Das war schon ein erschreckendes Spiel gegen einen Mitabstiegskandidaten. Individuell mit Schwächen gespickt und bei vielen Spielern unsicher. Mannschaftstaktisch sicher auch höchst bedenklich. Die Spieler stehen bei Ballbesitz ewig weit voneinander weg. Kaum einer verschiebt Ballnah, kaum einer fordert den Ball. Konsequenz: nur Langholz gegen eine kompakte Defensive der Mainzer und dann kommt der Ball postwendend zurück gegen eine weniger kompakte Defensive der Kölner, in der auf der linken Seite des FC Gruda mit Heintz(der in der Defensive streckenweise alleine gelassen wird) Schlitten fährt.
Wer das sieht, kann kaum glauben, daß dieser Kader Erstligatauglich ist und kann auch kaum glauben, daß der Trainer noch Vollinhaltlich zu den Spielern durch dringt. Baumgart wirkt am Spielfeldrand so manches Mal fast fassungslos. Fordert seine Spieler immer wieder auf, daß die zusammen schieben sollen - und es passiert nichts oder zu wenig.
Das - machen wir uns nichts vor - war wieder ein glücklicher Punkt. Wir spielen uns nichts raus, wir sind streckenweise hilflos. Wer hat die meisten Ballkontakte ausser Hübers?!...Der Torwart Marvin Schwäbe hat die meisten Ballkontakte, das ist die - ernüchternde - Antwort. Warum hat Schwäbe die zweitmeisten Ballkontakte?! Weil unser Mittelfeld sich nicht an bietet, nicht zeigt. Alibi spielt. Ljubicic versteckt sich, Kainz nach seiner Einwechslung mehr oder weniger. Waldschmidt dito, er konnte nicht annähernd die Leistung von Darmstadt in der zweiten Halbzeit bestätigen. Auf den aussen Heintz naturgemäss wirkungslos nach vorne, Carstensen war defensiv stabil - nach vorne(sagen wir mal so) dezent. Grosse Teile der Mannschaft haben kein Vertrauen in die eigene Leistungskraft. Ausnahmen bilden Schwäbe, Hübers, Chabot, Thielmann und Martel. Der Rest Mitläufer und Leute, die man dann sieht, wenn es sowieso läuft. Das ist die nüchterne Bestandsaufnahme der Realität. Mit Skhiri und Hector hat man - gezwungenermassen - die Leute abgegeben, die nicht nur den Unterschied gemacht haben. Nein, die auch den Rest jene 5 % stärker gemacht haben, welche Spiele entscheiden.