Aber jetzt mal ernsthaft: Du findest also man sollte nicht an seinen Schwächen arbeiten sondern einfach das was funktioniert totreiten bis zum totalen Kollaps? (Stöger Style)
Wo steht das denn? Willst du dich wirklich "ernsthaft" unterhalten oder einfach nur alles fehlinterpretieren um irgendwie in deinem unter Stöger war alles scheiße und der kann nichts Wahn stecken zu bleiben?
Es gibt immer mehrere Philosophien der Herangehensweise jede hat ihre Vor- und Nachteile das macht aber keine automatisch schlecht. Man kann zum Beispiel sich darauf fokusieren Schwächen bei Spielern auszumerzen oder als zweite Variante das Optimum der Stärken herauskitzeln. Ich selbst bspw. praktiziere zweiteres ich versuche immer Spieler so ein- und aufzustellen das ihre Schwächen wenig und ihre Stärken sehr zum tragen kommen. Wie gesagt es gibt auch die andere Herangehnsweise die ich persönlich aber ablehne weil ich da "was Hänschen nicht gelernt hat, lernt Hans nimmermehr" im Hinterkopf habe. Und da ich eben auch die Ansicht vertrete, dass du einen Spieler 10 Stunden täglich Flanken schlagen lassen kannst, wenn er es nicht kann dann kann er es nicht, teile ich die weitverbreitete Ansicht das man Dinge "einfach nur trainieren müsse" nicht.
MIr würde jetzt auch nicht sonderlich auffallen, dass unsere ehemaligen Akteure wie Bittencourt oder Osako heute durch besonders gutes Konterspiel heraus stechen.
Nicht mal an Anternativen arbeiten. (Nehmen wir die Dreier-Kette, offensichtlich gefiehl ihm die Idee, aber er hat sie mehrmals nach einem Spiel wieder eingemottet anstatt weiter dran zu feilen)
Auch hier gibt es unterschiedliche Philosophien. Man kann taktisch flexibel sein so wie Gisdol das macht dann hat man eine Mannschaft die kann alles so ein bisschen aber nichts perfekt oder man kann ein System bis in die Perfektion treiben. Wie diese Perfektion dann aussieht liegt natürlich im wesentlichen am Spielermaterial da muss man dann Abstriche machen und es so perfekt hinkriegen wie es eben geht. Das hat dann den Nachteil das es einen berechenbarer macht. Ein Trainer wie Pep Guardiola praktiziert das Modell der Perfektion, Klopp ebenfalls. Ich selbst (Überraschung) praktiziere eher die Variante der Flexibilität vor allem seit ich feststellen muss das bei unseren Auswärtsspielen immer häufiger Leute anderer Vereine zu gegen sind um uns zu beobachten.
Selbst hab ich (schon als Jugendtrainer) auch immer davon geträumt eine funktionierende 3er Kette spielen zu lassen. Bis heute hab ich das nicht hinbekommen obwohl ich es immer wieder mal versucht habe. Ich hab sie in Testspielen spielen lassen dort gings häufig in die Hose was meine jeweiligen Mannschaften immer ein wenig Unsicherheit brachte. Auch als ich sie gegen Gegner hab spielen lassen die man sowieso hoch besiegen wird um dadurch die Sicherheit zu bringen hat sie nie so funktioniert wie gewünscht. Hauptsächlich lag es daran, dass ich es nie in die Köpfe bekommen habe, dass eine 3er Kette defensiver als eine 4er Kette ist.
Und jetzt verbinden wir dieses Beispiel mit der Herangehensweise aus dem ersten Absatz:
Ich muss hier also erkennen, dass es nicht meine Stärke ist die taktische herangehensweise in einem 3-5-2 an eine Mannschaft zu vermitteln. Ich habe aber andere Taktiken die jeweils im 4-2-3-1 praktiziert werden und gut funktionieren. Offensichtlich ist das Vermitteln dieser Spielformen meine Stärke. Jetzt kann ich mich fortbilden, mich dran setzen wie ich der Mannschaft mein persönlich favourisiertes System vermittel oder ich kann mich auf das Besinnen was funktioniert. Es ist eine reine Frage der Philosophie, kein Ansatz ist schlechter als der andere beide haben ihre Vor- und Nachteile.