Manni und Nicki, ruht in Frieden
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beide noch zu jung zum sterben.
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Manfred Burgsmüller
Wenn man im Westen geboren und zu Hause war, dann kannte man Manfred "Manni" Burgsmüller. Ich sah ihn das erste Mal in Uerdingen 1973, als ich mit Freunden in die Grotenburg ging - zweite Liga schauen. Wir gingen wegen
Burgsmüller, der sich in unserer Ecke einen geradezu fabulösen Ruf erspielt hatte. Alles, was wir gehört hatte - das bestätigte dieser Burgsmüller. Ein feiner Techniker. Ein Mann mit Spielverständnis, mit Übersicht. Sogar Kopfball
spielen konnte der. Und er war ein richtiges Schlitzohr.Im August 1974 kommt Rot - Weiss Essen nach Köln zum Saisonauftakt. Köln mit Overath und Cullmann, den frisch gebackenen Weltmeistern(ohne Heinz Flohe, der war verletzt). Mit Dieter Müller, Hannes Löhr und Simmet. Essen mit
Ente Lippens, Bast, Fürhoff.....Und mit Manni Burgsmüller, der gerade von Uerdingen zu RWE gewechselt war. Köln stärker, Köln mit Chancen. Und in der 35ten Minute kommt Manfred Burgsmüller in einer so genannten Nullsituation
an den Ball, hebt ihn nonchalant über Schumacher und Essen führt 1:0. Und dabei blieb es. Erstes Bundesligaspiel für Burgsmüller, erstes Tor.Ich habe Burgsmüller oft gesehen, im Trikot von Uerdingen und Essen, von Dortmund(wo er am längsten spielte) und Nürnberg. Und natürlich im Trikot von Werder Bremen. 38 Jahre war er alt, als Otto Rehhagel ihn holte und Manni
Burgsmüller dankte es Rehhagel und Bremen mit wichtigen Toren und wurde im hohen Alter Meister mit dem SV Werder Bremen. 213 Tore standen da in seiner Vita, Manni Burgsmüller war ein ganz Grosser. Eine Legende. "Ich kenne
keine jungen oder alten Spieler. Ich kenne nur gute und weniger gute Spieler" - das sagte Rehhagel, mit Verweis auf Manni Burgsmüller. Burgsmüller war kein guter Spieler, er war ein sehr guter Spieler. Unglaublich, daß er es nur
auf 3 Länderspiel brachte, aber Typen wie Schön oder Derwall standen eben mehr auf die Angepassten und die Jasager - und das war ein Burgsmüller nie.Manni Burgsmüller hat die Bundesliga mit geprägt, ein Junge aus dem Kohlenpott. Mit der flinken Zunge, die man diesem Menschenschlag nach sagt. Mit klarer Ansage. Mit Schlitzohrigkeit und grosser Klasse. Mit ihm geht wieder ein
Stück Bundesligageschichte von einer Zeit, in der nicht alles - aber eben sehr vieles - besser war.Ich verneige mich vor einem grossen Fussballspieler(auch wenn du auch gegen den FC genug Tore gemacht hast, mein Lieber). Ruhe in Frieden, lieber Manni - du hast den Leuten Freude gemacht.
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