand, diese Missstände zu beheben. Da redet ihnen niemand rein.

    alles klar :grinning_face_with_big_eyes:
    Wie die Versuche dahingehend gelaufen sind, darüber kannst du dich ja gerne mal informieren.


    Und dann geht es auch überhaupt nicht darum ob man weiter Einnahmen generiert, sondern um den Ausgleich der Einbußen - wie bei allen anderen auch

  • @CobyDick Nö ich kann nich für jedes Restaurant und jeden Kunstschaffenden einschätzen wie die vor Corona so gewirtschaftet haben. Ich kann auch nur ein wenig die öffentliche Wahrnehmung wiedergeben, da mag Bauchgefühl eine Rolle spielen.
    Im Gegensatz zu den angesprochenen hatten die Fußballvereine aber bereits Ausnahmeregeln, und durften trotz Pandemie und Infektionsschutzgesetz weiter ihrer Arbeit nachgehen. Und auch wenn Einnahmen aus dem Ticketverkauf fehlen gab es die TV Gelder als Einnahmequelle. Klar, man könnte argumentieren dass das Vereinen mit hohen Personalkosten nur bedingt hilft, verglichen mit den Künstlern beispielsweise ist das aber aus meiner Sicht schon ein deutlicher Vorteil, zumindest im Ansatz planbare Einnahmen berücksichtigen zu können.(zusätzlich zu Merchandising, Sponsorengeldern usw.)
    Auf der anderen Seite hast Du nur Coronahilfen die nicht selten so spät gezahlt wurden, dass es nicht mehr genützt hatte.
    Ist vielleicht wirklich Äpfel mit Birnen verglichen, aber ich sehe es lieber dass das Geld dann an aus meiner Wahrnehmung Bedürftige geht, anstatt Personalkosten von Fußballvereinen damit zu finanzieren. Denn ich glaube nicht dass diese Gelder genutzt werden um dem Fanshop Mitarbeiter das Kurzarbeitergeld aufzustocken.
    Der HSV hat auch vor Corona massiv über die Verhältnisse gelebt und war auch damals schon ohne Kühne Millionen dem Vernehmen nach der Insolvenz nahe. Daher tue ich mich schwer die wirtschaftliche schieflage lediglich auf die Pandemie zu reduzieren. (Sehe ich bei uns im übrigen ähnlich)


  • Im Gegensatz zu den angesprochenen hatten die Fußballvereine aber bereits Ausnahmeregeln, und durften trotz Pandemie und Infektionsschutzgesetz weiter ihrer Arbeit nachgehen. Und auch wenn Einnahmen aus dem Ticketverkauf fehlen gab es die TV Gelder als Einnahmequelle.

    darum geht es bei den Hilfen aber gar nicht. Denn das gilt auch für andere Bereiche. Es geht darum Einbußen auszugleichen und die sind definitiv vorhanden, gleiches Recht für alle

  • alles klar :grinning_face_with_big_eyes:
    Wie die Versuche dahingehend gelaufen sind, darüber kannst du dich ja gerne mal informieren.

    Es ist genau diese Art, wegen der ich einfach nicht gerne Meinungen mit dir Austausche. Kaum 3 Wortwechsel und schon wird über den anderen gelacht. Hast du eigentlich nicht nötig.


    Im Übrigen ist mir durchaus klar, wie diese Versuche gelaufen sind. Aber darum geht es mir ja. Der Fußball möchte sich dahingehend offenbar nicht solidarischer Aufstellen und das größte Stück vom Kuchen weiterhin auf ein paar Top-Clubs verteilen. Soll er tun. Nur muss er umgekehrt dann damit leben, wenn dann auch mal einer auf der Strecke bleibt. In der Situation kann dann nicht die Lösung sein, den Steuerzahlenden zur Kasse zu bitten. Aber das mag man gerne anders sehen. In diesem Sinne, dir noch einen schönen Tag.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Warum soll das ein Problem der Steuerzahlenden sein? Der Fußball hat seine Vermarktung nunmal zentral strukturiert und sich hier zusammengetan. Ob das auch für alle fair geschieht, ist das letztlich sein Problem. Die Clubs hätten es ja in der eigenen Hand, diese Missstände zu beheben. Da redet ihnen niemand rein. Aber Steuergeschenke für Unternehmen, die parallel über ihre Vermarkungsgesellschaft an Milliardeneinnahmen beteiligt sind, halte ich nicht für vertretbar.

    ich bin moralisch auf jeden Fall deiner Meinung. Gerade der HSV hat in den letzten 10-15 Jahren so viel mehr Geld verbrannt, als er eingenommen hat. Solange der alte Herr gezahlt hat, ist es nicht so crass aufgefallen. Jetzt zahlt der alte Herr nicht mehr und schon wird auf andere Art und Weise nach Geldgebern gesucht, weil man immer noch nicht kostendeckend arbeiten kann. Die DFL ist absolut nicht fähig mal vernünftige Regeln aufzustellen. Dann hätten Vereine, wie der HSV oder auch Schalke nicht mehr die Möglichkeit mehr Schulden zu machen! Dann würde man generell die Vereine dazu zwingen kostendeckend zu arbeiten. Daran ist man bei der DFL nicht interessiert oder warum hat man dem HSV und auch Schalke trotz dreistelliger Schuldenmillionen noch Lizenzen erteilt.


    Auf der anderen Seite hat Apu absolut Recht, dass die handelnden Personen so handeln müssen. Doch und da bin ich deiner Meinung Klebe, würde ich es auch besser finden, wenn die Leute endlich mal auf solides wirtschaften setzen würden!

    Auf und ab und wir sind trotzdem hier, FC Köln mein Lebenselixier!!
    Meine Wunschaufstellung: Schwäbe - Finkgräfe, Hübers, Chabot, Carstensen - Ljubicic, Martel - Alidou, Uth, Thielmann - Selke

  • Es ist genau diese Art, wegen der ich einfach nicht gerne Meinungen mit dir Austausche. Kaum 3 Wortwechsel und schon wird über den anderen gelacht. Hast du eigentlich nicht nötig.

    ging mir mit dir nicht anders, weswegen du dir meiner Meinung nach den Lacher durchaus verdient hattest. Denn du hast schon ab dem ersten Wortwechsel oberflächlich pauschalisiert.


    Im Übrigen ist mir durchaus klar, wie diese Versuche gelaufen sind. Aber darum geht es mir ja. Der Fußball möchte sich dahingehend offenbar nicht solidarischer Aufstellen und das größte Stück vom Kuchen weiterhin auf ein paar Top-Clubs verteilen. Soll er tun. Nur muss er umgekehrt dann damit leben, wenn dann auch mal einer auf der Strecke bleibt. In der Situation kann dann nicht die Lösung sein, den Steuerzahlenden zur Kasse zu bitten. Aber das mag man gerne anders sehen. In diesem Sinne, dir noch einen schönen Tag.

    wenn du dich darüber informiert hast, dann müsstest du auch wissen was das für ein Kampf gegen Windmühlen ist. Dann müsstest du auch wissen, dass die Verteilung beschlossen ist und kurzfristig nicht änderbar ist. Trotzdem stellst du dich hin und haust den oberflächlichen Spruch raus „ja hätten sie mal“. Du weißt ganz genau, dass das nicht funktionieren wird, du weißt ganz genau das der Staat keine rechtliche Handhabe hat da entgegen zu steuern. Und da wird dein Argument oder Lösungsvorschlag durch die Hintertür pauschalisiert und oberflächlich und dazu schlicht falsch.


    Und immer noch stehen jedem Unternehmen das durch Corona verursachte, unvertretbare Einbußen hatte staatliche Hilfen zu. Dazu gehören auch Fußballvereine. Und auf dieses Argument wird genauso wenig eingegangen, wie auf den wirtschaftlichen Rattenschwanz den die Vereine am Leben halten. Nervt mich dann auch. Trotzdem dir auch noch nen schönen Tag

  • Es wird keine Überbrückungshilfe für Löhne und Gehälter ausgezahlt, sondern nur für gelistete Fixkosten
    Aber ignoriert ruhig weiter meine Hinweise, anstatt euch schlau zu machen :face_with_rolling_eyes:
    wenn man natürlich einen Teil der Fixkosten erstattet bekommt, klar dann hat man den übrigen Umsatz aus Fernsehgeldern, Fanshop Verkäufen natürlich über für einen Teil der Gehälter…

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • gleiches Recht für alle

    laut aktueller Rechtsprechung sicherlich, moralisch (ich weiß, nicht relevant) aber gleiches Recht für vergleichbare Situationen. Und da sind Fußballvereine eben für mich eben nicht mit dem Restaurant oder der Kunstbühbe zu vergleichen. Es sei denn der Altberliner Biersalon gehört ebenso zu 20 plusminus Prozent einem millionenschweren Gönner.

  • Auf der anderen Seite hat Apu absolut Recht, dass die handelnden Personen so handeln müssen.

    Das ist richtig und lässt sich auch nicht bestreiten. Bevor du deinen Club an die Wand fährst, wirst du jedes Register ziehen. Auch der FC würde im Fall der Fälle wohl solche Maßnahmen ergreifen und ich würde das ebenso wenig gutheißen. Du sagst, moralisch gibst du mir recht. Letztlich war die Diskussion von mir auch nur auf einem moralischen Standpunkt geführt, nicht auf einem formaljuristischen. Du hast das verstanden, andere leider nicht.


    Mir muss niemand erklären, dass dem HSV dieses Geld rechtlich zusteht. Das ist mir vollkommen klar und ich habe auch zu keiner Zeit behauptet, da wären Gelder ohne Grundlage geflossen. Dem Staat bleibt wenig übrig, wenn ein Unternehmen formell die Anforderungen für solch eine Hilfe erfüllt, muss er letztlich auch zahlen. Aber deshalb muss mir längst nicht gefallen, dass einzelne Akteure einer milliardenschweren Wirtschaftsgemeinschaft sich vom Staat subventionieren lassen.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • laut aktueller Rechtsprechung sicherlich, moralisch (ich weiß, nicht relevant) aber gleiches Recht für vergleichbare Situationen. Und da sind Fußballvereine eben für mich eben nicht mit dem Restaurant oder der Kunstbühbe zu vergleichen. Es sei denn der Altberliner Biersalon gehört ebenso zu 20 plusminus Prozent einem millionenschweren Gönner.

    Ok dann versteh ich deinen Standpunkt, ich würde ihn in moralischer Hinsicht vielleicht sogar teilen allerdings habe ich mich von dem Gedanken, dass es sowas wie Ethik und Moral überhaupt gibt wenn es um Geld geht schon längst verabschiedet.


    Und auch auf die Gefahr hin, dass ich dich und andere die, die ähnliche Auffassung vertreten missverstanden habe: ihr tut hier gerade so, als würden Kleinunternehmer auf der Strecke bleiben, weil dem HSV geholfen wird und das stimmt einfach nicht. Oder glaubt hier jemand das, das Geld das der HSV erhält irgendwie anders verteilt werden würde wenn der HSV nicht abrufen würde? Oder ginge es wohl doch eher in den staatlichen Haushalt zurück?


    Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich als Bewohner einer Touristenhochburg hautnah miterleben durfte, wie selbständige Gastronomen und Hoteliers finanziell am Stock gingen. Ich hab auch erlebt wir Unternehmen nach der Saison 2019 investiert haben, ausgeglichen werden sollten die Investitionen mit der Saison 2020 und Zack war Corona da, kann man ja auch sagen „tja dumm gewirtschaftet“ aber wisst ihr was? Alle haben es geschafft, alle sind noch am Leben, keiner musste schließen. Zugegeben: Tourismus war gefragt ohne Ende, Lockerungen haben sofort den Rubel wieder rollen lassen das wird einem kleinen Restaurant irgendwo in der Nähe einer Bundesstraße anders gegangen sein, das ist mir völlig klar.

  • Ich bin da schon eher bei @CobyDick
    Nur weil wir über ganz andere Summen reden, als bei Hotels usw. gilt doch trotzdem noch, dass diese Vereine von Corona kalt erwischt wurden.
    Nehmen wir den FC: die letzte Umsatzzahl die mir im Kopf rumschwirrte waren 120 Mio (kann eine ältere Zahl sein). Das ist genausoviel wie mein voriger Arbeitgeber hatte. Ergo sprechen wir beim Umsatz vom FC als einem mittelständischen Unternehmen (durchaus ein sehr gut laufendes). Mein voriger Arbeitgeber bringt ca. 200 Leute in Lohn und Brot (direkt). Vorlieferanten sitzen zu fast 100% in China (da kommt schonmsl keiner dazu).
    Beim FC geht die Zahl derer die davon profitieren in die tausende: Hotels werden gebucht, Restaurants werden besucht, Kneipen werden gefüllt, Zulieferer profitieren vom Catering im Stadion, Brauereien profitieren zudem wenn die Leute die Spiele in def Kneipe gucken. Und von diesem Kuchen schneiden sich Stadt und Staat ein ordentliches Stück ab.
    In Summe hilft so ein Verein also der Allgemeinheit mehr, als es ein normales Unternehmen tut!
    Die wahnsinnigen Gehälter und beraterhonorare ändern da nix dran! Zumal, wie @elkie57ja schon schrieb, diese Gehälter ja gar nicht bezuschusst werden…

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Der Fußball möchte sich dahingehend offenbar nicht solidarischer Aufstellen und das größte Stück vom Kuchen weiterhin auf ein paar Top-Clubs verteilen.

    Mir ist kein Verband, ob nun im Bereich Sport oder anderswo, bekannt, der sonderlich solidarisch handelt, wenn es an die Penunzen der Mitglieder geht. Eher könnte man sagen, dass die DFL mit ihrer Zentralvermarktung und dem teilweise existenten Gießkannenprinzip in der Verteilung von TV-Geldern sogar relativ solidarisch ist. Nur gab und gibt es dort halt keinen Passus für so etwas wie Naturkatastrophen à la Corona und darauf folgende Umsatzeinbrüche. Noch weniger hortet die DFL Geld für schlechte Zeiten, sondern schüttet für gewöhnlich aus, was reingekommen ist. Und auch wenn Bayern & Co. wegen ihrer Rücklagen und Kreditwürdigkeit vergleichsweise gut dastehen, so haben sie nichtsdestotrotz selber herbe Einbußen erlebt – ob nun als e. V. oder als Kapitalgesellschaft. Da sitzen die Spendierhosen verständlicherweise ziemlich eng. Ein Vorstand oder wer auch immer in der Verantwortung steht, begäbe sich zudem juristisch auf dünnes Eis, würde er an den Eigentümern des Clubs vorbei Geschenke verteilen.


    Wir sollten jetzt auch nicht den Fehler begehen, uns über Corona-Hilfen aufzuregen, nur weil diese im konkreten Fall medial die Runde gemacht haben. Die mit Abstand meisten Beispiele dafür kommen nie ans Licht der Öffentlichkeit, höchstens mal in die Lokalpresse.


    Ich gehe davon aus, dass die meisten Proficlubs in Deutschland Staatsknete erhalten haben; nur ist es halt bis dato nicht rausgekommen. Erst in den kommenden Jahren wird sich hier und da herausstellen, wer sich diese Hilfen zu Unrecht erschlichen hat. Das setzt allerdings voraus, dass ein Unternehmen (a) bereits vor Corona in einer erheblichen Schieflage war (viel Spaß beim Nachweis!), (b) die Einbußen gar nicht existierten oder (c) nicht auf Corona zurückzuführen sind. Ich nehmen mal an, HSV und andere werden keine Probleme haben, zumindest (b) und (c) ausschließen zu können.


    Man muss in dem Kontext auch nicht den ganzen "Rattenschwanz" an Unternehmen und Arbeitsplätzen inkl. Steuern erwähnen, die ein Proficlub so mit sich zieht. Für die Gewährung von Corona-Hilfen ist das erst mal schnurz.

  • Der Rattenschwanz bezüglich der Corona Bonuszahlungen, div Überbrückungshilfen wird schon noch kommen, denn jeder Steuerpflichtige muss ab 2020 einen entsprechenden Steuervordruck ausfüllen, ob er dies bekommen hat - die Wege der digitalen Übermittlung von Zahlen sind kurz und landen beim jeweiligen Finanzamt
    Dort wird dann aufgrund von Parametern der Wust sortiert (automatische Verarbeitung oder AUSSORTIERT -VERANLAGUNG DURCH BEAMTE)


    und dieser ganz Corona Krams landet dann ganz sicher bei der individuellen Bearbeitung


    ab Sommer 2020 mussten sich die Berater dann anmelden und haften dann mit ihrem Zugang für die abgegebenen Anträge für ihre Mandantschaft
    Natürlich gibt es hier auch Betrüger, allerdings nicht bei einem großen Teil der Antragsteller…und wenn man das als Berater auf die leichte Schulter genommen hat, dann…..
    Allerdings muss man die über 10 Fragen dazu händisch bestätigen, anschließend hochladen und mit dem Zahlenmaterial einreichen. Im Gegensatz zu der ersten Antragswelle hat man schon den Beratern einen großen Teil Verantwortung übergeben

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  • Wir sollten jetzt auch nicht den Fehler begehen, uns über Corona-Hilfen aufzuregen, nur weil diese im konkreten Fall medial die Runde gemacht haben. Die mit Abstand meisten Beispiele dafür kommen nie ans Licht der Öffentlichkeit, höchstens mal in die Lokalpresse.

    Und deshalb soll ich mich über die bekannten Fälle nicht aufregen dürfen? Für mich macht es das nicht besser, aber ich kann nur über die Dinge sprechen, die mir auch bekannt sind. Ich glaube aber ehrlich gesagt, dass das bei den meisten Proficlubs relativ schnell rauskäme, denn alles andere wird ja auch andauernd bekannt. Bei Schalke und Co. gibt es im Grunde keine Geheimnisse, sofern man diese irgendwie medienwirksam inszenieren kann. Es findet sich immer ein:e Whistleblower:in im oder um den Verein, entsprechendes Wissen wird dann bereitwillig lanciert. Auch bei uns würde das kaum Geheim bleiben. Ich mag mich da irren, aber wundern würde es mich doch.

    Und auch wenn Bayern & Co. wegen ihrer Rücklagen und Kreditwürdigkeit vergleichsweise gut dastehen, so haben sie nichtsdestotrotz selber herbe Einbußen erlebt – ob nun als e. V. oder als Kapitalgesellschaft. Da sitzen die Spendierhosen verständlicherweise ziemlich eng.

    Das ist mir alles bekannt und bewusst, aber genau diese Zustände sind es doch, die mich in der Sache so stören. Mir ist klar, dass Bayern und Co. nun nicht die Schatulle öffnen und bereitwillig dem HSV das nötige Kleingeld überweisen. Sie wären ja auch völlig bescheuert. Das ist überhaupt nicht, worauf ich hinaus will.


    Für mich lässt sich der Profifußball nicht mit der normalen Wirtschaft vergleichen. Die Clubs treten sportlich miteinander in Konkurrenz, haben sich finanziell aber auf einen großen Topf geeinigt, den sie selbst nach eigenem Ermessen an sich wieder ausschütten. Dieser Topf müsste für mich daher auch den Gradmesser bilden, wenn es gilt irgendwelche Steuermillionen zu verschenken. Und ich sage es nun extra noch einmal dazu: So müsste es nach meinen Vorstellungen von Moral und Ethik laufen. Nicht: So wäre es rechtlich zu bewerten. Letzteres steht für mich nicht zur Diskussion, mir ist durchaus bewusst, dass das juristisch wahrscheinlich alles vollkommen legitim ist. Ärgern tut es mich dennoch maßlos.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Und deshalb soll ich mich über die bekannten Fälle nicht aufregen dürfen?

    Auf der Basis von Falschannahmen macht das jedenfalls keinen Sinn.

    Ich glaube aber ehrlich gesagt, dass das bei den meisten Proficlubs relativ schnell rauskäme, denn alles andere wird ja auch andauernd bekannt.

    Nun ja, raus kommt es allein schon wegen der Verpflichtung zu Geschäftsberichten. Wer da Einnahmen generell und Staatshilfen im Besonderen verschleiert, hat den Staatsanwalt quasi schon auf der Matte stehen. Was ich meinte, war das mediale Tamtam vor der Veröffentlichung solcher Berichte, und die treffen Fußballclubs aufgrund des öffentlichen Interesses nun mal härter als, sagen wir, einen Schraubenhersteller, über den so gut wie nie was in reichweitenstarken Medien zu finden ist.

    Die Clubs treten sportlich miteinander in Konkurrenz, haben sich finanziell aber auf einen großen Topf geeinigt, den sie selbst nach eigenem Ermessen an sich wieder ausschütten. Dieser Topf müsste für mich daher auch den Gradmesser bilden, wenn es gilt irgendwelche Steuermillionen zu verschenken.

    Schön, aber wie macht man das? Indem man "moralisch" gegen die eigenen Regeln verstößt und damit den Gang vor den Kadi riskiert? Ich fürchte, so viel Selbstlosigkeit ist rar gesät. :winking_face: