Stimmung, Fanverhalten, Aktionen beim FC

  • Coby, ich greife deinen Beitrag einmal exemplarisch auf, weil du ein paar Dinge zusammengefasst hast, die ich dieser Tage häufig lese. Ich spare mir an der Stelle den Disclaimer, dass ich Gewalt jedweder Art natürlich weder unterstütze noch in irgendeiner Weise relativiere oder toleriere. Wer, ob im Fußball oder bei sonst einer Gelegenheit, andere mut- und bereitwillig verletzt oder in Gefahr bringt, der gehört dafür bestraft. Ohne Wenn und Aber.


    Nun zu den Punkten, um die es mir konkret geht:

    Nein man kann niemanden dafür verantwortlich machen, der nachweislich nicht an den Geschehnissen beteiligt war. Man kann diejenigen die diese aber decken eben für das Decken zur Verantwortung ziehen.

    Wer genau wäre das denn? Ist eine ernst gemeinte Frage. Wer deckt hier konkret jemanden? Kannst du das benennen? Namentlich? Oder kannst du pauschal sagen, welche Gruppe da welche Täter bewusst schützt oder deckt? Ich lese hier zum Beispiel viel in Bezug auf die Wilde Horde, die scheinbar als präsenteste Ultra-Gruppierung und aufgrund ihrer Freundschaft zu den Supras allgemeingültig zur Verantwortung zu ziehen wäre. Aber warum eigentlich? Die Coloniacs pflegen ihrerseits ebenso eine Freundschaft zu Pariser Gruppen (hier ihre Stellungnahme zum Verbot besagter Gruppen: klick). Ich habe aber noch nicht gelesen, dass sie nun zu verbannen wären.


    Wenn ich die mir bekannten Bilder aus Nizza sehe, die teils ja auch hier geteilt wurden, dann gibt es in meinen Augen andere (Kölner) Gruppen, über die man an der Stelle eher diskutieren sollte.

    Dabei ist mir persönlich dieses Kindergarten-Gerede von wegen wer angefangen hat völlig egal, ob die Sicherheit vor Ort zu schlecht war genauso.

    Die Sicherheit vor Ort ist also Kindergarten-Gerede? Nur mal so: In dieses Stadion konnte jeder einfach wahllos hineinspazieren. Ohne jedwede Kontrolle. Kannst du das aus der Ferne zuordnen? Das muss man doch ansprechen können, ohne dass es gleich als Relativierung abgetan wird. Als Veranstalter trägt man für die Sicherheit der Besucher*innen eine große Verantwortung, der Nizza in meinen Augen absolut nicht gerecht wurde. Die Ausschreitungen und Taten sind asozial und absolut zu verurteilen, hätten, wenn man den entsprechenden Hinweisen des FC und auch der UEFA gefolgt wäre, aber zu großen Teilen verhindert werden können. Kannst du dir vorstellen, dass in Müngersdorf so viele Leute einfach ungehindert vom Gästebereich bis zur Südkurve vordringen können? Oder dass es generell zu solchen Szenen im Stadion kommt, ohne dass Sicherheitskräfte und Polizei umgehend eingreifen? Das ist doch kein Kindergarten-Gerede, wenn man benennt, dass Nizza als Veranstalter sowie die örtliche Polizei hier grob-fahrlässig entsprechende Hinweise einfach ignoriert haben. Und ebenso ist es sicher kein Kindergarten-Gerede, wenn man hinterfragt, warum letztere in Teilen offenbar lieber selbst mitmischte, anstatt beide Lager voneinander zu trennen und die Sicherheit wiederherzustellen.


    Man kann beide Themen unabhängig voneinander diskutieren, ohne dabei das jeweils andere zu relativieren. Wenn ich das sogenannte Sicherheits-Konzept in Nizza kritisiere, muss ich eigentlich nicht extra erwähnen müssen, dass natürlich in erster Linie die Gewalttäter selbst für die von ihnen ausgehende Gewalt verantwortlich sind. Wenn eine Bank ihren Haupteingang sowie den Tresorraum unbewacht offen lässt und ich mich dann dort bediene, bin primär immer noch ich der Verbrecher. Dennoch wirst du wohl berechtigterweise hinterfragen, warum die Bank so fahrlässig agiert hat. Das sind unterschiedliche Themen, die man differenziert diskutieren kann und in meinen Augen auch muss.

    Wer Leute aus verbotenen Pariser Ultra Gruppierungen mit nach Nizza nimmt, der legt es drauf an und wer dann noch Sturmhauben und andere verbotene Gegenstände dabei hat war auch darauf vorbereitet.

    Auch hier die Frage: Wer hat die Pariser Ultras "mitgenommen"? Denn Tickets für das Spiel konnte sich bekanntlich jede*r kaufen (insbesondere in Frankreich), wie schon vorab recht gut dokumentiert wurde. Und waren gewalttätige Auseinandersetzungen damit vorprogrammiert? Ich glaube z.B. dass wir einen anderen Verlauf erleben, wenn es die Übergriffe seitens Nizza nicht gibt. Auch hier: Nein, die Reaktionen darauf sind dadurch nicht gerechtfertigt. Aber eben auch nicht zwingend geplant oder vorhersehbar. Es gab, davon bin ich überzeugt, einige wenige, die mit dem festen Ziel gewalttätiger Auseinandersetzungen nach Nizza gereist sind. Aber ich glaube nicht, dass das die Mehrheit derjenigen war, die am Ende vor Ort an den Ausschreitungen beteiligt war. Sturmhauben sind nicht zwingenderweise für geplante Gewalt im Gepäck, sofern man den Einsatz von Pyrotechnik (in der Kurve, nicht als Wurfgeschoss) nicht mit Gewalt gleichsetzen möchte.


    Und noch eine allgemeine Anmerkung: Ich lese zuletzt viele Forderungen, z.B. die Horde nun kollektiv zu bestrafen und zu verbieten, aus der Kurve zu entfernen, etc. Die Supras wurden vor über 10 Jahren offiziell verboten. Die Gruppe besteht bis heute weiter, wie wir am vergangenen Sonntag feststellen durften. Was also hat das Verbot am Ende bewirkt?


    Das beim Union-Spiel gezeigte Banner halte ich persönlich für dumm und nicht wirklich durchdacht, auch wenn ich die Intention dahinter sogar verstehen kann. Dennoch wurde einerseits zu viel Raum für Interpretationen gelassen (ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt), viele Lesarten des Banners, bis hin zum Bekenntnis zu Gewalt, konnten wir ja auch hier bewundern - und andererseits war der Zeitpunkt natürlich ebenfalls wenig hilfreich. Hier hätte ich mir zumindest Zurückhaltung gewünscht.


    In Summe glaube ich, dass man das Thema an vielen Stellen sehr oberflächlich betrachtet und recht vorschnell nach den vermeintlich einfachen Lösungen ruft, die in meinen Augen aber mehr kaputt machen, als dass sie tatsächlich helfen würden. Die Aufarbeitung muss in vielen Fassetten erfolgen, darunter die genannten Sicherheitsaspekte, die Rolle von Nizza, die Rolle des FC, die Rolle der Szene, der örtlichen Polizei, etc. Welche Konsequenzen hieraus folgen und gegen wen diese sich richten, sollte das Ergebnis einer strukturierten, sachlichen Aufarbeitung sein und nicht der Befriedung der lauten (wenn auch verständlichen) ersten Rufe dienen.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Ultras sind auf Wahlveranstaltungen des FC, den Mitgliederversammlungen, ein erheblicher Faktor.


    Weil sie, im Gegensatz zu vielen der "echten Fans" ihren Arsch hochbekommen

    EGAL WOHIN DIE REISE GEHT WIR SIND DABEI

    AUCH IN EUROPA LIESSEN WIR DICH NIE ALLEIN

    WIR FOLGEN DIR AN JEDEN ORT

    WENN DU SPIELST DANN SIND WIR DORT

    OH FC KÖLN WIR WERDEN IMMER BEI DIR SEIN

  • Ganz ehrlich. Die Stimmung am Sonntag gegen Union war m.E. auch auf der Süd nicht mega. Mir kam es insgesamt sehr sehr ruhig vor, lag zum einem am Spiel aber sicherlich auch an anderen Dingen.

    Äh, nein

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Coby, ich greife deinen Beitrag einmal exemplarisch auf, weil du ein paar Dinge zusammengefasst hast, die ich dieser Tage häufig lese.

    Auch wenn du mich nur exemplarisch aufgreifst, möchte ich ein paar Dinge klar stellen die du in meine Richtung äußerst.

    Wer genau wäre das denn? Ist eine ernst gemeinte Frage. Wer deckt hier konkret jemanden? Kannst du das benennen? Namentlich? Oder kannst du pauschal sagen, welche Gruppe da welche Täter bewusst schützt oder deckt? Ich lese hier zum Beispiel viel in Bezug auf die Wilde Horde, die scheinbar als präsenteste Ultra-Gruppierung und aufgrund ihrer Freundschaft zu den Supras allgemeingültig zur Verantwortung zu ziehen wäre. Aber warum eigentlich? Die Coloniacs pflegen ihrerseits ebenso eine Freundschaft zu Pariser Gruppen (hier ihre Stellungnahme zum Verbot besagter Gruppen: klick). Ich habe aber noch nicht gelesen, dass sie nun zu verbannen wären.

    Du liest hier glaub ich in keinem meiner Beiträge zum Thema eine Benennung einer Gruppierung. Gut da ich nur exemplarisch herhalten muss sei dieser Punkt mal geschenkt. Das es Leute gibt, die die Täter decken sollte außer Frage stehen. Das kritisiere ich. Um das kritisieren zu können muss ich diese Menschen nicht persönlich mit Namen kennen. Was ich nicht weiß ist ob es überhaupt entsprechende Aufforderungen gab die Täter zu benennen, kann mir aber vorstellen das man darauf verzichtet da man genau weiß das sie es nicht machen werden.

    Die Sicherheit vor Ort ist also Kindergarten-Gerede?

    Grammatik und Interpunktion mögen nicht meine aller größten Steckenpferde sein, aber das sich "Kindergarten-Gerede" einzig darauf bezieht wer angefangen hat dachte ich geht aus dem Satzbau hervor. Dabei sollte außerdem "der hat aber angefangen" als klares kindliches Gerede erkennbar sein.

    Auch hier die Frage: Wer hat die Pariser Ultras "mitgenommen"? Denn Tickets für das Spiel konnte sich bekanntlich jede*r kaufen (insbesondere in Frankreich), wie schon vorab recht gut dokumentiert wurde

    Nichts desto trotz ist man mit denen aber ja gemeinschaftlich aufgetreten.

    Und waren gewalttätige Auseinandersetzungen damit vorprogrammiert? Ich glaube z.B. dass wir einen anderen Verlauf erleben, wenn es die Übergriffe seitens Nizza nicht gibt

    Ich habe nicht von vorprogrammiert gesprochen. Aber das war schon eine (bewusste) Provokation

  • Ultras sind auf Wahlveranstaltungen des FC, den Mitgliederversammlungen, ein erheblicher Faktor.

    Dann kann denen die Vereinsmitgliedschaft entzogen werden. Allen, die solchen Gruppierungen wie Ultras, Wilde Horde etc sich zugehörig fühlen und dort identifiziert sind.


    Das Kollektiv als Korrektiv für die ausufernde Abartigkeit des Auslebendes von den Typen in ihrem Minderwertigkeitskomplex auf Vereins(Mitglieder) Kosten (materiell und ideell) eleminiert ist.


    Das Kollektiv hat die Typen auszusortieren, bis die Typen mit ihrem abartigen Auftritten alle gebannt sind.

  • LinkeKlebe Das sind schöne Worte und viele Gedanken davon sicher auch richtig. Trotzdem bleibt doch eins zurück: Diesen sanften und auf Dialog bauenden Weg geht man seit ner gefühlten Ewigkeit und trotzdem eskaliert es immer wieder. Mal so heftig wie in Nizza, mal weniger heftig so das nur ein Spiel abgebrochen werden musste. Ich bin bei dir das Dialog und strukturierte sachliche Aufarbeitung ein anzustrebender Weg sind, allerdings gehören zu einem Dialog immer zwei Seiten zu und last but not least: Es muss auch ein "geeigneter Weg" sein, damit sich solche Szenen nicht endlos wiederholen. Für diese "Eignung" und auch das gemeinsame "Problem lösen wollen" sehe ich aktuell keine Anzeichen, denn die Täter werden weiterhin gedeckt, daher kann man es leider ja auch nicht namentlich nennen oder sie ermitteln, es findet keine Distanzierung statt und die Vorfällen wiederholen sich.


    Aus diesem Grund glaube ich persönlich auch leider nicht mehr wirklich an diesen Weg, den du beschreibst. Ich denke wenn sich solche Aktionen wie Gesänge gegen die Täter, Versuche Masken zu entfernen, Bilder liefern und deutliches positionieren der friedlichen Fans gegen solche Täter, die es ihnen erschweren in den "Schutz der Masse bzw. des Banners" zum demaskieren zu gelangen nicht "wider erwarten" jetzt massiv ausbreiten, wird dieses Problem auf ewig uns Fans und den Club beschmutzen und auch weitere Opfer fordern. Klar muss man den obigen Weg weitergehen und der Club selbst wird vermutlich kaum andere Möglichkeiten haben, aber ohne die obige Veränderung wirds in meinen Augen nicht reichen. Der Bruch zwischen friedlichen Fans und Tätern sowie denen die sie schützen wird eh weder aufzuhalten noch zu verkleinern sein, sofern man das Problem wirklich lösen will. Ein weiter wie bisher und irgendwann wird sich die Aufmerksamkeit schon legen, wird nichts beseitigen. Auch die Sicherheitssysteme werden irgendwo immer wieder mal ne Lücke bieten und diese wird gefunden und genutzt werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Skerfisen ()

  • Ganz ehrlich. Die Stimmung am Sonntag gegen Union war m.E. auch auf der Süd nicht mega. Mir kam es insgesamt sehr sehr ruhig vor, lag zum einem am Spiel aber sicherlich auch an anderen Dingen.

    Das war mit Sicherheit nicht die beste Stimmung... hoffentlich wird es am Donnerstag wieder klassisch Laut!

    Dazu kann ja jeder hier seinen Teil beitragen.

    Die meisten scheinen sehr bemüht um ein stimmungsvolles Stadion... das kann man dann direkt mal umsetzen; )

    The police in New York City
    They chased a boy right through the park
    In a case of mistaken identity
    They put a bullet through his heart
    Heartbreakers with your forty-four

  • Und noch eine allgemeine Anmerkung: Ich lese zuletzt viele Forderungen, z.B. die Horde nun kollektiv zu bestrafen und zu verbieten, aus der Kurve zu entfernen, etc. Die Supras wurden vor über 10 Jahren offiziell verboten. Die Gruppe besteht bis heute weiter, wie wir am vergangenen Sonntag feststellen durften. Was also hat das Verbot am Ende bewirkt?

    Sorry, aber was ist das denn bitte für ein schwaches Argument? Das hieße ja im Gegenzug, dass man am besten gar keine harten Sanktionen bis hin zum Verbot mehr aussprechen sollte, denn bringt ja eh alles nichts. Das wäre aus Vereinssicht die Kapitulation vor den Ultras! Natürlich bewirkt ein offizielles Verbot etwas, nämlich zunächst mal einen erheblich schwereren Zugang in Stadien, keine Privilegien mehr, etc. Das Ziel solcher Sanktionen kann ja nicht die Auflösung sein, denn auflösen können sich diese Gruppen letztlich immer nur selber. Aber sich jetzt hier hinzustellen und zu sagen „bringt doch eh nichts“ finde ich echt schwach!

    „Ich bin dafür da, vorher Entscheidungen zu treffen und nicht danach alles zu bewerten, was schiefgelaufen ist, dann wäre ich in die Pathologie gegangen.“

    Timo Schultz über so genannte „Experten“, die sich zur aktuellen Situation beim FC äußern (25.01.2024)

  • Und noch eine allgemeine Anmerkung: Ich lese zuletzt viele Forderungen, z.B. die Horde nun kollektiv zu bestrafen und zu verbieten, aus der Kurve zu entfernen, etc. Die Supras wurden vor über 10 Jahren offiziell verboten. Die Gruppe besteht bis heute weiter, wie wir am vergangenen Sonntag feststellen durften. Was also hat das Verbot am Ende bewirkt?

    PSG Spiele besuchen sie nicht mehr, oder? Gesamtheitlich ist die Frage ggf. berechtigt, hat PSG das Problem nur ausgelagert nach Köln, aber für PSG ist es sicher kein Nachteil, wenn die von ihnen verbotene Gruppierung nicht mehr im Stadion ist.

  • Könnte natürlich dazu führen, das sich die Knalltüten dann vermehrt bei Jugendspielen weiter austoben. Aber ich würde Rechte wegnehmen, Tickets personalisieren und wer sich nicht an die Regeln hält härter sanktionieren

    Come on :effzeh: :hennes: :soccer_ball:

  • Alle 3-4 Jahre wird danach gerufen. Hat noch nie geklappt und wird auch niemals klappen. Entweder man schafft es endlich zusammen der Motor ist ja da. Den braucht man nicht alle paar Jahre neu erfinden. Oder es wird sehr still im Müngersdorfer Stadion.

    Mit dem jetzt dort befindlichen Publikum wirds nicht funktionieren das denke ich auch...das müssten dann eher Fans sein die aus dem Stehbereich kommen oder die auch stehen wollen würden. Vermute die Dachkonstruktion wäre keineswegs ein Nachteil bezüglich Lautstärke.

    Das ist alles nicht mal eben gemacht.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • Alle 3-4 Jahre wird danach gerufen. Hat noch nie geklappt und wird auch niemals klappen. Entweder man schafft es endlich zusammen der Motor ist ja da. Den braucht man nicht alle paar Jahre neu erfinden. Oder es wird sehr still im Müngersdorfer Stadion.

    andere frage. Findest du es in Ordnung dass diese Taten gedeckt werden oder sogar durchgeführt werden?

    Save the planet - it`s the only one with beer

  • Weil sie, im Gegensatz zu vielen der "echten Fans" ihren Arsch hochbekommen

    Das stimmt und ist unbestritten.


    Aber eben auch ein Grund, warum sich Vorstand und MR sich mit Ihren Wählern nicht anlegen.


    Gerade in Präsenz, die ich befürworte, hat die Arsch hoch kriegen Fraktion erhebliche Wahlmacht.


    Und daher agieren die Gewählten wie Politiker. Während die Horde Farbe bekennt. Mit Blau.

  • Recht viel Input, ich versuche mal auf die wichtigsten Punkte einzugehen:

    Du liest hier glaub ich in keinem meiner Beiträge zum Thema eine Benennung einer Gruppierung. Gut da ich nur exemplarisch herhalten muss sei dieser Punkt mal geschenkt. Das es Leute gibt, die die Täter decken sollte außer Frage stehen. Das kritisiere ich.

    Das kannst du natürlich kritisieren. Aber du schreibst ja, man solle diejenigen, die andere decken, zur Verantwortung ziehen. Daher meine Rückfrage, wer denn genau da andere deckt. Denn das zu wissen, wäre letztlich die Grundlage, um jemanden zur Verantwortung zu ziehen. Hier werden in meinen Augen Themen vermengt. Denn andere bei Vorbereitungen von Pyro-Aktionen mit einer Fahne zu "verdecken", ist für mich persönlich eine ganz andere Hausnummer, als derartige Gewalttaten zu decken bzw. den Tätern Schutz zu gewähren, wie es hier unterstellt wurde.


    Auf den Videos sieht man beispielsweise, wie die Maskierten in den Block zurückkehren, die entsprechenden Reaktionen der restlichen Kurve abbekommen und schnell das Weite in Richtung Innenraum suchen. Dass da jemand bei der anonymen Entledigung der Maske unterstützt wurde, habe ich persönlich jedenfalls nicht wahrgenommen. Es war eher andersrum: Da wurde freundlich geholfen, die Masken loszuwerden, um die darunter befindlichen Personen zu identifizieren.

    Grammatik und Interpunktion mögen nicht meine aller größten Steckenpferde sein, aber das sich "Kindergarten-Gerede" einzig darauf bezieht wer angefangen hat dachte ich geht aus dem Satzbau hervor. Dabei sollte außerdem "der hat aber angefangen" als klares kindliches Gerede erkennbar sein.

    In dem Fall sorry, das habe ich falsch interpretiert. Allerdings schreibst du ja trotzdem, auch auf die Sicherheit bezogen, der Punkt sei dir "völlig egal". Und wenn ich das nicht wieder falsch deute, kann ich es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Die Sicherheit muss bei derartigen Großveranstaltung an erster Stelle stehen. Und das sah Nizza offensichtlich anders, was auch die Aussagen im Nachgang des Spiels zeigen (Tenor: "Stadion ist halt nicht so gebaut, Pech"). Da verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie einem das in der Gesamtbetrachtung egal sein kann.

    Ich habe nicht von vorprogrammiert gesprochen. Aber das war schon eine (bewusste) Provokation

    Die Supras sind soweit ich weiß regelmäßig dabei, auch oft bei Heimspielen in Müngersdorf. Wenn wir dann mehr oder minder zufällig mal in Frankreich spielen, kann ich schon verstehen, dass eine französische Gruppe, die mit unserer Szene eine fast zwanzigjährige Freundschaft pflegt, ebenfalls am Start ist. Ob das nun eine bewusste Provokation ist oder man diese als Begleiterscheinung hingenommen hat, sei mal dahingestellt. Klar ist denke ich, dass die Szene in Nizza das nicht als freundschaftlichen Besuch unter Landsleuten aufgefasst haben dürfte. Insofern bin ich bei dir, dass die reine Anwesenheit der Supras als Provokation aufgefasst werden kann. Auch das gilt es aufzuarbeiten.


    Umgekehrt wird hier ja immer wieder zurecht betont, eine Aktion rechtfertige keine gewaltsame Gegenreaktion. Insofern ist die Anwesenheit der Supras vielleicht provokant, sollte aber nicht rechtfertigen, dass Nizza unseren Gästeeingang angreift. Bevor du es sagst: ich unterstelle dir das nicht, wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

    LinkeKlebe Das sind schöne Worte und viele Gedanken davon sicher auch richtig. Trotzdem bleibt doch eins zurück: Diesen sanften und auf Dialog bauenden Weg geht man seit ner gefühlten Ewigkeit und trotzdem eskaliert es immer wieder. Mal so heftig wie in Nizza, mal weniger heftig so das nur ein Spiel abgebrochen werden musste. Ich bin bei dir das Dialog und strukturierte sachliche Aufarbeitung ein anzustrebender Weg sind, allerdings gehören zu einem Dialog immer zwei Seiten zu und last but not least: Es muss auch ein "geeigneter Weg" sein, damit sich solche Szenen nicht endlos wiederholen.

    Mir ging es ja primär darum, dem Verein den nötigen Raum für eine sachliche Aufarbeitung des Geschehens zu lassen. Dass man während bzw. kurz nach solchen Bildern bzw. Erlebnissen emotional reagiert und alles und jeden zum Teufel wünscht, kann ich voll verstehen. Nur sollte man mit etwas Abstand das Thema möglichst versachlichen. Denn wie so oft, sind am Ende wohl nicht "die Ultras" für Nizza verantwortlich.

    Aber sich jetzt hier hinzustellen und zu sagen „bringt doch eh nichts“ finde ich echt schwach!

    Das habe ich so aber nicht gesagt und auch nicht gemeint. Nur sehe ich einerseits die negativen Aspekte eines solchen "Verbots" überwiegen und andererseits würde mich da die Durchführbarkeit auch mal interessieren. Das ist letztlich leicht dahergesagt. Die Horde ist z.B. kein Fanclub, weshalb dem Verein keine sinnvolle Mitgliederliste der Gruppierung vorliegen dürfte. "Verbieten" kann der FC eine Gruppierung ohnehin nicht. Was also genau würde denn überhaupt verboten werden bzw. wie soll der Verein ein solches Verbot durchsetzen? Wie gestaltet sich so ein "erheblich erschwerter Zugang zu Stadien", den du einforderst? Durch Stadionverbote? Gegen wen? Und auf welcher Grundlage? Denn identifizierte Täter*innen werden ohnehin mit einem solchen bedacht. Und welche Privilegien werden entzogen? Wenn man so etwas fordert und anderen Ansätzen pauschal das Siegel "schwach" attestiert, sollte man vielleicht auch entsprechende Lösungsvorschläge für die eigenen Forderungen unterbreiten. Ich würde sie gerne hören. Am Ende interessiert mich aber vor allem die Grundlage, auf der du besagte Maßnahmen ergreifen würdest. Denn entweder weißt du mehr als ich und hast identifizierte Täter bereits eindeutig Gruppen zuordnen können, oder die Maßnahme wird pauschal gefordert. Und gegen letzteres habe ich mich immer und werde ich mich immer einsetzen.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Aber eben auch ein Grund, warum sich Vorstand und MR sich mit Ihren Wählern nicht anlegen.

    Das ist eine bodenlose Frechheit. Ich diskutiere hier eigentlich immer gerne, aber manche Dinge sind so daneben, dass mir die Worte fehlen. Deine erste Andeutung in die Richtung vorhin habe ich noch überlesen, jetzt aber reicht es. Vielleicht belegst du deine Unterstellung? Sonst kneif sie dir künftig einfach.


    Diskutiere in der Sache, wenn du es kannst. Aber denunziere nicht öffentlich Menschen, die du offensichtlich nicht mal zu kennen scheinst.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Wer genau wäre das denn? Ist eine ernst gemeinte Frage. Wer deckt hier konkret jemanden? Kannst du das benennen? Namentlich? Oder kannst du pauschal sagen, welche Gruppe da welche Täter bewusst schützt oder deckt? Ich lese hier zum Beispiel viel in Bezug auf die Wilde Horde, die scheinbar als präsenteste Ultra-Gruppierung und aufgrund ihrer Freundschaft zu den Supras allgemeingültig zur Verantwortung zu ziehen wäre. Aber warum eigentlich? Die Coloniacs pflegen ihrerseits ebenso eine Freundschaft zu Pariser Gruppen (hier ihre Stellungnahme zum Verbot besagter Gruppen: klick). Ich habe aber noch nicht gelesen, dass sie nun zu verbannen wären.

    Coloniacs und Syndikat können mit raus.


    Gedeckt hat das unmittelbare Umfeld von Schell in Nizza die Rückkehrer, denen einige die Masken runterreißen wollten.

    Müsste man wohl Mitglied sein, um Namen zu nennen. Nach dem Einzug und der Bengaloverteilung waren da kein Nicht-Ultras mehr.


    Der FC und seine Vertreter verbannen keinen (Wähler).


    Und noch eine allgemeine Anmerkung: Ich lese zuletzt viele Forderungen, z.B. die Horde nun kollektiv zu bestrafen und zu verbieten, aus der Kurve zu entfernen, etc. Die Supras wurden vor über 10 Jahren offiziell verboten. Die Gruppe besteht bis heute weiter, wie wir am vergangenen Sonntag feststellen durften. Was also hat das Verbot am Ende bewirkt?

    Das Gesocks ist aus deren Stadion raus. Wenn "unsere" dann ab jetzt PSG auswärts supporten anstatt Müngersdorf zu vergiften und der breiten Mehrheit den Spass und die Leichtigkeit um den FC zu versauen, wäre etwas gewonnen.

    Auslagern klingt auch politisch korrekter als Kellers "entsorgen".

    Hauptsache, es passiert.

  • Ist doch eigentlich müßig darüber zu diskutieren, da der Verein ja gestern schon einmal ein Gespräch mit Vertretern hatte.

    Und was die Vorkommnisse in Nizza angeht muss ich wirklich sagen das die Leute die nicht da waren absolut keine Vorstellung haben wie es da war.

    Dieses Gerede wer angefangen hat oder nicht, bzw. es egal sei, ob es ein Sicherheitskonzept gab oder nicht ist im Endeffekt nur ein weiterer Kommentar eines Maulheldes des Internets.

    Dieses Phänomen ist aber besonders auf den Social Media Kanälen zu sehen. Leute die viel Meinung aber keine Ahnung von der Situation vor Ort haben.

    Man muss sich das so vorstellen. Wir in Köln bzw. Deutschland haben zwischen den Sektoren gute Abgrenzungen, klar die kann man wenn man will auch durchbrechen aber da gehört einiges dazu.

    In Nizza ist es einfach so gewesen das ich mich durchs ganze Stadion hätte bewegen können wenn ich gewollt hätte, das kannste dir nicht ausdenken. Ebenso keine Polizei, keine ausreichende Anzahl an Ordnern.

    Ein Kiosk an der Gästetribüne wurde einfach offen stehen gelassen. Man konnte sich da bedienen wie man wollte. Es hat absolut keinen gejuckt.


    Keine Rechtfertigung für die Gewalt die auch von unserer Seite ausging aber da hat es an ganz vielen anderen elementaren Dingen in Nizza gehapert.

  • Das beim Union-Spiel gezeigte Banner halte ich persönlich für dumm und nicht wirklich durchdacht, auch wenn ich die Intention dahinter sogar verstehen kann. Dennoch wurde einerseits zu viel Raum für Interpretationen gelassen (ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt),

    Und es war entgegen der "Vereinbarung" nicht abgesprochen.

    Weil die Horde (das da ohne Horde nix hängt, habe ich oben erläutert) Vereinbarungen bricht und trotz der sichtbaren gemeinsamen Gewalt von Kölnern mit Supras von PSG ein optisches Bekenntnis zu dieser Verbindung zu dieser Zeit abgibt, wird natürlich auch mit ihr noch am Abend gesprochen.


    Als nur Mitglied kann man den Eindruck gewinnen, die Ultras haben ein Sondermitspracherecht und mehr Zugang zum Vorstand (weil sie Probleme machen) als Normalos. Und transparent informiert wurde und wird über Gespräche mit Ultra-Vetretern (der aktiven Szene) auch nicht.


    Kaum Kommunikation mit Mitgliedern, Runde Tische mit der Szene?

  • Da lagen Leute angestochen in Ihrer Blutlache hinter der Tribüne. Und kein Rettungsdienst weit und breit.

    „Ein Denkmal will ich nicht sein, darauf scheißen ja nur die Tauben.“