Ja, oder seine Planung mit Vollauslastung trotz Pandemie.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit; wir hatten die Geschichte mit den unterschiedlichen Wenn-dann-Szenarien ja schon mal durchgekaut. Und eines kann ein GF Finanzen nun mal nicht: die Zukunft in einer Pandemie vorhersagen. Selbst wenn er es könnte, die Möglichkeiten, in einem Proficlub Kosten massiv einzusparen, sind sehr begrenzt, solange vor allem die Großverdiener nicht auf einen erheblichen Teil ihrer Gehälter verzichten wollen. Fällt das präferierte Szenario dann zu optimistisch aus, vergrößert sich das Problem der Finanzierungslücke natürlich zusätzlich. Damit wird sich aber auch ein neuer GF Finanzen herumschlagen müssen.
Jedenfalls sehe ich weder einen Grund, wegen Wehrles Abgang das große Heulen zu bekommen, noch einen Grund, ihm irgendwie Dreck hinterherwerfen zu müssen. Wehrle hat in meinen Augen unterm Strich hier eine gute bis sehr gute Arbeit geleistet, auch wenn es Ausnahmen wie die Finanzierung von Vehs Shoppingtour zwecks Wiederaufstieg und anschließendem Klassenerhalt oder zu optimistische Pandemiekalkulationen gab. Vielleicht ist ihm auch die Phase, als er zum "Gesicht des FC" wurde, zu Kopfe gestiegen, und er fing an zu glauben, dass seine Befugnisse über die eines Geschäftsführers Finanzen deutlich hinausreichen. Dazu muss man aber auch sagen, dass ihm diese Rolle mehr oder weniger auf einem Silbertablett überreicht wurde. Vorgedrängelt hat er sich m. E. nicht, unglücklich schien er darüber aber auch nicht.
Was den Neuen anbelangt, gehe ich davon aus, dass der Vorstand wusste, was er tat. Viele haben sich ja schon darüber beklagt, dass im Vorstand zu viel ökonomische, aber dafür zu wenig sportliche Kompetenz existiert. Immerhin könnte das dafür sorgen, dass die Suche nach einem GF Finanzen kein Fall für die Klospülung wird.