So, und jetzt liest du mal das hier und verstehst vielleicht worums hier vielen geht:
Ich hab das die ganze Zeit verstanden...das Thema hat aber mehr als einen Aspekt. Ganz stark verkürzt gesagt: Ein Unrecht(kein Vorgehen gegen Rassismus, Sexismus etc) rechtfertigt kein anderes Unrecht(Schmähungen gegen Hopp). Funfact übrigens: Als am Wochenende Augsburg und Gladbach ebenfalls aus Protest Banner gezeigt haben, die Hopp(direkt oder indirekt) außen vor ließen und nur den DFB selbst angriffen, wurde das Spiel übrigens nicht unterbrochen...ist also relativ einfach zu sehen, wo die rote Linie zu sein scheint...
Aber "heimerzheimern" wäre kein eigenständiges Brettverb, wenn ich das so kurz sagen würde, also hole ich etwas weiter aus.
Ihr kennt sicher alle noch "Die Supernanny" von RTL, und einen der Fälle aus der Supernanny finde ich ganz passend, um die aktuelle Situation zu beschreiben:
Da gab es mal ein besonders liebenswürdiges Kind, namens "Lukas". In unserem Beispiel ist Lukas die Fanszene von Borussia Dortmund und der Verein selbst.
Der DFB ist Lukas´ Mutter.
Diese hat wiederum viele Kinder: Die anderen Vereine und ihre Fanszenen.
Und dann hat die Mutter noch einen neuen Freund: Didi. Didi hat ganz viel Geld, weshalb Mama den Didi furchtbar gerne hat. Außerdem bringt Didi seinen unsympathischen, völlig unsportlichen Sohn Kevin mit in die Beziehung(die TSG 18,99€), der ohne die Unterstützung seines Vaters nie im Leben auch nur eine Siegerurkunde beim Sportfest bekommen hätte, nun aber durch seine Unterstützung Bundesliga spielen darf. Die anderen Kinder mögen Didi und Kevin gar nicht, zum Einen weil Mutter bei Kevin Dinge durchgehen lässt, bei denen sie mit den anderen Kindern viel strenger ist. Außerdem haben die anderen Kinder Mama und Didi im Bett erwischt und dabei gesehen dass Mama den Didi Sachen machen lässt, die sie früher beim Papa der Kinder nie gemacht hätte. Die Kritik der Kinder ist an dieser Stelle übrigens durchaus berechtigt, denn eigentlich gibt es im Haus der Familie klare Regeln, die für alle gelten sollten, nur eben Didi und Kevin sind daran scheinbar nicht gebunden.
Zur Historie muss man außerdem noch wissen, dass die Mutter ihre Kinder früher regelmäßig geschlagen hat(Kollektivstrafen verteilt hat), aber vor einiger Zeit versprochen hat, das nicht mehr zu tun.
Und nun springen wir in die aktuelle Situation und wir haben Glück: Wie sich Lukas nämlich verhält, sobald es um Didi geht, ist hier in einem Video zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=kP9pWlNj60I
So geht das schon eine ganze Weile: Immer wenn es um Didi geht, schimpft Lukas wie ein Rohrspatz, Rotzt seiner Mutter ins Gesicht, beleidigt sie und auch Didi...er ist aber, das sollte man vielleicht dazu sagen, nicht das personifizierte Böse(das Kind gibt es auch, aber es heißt Jünter und wohnt in einem Heim für absolut hoffnungslose Fälle Mönchengladbach), sondern sucht mit seinen regelmäßigen Eskapaden eigentlich nur danach, dass die Mutter ihm endlich etwas Erziehung zukommen lässt und ihm Grenzen aufzeigt, außerdem regt ihn die Ungleichheit mit der die Mutter ihre Kinder und Didi und Kevin behandelt tierisch auf, etwas dagegen unternehmen tut die überforderte Mutter aber nicht.
So ging das viele Jahre und irgendwann kam, was kommen musste und nach Jahren des Konfliktes reißt der Mutter der Geduldsfaden und sie schlägt den kleinen Lukas, nachdem er mal wieder besonders ausfallend war gegen Didi.
Reflexartig empören sich natürlich einige der anderen Kinder: "Du hattest versprochen uns nicht mehr zu schlagen, wegen dem Uhrensohn hast Du jetzt dein Versprechen gebrochen!", rufen sie und titulieren Didi immer wieder als Sohn einer Hure und Ähnliches. Immer wenn nun ein Kind so losplärrt, unterbricht die Mutter das Spiel der Kinder und schickt das Kind solange auf die "stille Treppe", bis es aufhört zu zetern. Die so gebeutelten Kinder indes erklären, dass so ja bald keins der Kinder mehr Lust zum spielen hätte, wenn die Mutter sich so verhält. Die Mutter hält dagegen, dass sie umgekehrt nicht bereit ist, zuzusehen wie die Kinder Didi beleidigen und beschimpfen. Außerdem ist es in der Tat so, dass 98% aller Kinder im täglichen Leben auskommt, ohne beim Spielen jemanden als Uhrensohn zu beschimpfen und trotzdem Spaß hat, aber für solche Argumente sind die Kinder indes wenig einsichtig.
Natürlich haben die Kinder mit ihren Vorwürfen der Ungleichbehandlung nicht Unrecht und auch den Bruch eines Versprechens monieren sie zu recht, hatte die Mutter ja tatsächlich versprochen, nicht mehr zuzuschlagen. Außerdem weisen die Kinder darauf hin, dass die Mutter in der Vergangenheit schon mehrfach mehr oder weniger tatenlos zugesehen hat, wie einzelne Kinder ausländische Nachbarn rassistisch beleidigt haben, oder sich gegenüber dem Nachbarsmädchen sexistisch ungebührlich verhalten haben und bestenfalls mal den Zeigefinger gehoben hat um zu sagen "Na na, das tut man aber doch nicht!". Bei diesen Vergehen hätte die Mutter in der Vergangenheit weggesehen, aber kaum dass es gegen ihren Didi und seinen Kevin gehe, würde sie plötzlich aktiv werden und das wäre ja nun zweierlei Maß(womit die Kinder nicht unrecht haben).
Auch in die Diskussion mischen sich nun auch die Medien ein. Die meisten der Medien, die zumindest versuchen beide Seiten zu betrachten, sind in etwa die Lehrer und ehemaligen Kindergärtner von Lukas: Nicht völlig unbeteiligt daran, dass Lukas so eskaliert ist, aber trotzdem irgendwie der Meinung, sich ein Urteil erlauben und alles besser wissen zu können. Sie betrachten das mit mehr oder weniger großem Interesse an einer gütlichen Lösung.
Dann gibt es noch die BILD. Die ist der besoffene Onkel von Lukas, der den Konflikt aus der Küche weiter anheizt, einfach weil es ihn insgeheim tierisch aufgeilt, wenn es richtig scheppert, den interessiert eine Lösung aber gar nicht, der mags nur wenns laut ist.
Oh und dann gibt es da noch das dreijährige Nachbarskind, das in der Diskussion auch immer mal wieder über den Zaun hinweg Didi als Uhrensohn beleidigt. Das hat mit dem Thema zwar nichts zu tun und niemanden interessiert, was es da krakeelt, aber es kriegt natürlich trotzdem Ärger und darf nicht weiterspielen solang es so rumschimpft, weil es sich nicht einzumischen hat, wenn die Erwachsenen sich unterhalten.
Klar ist wohl den meisten: Wie sich Lukas bei aller berechtigten Kritik gegenüber Didi verhält, überschreitet eine Grenze. Umgekehrt hat auch die Mutter eine Grenze überschritten und auch in der Vergangenheit bei anderen Verstößen weggesehen, wobei das natürlich Lukas´Verhalten weder rechtfertigt, noch entschuldigt.
Was fehlt ist in alldem tatsächlich die Supernanny, die die Situation besonnen und unvoreingenommen betrachtet und beide Seiten mal an einen Tisch holt, um eine vernünftige Lösung zu suchen...