Fitnessdaten

  • Ich drück dir die Daumen, alles Gute !!!


    Schwimmen und Radfahren ist eher nicht meines, aber früher (ich spreche vom Alter 30plus, nicht von gaaaaanz früher) bin ich ein wenig gelaufen und 4.44/min würd ich nicht mal ausgeruht hinbekommen ... von daher schon ein riesen Respekt im Vorfeld ohne dass Du überhaupt noch einen Meter geschwommen, gefahren oder gelaufen bist :winking_face:

  • Einmal mit Ansage den Hammer auf den Tisch gelegt...aber anders als geplant. Am Ende konnte ich im strömenden Regen von Duisburg gestern nach 4:54:15 Stunden meine erste Mitteldistanz ins Ziel bringen, wenn auch etwas anders zeitlich als gehofft bzw. geplant. Aber der Reihe nach:



    Erstmal ging es damit los, dass der Start verschoben werden musste. Anstatt um 07.30 erfolgte der Startschuss um 08.00, weil die Fahrradstrecke von der Polizei nicht rechtzeitig freigegeben worden war...schade, aber nicht zu ändern. War es beim Schwimmen nämlich noch trocken, begann es danach wie aus Eimern zu regnen (aber da es damit auch nicht mehr wirklich aufhörte, machte das nur insofern einen Unterschied, als dass ich das gesamte Radfahren im Regen absolvieren musste, bei einem pünktlichen Start hätte ich vielleicht die erste halbe Stunde im Trockenen absolvieren können).


    Beim Schwimmen im Freiwasser tat ich mich schwerer als gedacht. Ich hätte wohl doch mal vorher im Freiwasser trainieren sollen, anstatt mich von meinen guten Trainingsleistungen auf der Bahn blenden zu lassen. Schlechte Orientierung, dazu viel Gewühle mit anderen Schwimmern ließen mich nur schwer einen Rhythmus finden. Und so wurde aus "Schwimmziel konservativ: 35:00 Minuten" ein kleiner Schockmoment, als ich aus dem Wasser stieg und auf der Uhr 36:34min las. Nur mal zum Vergleich: Vor etwa einer Woche habe ich die 1900m auf der Bahn mal testweise am Stück geschwommen, um zu sehen wo ich stehe, und dafür 31:27 min gebraucht. Dass ich im Freiwasser langsamer sein würde, hatte ich ja erwartet. Dass es satte 5 Minuten sein würden, hat mich aber schon etwas geschockt.
    Apropos satte 5 Minuten: Fast schon "traditionell" langsam verlief auch mein Wechsel auf das Rad. Füße trocknen, Socken an, Schuhe an, Schwimmsachen verstauen und mit dem Rad raus aus der Wechselzone...das dauerte 5:44 Minuten. Da war ich offen gesagt schon einigermaßen bedient, denn mit meinen angepeilten Zeiten war mir klar, dass ein Finish unter 5 Stunden so wohl kaum möglich war. Und wie peinlich ist das bitte, vorher ansagen, ich mach das unter 5 Stunden und dann verkacken?


    Dann also aufs Rad. Und da regnete es eigentlich überall in Strömen, dazu kräftiger Wind - richtig ätzende Bedingungen zum Radfahren. Nach kurzer Zeit war man komplett durchnässt und es war unangenehm kalt. Ich hatte zudem einen großen Respekt vor der nassen Straße, auf einem Kurs den ich ja gar nicht kannte. Also hab ich erstmal in einem etwas kleineren Gang angefangen zu fahren und gemerkt: Ey das geht gut. Nach dem ersten Wendepunkt (gefahren wurden 2 Runden a 45km, gewendet wurde also nach etwas mehr als 20km) und mit einem Schnitt bis dato von ca 34km/h, entschied ich mich deshalb, einen Gang hochzuschalten. Aus dem Training wusste ich, dass ich mich damit noch im Rahmen des Bereichs bewege, den ich durchhalten kann. Allerdings hatte ich das noch nie über die ganze Strecke ausprobiert, geschweige denn, im Anschluss noch einen Halbmarathon gelaufen...
    Aber dann kam mir wieder der Gedanke in den Kopf, den ich hier ja auch schon geschrieben hatte: Wofür etwas im Tank lassen? Was soll es, wenn ich am Ende entspannt und mit Kraftreserven ins Ziel laufe aber in einer Zeit, die mich ärgert? Mir war klar, dass ich damit ein Risiko eingehe, aber ich dachte, ich probier das jetzt einfach, nehme die letzten 10km wieder den leichteren Gang und hoffe, dass ich das beim anschließenden Laufen nicht bereuen werde :winking_face:
    Und dann lief es wirklich gut. Ich überholte fast permanent andere Radfahrer und flog regelrecht über die Strecke. Am Ende konnte ich mein Rad nach 2:24:38 abstellen...satte 20 Minuten schneller, als kalkuliert. Ich wusste also, wenn ich nach dem Wechsel einen Lauf mit etwa einem 5:00er Schnitt hinbekomme, dass die 5 Stunden wieder in Sichtweite waren. Das gab Auftrieb.
    Leider gab es auch Probleme mit denen ich zu kämpfen hatte: Durch die Kälte und den Regen waren meine Füße vollständig eingefroren und taub. Ich hatte schon die letzten 30 Kilometer auf dem Rad im Grunde kein Gefühl mehr in den Zehen, da war einfach nichts, so dass ich in der Wechselzone die Socken wechseln und Füße trocknen musste, bevor ich in die Laufschuhe schlüpfen konnte. Dann noch eine kurze Pinkelpause (was muss, das muss) und nach ebenfalls sehr langen 5:46 Minuten war ich auf der Laufstrecke. Mit dem Wissen, etwa einen 5:00er Schnitt zu brauchen, aber der Angst, hinten raus einzubrechen, bin ich also losgeeiert und konnte dann zu meinem Erstaunen 4:43 auf dem ersten Kilometer laufen, um dann mit 4:36 und 4:38 weiterzumachen. Bei KM7 kam ein kleiner Einbruch, da ging es eine halbe Runde durch die Schauinsland-Reisen-Arena des MSV, aber alles in allem konnte ich Zeiten um die 4:40 Minuten gut durchhalten. Erst am Ende, auf den letzten 5 Kilometern gingen die Zeiten dann erst auf 4:50, dann auf über 5:00 min für die letzten Kilometer, aber das war wohl eine Kombination aus dem Wissen, die 5 Stunden auch so locker zu schaffen und der Erschöpfung, die sich dann doch irgendwann einstellte...aber mit 5:07 auf dem langsamsten Kilometer war ich ja immer noch nicht langsam im engeren Sinne unterwegs.
    Dann im Stadion einen kurzen Spurt Richtung Ziellinie und nach 1:41:43 war der Halbmarathon beendet und das Abenteuer "Mitteldistanz in unter 5 Stunden" erfolgreich abgehakt. Nun ist erstmal etwas Pause zur Erholung angesagt, bevor es Anfang Oktober auf die lange Reise zur Challenge Roth geht...die Strecke dort ist eine Langdistanz, also genau doppelt so lang wie gestern.
    Aber hey, was soll schon schief gehen? :thumbs_up:


    Falls jemand Interesse dran hat, was ich so sportlich treibe und es noch nicht kennt: Auf Instagram erzähle ich regemäßiger mehr davon unter "@DennisgoesIronman".

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • So langsam beginnt die Saisonvorbereitung Fahrt aufzunehmen.

    Anfang Oktober bin ich nach einer Phase der Faulheit wieder ins Training eingestiegen, auf meine Ernährung habe ich aber ehrlich schon seit Ende August nicht mehr geachtet, sondern gefuttert was, wie viel und wann ich wollte. Mit den erwartbaren Folgen: Wenn man weniger trainiert und mehr und ungesünder isst, nimmt man scheinbar zu (ich glaube, ich bin da etwas Großem auf der Spur!).


    Diese Woche standen nun die ersten Leistungsstests im Schwimmen, Radfahren und Laufen auf dem Programm, um zu schauen, wo man steht, und aus diesen Bestandsaufnahmen die richtigen Trainingsintensitäten der nächsten Wochen abzuleiten.

    Den Anfang machte letzte Woche schon der sogenannte FTP-Test. Dabei soll die funktionale Leistungsschwelle beim Radfahren ermittelt werden, also die Belastung, bei der man so viel wie möglich Leistet, ohne zu übersäuern. Dazu fährt man letztlich (nach etwas Aufwärmen und Vorbelastung) 20 Minuten volle Power, so viel Leistung wie die Beine hergeben und versucht wirklich alles rauszulassen und zieht von diesem Wert einen gewissen Prozentsatz zwischen 5 und 10% ab, um ziemlich genau bei dem Wert zu landen, den man (theoretisch) eine Stunde lang im Stande sein sollte, zu leisten (bis dann die KH-Speicher leer sind). Dabei konnte ich erfreulicherweise meinen Wert aus dem frühjahr, bevor es also raus ging nicht nur halten, sondern knapp verbessern, so dass er bei 297 Watt liegt. Nun muss man wissen, es ist leichter eine höhere FTP zu treten, wenn man mehr wiegt, so dass die spannende Zahl eigentlich Watt pro KG ist. Aber wenn ich es bis zum Sommer hin schaffe, diesen Wert zu halten (naja, die 3 mehr zur 300 darf es schon noch geben!) und dabei Gewicht zu verlieren, wäre das schon cool.


    Dann war gestern Laufen angesagt. Hier leitet man die Traininsbereiche ab von der 5KM-Bestzeit. Meine insgesamt schnellsten 5km stammen aus dem Frühjahr mit knapp unter 21 Minuten, wobei mir klar war, mit meinem aktuellen Gewicht und Trainingszustand ist das nicht zu packen. Also gestern die Füße fliegen lassen und in 21:57 min eine passable Zeit ausgepackt. Ich bin ehrlich, ich bin zu ehrgeizig um so zu tun als würde mich das nicht wurmen, auf der anderen Seite weiß ich auch, woher es kommt bzw, woran es liegt und habe mir jetzt das Ziel gesetzt: 2022 fällt die 20 Minuten-Marke. Das ist ne Ansage, aber ich meine totti1604 hatte mal was von 3 Sek/km pro Kilo das man verliert geschrieben...ich sag mal rechnerisch ist das also bis zu meinem Wettkampfgewicht fast ohne Training drin :zany_face:


    Heute dann ein Test, den ich das erste Mal gemacht habe, der CSS Test (Crititcal Swim Score). Letztes Jahr durch diverse Bäderschließungen ausgefallen, bzw. hätte dann im Sommer keinen Sinn mehr ergeben. So nun erstmals frisch ans Werk. Der Test funktioniert so, dass man nach einem Aufwärmen 400m Vollgas schwimmt, dann eine Erholungspause einbaut mit ein paar lockeren Bahnen, und dann 200m Vollgas schwimmt. Die Schwelle für das 100m-Tempo wird dann errechnet, indem man die 100m durch die Differenz der beiden Distanzen durch die Differenz der jeweiligen Zeiten (in Sek) teilt.

    In meinem Fall lief das prima: 400m in 6:32 min und 200m in 3:12 min. Bedeutet umgerechnet, dass ich 100: [(400m-200m)/(392 sek-192 sek)], also 100 Sekunden oder 1:40min als Schwelle fürs Schwimmen ermittelt habe. Daraus leiten sich, wie auch beim Radfahren und Laufen die Trainingsbereiche und auch die (rechnerisch realistischen) Zeiten ab, die man auf bestimmten Distanzen im Stande sein sollte/könnte zu schwimmen. Für die von mir angepeilten 3,8km zu Beginn meiner Langdistanz soll das der sogenannte Grundlagenbereich sein, der auf der Grundlage meines CSS Werts grob zwischen 1:43 und 1:53 pro 100m liegt, was einer Schwimmzeit von irgendwas zwischen 65 und 72 Minuten entspricht. Für mich, der ich echt kein guter Schwimmer bin, schon eine ganz anständige Prognose. Ich sag mal, wenn es mir in Roth nächstes Jahr gelänge, die 3,8km in unter 1:10h zu schwimmen, wäre ich vermutlich sehr, sehr happy.

    Danach dann 5 Stunden radeln, 3:30 laufen und in unter 10 Stunden beschwingt durchs Ziel tanzen, so der Plan :partying_face:

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • Zumal bei ihm nichts tun vermutlich was anderes ist, wie bei jedem anderen: Vorm Frühstück nen Halbmarathon laufen, Mittagstunde auf dem Hometrainer, nen Buch lesen auf dem Fahrrad und ähnliche entspannende Dinge.

    Ich bin Triathlet und verstehe den Witz irgendwie nicht :zany_face:


    Ich hab schon länger nicht mehr über mein Training berichtet und dachte mir, 5 1/2 Wochen vor meinem Wettkampf in Roth, nutze ich die Gelegenheit, vor der Zielgeraden nochmal kurz eine Bestandsaufnahme zu machen.

    Zuletzt war ja so ein bisschen das Thema Gewicht im Fokus gewesen: Ab Januar habe ich an dieser Stellschraube gedreht und mich jetzt von ~95 Kilo in die Richtung von ~80 Kilo gearbeitet.

    Da beim Radfahren die Größe, auf die man schaut nicht nur die Wattzahl, sondern die Watt pro Kilogramm sind, kann es beim Gewichtsverlust leicht passieren, dass man die Werte beim FTP-Test (und daraus abgeleitet: Die Werte die man im Wettkampf treten kann) nicht beibehält, wenn man 10 oder 15 Kilo abnimmmt. Bei mir waren es ja im Dezember bei meinem letzten Bericht 297 W im FTP-Test bei etwa 95 Kilo (3,12W/Kg).

    Bei einem Zwischentest im März konnte ich trotz Gewichtsverlust den Wert auf 310 W steigern, bei damals etwa 88 Kilo (3,52W/Kg).

    Als ich nun auf Mallorca im Trainingslager war habe ich das nochmal getoppt: Auf dem Anstieg zum Kloster Lluc hoch habe ich einen FTP-Wert von 322 erreicht, bei noch etwa 82 Kilo (3,9W/Kilo). Dazwischen lagen natürlich rund 5500 Radkilometer, sowas passiert nicht irgendwie von alleine, da möchte ich transparent sein, aber die gute Entwicklung macht mich schon etwas stolz.

    Aufgrund dieses Wertes hoffe ich auf der Langdistanz tatsächlich einen Radsplit fahren zu können bei dem ich so grob 240-260W im Schnitt fahren kann über die 180km, ich würde sehr hoffen, dass das für einen Schnitt zwischen 35 und 37km/h reichen würde und ich nach 5 Stunden +/- 15 Minuten vom Rad steigen dürfte. Im Dezember war das der weit weg liegende Wunschtraum, heute liefere ich jeden Tag Wattwerte, die das wirklich machbar erscheinen lassen.


    Was das Schwimmen betrifft, habe ich mich ebenfalls sehr gesteigert, auch wenn ich dazu keinen aktuellen Test habe, um es glasklar belegen zu können. Bei meinem letzten CSS-Test konnte ich meine Schwelle auf 1:38 heben, aber bin seit dem auch rund 10-15km pro Woche im Wasser gewesen und schwimme zum Beispiel 200m-Intervalle (Dinge wie 15x200m mit 15 Sekunden Pause stehen so ungefähr jede Woche im Plan) inzwischen je nach Tagesform zuverlässig zwischen 3:05 und 3:20. Damals waren es so 3:20-3:35. Sprich: Das reine Gefühl sagt mir an der Stelle, dass ich in einem CSS Test, wenn ich ihn heute machen würde nochmal eine andere Schwelle erreichen könnte, aus der abgeleitet ich wohl gute Chancen hätte, dass ich das Schwimmen auf jeden Fall unter 1:10 beenden können sollte. Tatsächlich habe ich schon zweimal die 3800m im Schwimmbad probegeschwommen, ohne Pausen. Dabei bin ich ohne Neoprenanzug 1:05h, mit Neoprenanzug ganz knapp über einer Stunde im Wasser gewesen (auch das ist schon wieder fast 2 Monate her, muss man dazu sagen). Nun weiß ich, ich verliere im Freiwasser immer etwas Zeit gegenüber dem Schwimmen im Schwimmbad, aber die im Training ermittelten Werte sind zumindest mal Anlass zum Optimismus für mich: die 1:10h werden drin sein, da bin ich wirklich optimistisch!


    Dann bleibt da noch dieses Laufen. Aufgrund von Werten im Training bin ich optimistisch (um nicht zu sagen: sicher), dass ich einen Marathon wirklich problemlos in unter 3:30h laufen kann, vermutlich auch in Richtung 3:20, 3:15...ist halt nix, was man im Training mal zum Spaß ausprobiert, denn die Belastung ist irre hoch. Aber was würde das einem auch bringen: Spannend ist ja nicht die Frage, was ich auf einem Marathon laufen kann, sondern, was kann man auf einem Marathon noch laufen, nachdem man 180km Rad gefahren ist. Dass ich da gegenüber dem maximal möglichen Lauftempo verliere ist normal. Die Frage ist: Wie viel? Ich will ja auch so pacen, dass ich nicht riskieren würde, zwischendurch anhalten zu müssen...


    Ich rechne aktuell mal so: Wenn es mir gelingt...

    1:05h zu schwimmen (das ist realistisch), dann...

    5 Minuten für den Wechsel aufs Rad zu brauchen (das ist eher konservativ gerechnet, das schaffen die schnellsten Profis in 1:30 und das Gros so zwischen 3 und 4 Minuten),...

    dann so 5:15h Rad zu fahren (eher realistisch bis konservativ kalkuliert), und für das Wechseln zum Lauf nochmal...

    5 Minuten einplane (das ist noch pessimistischer als beim ersten Wechsel: Zwischen einer glatten Minute und 4 Minuten gelingt es doch den meisten loszulaufen. Denke mal bei Ausreißern die da 6-7 Minuten brauchen gab es dann einen längeren Dixistop o.ä.).

    wäre ich bis zum Start des Marathons 6:30h unterwegs.

    Dann bräuchte ich für eine Zeit unter 10 Stunden einen Marathon in 3:30, also einem Schnitt von ungefähr 4:58 pro KM. Für jede Minute, die ich früher anfange zu laufen, dürfte ich ca. 1,4 Sekunden pro KM langsamer laufen, bzw. müsste für jede Minute die ich bis dahin gegen den Plan verloren habe diese 1,4 Sekunden schneller sein.


    So oder so: Es wird für mich persönlich extrem spannend, ob ich das schaffe, oder am Ende doch selbst überschätzt habe, was ich leisten kann.

    Wie man so einen Wettkampf pacen könnte/sollte/müsste, dazu kann ich bei Interesse mal noch etwas genauer ausführen in einem eigenen Beitrag, das wäre alleine zu lang jetzt (wenn ich das schon sage...).

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • Halt uns auf jeden Fall auf dem

    Laufenden, wie es ausgegangen ist. Finde das total interessant.


    Ich laufe ja sehr gerne, zwar schneckenlahm und leider auch nicht mehr so viel, früher um die 1500 km im Jahr.


    Nun von Jahr zu Jahr weniger. Dieses Jahr bin ich gerade mal 300 km gelaufen. Und das letzte Laufevent war nach langer Zeit diesen der Wings for life in München.


    Ich liebe es auch im Urlaub zu laufen morgens am Strand in den Sonnenaufgang. Habe ich letzte Woche dreimal gemacht, war total schön.


    Ich würde so gerne mal wieder längere Strecken laufen, aber irgendwie bin ich immer zu bequem und sage mir, machst du halt nächstes Mal wieder 10 km. Und so dümple ich wieder rum.


    Ich hatte mir Anfang der Saison vorgenommen, die erreichten Punkte vom FC an einem Wochenende zu laufen, das wäre ja im Normalfall schon schwierig genug für mich gewesen, aber wer kann denn ahnen, dass das 52 Punkte werden.


    Ich habe muss einfach mal wieder meinen Arsch hochkriegen, vielleicht brauche ich ein paar Tritte…


    Sonst musst du halt die fehlenden 10 km zu den 52 km nach deinem Marathon noch dranhängen und für mich erledigen. :winking_face:

  • Man kann s

    Also ich würde die 52 km in 52 Wochen laufen. :zany_face:

    Man kann sie auch gehen :-) und wenn man gerade dabei ist geht man einfach immer weiter.


    Ich habe es am Wochenende endlich geschaft und zum ersten mal mehr als 100km am Stück hinter mich gebracht.

    2019 habe ich "klein" angefangen mit 55km.

    Wegen Corona und Hochwasser fielen die organisierten 100km Wanderungen für die ich mich interessiert habe 2 Jahre lang aus (Hollenmarsch im Sauerland und Rhein-Ahr Marsch)


    Diesen Freitag/Samstag habe ich dann den Hollenmarsch in einer Bruttozeit von knapp 19 Std. hinter mich gebracht.


    Es war am Ende quälender als ich gedacht habe. 15km vor dem Ziel habe ich sogar ernsthaft ans Aufgeben gedacht, weil ich starke Schmerzen im linken Bein hatte.

    Erstaunlicherweise geht es dem Bein einen Tag später wieder gut und ich konnte heute sogar problemlos Treppen bewältigen.

    Nur an den Füßen habe ich ein paar wehwechen (Zehen, Knöchel)

    De Hauptsaach is et Hätz es jot.

  • Viertes Spiel der Medensaison hinter uns gebracht(eigentlich drittes, aber eine Mannschaft hat zurück gezogen, also kampflos gewonnen). Die beiden anderen Spiele hatten wir 7:2 und 6:3 gewonnen, also glatt. Aber dieses Mal ging es zur Sache, Baby.


    6 Einzel und es stand 3:3. Meines hatte ich mit 7:5 und 7:6 gewonnen und war danach ziemlich groggy - der Tie Break im zweiten Satz hatte uns bis 13:11 für mich geführt. Unterwegs hatte ich 9 Matchbälle(!) liegen gelassen und 4 Satzbälle gegen mich abgewehrt- aber Ende gut, alles gut. Ausgangsposition also klar, zwei Doppel müssen wir gewinnen. Wir verloren eines und gewannen eines und das waren glatte Angelegenheiten. Unseres war alles andere als klar. Den ersten Satz verloren wir mit 4:6. Den zweiten gewannen wir mit 7:5. Also: Champions Tie Break. Für Nicht Eingeweihte - geht bis 10, aber du brauchst mindestens zwei Punkte Vorsprung. Unsere Gegner gehen schnell mit 5:1 in Führung, bevor wir irgendwie einen klaren Gedanken fassen können. Beim nächsten Wechsel steht es 7:5(nach sechs gespielten Punkten wechselt man die Seiten). 7:6, dann 8:6 und 8:7. Mittlerweile haben wir reichlich Zuschauer und beide Seiten werden angefeuert. Wir schlagen auf und mein Mitspieler setzt einen unfassbaren Volley rein - 8:8. Schlägt dann ein As und wir führen 9:8. 9:9 und dann 10:9 für uns und Aufschlag für uns. Das muss es sein, aber ich verschlage unkonzentriert einen Überkopfball und 10:10. 11:10 für uns und dann 11:11. Der Gegner fabriziert einen Doppelfehler und wir führen 12:11. Wieder Aufschlag für uns und wir kassieren einen Superreturn, 12:12 - das gibt es doch nicht. 13:12 für uns und dieses Mal machen wir es und gewinnen den Champions Tie Break mit 14:12 und damit das Medenspiel mit 5:4. Fantastisch. 4 Siege und in 14 Tagen spielen wir um den Aufstieg - gegen die andere ungeschlagene Mannschaft.


    Meine Güte, das war eine wahre Schlacht. Ich habe dicke über 4 Stunden auf dem Platz gestanden und bin heute noch fertig. Schwere Beine, schwere Arme und irgendwie auch schwerer Kopf. Aber - wir haben es gebogen, top!

    Lettore silenzioso

  • Tja...Tja...Tjajaja...was soll ich sagen?
    Ich erzähl mal der Reihe nach.

    Am Sonntag war er also, mein Tag aller Tage. Um 3 Uhr klingelte der Wecker...Frühstücken, Startnummern aufkleben, nochmal prüfen ob alle Beutel richtig gepackt sind und gegen halb 5 los zur Strecke. Am Schwimmstart am Main-Donau-Kanal empfing einen eine irre Stimmung. Nebel steigt im Sonnenaufgang über dem Wasser auf, klassische Musik untermalt all das...jetzt bloß nicht schon vorher heulen, der Weg ist noch weit...Ich kriege Gänsehaut beim Nacherzählen.

    In der Wechselzone noch ein paar Bekannte getroffen, ein paar aufmunternde Worte ausgetauscht, die Stimmung aufgesogen. Dann um 06:30 Start der Profimänner. Ab jetzt noch 50 Minuten bis auch für mich der Kanonenschuss ertönen wird, der mich auf die Reise schickt. Und so tickt die Zeit unbarmherzig runter, alle 5 Minuten ein Schuss und eine Startgruppe näher am Beginn des Wahnsinns. Gebe meinen Beutel mit der Zielversorgung ab, vergesse aber meine Schlappen da rein zu packen - stark, so stehe ich nachher ohne frische Schuhe im Ziel :face_with_tears_of_joy:

    Dann wird es Zeit, mich in den Startblock zu begeben, wo ich meinen Kumpel Wolle treffe, den ich vom Trainingslager auf Mallorca kenne. Wolle ist ein schlechterer Schwimmer als ich, ein ähnlich guter Radfahrer und ein besserer Läufer. Wir sind uns einig: Wir sehen uns in weniger als 10 Stunden im Ziel auf ein kaltes Getränk. Dann heißt es einsortieren an der Startlinie. Ich bekomme einen Platz in der ersten Reihe und relativ weit rechts, am Rand des Kanals - mein Plan ist, mich aus dem gröbsten Gekloppe in der Mitte herauszuhalten und schnell anzuschwimmen, um gut wegzukommen. Dann der Hinweis, noch 10 Sekunden...Spannung...und der Startschuss. Ich gebe Gas, wie bescheuert. Kein Gedanke daran, dass ich noch gute 10 Stunden harte Arbeit vor mir habe, was jetzt zählt sind die ersten 300m, um bloß nicht in einem großen Pulk hängen zu bleiben. Und der Plan geht auf: Ich komme gut weg, finde ein Paar Füße, an dem ich dran bleiben kann und mache Meter. Nach ca. 5 Minuten bricht der Kerl vor mir aber ein und ich muss alleine Weiter - wäre auch zu schön gewesen, einen Schwimmer zu finden, der mich in seinem Wasserschatten die 3,8km mitnimmt. Dann wird es unruhig: Ich schwimme auf die zweite Frauengruppe auf, die 5 Minuten vor mir ins Wasser gejagt wurde. Leider sind hier einige wirklich schlechte Schwimmerinnen dabei. Was gar nicht respektlos sein soll: Jede/r der sich diesen Wettkampf antut verdient Respekt. Aber wenn Du im Wasser mit einem Tempo von 1:35min auf 100m angerauscht kommst und plötzlich aus dem Nichts vor dir Brustschwimmende Damen, die bestenfalls halb so schnell sind auftauchen, ist das, als würde dir jemand einen Baumstamm vor die Nase werfen. Als ausweichen, wo es geht. Wo es nicht mehr geht, wird Schwimmen zum Vollkontaktsport. Ich verteile und stecke ein. Nichts davon absichtlich von beiden Seiten, aber in dem Moment nicht zu verhindern...bin froh, als ich aus dem Gröbsten raus bin, werde aber wenige Minuten später vor der ersten Wende auf die nächste Frauengruppe auflaufen und denselben Spaß nochmal erleben und wenige Minuten später auch nochmal bei einer vorher startenden Männergruppe. Natürlich nervt das, aber es gibt mir auch ohne Blick auf die Uhr(der nur Zeit kosten würde) das gute Gefühl: Wenn ich so viele Leute einsammle, die in ihren Gruppen 5, 10, 15 Minuten Vorsprung hatten, dann kann ich so langsam gar nicht unterwegs sein. Und so fühlt es sich auch an: Ich hab einen Flow, fühle mich wohl, merke auch an den vorbeiziehenden Menschen am Ufer, dass mein Tempo OK sein müsste. Alle 200m sitzt die Wasserwacht am Rand und eine Tafel zeigt, wie weit man bereits geschwommen ist. So arbeite ich mich langsam vor, nach der Wende zurück richtung Startpunkt. Dann eine letzte kurze Wende und dann sind es noch rund 300m bis zum Schwimmausstieg. Ich höre die unfassbar vielen Zuschauer im Wasser, nehme verschwommen wahr, dass da wirklich viele Leute stehen und gehe im Kopf durch, was als nächstes passieren wird. Aussteigen, Brille und Badekappe ab, Neoprenanzug aufmachen, halb runterziehen...Wechselbeutel greifen, ab ins Zelt.

    Dann komme ich aus dem Wasser, stoppe die Uhr und bin zufrieden: 1:03:28h - für mich eine richtig gute Zeit! Wie ich später erfahren sollte, steigt meine Bekannte Jenny, die 10 Minuten früher gestartet war, direkt neben mir aus dem Wasser, grüßt mich sogar (wie sie mir später erzählt). Ich bekomme nichts davon mir und bin voll im Tunnel. Also ab ins Wechselzelt, umziehen fürs Radfahren und weiter gehts...die erhofften 10 Stunden Zielzeit sind möglich.

    Fortsetzung folgt :winking_face:

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • fängst Du jetzt auch so an mit "jeden Mittwoche eine neue Folge"? :face_with_raised_eyebrow:

    Schaltet auch nächsten Mittwoch wieder ein, wenn Heimi berichtet, wie es in Roth weiterging :zany_face:

    Nee ich hoffe ich komme früher dazu :winking_face:

    Man verlangt nach meiner Person? Ich entfern den Katheter - das Brett braucht wieder einen Märchenerzähler.

  • bestimmt dann erst am Freitag um 18 Uhr, damit wir da wieder ne Orientierung haben.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Dem kann ich mich nur anschließen:

    Riesigen Respekt Heimerzheimer für die Leistung !!


    Schaue total gerne beim Köln-Marathon zu.

    Stehe immer so bei KM 30-35 - also genau da, wo sich oft wahre Dramen abspielen.

    Habe Gänsehaut und "Pipi inne Augen", wenn ich an so manche Begebenheit zurückdenke.


    Ich möchte glaube gar nicht zu so einem Iron-Man.

    Denn wenn dann einer kurz vor dem Ziel aufgibt, breche ich bestimmt mit ein.


    Wobei das immer wieder geil ist. Anfangs ist man noch ein bisschen schüchtern. aber je länger der Wettbewerb dauert, umso mehr fiebert man mit und wird immer lauter. Am Ende will ich dann eigentlich für die all die weiterlaufen, die sich heulend an einen Baum setzen und nicht mehr können !