Mit etwas Abstand zum Mainz Spiel möchte ich jetzt doch noch eine kleine Lanze für Schultz brechen. Direkt vorweg: das soll Schultz nicht von jeder Kritik freistellen. Aber gerade das letzte Spiel hat nochmal interessante Perspektiven auf einige der Themen geboten, die ihm zuletzt vorgeworfen wurden.
Ich hatte die Befürchtung, dass mit dem Darmstadt Spiel alle Dämme gebrochen sind und wir die Saison jetzt final abschenken. Das Spiel gegen Mainz hat mich aber eines Besseren belehrt. Die Mainzer haben die erste Halbzeit ihre übliche Intensität gebracht, aber wir haben auch dagegen gehalten. Das Gegentor oder der verschossene Elfmeter von Waldschmidt hätte uns auch das Genick brechen können. Aber wir waren in der zweiten Halbzeit in Summe die bessere Mannschaft und hatten uns am Ende auch einen Sieg verdient.
Man hat auch gesehen, wie sehr das Offensivspiel davon profitieren kann, wenn jemand wie Marc Uth auf dem Platz steht. Mit seiner Einwechslung wendet sich das Blatt und wir waren plötzlich am Drücker. Natürlich wünsche auch ich mir, dass wir auch ohne diese Spieler eine bessere Offensive auf den Platz bringen und das ist am Ende Aufgabe des Trainers. Aber vor ihm ist bereits der ausgewiesene Offensiv-Experte Baumgart daran gescheitert, mit dieser Mannschaft genügend Tore zu erzielen. Wenn man bedenkt, wie viel Qualität wir diese Saison aufgrund von Formschwäche, Verletzungen etc. nicht auf den Platz bekommen haben, dann scheitert es vielleicht auch zu häufig an der Umsetzung und nicht der Idee.
Insofern kann ich ihm – Stand jetzt – nicht das desolate Zeugnis ausstellen, das viele ihm geben würden. Natürlich würde ich mir wünschen, er hätte der Mannschaft noch mehr Selbstvertrauen gegeben, Kainz und Ljubicic wieder in Form gebracht und der Mannschaft einen Plan aufgezeigt, der zu mehr Toren führt. Aber so schlecht, wie es gegen Darmstadt aussah, hat er uns auch nicht gemacht.