Deutsche Fußball Nationalmannschaft

  • Während beim Basketball, Handball und Eishockey alle gefühlt dafür brennen, um ne gute Leistung zu erbringen, um dann auch die Medienpräsenz zu erhöhen, ist der Fußball in seiner Selbstverständlichkeit außen vor. Da muss man sich und das System hinterfragen, ob es für die Spieler tatsächlich eine Ehre ist, zur Nationalmannschaft zu fahren, oder ob es ihnen egal ist. Und wenn die Antwort dann lautet, dass man zukünftig nur noch Spieler aus der z.B. zweiten Bundesliga nominiert, weil die wirklich Bock haben, dann würde ich das Ganze unterstützen, weil ich wüsste, dass die nominierten auch wirklich alles geben würden.

    :smiling_face_with_sunglasses:


    Aber du hast das genau so ausgedrückt wie ich es auch sehe und ich hoffe auch das bei den anderen Sportarten die Medienpräsens steigt, gerade

    jetzt wo wir Basketballweltmeister :trophy: geworden sind.

  • Wo ist das denn passend zum Thema und zielführend für die Trainerdiskussion? Das mag ja auch seine Meinung sein, aber für mich ist einfach nur billiges rumtrollen

    Das ist dann sicherlich nicht mehr voll im Thema, sondern die Erklärung warum er dem Team nichts Gutes wünscht. Also doch wieder im Thema weil "ich wünsche der Mannschaft einen erfolglosen Trainer, weil..."


    Auf der anderen Seite wird hier von inzestösen Besetzungslisten gesprochen, ein anderer wünsch reichlich Gegentore und alles schlechte, der nächste bezeichnet den Job des Bundestrainers als 6-8 Wochen Job und einer haut im zwei Minuten Takt raus das Zidane Bundestrainer werden sollte. Zielführend ist das auch alles nicht, aber wohl nicht so kritikwürdig?


    Was ich mich zum Thema "Ablehnung der DFB-Elf" halt frage, ist: warum tue ich das? Die Hintergründe würden mich dann schon interessieren. Liegt es daran, dass man Nationalmannschaften per se nichts abgewinnen kann? Liegt es speziell am DFB/Deutschland?

    Bei mir eine Mischung daraus. Ganz generell halte ich nicht viel von Nationalmannschaften, die Unterbrechung der Bundesliga dafür nervt mich am meisten. Das Grundprinzip für eine Mannschaft sein "zu müssen", weil sie aus Personen besteht die zufällig der gleichen Nationalität angehören wie ich selbst versteh ich für mich nicht. Und wenn dann muss ich zumindest dieses Gefühl der Identifizierung haben und das hab ich nicht. Das wird auch damit zusammenhängen, dass Nationalmannschaften, egal ob es die deutsche, englische oder französische ist aus den Herren Superstars bestehen, deren Präsenz ich komplett überdrüssig bin.


    Der Sport an sich hat sich meiner Meinung nach auf internationaler Ebene schon völlig entwertet. Wo früher noch die Landesmeister gegeneinander um den Titel des besten Landesmeisters gekämpft haben und ein Ausrutscher sofort bestraft wurde, kämpfen heute die dritten und vierten sogenannter "Topligen" um eine "Champions League" wann Bayer Leverkusen jemals Champion gewesen sein soll um sich für eine solche Liga zu qualifizieren erschließt sich mir nicht. Gleichzeitig wird alles größer mit mehr Startplätzen immer mehr aufgebläht, das wird dann unter dem Deckmantel "auch kleineren Mannschaften die Teilnahme zu ermöglichen" verkauft. In Wahrheit werden aber hier lediglich Fangnetze aufgespannt um die ohnehin schon satten Spitzenclubs auch im Falle des Misserfolgs weich landen zu lassen, damit sich am internationalem Kräfteverhältnis auch bloß nichts ändert.


    Und in Mitten einer solchen Übersättigung spielen plötzlich noch die Nationalmannschaften irgendwelche Nations League Titel aus, die sowieso keiner versteht, die kaum jemanden interessieren und bei denen die Regeln mal eben spontan geändert werden wenn "große" Nationen scheitern. Und hier regen wir uns auf wenn in der F Jugend keine Ergebnisse gewertet werden und Bundesjugendspiele abgeschafft werden - LOL. Das die wichtigsten Turniere dann gekauft werden und auf den Gräbern von Gastarbeitern ausgetragen werden oder in Zeiten von eingeschränkter Reisefreiheit quer auf Europa verteilt werden ist der Kontakt zur Basis einfach gänzlich verloren. Da will und wollte das kaum jemand, durchgezogen wurde es trotzdem.

    Warum wünsche ich der Mannschaft dann Niederlagen gegen eine andere Länderauswahl?

    Hier auch wieder nur meine persönliche Meinung: ich wünsche denen gar nichts, es ist mir völlig egal. Mir ist aber auch egal wie Gladbach spielt. Als ich Sonntag von einer Niederlage gegen Japan hörte und das auch noch in dieser Höhe konnte ich mir ein Schmunzeln aber nicht verkneifen, genauso wie wenn ich mitbekomme das Gladbach auf den Sack bekommen hat.

    Und wäre das auch so, wenn Kölner dort aufspielen würden? Würde man dann den eigenen Spielern vom eigenen Herzensverein wünschen, dass sie in jedem neuen Länderspiel auf die Mütze bekommen?

    Tatsächlich haben wir am Freitag bei einem Mannschaftsabend dieses Thema gehabt. "Man hält ja eher zur Nationalmannschaft wenn da auch Spieler dabei sind aus seinem Verein" und das konnte ich für mich zumindest klar verneinen. Tatsächlich konnte ich mich früher noch mit Spielern der N11 identifizieren, egal für welchen Verein die spielten. Das waren zuletzt noch Leute wie Schweinsteiger, Mertesacker, Frings um nur ein paar Beispiele zu nennen. Das ein Jonas Hector dann als positives Beispiel zwischen den negativen Beispielen rum turnte hat mich dann auch eher weniger hinterm Ofen hervorgeholt und zur Nationalmannschaft halten lassen. Aber auch hier hab ich mir nicht gewünscht sie sollen auf die Mütze bekommen, es war mir egal.

  • Das ist nicht einfach nur eine Mannschaft wie jede andere die tun kann was sie will. Das muss schon auch die Werte der BRD vertreten

    Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung, Toleranz, Demokratie etc.

    Wärst du also der Meinung, dass ein Felix Nmecha (immerhin 1 A und 6 U Länderspiele) für diese Werte steht? Oder nimmt man diese vielleicht selbst nicht immer so ernst?

  • Sorry, wenn du den Unterschied zwischen einem Fussballverein und der Deutschen Nationalmannschaft nicht kapierst, dann ist hier nur einer schwachsinnig, und das bin sicherlich nicht ich.

    Der einzige faktische Unterschied besteht darin wer für die jeweilige Mannschaft spielen kann.


    Für einen Verein kann prinzipiell jeder spielberechtigt sein. Für eine Nationalmannschaft eben nur Menschen mit dem jeweiligen Pass.


    Und nur weil ich zufällig den selben Pass habe muss ich halt noch lange nicht zu dieser Mannschaft halten. Und nur weil ich zufällig den selben Pass habe steht diese Mannschaft auch nicht stellvertretend für mich oder meine persönlichen Werte.

    EGAL WOHIN DIE REISE GEHT WIR SIND DABEI

    AUCH IN EUROPA LIESSEN WIR DICH NIE ALLEIN

    WIR FOLGEN DIR AN JEDEN ORT

    WENN DU SPIELST DANN SIND WIR DORT

    OH FC KÖLN WIR WERDEN IMMER BEI DIR SEIN

  • noch mal: es geht mir um die Kommentare in der Art: interessiert mich nicht oder nicht mehr und das dann mehrfach, jedenfalls oft genug


    das man gerade jetzt aktuell über den mittlerweile verflossenen Trainer, Trainerkandidaten diskutiert = das ist doch wohl normal

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Ich halte das mit den Nationalmannschaften so, gefällt mir eine Spielweise gönne ich dieser Mannschaft den Erfolg und fiebere mit.

    Gefällt mir die Spielweise nicht, dann ignoriere ich die Mannschaft oder wünsche ihr den Misserfolg.

    Spanien fand ich zwischen 2008 und 2012 so langweilig anzusehen, dass ich mich über jede spanische Niederlage sehr gefreut haben.

    Bei der deutschen Nationalmannschaft ist es jetzt auch so, dass ich finde das ganze Umfeld ist so großkotzig und eingebildet, dass ich denke, ein erneutes Scheitern würde der ganzen Sache gut tun.

    La Kölsche Vita Magica.

  • CobyDick


    Auch wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind, was das Thema "Nationalmannschaften" angeht, kann ich Deine Begründung verstehen. Danke für die ausführliche Antwort. :winking_face:


    So was meine ich dann halt. Ich möchte dann einfach gerne die Beweggründe nachvollziehen können. Ist natürlich niemand dazu verpflichtet, die mitzuteilen, aber es macht die Diskussion und den Austausch darüber einfach vielseitiger und verständlicher.

    "Peace is a lie. There is only Passion."

  • Was ich mich zum Thema "Ablehnung der DFB-Elf" halt frage, ist: warum tue ich das? Die Hintergründe würden mich dann schon interessieren. Liegt es daran, dass man Nationalmannschaften per se nichts abgewinnen kann?

    Also ich für mich kann das wie folgt beantworten:


    Zunächst: Ich lehne die Nationalmannschaft nicht ab. Sie wurde mir nur über die Jahre immer egaler. Heute so sehr, dass ich die Niederlage gegen Japan und die Freistellung Flicks überhaupt erst mitbekam, als ich von einem Kumpel dazu angeschrieben wurde. Ich wünsche der Nationalmannschaft weder Niederlagen, erfolglose Trainer noch Gegentore. Aber umgekehrt würde es mich nicht entfernt jucken, wenn wir das nächste Turnier gewännen.


    Ich war früher ein großer Fan der Nationalmannschaft, habe mir jeden noch so müden Testkick angeschaut und auf Turniere über Monate hingefiebert. Die WM 2006 und die Folgeturniere bis einschließlich 2014 waren für mich wohl der Gipfel meines "Fanseins". Aber die Entwicklung des Fußballs geht eben auch nicht an den Nationalmannschaften vorbei. Und so, wie mir der Fußball im Allgemeinen mehr und mehr egaler wurde - die Champions League habe ich früher rauf und runter geguckt, heute wüsste ich nicht mal wann die Spiele stattfinden - ging es mir auch mit der Nationalmannschaft. Das kam einerseits mit dem "Umbruch" weg von den Spielern, mit denen ich mich identifiziert habe (Podolski, Schweinsteiger und Co.). Und andererseits eben auch durch die kommerzielle Ausschlachtung der N11 durch die FIFA und den DFB selbst: Stichwort "die Mannschaft", WM-Vergaben nach Russland und Qatar und der ganze Dreck, der damit verbunden ist und war, etc. Es reicht aber der Blick vor die Haustür. Der deutsche Fußball ist ein kompletter Filz-Sumpf, in dem sich die immer gleichen Namen am Ende Pöstchen und Einfluss zuklüngeln. Völler ist Teil einer Taskforce, die einen neuen Sportdirektor finden soll, und wird es dann selbst. Jetzt spielt er zusätzlich noch den Trainer. Mich würde es nicht mal mehr wundern, wenn er nach einem Sieg gegen Frankreich bekanntgäbe, den Job künftig in Personalunion selbst zu erledigen. Vermutlich noch unter tosendem Beifall von Watzke und Co.


    Namen sind ohnehin so eine Sache, denen im Deutschen Profifußball viel zu viel Bedeutung beigemessen wird. Deshalb landet man am Ende immer bei den Watzkes, Rummenigges und Hoeneßen. Ein Watzke poltert aktuell als DFB-Vize fleißig populistische Stammtischparolen und Unwahrheiten gegen hart erkämpfte Reformen des eigenen Verbands. Dass so jemand überhaupt Macht beim DFB hat, reicht mir persönlich völlig aus. Der DFB ist nicht Bayern München und nicht Borussia Dortmund. Trotzdem hat das Budget eines Vereins immer noch die größte Bedeutung dafür, wie viel dessen Funktionäre im Verband mitzubrüllen haben. Wenn eine Reform oder eine Personalentscheidung besagten Granden nicht passt, ist es am Ende wurscht, was ein DFB-Bundestag so beschließt. Im Zweifel trommelt man einfach lautstark gegen demokratische Entscheidungen, die einem nicht schmecken, anstatt sie zu akzeptieren und gemeinsam daran zu arbeiten. Siehe auch das unsägliche Verhalten in Bezug auf den DFL-Investor. Solidarität und Miteinander enden immer dann, wenn man die Richtung nicht mehr selbst vorgeben darf.


    Kurz: Ich sehe die Nationalmannschaft nicht mehr als etwas, mit dem ich mich identifizieren kann. Und deshalb interessiere ich mich nicht mehr für sie. Und den Turnaround schaffst du bei mir auch nicht, indem du den Trainer austauschst und wieder erfolgreicher Fußball spielst. Natürlich ist Erfolg im Fußball ein wichtiger Baustein. Andererseits bin ich auch seit knapp 30 Jahren FC-Fan. Insofern scheint das bei mir nicht der bestimmende Faktor zu sein. Die handelnden Personen im Fußball und deren Wirken sind mir einfach komplett zuwider. Es müsste schon einiges passieren, um mich da wieder abzuholen. Ob der Trainer nun Flick, Völler oder Nagelsmann heißt, ob man in der Vorrunde ausscheidet oder Welt-/Europameister wird, ist mir dabei ehrlich gesagt vollkommen bums. So lange der Fußball tickt wie er tickt, werde ich mich immer weiter entfremden. Der FC bildet da eine Insel, auf der ich mich aktuell noch wohlfühle. Und so lange die Mitglieder bei uns weiter der bestimmende Faktor bleiben, wird sich das wohl erstmal auch nicht ändern.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Lies doch einfach mal im Grundgesetz nach. Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung, Toleranz, Demokratie etc. Und wenn du glaubst, dass ein paar Meilen westlicher komplett andere Werte gelten, solltest du mal an deiner Bildung arbeiten

    Und in der Niederlande gibt es keine Demokratie? Darauf bezog sich mein Beispiel ziemlich offensichtlich (hast du mit deiner außerordentlichen Bildung bestimmt direkt kapiert).

    Ich habe doch geschrieben das sich solche Werte eben nicht unterscheiden... egal ob ich in Köln oder ein paar Meilen weiter westlich geboren bin. Also eben kein Grund weshalb ich mich ausgerechnet vom DFB vertretten lassen sollte.

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    Einmal editiert, zuletzt von SinofSodom ()

  • Was ich mich zum Thema "Ablehnung der DFB-Elf" halt frage, ist: warum tue ich das? Die Hintergründe würden mich dann schon interessieren. Liegt es daran, dass man Nationalmannschaften per se nichts abgewinnen kann? Liegt es speziell am DFB/Deutschland? Warum wünsche ich der Mannschaft dann Niederlagen gegen eine andere Länderauswahl? Was macht diese "besser" als die Deutsche Elf? Warum gönnt man es offensichtlich Russland, England, Italien, Kolumbien oder Japan eher zu gewinnen als Deutschland?


    Für mich kann ich das recht klar beantworten: es liegt am DFB. Die Mannschaft repräsentiert (für mich) in erster Linie den Verband, und nicht das Land. (Hatten wir eben schon mal: nur weil die zufällig alle den selben Pass haben wie ich habe ich keine Verpflichtung dieser Gruppe gegenüber positiv eingestellt zu sein) Und was beim DFB im Argen liegt brauchen wir hier glaube ich nicht weiter ausführen, das ist hinlänglich bekannt.

    Zum zweiten Teil: nur weil man einem Team eine Niederlage wünscht bedeutet dies noch lange nicht, dass man dem anderen Team den Sieg gönnt.

    Wenn man die deutsche Fußballnationalmannschaft "nur" als Fußballmannschaft betrachtet, für die man sich nicht großartig interessiert - warum ist es dann aber "wichtig", dass diese verliert? Und dabei dann auch offensichtlich egal, gegen wen?


    Ich interessiere mich auch nicht großartig für VFL Merda, Rattenball oder die Pillen - trotzdem ist es mir wichtig das diese Mannschaften, egal gegen wen, verlieren.


    Und wäre das auch so, wenn Kölner dort aufspielen würden? Würde man dann den eigenen Spielern vom eigenen Herzensverein wünschen, dass sie in jedem neuen Länderspiel auf die Mütze bekommen?


    Ja. Niemand muss für die Nationalmannschaft/den DFB auflaufen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Phil ()

  • Ich denke keiner lehnt die Nationalmannschaft als solche per se ab. Da steckt viel Tradition und Erfolg drin. Umso größer die Entäuschung über den Ist-Zustand.

    Dieser hat 3 Faktoren:

    1. Trainer

    Seit der WM 2014 haben weder Löw noch Flick einen stimmigen Plan gehabt und es nicht geschafft, eine schlagkräftiger Mannschaft zusammenzustellen. "Wir haben nicht mehr genug Spieler mit Klasse", lasse ich nicht gelten. Wenn ich an Rehagel denke, der mit einer Durchschnittstruppe Euromeister geworden ist. Der hat aus dem, was er hatte, das Optimun herausgeholt. Bei uns wird in jedem Spiel gewechselt und die Truppe verunsichter, statt gestärkt, und mit einer passenden Marschroute versehen. Es geht nicht mehr darum unter darum zu den Top 3 der Welt zu gehören, aber Vorrunden mit mäßiger Besetzung sollte man doch sicher überstehen.

    2. Spieler

    Mir geht es nicht um eine Mannschaft, die auf jedem Opsten top besetzt ist. Aber ein Zusammenhalt und ein Laufen für den anderen sollte schon da sein und wenigstens keine haarstreubende Schuldsuche bei den Fans bei anschließender Leistungsverweigerung.

    3. DFB

    Schon bei Löw hätte früher die Notbremse gezogen werden müssen. Bei Flick nach der WM Blamage, spätestens aber vor der Sommerpause. Da war der Scherbenhaufen schon unübersehbar. Und dann setzt man auf überholte Firguren wie den Völler.

    Sicher habe ich noch einiges Vergessen.

    Wer da sagt "bei der Konstellation schaue ich erstmal keine Länderspiele mehr", den verstehe ich schon. Ich denke, mit einem halbwegs normalen Trainer und akzeptablen Leistungen, wird sich das auch mittelfristig wieder ändern.

  • Der einzige faktische Unterschied besteht darin wer für die jeweilige Mannschaft spielen kann.


    Für einen Verein kann prinzipiell jeder spielberechtigt sein. Für eine Nationalmannschaft eben nur Menschen mit dem jeweiligen Pass.


    Und nur weil ich zufällig den selben Pass habe muss ich halt noch lange nicht zu dieser Mannschaft halten. Und nur weil ich zufällig den selben Pass habe steht diese Mannschaft auch nicht stellvertretend für mich oder meine persönlichen Werte.

    Wirklich nur interessehalber:


    Fieberst du auch bei anderen Sportarten bei den deutschen Nationalteams nicht mit?


    Edit:


    OK habe deinen letzen Beitrag nicht gelesen gehabt, da sagst du ja, das es am DFB liegt

  • Beim Fußball gibt es ja auch noch die Glaubensfrage, ob man Bayern oder Union jetzt die Daumen drückt international, weil es ja deutsche Mannschaften sind.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Der Sport an sich hat sich meiner Meinung nach auf internationaler Ebene schon völlig entwertet. Wo früher noch die Landesmeister gegeneinander um den Titel des besten Landesmeisters gekämpft haben und ein Ausrutscher sofort bestraft wurde, kämpfen heute die dritten und vierten sogenannter "Topligen" um eine "Champions League" wann Bayer Leverkusen jemals Champion gewesen sein soll um sich für eine solche Liga zu qualifizieren erschließt sich mir nicht. Gleichzeitig wird alles größer mit mehr Startplätzen immer mehr aufgebläht, das wird dann unter dem Deckmantel "auch kleineren Mannschaften die Teilnahme zu ermöglichen" verkauft. In Wahrheit werden aber hier lediglich Fangnetze aufgespannt um die ohnehin schon satten Spitzenclubs auch im Falle des Misserfolgs weich landen zu lassen, damit sich am internationalem Kräfteverhältnis auch bloß nichts ändert.

    Dieser Absatz trifft zu 100% warum mein Interesse an internationalen Spielen immer geringer wurde. Es ist alles nur noch ein Finanzieller Rettungsfallschirm ohne sportlichen Hintergrund und Sinn. Früher habe ich alle internationalen Vereinswettbewerbe geschaut, da es immer Spannung gab und nach 1 oder 2 Spielen schon wieder Schluss sein konnte. Inzwischen wurde nicht nur das Teilnehmerfeld aufgeweicht/entwertet, sondern 90% Spiele sind gefühltes "Geplänkel" mit weicher Landungsabsicherung. Ziel ist nicht mehr der Pokal oder sportliche Erfolg am Ende, sondern möglichst viel Kohle auf dem Weg. Seither interessiert mich sowas nur noch bei besonderen Spielen, wenn ich eine Mannschaft dort mag oder eben wenn der FC spielt. Beim Rest lese ich irgendwann eher zufällig das Ergebnis im Netz.


    Bei der deutschen Nationalelf ist es eine Mischung aus Langeweile seit wir versuchen Spaniens Tiki-Taka zu kopieren (verbliebener Fluch der Guardiola Zeit bei den Bayern), Abneigung gegenüber der kompletten politischen Anbiederung an die beiden Platzhirsche BvB und Dortmund sowie die abgehobenen Selbstverliebtheit samt verlorener Einsatzbereitschaft und Leidenschaft bei den Spielern. On Top kommt dann noch das Vakuum an Spielerpersönlichkeiten dazu, die allesamt weichgespülte möglichst unangreifbare beliebig austauschbare Antworten geben, statt Farbe zu bekennen. Dadurch ist mir die Nationalmannschaft inzwischen recht egal, meist schaue ich mir die Spiele nicht mehr an und reagiere gleichgültig. Eine gewisse Schadensfreude tritt aber dann doch auch bei mir auf, wenn die Ergebnisse dann so gut wie das gegen Japan zu den polemischen Pressekommentaren ala "Gucci-Gnabry und Co." passen. Natürlich ist mir eigentlich egal was sie in ihrer Freizeit machen, aber wenn die Leistung nicht stimmt, gönnt man ihnen das irgendwo genauso wie früher den Stars nach von der Presse aufgedeckten Saufgelagen, Pokerrunden oder sonstigen Entgleisungen. Frei nach dem Motto: Wer am Vortag saufen will, muss am Folgetag auch arbeiten können!


    Trotz dieser aktuellen Gleichgültigkeit wünsche ich mir das sich dies wieder ändert. Das passiert aber nur wenn die Leidenschaft ähnlich wie beim FC wieder zurückkehrt und genau aus dem Grund interessiert mich auch ein entsprechender Trainer als Nachfolger!

    PS: Wegen der oben beschriebenen Anbiederung an die Großen, rechne ich auch mit Nagelsmann. Der DFB muss halt den Schaden der Bayern bei ihrer Nagelsmann Entscheidung mit einer Ablöse irgendwie mildern. Gute Freunde halten halt zusammen :face_vomiting:

    Einmal editiert, zuletzt von Skerfisen ()

  • Das habe ich auch noch nie verstanden!

    Für Bayern, Fohlendreck oder RedBull jubeln...

    So deutsch kann ich gar nicht sein.

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  • Fieberst du auch bei anderen Sportarten bei den deutschen Nationalteams nicht mit?

    Wenn ich das beantworten darf: Manchmal.


    Beim Handball bin ich ein Eventie, ich schau mir da gerne die WM und EM Turniere an, solange Deutschland im Turnier ist und auch nur die deutschen Spiele. Handball find ich recht interessant, aber auch wieder nicht so interessant als das ich ihn regelmäßig verfolge. Ein Bundesligaspiel habe ich zum Beispiel noch nie gesehen und nur ein Amateurspiel in Düren, weil ein Kumpel da gespielt hat und ich gerade zu Besuch war. War geil. Den gestrigen(?) Sieg der Basketballer hab ich zur Kenntnis genommen, Basketball interessiert mich überhaupt nicht hab ich dementsprechend nicht verfolgt und verspüre jetzt auch kein "yeah wir sind Weltmeister" Gefühl. Eishockey kann das Nationalteam von mir aus auch machen was es will, ist nicht mein Sport.


    Früher gab es mal den Schumi Hype. Hab ich auch nie so richtig verstanden, ich mochte den Typ einfach nicht und sollte jetzt für den mitfiebern weil wir die gleiche Nationalität haben? Der fährt doch selbst ein französisches, später italienisches Auto und brachte seine Kohle aus Angst vor Altersarmut in die Schweiz, so viel hatte der ja selbst nicht für Deutschland übrig. Selbes Spiel später bei Sebastian Vettel, den mochte ich nie wirklich. Überhaupt hatte man Einzelsportler ja ohnehin nur zu unterstützen wenn sie entsprechenden Erfolg liefern. Jan Ulrich löste einen Hype aus, heute könne ich nicht mal einen deutschen Radsportler namentlich benennen und für Nico Hülkenberg klatscht auch niemand in der Formel 1.

  • Wer das nicht möchte, sollte kein Teil der Nationalmannschaft mehr sein.

    Meine Vermutung ist, dass es daran scheitern würde. Wenn Spieler wie Schlotterbeck oder Gnabry nicht mehr nominiert werden, weil sie häufiger zu spät zu Teambesprechungen kommen oder sich auf dem Platz kaum noch zu Laufduellen motivieren können, sinkt deren Marktwert. Und da spielen Dortmund und München nicht mit.


    Vielleicht bin ich bei alledem zu sehr Verschwörungstheoretiker. Aber dass die letzte Task Force (hieß das so?) des DFB aus Rummenigge, Kahn, Völler, Mintzlaff, Watzke und Sammer besteht, lässt vermuten, dass nur noch die Interessen von Bayern, Dortmund und Leipzig gewahrt werden sollen. Man sollte auch Vertreter kleinerer Vereine, die großartige Arbeit leisten, dort zu Wort kommen lassen. Einem Heidel/Mainz, Streich/Freiburg oder Ruhnert/Union würde ich deutlich mehr vertrauen als Watzke oder Rummenigge.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Meine Vermutung ist, dass es daran scheitern würde. Wenn Spieler wie Schlotterbeck oder Gnabry nicht mehr nominiert werden, weil sie häufiger zu spät zu Teambesprechungen kommen oder sich auf dem Platz kaum noch zu Laufduellen motivieren können, sinkt deren Marktwert. Und da spielen Dortmund und München nicht mit.


    Vielleicht bin ich bei alledem zu sehr Verschwörungstheoretiker. Aber dass die letzte Task Force (hieß das so?) des DFB aus Rummenigge, Kahn, Völler, Mintzlaff, Watzke und Sammer besteht, lässt vermuten, dass nur noch die Interessen von Bayern, Dortmund und Leipzig gewahrt werden sollen. Man sollte auch Vertreter kleinerer Vereine, die großartige Arbeit leisten, dort zu Wort kommen lassen. Einem Heidel/Mainz, Streich/Freiburg oder Ruhnert/Union würde ich deutlich mehr vertrauen als Watzke oder Rummenigge.

    Ja, das wird wohl stimmen. Und vermutlich bekommt man das 1:1 so eh nicht umgesetzt, dennoch würde ich mir einen mindset change hin zum ehrlichen Arbeiter-Fußball wünschen, wenn alles andere über Jahre hinweg einfach nicht funktioniert.

  • Meine Vermutung ist, dass es daran scheitern würde. Wenn Spieler wie Schlotterbeck oder Gnabry nicht mehr nominiert werden, weil sie häufiger zu spät zu Teambesprechungen kommen oder sich auf dem Platz kaum noch zu Laufduellen motivieren können, sinkt deren Marktwert. Und da spielen Dortmund und München nicht mit.

    Gute Frage, inwiefern allein die Präsenz im Kader der N11 Nichtleistungen in derselben überstrahlen kann und der Marktwert steigt. Ich würde vermuten, dass die Oberflächlichkeit in einer global heillos mit Geld zugeschütteten Branche eher die Nominierungen heranzieht als die gezeigten Leistungen. Andersrum wäre es natürlich besser.


    Die Auswahl eines neuen N11-Trainers wird wahrscheinlich (mal wieder) vor allem darauf gerichtet sein, einen pflegeleichten Typ zu finden, der sich mit den Granden im deutschen Vereinsfuppes bis zur Selbstverleugnung bloß nicht anlegt und dementsprechend nicht vorwiegend nach Leistungsbereitschaft und "Nährwert" aufstellt. Die Strukturen zwischen DFB und Clubs wie Bayern und BVB sind derart verkrustet, dass es wohl nur noch Veränderungen gibt, wenn es ans Eingemachte geht: ans liebe Geld.