Mitgliederversammlung 2024

  • Und da sind wir wieder. Der Karnevalsverein aus Köln ist zurück. Ich halte gar nichts von der Nichtentlastung des Vorstands, das ist mal wieder eine klassische unprofessionelle Reaktion, die so nunmal nur in Mitgliedergeführten Vereinen vorkommt. Statt in die Zukunft zu gucken, schauen wir lieber in die Vergangenheit, zerfleischen uns gegenseitig und statt eines Miteinanders gibt es weiter ein Gegeneinander. Wie soll der Verein da in Ruhe an seinen Zielen und Aufgaben arbeiten können?


    Vereine mit Erfolg (langfristig), haben neben dem nötigen Kleingeld auch eine professionelle Struktur, in der nicht jeder mitreden will, nicht persönliche Belange im Vordergrund stehen, nicht Neid und Missgunst an der Tagesordnung sind.


    Die Nichtentlastung des Vorstands ist ja nicht nur eine Beleidigungserklärung des vergangenen Mitgliederrates und des (anwesenden!) Volkes, sondern auch ein Zeichen an zukünftige Vorstandskanditen. Lieber ehemaliger Mitgliederrat, was glaubt ihr denn, welcher fähige (!) potentielle Kandidat hat denn auf so eine Karnevalsveranstaltung noch Bock in Zukunft? Persönliche Anfeindungen, Drohungen, Beleidigungen etc in Social Media sind an der Tagesordnung. Statt Unterstützung wird bis runter zum Bratwurstpreis diskutiert. Es gehen Wochenenden, Urlaube und freie Abende drauf und als Dank quasi noch ein Misstrauensvotum durch Mitgliederräte, die zumindest teilweise sich aus Ultras und ehemaligen Prestinjüngern rekrutiert haben.


    Es ist doch keine Frage, das der Vorstand große Fehler gemacht hat. Das lässt sich im Nachhinein natürlich leicht sagen, bleibt aber Fakt. Danach hat er aber aus meiner Sicht das Ruder rumgerissen, hat die Fehler benannt, ist offensiv in die Kommunikation gegangen, hat Podcast und Stammtische etabliert, um wieder mehr mit den Mitgliedern zu kommunizieren. Hat an der GF trotz größter Kritik und Druck festgehalten (ja, andere sehen auch das als Fehler), wir haben trotz zweiter Liga fast überall verbesserte Sponsoring Verträge abgeschlossen, haben seit Jahrzehnten auch mal wieder in Steine investiert, die Jugendarbeit scheint zu funktioniern, das Verhältnis zur Stadt scheint sich zu entspannen, es gibt genug Themen, die durchaus auch positiv zu sehen sind.


    Aber wir machen lieber auf beleidigte Leberwurst, es musste mal ein Zeichen gesetzt werden, oder denen da oben musste man mal zeigen, das „wir“ es nicht mit uns machen lassen usw. Ich bin sehr enttäuscht vom gestrigen Abend und wünsche dem neuen Mitgliederrat (wenn auch teilweise mit altem Personal), dass er die Vergangenheit hinter sich lässt, nach vorne guckt und persönliche Belange hinten anstellt. Es kann nur ein Miteinander geben, nur so kommen wir nach 35 Jahren Misswirtschaft endlich mal aus diesem scheiss Fahrstuhl raus.

  • Das Ende des Vorstands muss nicht das Ende der GF und des dort eingeschlagenen Wegs sein. Ich gehe davon aus, dass dies auch Auswahlkriterium für den neuen Vorstand ist. Die werden uns ja ganz transparent mitgeteilt und erklärt werden.


    Für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg bleiben die GF der KGaA maßgeblich, dort kann auch mit anderen Vorstand Kontinuität herrschen.

  • Ich halte gar nichts von der Nichtentlastung des Vorstands, das ist mal wieder eine klassische unprofessionelle Reaktion, die so nunmal nur in Mitgliedergeführten Vereinen vorkommt.

    Nein, die Nichtentlastung war die einzig mögliche professionelle Reaktion. Es geht bei alledem auch nicht darum, beleidigte Leberwurst zu spielen oder irgendwelche Signale an künftige Vorstände zu senden.


    Eine Entlastung hätte bedeutet, dass der Vorstand von einer persönlichen Haftung freigesprochen worden wäre. Hätte es gestern die Entlastung gegeben, wäre es künftig nicht mehr möglich gewesen, die einzelnen Leute für ihre Fehler zur Verantwortung zu ziehen. Und das wäre eingedenk dessen, was rund um den Potocnik-Wechsel, die Transfersperre und die in meinen Augen unzureichende Aufklärung passiert ist, eben nicht hinnehmbar gewesen.


    Es gilt, die rechtlichen Ansprüche des Vereins zu wahren. Ob man sie letztlich wahrnimmt und man irgendwann geschlossen gegen den Vorstand bzw. einzelne Vorstände vorgeht, steht auf einem anderen Blatt. Aber aus meiner Perspektive gab es zur Nichtentlastung keine Alternative mehr. Dass es dazu kommen muss, war mir in dem Moment klar, als im FC-Podcast ausgeplaudert wurde, dass man ein wichtiges Gutachten bei genau jener Kanzlei in Auftrag gegeben hat, bei der Carsten Wettich tätig ist. So handelt jemand, der an unabhängiger Aufklärung nicht interessiert ist.


    Und ehe da die Rechte des Vereins beeinträchtigt werden, muss eben die Nichtentlastung folgen und man behält sich wenigstens die Trumpfkarte der persönlichen Haftung noch beim FC. Auch wenn die an sich nicht ausreichend ist, um den bislang entstandenen Schaden jemals auszubügeln. Aber der Verein konnte dieses Recht jetzt nicht auch noch sinnlos vergeuden.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Aber den Eindruck, dass der Vorstand Kritikfähig ist, kann ich ja irgendwie nicht so richtig erkennen.


    Sie haben sich alles angehört in den letzten Monaten, das stimmt.


    Aber bisher sind sie es noch schuldig geblieben, zu beweisen, dass sie es besser machen und aus den Fehlern lernen.


    Da sie bis 2025 gewählt sind, haben sie die Gelegenheit, den Worten auch Taten folgen zu lassen.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Erstmal vorab, wurde gestern auch die GF entlastet?


    Nun zum Vorstand. Es gab keinen Grund in der abgelaufenen Saison der eine Nichtentlastung rechtfertigt! Eine Nichtentlastung wird wie Wolf schon gesagt hat nur bei groben Fehlleistungen angewendet. Auch die Nichtentlastung von Overath damals war auch mehr aus der Emotion heraus. Ich glaube das der Mitgliederrat sich damit ein Eigentor geschossen hat.

  • Letztes Jahr, fast zur selben Zeit, hat Ho in seiner Rede schon mal die den Vorstand kritisiert wegen der mangelnden Kommunikation.

    Ich war damals erstaunt, da ich bis dahin gedacht hatte: Vorstand und MR, da wäre alles paletti / weil der Vorstand oft gerne so tut.


    Das wäre für mich als Vorstand ein Signal gewesen, mich zu ändern.

    Haben sie aber nicht.

    Wat soll ich mich hück opräje üvver dat, wat morje jar nit kütt?

  • Welche Möglichkeiten hätten denn die Mitglieder, um dem Vorstand einen Denkzettel zu verpassen außer der Nicht-Entlastung?

    Ich verstehe schon, dass man da weniger aus rechtlicher Sicht sondern eher emotional handelt. Wobei die Fakten mit Abstieg und Sperre schon mit das schlimmste Ergebnis war, das man erreichen könnte.

    Vorstand kritisiert wegen der mangelnden Kommunikation

    Und das ist etwas, das ich schlimm finde.

    Man brüstet sich damit, dass man ein Verein für die Fans ist, aber zieht trotzdem sein Ding durch. Dass dann der MR irgendwann auch genervt ist, verstehe ich auch.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Hm ich finde das immer noch schwer greifbar. Was heißt das denn mit der Kommunikation? Inwieweit behindert es die Arbeit des MR? Wie ansprechbar, erreichbar, und responsiv ist der aktuelle Vorstand denn tatsächlich? Welche Auswirkungen konkret hat das aktuelle Verhalten, das hier vorgeworfen wird?


    Ich tue mich wirklich schwer, die Nicht-Entlastung basierend auf den gelieferten Erklärungen einzuordnen. Natürlich ist es einerseits schön, dass da nicht öffentlich jedes Detail und jeder Vorgang auf offener Bühne ausdiskutiert wird, eine Nicht-Entlastung sollte für mich aber irgendwie nachvollziehbarer begründet werden.

    Aber ich habe auch keinen Einblick in Gremienarbeit und Kommunikationsstruktur generell.

  • Das war für mich auch nicht direkt greifbar,

    daher war das das bei mir denn Vertrauen in die handelnden Personen im MR.


    Ho hat aber auch gesagt, dass sie es nicht empfehlen können den Mitgliedern, den Vorstand zu entlasten.

    Da mir das nicht gereicht hatte, habe ich für Ja gestimmt (und es haben denn ja nicht viel Stimmen gefehlt).


    Dagegen glaube ich den Ausführungen des MR, dass der Umgang schwierig war/ist mit dem Vorstand.


    Der Vorstand, insbesondere Herr Wolf, wollen immer „geliebt“ werden. Und haben ja auch gute Dinge gemacht, gehen auf viele Fans zu, lassen sich dann auch gerne dabei fotografieren :winking_face:.

    Wat soll ich mich hück opräje üvver dat, wat morje jar nit kütt?

  • XRAIX da geht es nicht um beleidigte Leberwurst, sondern um schwerwiegende Dinge warum der MR den Vorstand nicht entlastet hat. Ich sehe es mehr als Zeichen an das jetzige Präsidium und die Nachfolger, dass unsere Statuten und die Struktur auch mit der nötigen Konsequenz gelebt wird. Der Vorstand ist lange genug mit dem MR Schlitten gefahren und hat sie bewusst übergangen. Siehe zudem den Post von Millhouse der Punkt Haftung ist auch wichtig.

    Hauptsache die Haare liegen gut! Mach et Armin :smiling_face_with_hearts:

  • Letztes Jahr, fast zur selben Zeit, hat Ho in seiner Rede schon mal die den Vorstand kritisiert wegen der mangelnden Kommunikation.

    Ich war damals erstaunt, da ich bis dahin gedacht hatte: Vorstand und MR, da wäre alles paletti / weil der Vorstand oft gerne so tut.


    Das wäre für mich als Vorstand ein Signal gewesen, mich zu ändern.

    Haben sie aber nicht.

    Fraglich ob sich immer nur der Vorstand ändern muss. Ich frage mich immer mehr welche Qualifikation die Mitglieder im Rat eigentlich mitbringen, um für den Verein wichtige Entscheidungen herbeizuführen wie z.B. den Vorschlag eines Vorstandsteams.

  • Erstmal vorab, wurde gestern auch die GF entlastet?


    Nun zum Vorstand. Es gab keinen Grund in der abgelaufenen Saison der eine Nichtentlastung rechtfertigt! Eine Nichtentlastung wird wie Wolf schon gesagt hat nur bei groben Fehlleistungen angewendet. Auch die Nichtentlastung von Overath damals war auch mehr aus der Emotion heraus. Ich glaube das der Mitgliederrat sich damit ein Eigentor geschossen hat.

    Und genau hier sehe ich das Problem, eine Entlastung zu "verweigern" aus der Emotion raus, kann als Folge den gesamten Verein wieder (ohne Not) in Turbulenzen bringen.

  • Sehr guter Post.

  • Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, welche schwerwiegenden Verfehlungen der Vorstand im Geschäftsjahr 23/24 begangen haben soll, die eine Nichtentlastung des Vorstandes rechtfertigen.


    Für 22/23 hätte ich das vielleicht noch verstanden. So sieht es für mich eher nach einem emotionalen Nachtreten aus, um den Vorstand seinen Ärger spüren zu lassen. Mehr als ein Denkzettel für den Vorstand ist es wahrscheinlich auch nicht, da ich fest davon ausgehe, dass er zum einen im abgelaufenen Geschäftsjahr kaufmännisch korrekt gehandelt hat und zum anderen wahrscheinlich eine D&O Versicherung für fahrlässig verursachte Vermögensschäden des Vereins hat (wie wahrscheinlich auch die Geschäftsführung).

    Ich denke, hier hätte es andere Möglichkeiten gegeben, dem Vorstand einen "Denkzettel" zu verpassen.

  • Erstmal vorab, wurde gestern auch die GF entlastet?

    Die GF sind solche der KgAA, da haben Vereinsmitglieder nichts zu entlasten.


    Interessant ist, dass der GA entlastet wurde, in dem der ganze Vorstand ja auch sitzt.


    Bis auf Wahlkommission dann konsequent keinen entlasten wäre mE konsequent, hat ja auch etwas 1/3 getan.


    Beim gleichen Maßstab hätte ich MR als die, welche den Vorstand ausgesucht und überwacht haben, nicht aus der Verantwortung genommen.

  • Und ehe da die Rechte des Vereins beeinträchtigt werden, muss eben die Nichtentlastung folgen und man behält sich wenigstens die Trumpfkarte der persönlichen Haftung noch beim FC. Auch wenn die an sich nicht ausreichend ist, um den bislang entstandenen Schaden jemals auszubügeln. Aber der Verein konnte dieses Recht jetzt nicht auch noch sinnlos vergeuden.


    Ist das denn wirklich eine Trumpfkarte? In der Theorie hast du sicherlich mit deiner Argumentation recht, aber ich halte es für ausgeschlossen, dass es hier irgendwann mal zu einer persönlichen Haftung kommt. Es hat bisher niemand einen schwerwiegenden Rechtsverstoß im Transferfall Potocnik festgestellt, der einem der Vorstandsmitglieder zuzuordnen ist. Und selbst wenn solch ein Verstoß noch festgestellt werden sollte, fehlt es aber definitiv an einem juristisch seriös bezifferbaren Schaden, der dem Verein dadurch entstanden ist. Für was also soll hier jemand persönlich haften?


    Insofern kann man die Nichtentlastung zwar mit der Wahrung der Rechte des Vereins begründen - das wäre dann aber aus meiner Sicht auch nur vorgeschoben, das hat der MR ja auch nicht getan und ich vermute, dass das auch nicht der Grund ist, weshalb die Nichtentlastung letztlich empfohlen wurde. Es wurde leider gar nicht begründet. Deshalb wirkt es so, als würden hier auf offener Bühne Machtkämpfe ausgetragen. Als wolle man Nachtreten und Zeichen setzen. Mit einer plausiblen Begründung hätte ich damit leben können - so tue ich ich mich extrem schwer.


    Ich weiß auch nicht, ob das der richtige Weg in eine erfolgreiche Zukunft ist. Wir drehen uns im Kreis - und das seit Jahren. Es macht 0,0% Sinn jetzt nach hinten zu schauen und immer und immer wieder die selben Themen durchzukauen! Irgendwo erwarte ich jetzt von allen Beteiligten, dass sie persönliche Eitelkeiten hintenanstellen und ausschließlich das Wohl des Verein im Auge haben. Was dann nach dem Ende der Amtszeit des aktuellen Vorstands ist wird man sehen. Aber diese Grabenkämpfe, die müssen aufhören!


    Aber das ist eine Sache, die haben wir in den letzten Jahrzehnten schon nicht hinbekommen. Und das ist mit ein Grund dafür, dass wir auch seit Jahrzehnten rumdümpeln und nicht weiter nach vorne kommen.

  • Ich habe immer noch nichts dazu gefunden: Was ist denn die klare konkrete Begründung des MR, eine Empfehlung zur Nichtentlastung des Vorstandes auszusprechen?

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Hallo zusammen,


    auch hier möchte ich natürlich allen noch einmal ganz herzlich danken, die mich gestern oder in den letzten Wochen und Monaten unterstützt haben. Sei es durch Unterschriften, Zuspruch oder die Stimmabgabe gestern Abend. Danke! :red_heart:


    Ich freue mich sehr über die Wahl, muss den Abend insgesamt aber erstmal verdauen. Der Auftrag an den neuen Mitgliederrat sollte klar sein: Die Mitglieder haben strukturellen Wandel, mehr Kommunikation & Partizipation, eine gestärkte Vereinsdemokratie und einen souveränen Vorstandsvorschlag 2025 gewählt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im neuen Mitgliederrat.


    Jetzt muss ich komplett übermüdet erstmal den Arbeitstag durchkriegen :grinning_face_with_big_eyes:


    Beste Grüße
    Klebe / Mario

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“